Warum jucken Insektenstiche?

Mücken und Wespen sind zwar winzige Tiere, trotzdem machen viele Leute einen großen Bogen um die Insekten. Denn Mücken können den Menschen beißen, und Wespen stechen. Oft fängt die Haut rund um die Stelle, an der wir gepiekst wurden, zu jucken an. Doch warum jucken Insektenstiche eigentlich?

Nervenfasern reißen
Ganz genau weiß kein Mensch, warum ein Insektenstich juckt. Fest steht aber, dass von dem Insektenstich Nervenfasern gereizt werden.


Nerven transportieren Informationen
Nerven sind so etwas wie Telefonleitungen des Körpers: Sie transportieren Informationen von der Körperoberfläche an das Gehirn. So spüren wir zum Beispiel, ob das, was wir gerade berühren, kalt oder heiß, nass oder trocken, glitschig oder flauschig ist. Nerven funktionieren aber auch in umgekehrter Richtung: Das Gehirn gibt über die Nerven Befehle an die Muskeln. Fassen wir zum Beispiel auf eine heiße Herdplatte, melden die Nerven ans Gehirn: sehr heiß, das tut weh. Das Gehirn gibt über Nerven den Befehl an die Hand, sich von der heißen Herdplatte zurückzuziehen.


Juckreiz kommt wahrscheinlich durch den Speichel der Mücke
Wird ein Mensch von einem Insekt gestochen, melden die Nerven das auch. Es werden Nervenfasern aktiviert, die das Jucken auf der Haut auslösen. Die Mücke zum Beispiel beißt den Menschen und saugt ein bisschen Blut von ihm, weil sie sich davon ernährt. Dabei gelangt etwas Mückenspucke auf die Haut. Der Speichel der Mücke enthält viele Stoffe. Welche davon für das Jucken auf der Haut sorgen, ist noch nicht bekannt.

Populäre Irrtümer am Esstisch: Welche Mythen und Legenden rund um die Ernährung und unseren Körper sind absoluter Humbug?

Hausmittel und sogenannte allgemeine Volksweisheiten sind mitunter sehr nützlich und hilfreich. So ist es zum Beispiel richtig, sich - genauso wie es die Tiere auch machen - die eigenen Wunden zu lecken, da Speichel einen desinfizierenden und heilungsfördernden Effekt hat. Einige weitverbreitete laienmedizinische Tipps oder Binsenweisheiten auf dem Gebiet der Ernährung und Nahrungszubereitung sind allerdings populäre Irrtümer ausgemachter Blödsinn. Und manches, was der Volksmund so daherquatscht, wenn der Tag lang ist, sollte man sogar tunlichst ignorieren, sofern es sich eher kontraproduktiv auf das eigene körperliche Wohlbefinden auswirken kann. Folgende Meinungen, Ansichten und Faustregeln gehören beispielsweise ins Reich der Mythen und Legenden.

Bei Durchfall hilft am besten Cola
Aber nicht doch! Denn durch das in der Cola enthaltene Koffein werden die Nieren zu weiterer Entwässerung angeregt. Durch Cola kann sich der Durchfall also allenfalls noch weiter verschlimmern. Generell sollte man bei Durchfall aber viel trinken - nur eben keine Cola. Und zwar gesüßten Tee mit Traubenzucker. Traubenzucker nämlich entzieht dem Darm durch Osmose Wasser und dickt auf diese Weise ein, was leider gerade allzu flüssig ist. Stopfend wirkt auch verdünnter schwarzer Tee, der allerdings mindestens acht Minuten ziehen sollte. Aufjeden Fall gehört Cola beim Durchfall ins Reich der Mythen und Legenden.


Was tun bei Nasenbluten?
Eine norddeutsche Weisheit besagt zwar "Nich' lang schnacken, Kopp in' Nacken!", jedoch handelt es sich dabei um einen ausgelassenen Trinkspruch. Bei Nasenbluten hingegen gilt: Bloß nicht! Denn das Blut läuft in diesem Fall lediglich in den Rachen, was sogar zu Brechreiz und Erstickungsanfällen führen kann. Also: Was wirklich tun bei Nasenbluten? Viel effektiver ist es, bei Nasenbluten ein kaltes feuchtes Tuch in den Nacken zu legen. Weiterhin kann es auch hilfreich sein, sich einen kleinen Wattebausch ins blutende Nasenloch zu stecken. Dabei den Nasenflügel leicht andrücken und den Kopf nach vorne beugen nicht nach hinten lehnen!

Abends essen macht dick
Viel Fastfood, Sahnetorten, Süßigkeiten oder sonstige Dickmacher zu sich zu nehmen macht dick. Wann wir diese Kalorienbomben in uns hineinstopfen ist jedoch vollkommen gleichgültig. Leichte Mitternachtssnacks sind also weniger gefährlich für die Figur als Fressorgien bei Tageslicht - aber Abends essen macht nicht per se dick.

Kochen in der Mikrowelle zerstört die Vitamine
Populäre Irrtümer an der Mikrowelle: Mikrowellenstrahlung hat keinen anderen Einfluss auf Nahrungsinhaltsstoffe als herkömmliche Garverfahren. Man muss also nicht befürchten, an Skorbut oder anderen Mangelerscheinungen zu erkranken, weil die Mikrowelle die Vitamine zerstört. Entscheidend für den verbleibenden Vitaminanteil in der Nahrung ist vielmehr die Garzeit. Ob man sein Gemüse nun auf dem Herd oder in der Mikrowelle stundenlang bis zu Unkenntlichkeit zerkocht ist demnach letztlich gleichgültig.

In der Sauna abnehmen?
Da wir kein Fett, sondern Wasser ausschwitzen, ist diese Behauptung einfach falsch: In der Sauna können Sie nicht abnehmen. Allerdings gehört die vorbeugende Wirkung der Sauna nicht ins Reich der Mythen und Legenden. Denn Saunieren hilft dabei, Erkältungskrankheiten vorzubeugen. Eine Erhöhung der Körpertemperatur führt nämlich zu einer verstärkten Sauerstoffanreicherung der Zellen. Dadurch wird auch die Aktivität der Immunzellen angeregt, die nun besser für den Kampf mit krankheitserregenden Keimen gerüstet sind. Ein Saunagang sollte jedoch vermieden werden, wenn der Körper bereits durch eine Krankheit geschwächt ist. In diesem Fall wäre das Saunieren nur eine zusätzliche Belastung. Generell aber trainiert der mit dem Saunieren verbundene Temperaturwechsel von warm zu kalt die Reflexe bei der Gefäßverengung und -erweiterung. Auf diese Weise nimmt die Empfindlichkeit gegenüber Infektionen ab.

Kartoffeln sollte man auf jeden Fall mit ihrer vitaminreichen Schale essen
Die zähe Schale der Kartoffel muss man nicht unbedingt mit herunterwürgen, denn die Vitamine sind in der ganzen Kartoffel und nicht nur in der Schale ziemlich gleichmäßig verteilt. Pellkartoffeln sind aber dennoch gesünder als geschälte Kartoffeln, sofern sich insbesondere das Vitamin C besser in der Knolle erhält, wenn man die Schale beim Kochvorgang dranlässt.


