Wieso gibt es an Weihnachten Christstollen?


Die traditionelle Kalorienbombe zur Weihnachtszeit verdanken wir einem sächsischen Hofbäcker namens Heinrich Drasdo. Zu seiner Zeit, im 16. Jh., fasteten die Menschen im Advent noch sehr streng – und aßen als Fastenbrot ein nicht besonders gut schmeckendes Gebäck in Stollenform. Drasdo hatte nun die Idee, das magere Fastenbrot für die Weihnachtstage zum opulenten Festgebäck aufzuwerten, mit viel Butter und jeder Menge Trockenfrüchte. Sein besonderer Trick: Er bestreute den Kuchen mit so viel Puderzucker, dass dieser schließlich an die Form des himmlischen Wickelkindes in der Krippe erinnerte. Die Idee kam glänzend an, erst in Sachsen, dann in ganz Deutschland.

Übrigens: Lange Zeit war der Kuchen nach seinem Erfinder als „Drasdoer Stollen“ bekannt, erst später sagten die Leute der Einfachheit halber „Dresdner Christstollen“.

Was machen Stechmücken eigentlich im Winter?

Jetzt verschwinden auch die letzten Sonnenstrahlen: Die kalte Jahreszeit ist gekommen. Viele Wildtiere verkriechen sich. Aber was machen eigentlich die Quälgeister des Sommers, die uns so gepeinigt haben, im Winter? Wo sind all die Stechmücken geblieben?„Die Männchen erleben den Winter nicht“, sagt Eva Goris von der Deutschen Wildtier Stiftung. „Denn sie sterben schon im Herbst.“

Männliche Mücken sind ohnehin nicht am „Blutrausch“ beteiligt. Die eigentlichen Plagegeister sind die Weibchen, die Blut für ihren Mücken-Nachwuchs brauchen. „Und genau die überleben den Temperatursturz“, sagt Goris. Es gibt zahlreiche Stechmückengattungen mit den unterschiedlichsten Überwinterungsstrategien. Die meisten Arten überwintern wie die Waldmücken im Eistadium. Bei Hausmücken hingegen kommen befruchtete Weibchen problemlos über die kalte Jahreszeit. So können sie im Frühjahr möglichst frühzeitig ihre Eier legen. Kühle, feuchte und geschützte Stellen im Keller, in Höhlen, Viehställen und Häusern bieten ihnen ideale Überlebensbedingungen.
Dort verfallen die Insekten in eine Art Kältestarre. Dafür scheiden sie überschüssige Körperflüssigkeit aus. In die verbleibende Flüssigkeit wird ein Zucker eingebaut, der wie ein Frostschutzmittel wirkt. Schafft es eine Mücke jedoch, sich ins Haus einzuschleichen, treibt sie dort ihr Unwesen und sticht die Bewohner! „Den ganzen Winter übersteht sie allerdings meist nicht“, beruhigt Eva Goris. Auch die bereits von Stechmücken gelegten Eier nehmen bei Frost nur sehr selten Schaden. Die Mückeneier können im Schlamm eines Gewässerbodens problemlos überwintern, solange dieser nicht gefriert“, erläutert sie.

Entscheidend sind dann die Entwicklungsbedingungen im Frühjahr und im Sommer. Lange anhaltende Regenfälle sorgen für ideale Brutstätten der Larven. Wenn dann noch warme Temperaturen hinzukommen, sind die Voraussetzungen für eine neue Mückenplage perfekt.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung

Martinstag

Martinstag ist am 11. November

"Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind..." - So beginnt das Martinslied, das Kinder und Erwachsene am Martinstag, beim Martinsumzug oder beim Martinsfest singen. Als römischer Offizier ging Martin in die Geschichte ein und Legenden erzählen von seinem Leben. Brauchtum und regionale Bräuche gingen daraus hervor.

11. November: Martinstag
Martinsumzug oder Martinsritt, ein Martinsfest und zahlreiche Lieder, Martinshörnchen und Martinsgans gehören vielerorts in Deutschland und Europa zum 11. November. Auch der Auftakt zur jährlichen Faschingszeit fällt auf diesen Tag.



Brauchtum im Herbst: Martinstag seit Hunderten von Jahren
Nach der Legende soll Martin in Ungarn geboren worden sein. Da der Vater ein römischer Offizier war, sollte auch der Sohn Soldat werden. So kam es dann auch und Martin wurde, als er 15 Jahre alt war, Soldat im römischen Heer. Später wurde er wie sein Vater Offizier.


Martin und der Bettler am Wegesrand - Martin als Einsiedler
Eines Tages saß ein Bettler am Weg. Er hatte zerschlissene Kleidung an und fror erbärmlich. Martin hatte mit dem frierenden Bettler Mitleid. Er zog seinen Mantel aus, zerschnitt ihn mit seinem Schwert und gab die eine Hälfte dem armen Mann. Das soll um 335 geschehen sein.

Im gleichen Jahr gab er die Offizierslaufbahn auf und lebte einige Jahre unweit von Genua auf einer kleinen Insel als Einsiedler. Da er zuvor Schüler von Hilarius gewesen war, ging er später zurück nach Poitiers.

