Woher stammt die Redewendung „blaumachen“ ?

Die Formulierung „blaumachen“ im Sinne von „schwänzen“ lässt sich auf das Mittelalter zurückführen. Zum Blaufärben von Stoffen brauchte man nicht nur die Blätter der Pflanze Waid, sondern auch Sonnenschein, viel Zeit – und menschlichen Urin. Besonders gut wurde die Farbe, wenn die Männer vorher Alkohol getrunken hatten. Früher oder später lagen alle betrunken in der Sonne und warteten auf das Ende des Färbeprozess. Im Laufe der Zeit wurde „Blau machen“ im Sinne von „Stoffe blau färben“ dann übertragen auf „blau machen“ im Sinne von „faulenzen“ und „blau sein“ gleichgesetzt mit „einen Rausch haben“. Gleichzeitig war die Farbe Blau früher die Farbe der Verstellung, der Lüge und der Täuschung – daher auch die Redewendung „Das Blaue vom Himmel herunterlügen“. Und so kommt es, dass man „blau macht“, wenn sich jemand einen freien Tag erschwindelt.

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