Das Ei lässt sich leicht pellen, wenn es mit kaltem Wasser abgeschreckt wird

Das leichter zu pellende Ei gehört zu den populären Irrtümer: Denn wie leicht sich ein Ei pellen lässt, hängt vom pH-Wert des Eiklars ab. Da dieser nach dem Legen durch das Huhn mit dem sukzessiven Entweichen von Kohlendioxid stetig ansteigt, gilt die Faustregel: Je frischer das Ei, desto schwerer lässt sich das Ei pellen. Das Abschrecken des Frühstückseis unter dem kalten Wasserhahn bewirkt mithin lediglich, dass sein innerer Garvorgang schneller beendet wird als bei allmählicher Abkühlung an der Luft.

Woher stammt die Redewendung „blaumachen“ ?

Die Formulierung „blaumachen“ im Sinne von „schwänzen“ lässt sich auf das Mittelalter zurückführen. Zum Blaufärben von Stoffen brauchte man nicht nur die Blätter der Pflanze Waid, sondern auch Sonnenschein, viel Zeit – und menschlichen Urin. Besonders gut wurde die Farbe, wenn die Männer vorher Alkohol getrunken hatten. Früher oder später lagen alle betrunken in der Sonne und warteten auf das Ende des Färbeprozess. Im Laufe der Zeit wurde „Blau machen“ im Sinne von „Stoffe blau färben“ dann übertragen auf „blau machen“ im Sinne von „faulenzen“ und „blau sein“ gleichgesetzt mit „einen Rausch haben“. Gleichzeitig war die Farbe Blau früher die Farbe der Verstellung, der Lüge und der Täuschung – daher auch die Redewendung „Das Blaue vom Himmel herunterlügen“. Und so kommt es, dass man „blau macht“, wenn sich jemand einen freien Tag erschwindelt.

Was ist ein Erlkönig?

Bezogen auf Autos sind Erlkönige Prototypen, die sowohl von außen als auch von innen noch keiner sehen darf. Denn wüssten die Kaufwilligen, dass es ein neues Modell eines ihrer Favoriten gibt und welche Ausstattungsmerkmale es hat, würden sie das alte nicht mehr kaufen. Sie warten, bis der neu entworfene Wagen auf dem Markt ist und die Hersteller bleiben auf ihren Vorgängermodellen und den Kosten dafür sitzen.
Aus diesem Grund sind die Prototypen gut getarnt, beispielsweise mit einer Kunststoffverkleidung. Je näher die Marktreife rückt, desto weniger bleibt noch verborgen. Die Testfahrer fahren mit den Modellen dann auf Teststrecken oder auf normalen Straßen, immer auf der Flucht vor Erlkönig-Jägern: Fotografen, die wild darauf sind, ihre Bilder des Geheimen veröffentlicht zu bekommen.

Und woher kommt der poetische Name Erlkönig, der an Goethes gleichnamiges Gedicht erinnert? Denn in anderen Ländern sind Begriffe wie „spy shot“ (Großbritannien) oder „photo espion“ (Frankreich) üblich. Nun, der erste Erlkönig war der Mercedes 180. Ein Amateur-Fotograf hatte dessen Prototyp abgelichtet und die Zeitschrift „Auto, Motor und Sport“ veröffentlichte den Schnappschuss am 19. Juli 1952. Die beiden damaligen Redakteure Heinz-Ulrich Wieselmann und Werner Oswald überlegten hin und her, ob und wie sie Bilder von Prototypen überhaupt veröffentlichen könnten. „Chefredakteur Wieselmann kam schließlich auf die Idee“, so erinnerte sich Werner Oswald 1986, „durch liebenswürdige Begleittexte den betroffenen Industriefirmen die bittere Pille ein wenig zu versüßen. In diesem Sinn reimte er eines schönen Sonntags für die ersten paar Bilder je ein kleines Achtzeilen-Gedicht im Stil des Erlkönig-Poems. Die legte er mir Montagfrüh auf den Tisch mit dem Auftrag, hieraus für die nächsten Hefte eine Folge vorzubereiten und diese mit einer gleich bleibenden Überschrift zu versehen. Nach kurzer Überlegung meinte ich: ‚Schreiben wir doch einfach ‚Erlkönig’ drüber!’“

Über den ersten Erlkönig, den Mercedes 180, reimte „Auto, Motor und Sport“:
Erlkönig
1. Folge

Wer fährt da so rasch durch Regen und Wind?
Ist es ein Straßenkreuzer von drüben,
der nur im Umfang zurückgeblieben
oder gar Daimlers jüngstes Kind?
Der stille Betrachter wär’ gar nicht verwundert,
wenn jenes durchgreifend neue Modell,
das selbst dem Fotografen zu schnell,
nichts anderes wär’ als der Sohn vom ’Dreihundert’.

Woher kommt "Russisch Brot"

Russisch Brot (auch Russischbrot) oder Patience ist ein trockenes Gebäck aus einem schaumigen Kakao-Eiweiß-Teig ohne Fettzugabe. Es wird traditionell in Buchstabenform gebacken.

Zur Herstellung wird zuerst aus Eischnee, Zucker, Kakao und Mehl, je nach Rezept auch mit weiteren Zutaten wie Stärkemehl, Zuckerrübensirup und Zimt, ein Teig hergestellt. Anschließend wird die Masse dünn auf einem mit eingeöltem Backpapier belegten Backblech verstrichen oder mit einem Spritzbeutel zu Buchstaben geformt und bei mäßiger Temperatur kurz gebacken. Schließlich wird die Oberfläche dünn mit Zuckerglasur eingestrichen, gegebenenfalls die Teigplatte noch heiß in Stäbchen geschnitten und das Russisch Brot im Ofen kurz getrocknet.

Russisch Brot stammt vermutlich aus Sankt Petersburg, wo es als Bukwy (Буквы, dt.: „Buchstaben“) bekannt war. Der Bäcker Ferdinand Friedrich Wilhelm Hanke (1816–1880) aus Dresden hatte das Rezept dort kennengelernt und brachte es um 1844 mit. In Dresden eröffnete er eine „Deutsche & Russische Bäckerei“, in der Deutschlands erstes Russisch Brot gebacken wurde.

In Wien wird erzählt, Russisch Brot sei im 19. Jahrhundert zum Empfang russischer Gesandter am Wiener Hof erfunden worden – als Anspielung auf den russischen Brauch, zur Begrüßung ein Stück Brot zu reichen. Für diese Version spräche etwa, dass in Österreich ausschließlich die Bezeichnung Patiencen verwendet wird und das Gebäck aus Lateinischen und nicht kyrillischen Buchstaben besteht, wie eine russische Herkunft nahelegen würde. Ab 1858 stellte Victor Schmidt und Söhne (heute Manner) diese Patiencen als Backware und als Schokoladeversion her, noch heute sind beide in Österreich ein beliebtes saisonales Produkt zur Weihnachtszeit.