Wo Martin auch noch wirkte und lebte
Martin gründete in der Nähe von Poitiers das erste Kloster in Gallien. Das soll um 361 entstanden sein. Sein Leben war schlicht und er half, wo er konnte und wo es nötig war. So kam es, dass Martin beim Volk bekannt war und immer beliebter wurde. 371 wählte das Volk ihn zum Bischof von Tours; zusammen mit dem Klerus.

In der Nähe von Tours hatte Martin ebenfalls ein Kloster gegründet, das Kloster Marmoutier. Hier lebte er als Bischof und wirkte unter den Armen wie auch unter den Reichen. Er half den Kranken und sorgte für Gerechtigkeit. Sankt Martin gilt als Schutzpatron für die Armen, die Reisenden, für Flüchtlinge und auch für Gefangene.

Wie der Martinstag seinen Namen bekam und die Bräuche entstanden sind
397 starb Martin und wurde am 11.11. unter Anteilnahme vieler Menschen aus dem Volke und Tausender Mönche in Tours beigesetzt.

Bereits ab dem 5. Jahrhundert wurde St. Martin als Nationalpatron der Franken verehrt. Zu damaliger Zeit gab es noch das Adventsfasten, welches seit 491 für die Gegend um Tours eingeführt wurde. Da der 11.11. kurz vor dem Adventsfasten lag, wurde noch einmal üppig gespeist und getrunken, was in Küche und Keller vorhanden war.

Wie die Martinsgänse zu ihrem Namen kamen
Um diese Zeit waren auch die Gänse "reif" und es gab meist einen schmackhaften Gänsebraten. Auch für die Kinder war das Martinsfest sehr interessant. Sie durften von Haus zu Haus ziehen und um etwas Süßes bitten. Meistens gab es Äpfel oder süßes Gebäck - Martinshörnchen oder aus Teig gebackene Martinsgänse. Das meist einfache Backwerk konnten sich breite Bevölkerungsschichten leisten oder arme Kinder bekamen es geschenkt.

Vermutlich kommt der Name Martinsgans aus einer Legende. Diese Legende erzählt, Martin hätte sich im Gänsestall versteckt, als er hörte, er solle zum Bischof gewählt werden. Aber das Schnattern der Gänse hat ihn verraten.

Am 11.11. beginnt auch die Fastnachtszeit - Der Ursprung
Die 6wöchige Fastenzeit vor Weihnachten gibt es inzwischen nicht mehr. (Sie geht jetzt von Aschermittwoch bis Karfreitag.) Jedoch ist aus der Vergangenheit der 11.11. als ein Tag mit Ausgelassenheit und Fröhlichkeit übrig geblieben und bildet den Auftakt für die Elferratssitzungen. Allerhand kulinarisches Brauchtum am 11.11., vor allem süße Leckereien wie Faschingskrapfen, zeigen Parallelen zu Martinshörnchen und Martinsgans.

Zu Martini: Martinsgans, Martinshörnchen und andere Spezialitäten
Martinshörnchen, Martinsgänse oder Rosinenbrötchen, Vanillehörnchen, Zitronenbrezeln oder der gute alte Hefezopf sind nur einige der Spezialitäten, die zu Martini gegessen werden. Während die Martinsgans in der Röhre brutzelt oder als süßes Gebäck die Kinder erfreut, haben auch Martinshörnchen und Brezeln ihre eigene Bedeutung.

Der Brauch um die Martinsgans - Gebratenes und Gebackenes
Seit Jahrhunderten war es Brauch, zu Sankt Martin einen saftigen Gänsebraten zu servieren und im Kreise der Familie zu essen. In vergangenen Jahrhunderten wurde sogar in Krankenhäusern und Spitälern für den Kauf der Martinsgans gespendet. Gänsebraten gehörte zum Festessen im Herbst und ist eng mit dem Brauchtum verwachsen.

In unserer modernen Zeit ist von diesem Brauch hauptsächlich das Backen von süßen Martinsgänsen aus Mürbteig oder Hefeteig übrig geblieben; zur Freude der Kinder.

Was Martinshörnchen und Brezeln symbolisieren
Martinshörnchen gab es beim Martinssingen, wenn die Sänger von Haus zu Haus zogen. Das Martinshörnchen erinnert an den Huf eines Pferdes, wurde doch Sankt Martin meist als Reiter dargestellt. Hufeisen galten und gelten bis heute als Glückzeichen. Aber auch wie eine halbierte Brezel sieht das Martinshörnchen aus. Bildlich bedeutet es daher vermutlich so viel, wie Martins halbierter Mantel.

Brezeln wurden schon vor Jahrhunderten in Klöstern gebacken. Klosterbrezeln hatten die Form von verschlungenen Armen. Von der lateinischen Bezeichnung "Brachiatellum" für "Ärmchen" hat sich so die Bezeichnung Brezel im Laufe der Zeit möglicherweise abgeleitet. Die Form der Brezeln bedeutete außerdem auch Verbundenheit und Unendlichkeit. (Sicher kennen viele noch das Unendlichkeitszeichen aus der Mathematik.)

Bis heute gibt es Brezeln in manchen Gegenden außer zu Martini auch zu Ostern, Weihnachten oder zu Neujahr. Ursprünglich wurden die Brezeln zum Segnen in die Kirche gebracht, bevor sie zum Frühstück auf den Tisch kamen.

Quelle: www.experto.de