Wissenswertes über den Kürbis

Dass Kürbisse (Cucurbita) zur Familieder Kürbisgewächse (Cucurbitaceae) gehören, wird Sie wohl nicht überraschen. Aber wussten Sie, dass Kürbisse zwar kulinarisch als Gemüse gelten, aber botanisch gesehen Beeren sind? Beeren sind Früchte, deren Kerne frei im Fruchtfleisch liegen – und dieses Kriterium erfüllt der Kürbis. Da macht es für Botaniker keinen Unterschied, wenn er etwas größer ausfällt als gemeinhin von einer Beere erwartet. Seiner harten Schale verdankt der Kürbis übrigens die Bezeichnung „Panzerbeere“.


Der Kürbis zählt zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt: Er ist seit fast 10.000 Jahren bekannt. Ursprünglich aus Südamerika stammend, brachten ihn die Portugiesen im 16. Jh. nach Europa. Heute gibt es etwa 800 Arten; am bekanntesten sind der aus Japan stammende Hokkaido-Kürbis, den Sie mit Schale verwerten können, und der für die typischen Halloween-Fratzen verwendete Riesenkürbis.


Im Jahr 2005 war der Kürbis „Heilpflanze des Jahres“ – und das zu Recht: Die Wirkstoffe im Kürbisfleisch und in den Kernen wirken entzündungshemmend, harntreibend und entwässernd. Sie werden als Arzneimittel vor allem gegen Blasenschwäche und Prostataleiden, aber auch bei Magen- und Darmerkrankungen sowie Herz- und Nierenleiden eingesetzt. Die Wirkung ist wissenschaftlich nachgewiesen.


Auch für Ihre Haut ist der Kürbis (genauer: das aus seinen Kernen gewonnene Öl) gut: Wenn Sie an rissigen Händen und Füßen leiden, massieren Sie dort einfach etwas Kürbiskernöl ein. Sie werden einen Effekt erzielen, der seit Jahrhunderten bewiesen ist: Schon früher waren diejenigen Bäuerinnen, die wochenlang in Handarbeit Ölkürbisse von den Kernen befreiten, für ihre besonders weiche Haut an den Händen bekannt.


Die meisten Kürbisse sind gesund und genießbar. Aber manche Früchte tragen sie in sich: sog. Cucurbitacine. Das sind giftige Bitterstoffe, die zu Schleimhautreizung, Übelkeit, Magenkrämpfen, Durchfall und Erbrechen führen. Eigentlich sind Cucurbitacine nur in Zierkürbissen enthalten. Da diese sich aber mit Speisekürbissen kreuzen, können auch letztere Cucurbitacine bilden. Besonders hoch ist diese Wahrscheinlichkeit in Hobbygärten, in denen sowohl Zier- als auch Speisekürbisse angebaut werden. Probieren Sie das rohe Kürbisfleisch immer, bevor Sie es zubereiten. Falls es bitter schmeckt, dann bitte nicht verzehren! Beachten Sie: Die Bitterstoffe werden durch Kochen nicht zerstört, aber Garen und Gewürze verfälschen das Geschmacksempfinden.

Warum sind wir "auf dem Holzweg"?

Den Begriff „Holzweg“ gibt es schon seit dem Mittelalter. Wer Bäume im Wald schlug, musste diese selbstverständlich auch abtransportieren. Beim Transport schlug der Baum dann eine Schneise in den Wald – den sogenannten Holzweg.

Dieser Weg zog sich von der Stelle, an der die Waldarbeiter die Bäume geschlagen hatten, bis hin zu einem regulären Waldweg. Wenn nun Wanderer den Waldweg verließen und die Abzweigung zum Holzweg einschlugen, führte dieser Weg sie an kein Ziel. Denn er endete an der Stelle, an der die Arbeiter ihre Baumfällarbeiten gemacht hatten.

Aus diesem Grund sagen wir über Menschen, die Entscheidungen treffen, die offensichtlich aussichtslos sind, sie seien auf dem Holzweg. Mit dieser Aussage weisen wir darauf hin, dass die Entscheidung zum einen nicht zielführend ist und wir es zum anderen für besser hielten, wenn derjenige einen anderen Weg einschlagen würde.

Warum dreht sich die Erde im Herbst schneller?

Die Erde dreht sich nicht immer gleich schnell. Im Sommer ist sie langsamer, im Winter schneller.


Der Grund für die unterschiedlich schnelle Erdrotation verblüfft: Es sind die Blätter der Bäume! Im Sommer hängen sie an den Ästen – also ein Stück weit über dem Boden. Die Erde dreht sich langsamer. Im Herbst werden die Blätter nicht nur bunt, sondern fallen auch zu Boden. Dort sind sie näher am Erdmittelpunkt – und die Erde rotiert deshalb schneller. Dies wird noch verstärkt dadurch, dass die Landmassen unterschiedlich verteilt sind: Die Nordhalbkugel besitzt mehr Land – und damit mehr Laub.

Die Veränderung der Erdrotation ist sehr klein, unter 1 Millisekunde. Aber sie ist dennoch nachweisbar, dank spezieller Messgeräte. Nachdem das Herbstlaub-Phänomen vor einiger Zeit zum 1. Mal beschrieben wurde, sind Wissenschaftler ihm intensiv auf den Grund gegangen. Heute lernen es Meteorologen bereits im Studium – übrigens nicht, weil es so wichtig wäre, sondern weil es physikalische Prozesse besonders anschaulich darstellt.

Physiker bezeichnen das Phänomen übrigens als Pirouetteneffekt. Denn es lässt sich mit den Pirouetten einer Eiskunstläuferin vergleichen: Wenn diese sich auf dem Eis dreht und dann ihre Arme an ihren Körper – also zur Drehachse – heranzieht (wenn sie also Körpermasse nach innen verlagert), wird ihre Drehung schneller. Bleibt nur zu hoffen, dass niemandem schwindelig wird – egal ob auf Eis oder „nur“ auf der Erde.