Russisch Brot gehört zu den Klassikern der industriellen Lebensmittelherstellung. Seit Ende das 19. Jahrhunderts produzierte die Dresdner Firma Gebr. Hörmann Russisch Brot und exportierte es weltweit. Bahlsen stellte es erstmals 1906 her. Die Spezialitätenbäckerei Dr. Quendt aus Dresden produziert das beliebte Süßgebäck seit 1959.

Warum heißt die Brille 'Brille'?

Im Mittelalter beherrschten nur wenige Menschen die Kunst des Lesens und Schreibens. Alle wichtigen Bücher befanden sich in Klöstern. Die Mönche bewahrten und erforschten sie, denn in den Büchern stand das gesamte damalige Wissen der Menschheit.

Aber das tägliche Lesen bei schlechtem Licht war sehr anstrengend für die Augen. Je älter die Mönche wurden, desto schlechter sahen sie meistens. Die einzige Lösung bestand oft nur darin, sich die Texte von jungen Klosterschülern vorlesen zu lassen. Das funktionierte allerdings auch nicht immer. Man suchte ständig nach Alternativen, um die Schriften der alten Bücher besser entziffern zu können.

Ende des 13. Jahrhunderts kam dann die Lösung. Mönchen hatten eine bahnbrechende Idee wieder entdeckt. Der Gelehrte Golek Vitello hatte das alte Werk eines arabischen Mathematikers ins Lateinische übersetzt. In ihm stand geschrieben, dass man mithilfe bestimmter Steine Gegenstände größer erscheinen lassen kann.

Das haben die Mönche ausprobiert und solche Steine geschliffen. Tatsächlich - die Schrift erschien durch den Stein größer. Die ersten so genannten Lesesteine fertigten die Mönche aus Steinen, die man in der Natur finden konnte. Am besten eigneten sich Berylle: Durchsichtige Minerale, die wie Glas glänzen. Die Mönche schliffen den Beryll ab, und konnten ihn dann als Lesestein verwenden.

Schon bald kam man auf die Idee, zwei Lesesteine, also zwei Berylle mit einem Gestell zu verbinden: Die Brille war erfunden und hat seit dem - also seit ca. 700 Jahren - auch ihren Namen. Er leitet sich von B(e)rylle ab. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Brille immer weiter entwickelt und verbessert. Den Formen waren keine Grenzen gesetzt. Und das hat sich ja bis heute nicht geändert.

Die wichtigsten (und merkwürdigsten) Gedenktage des Jahres

Das Jahr wird nicht nur durch die Jahreszeiten strukturiert, sondern auch durch eine Vielzahl von Feiertagen religiöser und nationaler Natur. Daneben existiert aber auch noch eine Unzahl weiterer Gedenktage und Aktionstage, die alljährlich an bedeutende historische, weltliche und religiöse Ereignisse erinnern oder über wichtige gesellschaftspolitische oder medizinische Problemlagen informieren. Nahezu kein Tag des Kalenderjahres bleibt von der Gedenk- und Aktionswut seriöser gemeinnütziger Verbände oder kommerziell orientierter Lobbyorganisationen unbehelligt.

So gibt es zum Beispiel
den Europäischen Datenschutztag (28. Januar),
den Welttag der Feuchtgebiete (2. Februar),
den Welttag des Fremdenführers (21. Februar),
den Thinking Day der Pfadfinder (22. Februar),
den Weltnierentag (2. Donnerstag im März),
den Internationalen Aktionstag gegen Staudämme (14. März),
den Tag der Rückengesundheit (15. März),
den Weltamateurfunktag (18. April),
den Welt-Schildkröten-Tag (23. Mai),
den Internationalen Katzentag (8. August),
den Weltvegantag (1. November) und
den Welttag der Zeitschriften (26. November)
etc. etc.

Abgesehen davon, dass manche Gedenktage durchaus wichtig und angebracht sind, wirken andere mitunter doch sehr merkwürdig und skurril. Wieder andere, vor allem solche die den Gedanken des Gedenktages parodieren, entbehren nicht eines gewissen Witzes.


Januar - der Berchtoldstag
Dass das Jahr mit einem Feiertag, dem Neujahrstag, beginnt ist in Anbetracht der oft sehr feuchtfröhlichen Silvesterfeierlichkeiten mehr als sinnvoll. Andererseits kann es auch ein wenig befremdlich anmuten, dass gleich am ersten Tag des Jahres viele, wie man so schön sagt, ?in Sauer liegen? und ihn weitgehend verschlafen und verdösen. Die Schweizer gehen da sogar noch einen Schritt weiter und auch am nächsten Tag noch nicht zur Arbeit. Denn am 2. Januar begehen die Eidgenossen den Berchtoldstag. Der Tag hat nichts mit einem heiligen Berchtold zu tun, den es im Heiligenkalender gar nicht gibt. Aber auch der vielbehauptete heidnische Ursprung im Zusammenhang mit einer Göttin Berchta oder Perchta, angeblich der Frau Wotans, die in der Zeit der Rauhnächte ihr Unwesen treibt und mit wilden Bräuchen gebannt wird, kann nicht schlüssig nachgewiesen werden. Nüchtern betrachtet handelt es sich beim schweizerischen Berchtoldstag also eher um einen arbeitsfreien Nachfeiertag zum Neujahrstag. Aber nüchtern bleibt man an diesem Tag auch nicht unbedingt, denn zum Beispiel im Zürcher Unterland versammelt sich am Bächtelisnachmittag und -abend die Bevölkerung, um zu bächteln, wobei lokale Musik-, Comedy- und andere Unterhaltungsgruppen von Kneipe zu Kneipe ziehen, um die Gäste zu unterhalten.


Februar: Der Groundhog Day
Durch die Kinokomödie ... und täglich grüßt das Murmeltier (1993) mit Bill Murray und Andie MacDowell wurde der Groundhog Day weltbekannt. Der Groundhog Day ist ein kulturelles Ereignis, das an mehreren Orten in den USA und Kanada gefeiert wird. Am 2. Februar jedes Jahres, dem Candlemass Day (Lichtmess), wird traditionell eine Vorhersage über das Fortdauern des Winters getroffen. Dazu werden öffentlich und teilweise im Rahmen von Volksfesten Waldmurmeltiere (engl. groundhog) zum ersten Mal im Jahr aus ihrem Bau gelockt. Wenn das Tier "seinen Schatten sieht", das heißt wenn klares, helles Wetter herrscht, soll der Winter noch weitere sechs Wochen dauern. Hochburg des Murmeltierspektakels ist ein Ort in Pennsylvania mit schwer auszusprechendem Namen: Punxsutawney.


März: Der TT-Tag
Am Geburtstag Albert Einsteins wird auf Initiative des US-Amerikaners Larry Shaw alljährlich einer Zahl gehuldigt, nämlich der Zahl Pi, die das Verhältnis des Umfangs eines Kreises zu seinem Durchmesser beschreibt. Der 14. März ist für den Pi-Tag deshalb das ideale Datum, weil es in der amerikanischen Schreibweise 3/14 die Zahl mitsamt ihren ersten beiden Nachkommastellen widerspiegelt. Besonders genaue Anhänger dieses Tags feiern um 1 Uhr 59 und 26 Sekunden und erreichen damit die siebte Nachkommastelle der Kreiszahl, nämlich: 3,1415926. Auch für die Art und Weise, wie dieses mathematische Jubelfest gestaltet werden soll, gibt es eine ausgefuchste Begründung. Denn sofern Pi in der englischen Sprache genauso klingt wie Pie, werden Kuchen verspeist, die natürlich kreisrund sein müssen. Der 21. März eignet sich übrigens bestens dazu, den dringend anstehenden Frühjahrsputz in Angriff zu nehmen, denn dann steht uns der Welttag der Hauswirtschaft ins Haus.


April: Der Tag des Deutschen Bieres
Am 23. April, dem Tag des Deutschen Bieres, wird seit 1994 der Erlass des bayerischen Reinheitsgebots im Jahr 1516 gefeiert. Uneigennützige Initiatoren dieses Feiertages, auf den eher selten mit Sekt angestoßen wird, waren die deutschen Bierbrauer. Mit der deutschen Vergangenheit hat es zu tun, dass diejenigen, die sich am 20. April feierlich geben, vom Verfassungsschutz beobachtet werden sollten.


Mai: Der Weltlachtag
Frohsinn ist am 1. Sonntag des Wonnemonats Mai nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich anempfohlen. Mit anderen Worten: Es darf nicht nur, es muss gewissermaßen sogar gelacht werden. Denn dann, hahaha, ist Weltlachtag. Madan Kataria, Gründer der Yoga-Lachbewegung, rief diesen Tag 1998 ins Leben. Seitdem treffen sich an diesem Datum die in über 6000 Lachclubs organisierten Anhänger des Lachgurus überall auf der Welt, um Punkt 14:00 Uhr deutscher Zeit (12:00 GMT) grundlos in großes Gelächter auszubrechen. Das ist sicher total lustig. Humorlosen Menschen, die das lächerlich finden, sei gesagt: Da lacht man nicht drüber!

Eher unernsten Charakters ist auch der Towel Day (Tag des Handtuchs) am 25. Mai. Er erinnert an den 2001 verstorbenen britischen Autor Douglas Adams und dessen Weltbestseller Per Anhalter durch die Galaxis. Eingefleischte Fans dieses Kultbuches laufen am Towel Day den ganzen Tag über mit einem Handtuch herum, da ein Handtuch im Roman als das Nützlichste beschrieben wird, was man auf einer Weltraumreise mit sich führen kann. Die wichtigste Verhaltensregel besteht darin, Nachfragen zum Handtuch nicht zu beantworten und dafür das Anhalter-Buch zu empfehlen.


Juni: Der Bloomsday und Feiertage, die niemand braucht ...
Der We Love Kim Il-sung-Feiertag am 15. Juni findet außerhalb Nordkoreas eher wenig Resonanz. Und selbst in Pjöngjang wirkt die dringend empfohlene Bombenstimung doch etwas gezwungen. Der Bloomsday am 16. Juni stellt weltweit den einzigen im Kalender verzeichneten Feiertag dar, der einem Roman gewidmet ist, nämlich Ulysses, dem dickleibigen Hauptwerk des irischen Dichters James Joyce. Ulysses spielt in Dublin und beschreibt die Ereignisse eines einzigen Tages, des 16. Juni 1904. Treue Anhänger des Romans suchen am Bloomsday die realen Orte des fiktiven Geschehens auf, an denen dessen Hauptpersonen - der Anzeigenakquisiteur Leopold Bloom und seine Frau Molly, der junge Lehrer und Schriftsteller Stephen Dedalus und andere Romanfiguren - bestimmte Dinge tun oder erleben. Dazu gehört zum Beispiel, ein Bad am Forty Foot zu nehmen, ein Gorgonzolabrot zu essen und Zitronenseife zu kaufen. Der Bloomsday zählt mittlerweile zu den größten Touristenattraktionen der irischen Hauptstadt.


Juli: Der Gedanktag für den Mann, den wir manchmal lieben, aber meistens hassen!
Jeder, der jemals einen ganzen Tag lang vor dem PC saß und nichts außer ERROR zu sehen bekam, wird den System Administrator Appreciation Day (Tag des Systemadministrators) nicht für einen Irrtum eines verwirrten Geistes halten, sondern am letzten Freitag des Juli seinen zumeist lautlos im Hintergrund wirkenden Kollegen auf Rosen betten und mit Fresskörben beschenken. An der Berechtigung dieses Gedenktages ändert auch die Tatsache nichts, dass er von Ted Kekatos, einem amerikanischen Systemadministrator, erfunden wurde.


August: Stillllgestaaaanden!
Militärisch pragmatisch geht es am 5. August zu, wenn gewissermaßen in einem Abwasch der Tag der Rekruten aller Heere der Welt zackig durchexerziert wird. Extrawürste wie eine Differenzierung zwischen Heeren demokratischer und diktatorischer Regime gibt?s nicht, denn schließlich macht die Uniform alle gleich. Falls an diesem Tag nicht Schlammrobben oder Latrinenschrubben auf dem Programm steht, sondern tatsächlich gefeiert wird, dann bestimmt nach einem straffen Ablaufplan: Antreten! Rühren! Gründlich amüsieren! Und um halb zehn geht das Licht aus!


September: Leckere Gedenktage

Die Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) erklärte 1999 den letzten Freitag im September zum Tag des deutschen Butterbrotes, um der grassierenden Überfremdung durch undeutsche Mogelschnittchen, Burger, Baquette, Döner und andere Imbissimmigranten patriotisch entgegenzutreten. Dass das im Aussterben begriffene urdeutsche Kulturgut von der UNESCO demnächst auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt wird, ist allerdings ein Gerücht. Die Frage des Getränks ist zudem bereits geklärt, denn der Ehrentag der Stulle ist praktischer Weise zugleich auch Tag des Kaffees, ein Umstand, der überraschender Weise dem Deutschen Kaffeeverband e.V. zu verdanken ist. In keinem Zusammenhang mit diesem doppelten Lebensmittelgedenktag steht übrigens der bereits am 6. September gefeierte Abfraßtag. Dieser heißt nämlich auch Magnus-Tag, da er dem heiligen Magnus von Füssen gewidmet ist. Magnus wird vor allem im Allgäu von frommen Katholiken angerufen, um dem durch Ungeziefer verursachten Abfraß auf Feldern und Gemüsebeeten ganz ohne Chemie effektiv entgegenzutreten. Möglichst nicht vergessen werden sollte übrigens auch der Weltalzheimertag am 21. September.


Oktober: Comin' out!

Falls man seine Umwelt endlich über die eigene Homosexualität in Kenntnis setzen möchte, sollte man dazu den Coming-Out-Day am 11. Oktober nutzen. Die Tradition des Coming-Out-Days geht auf den zweiten nationalen March on Washington for Lesbian and Gay Rights zurück, auf dem am 11. Oktober 1987 ca. 500.000 Menschen in der US-amerikanischen Hauptstadt für die Gleichberechtigung von Homosexuellen demonstrierten. Bereits am ersten Coming-Out-Day, der im Jahre 1988 stattfand, haben Tausende von schwulen und lesbischen AmerikanerInnen ihre Namen in Zeitungen veröffentlichen lassen. Damit sich Heterosexuelle nicht diskriminiert fühlen, dürfen sie an diesem Tag gerne mit anderen lange gehüteten Geheimnissen herauszurücken. Nur Mut!


November: Der müssen-Gedenktag

Darüber, wie und wo der Welttoilettentag am 19. November zu würdigen ist, streiten sich die Geister. Manche meinen, man sollte ihn in Anlehnung an das gefeierte Örtchen in aller Stille begehen. Andere wiederum empfehlen, viel zu trinken und ballaststoffreiche Kost zu sich zu nehmen. All diesen Spaßvögeln sei aber mitgeteilt, das der Welttoilettentag durchaus einen ernsten Hintergrund hat. Er soll nämlich darauf aufmerksam machen, dass mehr als 40 Prozent der Weltbevölkerung keine ausreichend hygienischen Sanitäranlagen zur Verfügung stehen. Kaum ein Aktionstag ist von der Realität so gründlich ad absurdum geführt worden wie der am letzten Samstag des Novembers stattfindende Kauf-Nix-Tag, an dem laut verschiedener kapitalismuskritischer Verbände weitgehender Konsumverzicht geübt werden soll. Denn in den USA fällt der Buy Nothing Day auf den unmittelbar auf das Erntedankfest Thanksgiving folgenden letzten Freitag des Monats, den - nach wie vor - umsatzstärksten Tag des Jahres. Eine Drosselung der Kauflust im anlaufenden Weihnachtsgeschäft ist überdies auch hierzulande nicht festzustellen, zumal die Ankurbelung der Binnenkonjunktur spätestens seit der Finanzkrise von der Politik zur ersten Bürgerpflicht erklärt wurde.


Dezember: Gott sei Dank ist Weihnachten ...
Für alle, die die Kunstsprache Esperanto beherrschen, wäre am 15. Dezember eigentlich Partystimmung angesagt. Da sich die Zahl der Esperantokundigen jedoch in sehr engen Grenzen hält sind am Esperantobuchtag keine ausschweifenden Massenveranstaltungen zu erwarten. Wahrscheinlich nehmen die wenigen Esperanto-Freunde den Namen ihres Feiertages expressis verbis und vertiefen sich, vielleicht bei einem Espresso, in einen expressiven Esperanto-Roman. Aber dann kommt ja auch schon Weihnachten ...

Wie wächst eine Wunde wieder zu?

Wenn wir hinfallen und uns das Knie aufschlagen, läuft aus der Wunde dunkelrotes Blut. Das sieht nicht schön aus. Es ist aber gar nicht so schlimm. Denn so eine Wunde wächst meistens schnell wieder zu. Doch wie funktioniert das eigentlich?

Das Blut kümmert sich darum, dass die Wunde wieder zu wächst. Im Blut stecken viele kleine Helfer. Zum Beispiel gibt es die Blutplättchen. Sie sammeln sich an der blutenden Stelle. Weil sie klebrig sind, werden sie nach und nach zu einer dichten Masse. So dichten sie die Wunde nach außen hin ab.


An der Wunde passiert aber noch mehr. Denn im Blut steckt auch noch das Blutplasma. Aus dem Blutplasma bildet sich ein dichtes Netz. In dem Netz verfangen sich die Blutkörperchen. Es gibt rote und weiße Blutkörperchen. Sie sorgen dafür, dass sich auf der Wunde ein Schorf bildet. Dadurch hört die Wunde auf, zu bluten.

Die weißen Blutkörperchen machen sogar noch mehr. Sie sind so eine Art Körperpolizei. Zum Beispiel wehren sie Bakterien und Viren ab. Bakterien und Viren sind kleine Eindringlinge. Wenn sie in den Körper kommen, können sie Krankheiten auslösen.

Nach einigen Tagen ist die Wunde meistens wieder zusammengewachsen. Die Hautzellen drum herum haben neues Gewebe gebildet. Manchmal bleibt von einer Wunde eine Narbe übrig. Das kann zum Beispiel passieren, wenn die Wunde tief war.

Warum schnarchen manche Menschen?

Beim Schlafen erholen sich die Menschen und bekommen neue Kraft. Manche Menschen können aber nachts nicht gut schlafen und sind dann auch tagsüber oft müde. Diese Leute haben Schlafstörungen. Eine häufige Schlafstörung kann das Schnarchen sein. Schnarcher erzeugen beim Luftholen laute Geräusche und halten damit auch noch ihren Mann oder ihre Frau wach. Doch warum schnarchen manche Menschen eigentlich?
Muskeln erschlaffen beim Einschlafen
Beim Einschlafen erschlaffen die Muskeln. Muskeln braucht der Mensch für jede Bewegung, zum Beispiel zum Laufen, Schreiben, Lachen oder Sprechen. Auch die Zunge und der Rachen können beim Schlafen entspannen.


Schnarchgeräusch durch Baumeln der Zunge beim Atmen
Weil jeder Mensch atmen muss, strömt immer Luft durch Nase oder Mund durch den Hals bis in die Lungen. Die entspannte Zunge und Teile des Rachens baumeln beim Schnarchen im Luftstrom und machen das typische Schnarchgeräusch. Das Gaumensegel mit dem Zäpfchen hinten im Mund ist oft an der Entstehung des Schnarchens beteiligt.


Auch bei Erkältungen schnarcht man
Jeder Mensch kann ab und zu mal schnarchen. Erwachsene tun das häufiger als Kinder und Männer öfter als Frauen. Männer haben im Vergleich zu Frauen von Natur aus mehr Muskeln, die im Schlaf entspannen. Auch wer eine Erkältung, eine Mandelentzündung oder andere Krankheiten in Nase, Mund oder Hals hat, schnarcht oft.


Übergewicht und Alkohol fördern das Schnarchen
Der typische Schnarcher schläft auf dem Rücken mit offenem Mund. Doch auch mit geschlossenem Mund und beim Schlafen auf der Seite oder dem Bauch ist Schnarchen möglich. Übergewicht und das Trinken von alkoholischen Getränken wie Bier, Wein und Schnaps fördern das Schnarchen ebenfalls. Alkohol entspannt die Muskeln noch zusätzlich. Und übergewichtige Menschen haben mehr Fettgewebe zum Beispiel an Hals und Gesicht. Das Fett drückt wie ein Gewicht im Hals und macht den Platz für den Luftstrom zur

Die älteste Parfumfabrik der Welt

Am 13. Juli 1709 wurde die älteste, heute noch bestehende Parfumfabrik der Welt gegründet. Sie trägt den schönen Namen "Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz" - kurz "Farina gegenüber". Welche Bedeutung der Duft im Laufe der Jahrhunderte erlangte und was ihn von "4711 - Kölnisch Wasser" unterscheidet, kannst du hier nachlesen.

Französische Mode-Produkte
Am 13. Juli 1709 gründete der Italiener Giovanni Battista Farina in Köln ein Geschäft, in dem er in erster Linie französische Produkte verkaufte, die damals in Mode waren: silberne und goldene Bänder, seidene Strümpfe und Taschentücher, Tabaksdosen, Puder, Perücken und ähnliche Galanteriewaren. Er deutschte seinen Namen ein und nannte sich Johann Baptist Farina. Sein Bruder Johann Maria Farina trat 1714 auch in die Firma ein und brachte das Rezept für ein Parfum mit, das er selbst erfunden hatte und dem er, der Stadt zu Ehren, den Namen "Kölnisch Wasser" gab.

Wunderwasser aus Zitrusölen und Alkohol
Das Besondere dieses Rezeptes war, dass Farina ätherische Öle, also Pflanzenextrakte mit hochprozentigem Alkohol mischte. Auch die Duftnote, die er erfunden hatte, war damals etwas ganz Neues. Bisher verwendete man schwere Düfte wie Moschus, Zimt und Sandelholz. Farina hatte hingegen ein Parfum erschaffen, das "mich an einen italienischen Frühlingsmorgen erinnert, an Bergnarzissen, Orangenblüten kurz nach dem Regen. Er erfrischt mich, stärkt meine Sinne und Phantasie", wie er selbst sagte. Farinas Kreation wurde übrigens nicht nur für die äußerliche Anwendung verkauft, sondern half als "Eau admirable", zu deutsch "Wunderwasser" auch bei der Zahnpflege und sollte vor ansteckenden Krankheiten schützen. Jede einzelne Flasche "Kölnisch Wasser" trug einen Beipackzettel, der auf die Anwendungsmöglichkeiten hinwies und der durch Siegel und Unterschrift des Erfinders als echt ausgewiesen wurde.

Der Duft der großen weiten Welt
Zunächst verkauften die Farinas ihr Parfum nur in Köln, doch bald verschickten sie es auch an Interessenten aus ganz Europa. Besonders in Frankreich wurde der Duft so beliebt, dass man dazu überging, seinen Namen ins Französische zu übersetzen "Eau de Cologne". Berühmt gemacht hatten das Parfum französische Offiziere, die während des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) in Deutschland stationiert waren und es neben Puder und Perücken bald zu ihren alltäglichen Dingen zählten. Doch nicht nur sie waren begeistert vom italienischen Duftwasser.

Die Fans von "Echt Kölnisch Wasser"
Seit dem 18. Jahrhundert roch jeder, der Rang und Namen hatte nach "Eau de Cologne": Vom Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1688-1740) über die Dichterfürsten Goethe und Schiller sowie die Komponisten Beethoven und Mozart aber auch russische Zaren, italienische und französische Könige samt ihrem Hofstaat und die österreichische Kaiserin Sissi bis hin zu Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts - Bundeskanzler Konrad Adenauer, Schauspieler Heinz Rühmann, die englische Prinzessin Diana und der ehemalige US-Präsident Bill Clinton, sie alle verwendeten den Duft aus Köln.

Original und Fälschung
"Original Eau de Cologne" - zu deutsch "Echt Kölnisch Wasser", ist heute eine geschützte Marke, die nur von Parfumfirmen in Köln genutzt werden darf. Neben der Firma "Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz" gibt es jedoch zahlreiche Nachahmer, die vom Ruhm des Originals profitieren wollen. Früher nannten sich viele von ihnen auch "Farina gegenüber...", sodass für Außenstehende sehr schwer zu unterscheiden war, in welcher Flasche sich das Original Eau de Cologne befand und in welcher ein Imitat. Auch das heute bekannte Kölnisch Wasser 4711 (sprich "siebenundvierzig-elf") gehört zu Farinas Nachahmern. Der Begriff "Eau de Cologne" bürgerte sich sogar für sehr viele leichte Düfte ein, die mit Farinas Duft aus Köln rein gar nichts gemeinsam haben. Die Firma "Johann Maria Farina gegenüber dem Jülichs-Platz" ist seit acht Generationen im Besitz der Familie Farina, die allein das geheime Parfumrezept kennt, das bis heute noch unverändert hergestellt wird.

Warum sind Pflanzen grün?

Im Sommer ist draußen in Parks und Gärten alles grün. Die Bäume haben grüne Blätter, das Gras ist grün, und auch der Salat hat diese Farbe. Warum aber sind Pflanzen eigentlich grün und nicht blau oder rot?

Die Fotosynthese der Pflanzen
Pflanzen machen etwas, das Fotosynthese genannt wird. Bei der Fotosynthese nehmen die Pflanzen das Gas Kohlendioxid aus der Luft und auch Wasser auf und wandeln es zum Beispiel in Zucker, also Energie um. Dafür brauchen sie Licht. Die Energie können Menschen nutzen, wenn sie die Pflanzen essen. Salat zum Beispiel gibt uns Kraft und macht uns satt.

Pflanzen brauchen nur rotes und blaues Licht
Doch warum sind Pflanzen nun grün? Trifft ein Lichtstrahl auf einen Gegenstand, spiegelt dieser je nach seiner Farbe unterschiedlich gefärbtes Licht zurück. Denn Licht ist eine Mischung aus vielen verschiedenen Lichtfarben, die wir nicht alle einzeln erkennen können. Zum Beispiel gibt es rotes, grünes oder blaues Licht. Pflanzen werfen Licht der Wellenlänge Grün zurück, den Rest des Lichts behalten sie. Für die Fotosynthese brauchen die Pflanzen nur das blaue und rote Licht, das grüne bringt ihnen nichts, und sie spiegeln es einfach zurück. Das ist der Grund, warum Pflanzen eine grüne Farbe haben.

Chlorophylle machen Pflanzen grün
In den Pflanzen gibt es ganz bestimmte Teilchen, die der Pflanze dann die Farbe Grün geben. Es sind die Chlorophylle. Diese sorgen dafür, dass die Pflanze das rote und blaue Licht verarbeitet, das grüne aber zurückwirft. So kann die Pflanze arbeiten und wachsen, und für uns grün erscheinen.

Warum hat jeder Mensch eine andere Stimme?

Wenn ein Baby geboren wird, kann es seine Mutter sofort an der Stimme erkennen. Schon im Bauch hat es mitbekommen, wie seine Mutter spricht. Denn jeder Mensch hört sich beim Sprechen anders an. Warum aber hat jeder eine andere Stimme?

Verschiedene Muskeln arbeiten
Wie eine Stimme klingt, hat ganz viel mit den Muskeln im Körper zu tun, sagt Peter-Michael Fischer. Beim Sprechen oder Singen sind viele verschiedene Muskeln aktiv: im Bauchraum, im Brustkorb, im Hals, im Kehlkopf und im Kopf. Diese Muskeln sind bei jedem Menschen verschieden. Deswegen hört es sich auch bei jedem anders an, wenn er etwas sagt oder ein Lied singt.

Wie funktioniert unsere Stimme?
Wer etwas sagen will, muss erstmal einatmen. Dafür braucht er die Brustmuskeln und das Zwerchfell. Sie dehnen den Brustkorb, damit die eingeatmete Luft genug Platz hat. Die Brustmuskeln sitzen zum Beispiel zwischen und an den Rippen. Das Zwerchfell ist ein flacher Muskel zwischen dem Brustraum und dem Bauchraum. Die Brustmuskeln und das Zwerchfell sind auch für das Ausatmen zuständig. Wenn sie sich entspannen, strömt die Luft durch die Luftröhre nach oben. Dabei kommt sie am Kehlkopf vorbei. Im Kehlkopf liegen die Stimmlippen, die auch Muskeln sind. Solange sie entspannt sind, kann die Luft einfach an ihnen vorbei strömen. Das ist zum Beispiel so, wenn der Mensch ganz normal ausatmet. Wenn er aber etwas sagen will, legen sich die Stimmlippen aneinander. Sie halten den Luftstrom auf. Der Luftstrom bringt die Stimmlippen zum Schwingen. Sie öffnen und schließen sich. Dadurch wird der Luftstrom geformt. Es entsteht ein Klang, den man hören kann. Dieser Klang wandert weiter in den Raum von Rachen, Mund und Nase, der auch bei jedem Menschen verschieden ist. Dort wird der Klang zum Beispiel in einen Sprechlaut verwandelt. Dafür sind auch die Zunge und die Lippen zuständig. Sie dienen zum Formen der einzelnen Wörter.

Zwergstaaten: Welche europäischen Staaten sind die kleinsten?

Im Märchen treten sie zu siebt auf, aber auf der Ebene der europäischen Geographie sind es nur sechs Zwerge. Die Tatsache, dass sie so klein sind, deutet allerdings nicht auf ihre Jugend hin. Denn bei den Zwerg- oder Kleinstaaten handelt es sich um Fürstentümer oder Republiken, die zu einer Zeit entstanden sind, als auch hierzulande noch Kleinstaaterei herrschte.

Als Deutschland noch zu den Zwergen zählte ...
Die deutschen Kleinstaaten nannte man im 18. Jahrhundert, als sie bereits von großen Nationalstaaten umringt waren auch Duodezstaaten. Eine spöttische Bezeichnung, denn Duodez ist der veraltete Name für ein Buchformat, das im übertragenen Sinne etwas unbedeutend Winziges bedeutet. Kleinstaaten, also souveräne Staaten mit einer festen Landmasse von weniger als tausend Quadratkilometern Fläche (ohne maritime Hoheitsgebiete), sind kein rein europäisches Phänomen. Doch bei den außereuropäischen Zwergen handelt es sich ausschließlich um Inselstaaten, die - mit Ausnahme des Stadtstaates Singapur, des arabischen Königreiches Bahrain sowie der zu Afrika gehörenden Inselgruppen Seychellen und São Tomé/Príncipe - in der Karibik gelegen sind oder zu Ozeanien gerechnet werden. Zu den europäischen Kleinstaaten zählt nur eine Inselrepublik. Der Rest setzt sich aus einer weiteren Republik, drei Fürstentümern und einem Sonderfall zusammen.

Vatikanstadt: Hier kann sogar der Geldautomat Latein
Bei diesem Sonderfall handelt es sich um die mitten in der italienischen Hauptstadt Rom gelegene Vatikanstadt, die mit einer Fläche von 0,44 Quadratkilometern und 552 Staatsbürgern gleichzeitig den kleinsten allgemein anerkannten Staat der Welt darstellt. Die Vatikanstadt, deren heutige Grenzen 1929 festgelegt wurden, ist ein Rest des ehemaligen, größeren Kirchenstaates und auch in dem Sinne ein Rudiment, dass hier ein Monarch, natürlich der Papst, nach wie vor absolut regiert. Auf internationaler Ebene wird der Zwergstaat durch den Heiligen Stuhl als nichtstaatliches eigenständiges und vom Staat der Vatikanstadt zu unterscheidendes Völkerrechtssubjekt vertreten. Das Staatsterritorium umfasst den von einer Mauer umgebenen vatikanischen Hügel sowie den Petersplatz.

So klein und doch alles da ...
Neben dem Petersdom, der sixtinischen Kapelle, dem Apostolischen Palast, weiteren Gebäuden und einem großen Garten, befinden sich in der Vatikanstadt auch ein (allerdings selten genutzter) Bahnhof, ein Supermarkt, ein Bekleidungsgeschäft, eine Apotheke, mehrere Tankstellen, eine Pizzeria, ein Café und ein Postamt (das eigene Briefmarken herausgibt), aber kein Hotel, kein Friseur und keine Schule. Die Geldautomaten im Vatikan haben eine lateinische Anzeige. Selbstredend zeichnet sich der winzige Staat durch den mit 100 % höchsten relativen Katholikenanteil der Welt aus, überraschenderweise aber auch durch die weltweit höchste Kriminalitätsrate, wenn die Anzahl der Straftaten in Relation zur Zahl der Einwohner gestellt wird. Dabei handelt es sich aber fast ausschließlich um Kleinkriminalität wie Handtaschendiebstähle, die dann zu 90 % unbestraft bleiben, weil die Missetäter nach Italien fliehen. Und noch eine Besonderheit: Die Vatikanstadt ist der einzige Staat der Welt, dessen gesamtes Territorium (seit 1984) von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt ist.

Monaco: Mondäner Felsen an der sonnigen Mittelmeerküste
Das mehr oder weniger mit seiner Hauptstadt Monte Carlo identische Fürstentum Monaco ist zwar mit einer Fläche von 1,95 Quadratkilometern mehr als viermal so groß wie die Vatikanstadt, aber dennoch der zweitkleinste Staat dieser Erde. Seine Winzigkeit macht der ganz von Frankreich eingeschlossene, zwischen Nizza und der Grenze zu Italien gelegene Felsenstreifen an der Riviera (Küstenlänge: 4,1 km) jedoch durch seinen Glamour mehr als wett. Denn Monaco ist bei den Schönen und Reichen dieser Welt als Wohnsitz sehr begehrt, da weder Erbschafts- noch Einkommenssteuer erhoben werden und im Ausland begangene Finanzvergehen nicht verfolgt werden. Dort lebende Franzosen bleiben allerdings steuerpflichtig, so dass deren Bevölkerungsanteil (immerhin 47 %, Italiener und Monegassen machen jeweils 16 % der Bevölkerung aus, die restlichen 21 % verteilen sich auf alle weiteren Nationalitäten) stark rückläufig ist.

Der engste Kleinstaat der Welt ...
Viel Platz ist in dem mit 17 000 Einwohnern (nur etwa 7600 davon sind Monegassen) am dichtesten besiedelten Staat der Welt ohnehin nicht. Dies hat auch dazu geführt, dass das winzige Territorium gnadenlos bis in den letzen Winkel bebaut ist. Regiert wird Monaco seit dem 13. Jahrhundert vom Fürstengeschlecht der Grimaldi, das sich im Laufe der Geschichte ständig mit der Republik Genua, aus der es ursprünglich stammt, sowie Frankreich und Italien um das kleine Herrschaftsgebiet stritt. 1911 ist die absolute in eine konstitutionelle Monarchie umgewandelt worden, auf die der französische Staat einigen Einfluss ausübt. Der seit 2005 amtierende Fürst Albert II. sowie seine Schwestern Caroline und Stéphanie gingen aus der 1956 geschlossenen Märchenehe zwischen Fürst Rainier und der Hollywoodschauspielerin Grace Kelley hervor. Von diesem Zeitpunkt an stand Monaco stets im Focus der internationalen Regenbogenpresse. Große Aufmerksamkeit zieht der Miniaturglitzerstaat aber auch durch sein berühmtes Spielkasino, das mondäne Hôtel de Paris, das - zeitweilig von Jaques Cousteau geleitete - Ozeanographische Museum, den in der französischen Liga sehr erfolgreichen Fußballverein AS Monaco, das Internationale Zirkusfestival sowie natürlich durch das seit 1955 jährlich in seinen Straßen veranstaltete Formel-1-Rennen auf sich.

San Marino: Friedliche Republik und beliebtes Ausflugsziel
San Marino, eine italienische, bei Rimini gelegene Enklave von 61 Quadratkilometern Größe und damit fünftkleinster Staat überhaupt, ist die älteste Republik der Welt mit einer Geschichte, die bis auf das Jahr 301 zurückgeht. Damals flüchtete der Namenspatron Marinus im Zuge der Christenverfolgung gemeinsam mit anderen Leidensgenossen auf den Berg Titano, den er, als sich die Lage wieder beruhigt hatte von einer römischen Patrizierin geschenkt bekam. Nach Marinus' Tod 366 begründete sich San Marino als Republik, der bis heute zwei parlamentarisch gewählte und nur für ein halbes Jahr amtierende "Capitani Reggenti" vorstehen.

Tourismus als Gelddruckmaschine
60 % aller Einnahmen des Landes stammen aus den Portemonnaies der jährlich mehr als zwei Millionen Touristen, die für Tagesausflüge aus den nahegelegenen Adriaorten Rimini und Pesaro in die malerische Hauptstadt San Marino kommen, um dort den Palazzo Publico, die drei Burgen sowie die neoklassische Basilika zu bestaunen und vom Monte Titano einen weiten Blick bis zum Meer zu genießen. Die größte Ortschaft des insgesamt 30 000 Einwohner starken Zwergstaates ist Serravalle (ca. 10 000 Einwohner). San Marino, seit 1992 UN-Mitglied, ist kein Steuerparadies, aber schuldenfrei und stellt laut der Weltgesundheitsorganisation WHO das Land mit der höchsten Lebenserwartung für Männer dar. Dabei ist die gesamte medizinische Versorgung kostenlos.

Liechtenstein: Alpine Finanzoase mit lädiertem Ruf
Das Fürstentum Liechtenstein, zwischen Österreich und der Schweiz am Ostufer des Alpenrheins gelegen, ist eine konstitutionelle Erbmonarchie auf demokratisch-parlamentarischer Basis. Hauptort ist Vaduz, wo momentan Fürst Hans Adam II. residiert. Die Amtsgeschäfte hat er aber bereits an seinen Sohn Erbprinz Alois übertragen. Liechtenstein, mit 164 Quadratkilometern sechstkleinstes Land der Erde, hat das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf weltweit. Es liegt bei 169 000 Schweizer Franken pro Erwerbstätigem. Zwar wir der größte Teil des liechtensteinischen Bruttoinlandsproduktes in der Industrie (vor allem hochwertige Spezialprodukte) erwirtschaftet, jedoch spielt auch der Finanzsektor eine große Rolle. Das starke Bank-, das dubiose Treuhand- und Stiftungswesen sowie zahllose Briefkastenfirmen haben den Alpenzwergstaat vor allem bei Justizbehörden zahlreicher Länder inner- und außerhalb der EU in den Ruf gebracht, in erster Linie der Steuerflucht zu dienen. Ein Aspekt, der zuletzt im Zusammenhang mit der Affäre Zumwinkel zu großen Kontroversen mit Deutschland führte. Dabei ist Liechtenstein, wo auch Dialekte des Allemannischen gesprochen werden, der einzige Staat mit Deutsch als alleiniger anerkannter Amts- und Landessprache. Das Frauenwahlrecht wurde erst 1984 eingeführt - im dritten Anlauf.

Malta: Mini-Hollywood zwischen Sizilien und Nordafrika
Die Republik Malta, mit einer Fläche von 316 Quadratkilometern etwas kleiner als Bremen und knapp doppelt so groß wie Liechtenstein, verteilt sich auf die drei bewohnten Inseln Malta, Gozo und Comino sowie auf einige kleinere unbewohnte Inseln. Das maltesische Archipel (Gesamteinwohnerzahl: 410 000, vierthöchste Bevölkerungsdichte der Erde) liegt im Mittelmeer 85 km südlich von Sizilien und nur einige hundert Kilometer nördlich der afrikanischen Küste. Seine Geschichte reicht bis weit in die Antike zurück und ist eng mit dem Malteserritterorden verknüpft, der hier Festungsanlagen errichtete. 1798 eroberte Napoleon die Inseln, die ihm 1800 von den Briten wieder abgeknöpft wurden.

Raus aus dem Kolonialismus
Vom Status einer Britischen Kronkolonie konnte sich Malta, seit 1947 bereits demokratisch, erst 1964 befreien. 2004 trat die unter Wasserknappheit leidende Inselrepublik der EU als deren kleinster Mitgliedsstaat bei. Größte Einnahmequellen sind - neben dem Tourismus (40 %) - Landwirtschaft und Fischerei. Maltesisch, neben dem Englischen zweite Amtssprache, zählt zu den semitischen Sprachen, hat sich aus einem arabischen Dialekt entwickelt, weist aber auch Spuren des Englischen, Französischen, Spanischen und Italienischen auf. Malta ist eine der populärsten Film- und Fernsehkulissen der Welt und wird deshalb scherzhaft auch als das "mediterrane Mini-Hollywood" betitelt.

Andorra: Skiparadies und Luxuskaufhaus jenseits der Waldgrenze
Das zwischen Fankreich und Spanien hoch in den Pyrenäen gelegene Fürstentum Andorra ist mit einer Fläche von 468 Quadratkilometern der Riese unter den europäischen Zwergstaaten. Das Land stellt ein feudales Überbleibsel dar, das zunächst umstritten war, um sodann gemeinsam vom Bischof von Urgell (Spanien) und dem Grafen von Foix als Ko-Fürsten verwaltet zu werden. An die Stelle des Grafen traten später der französische König und schließlich der französische Staatspräsident. Das Co-Fürstentum, seit 1278 unabhängig und heute eine parlamentarische Demokratie, ist somit das einzige Land der Welt, bei dem gleich zwei ausländische Amtsträger die Funktion eines (allerdings rein repräsentativen) Staatsoberhauptes wahrnehmen. Mehr als ein Drittel Andorras liegt oberhalb der Waldgrenze, 65 Berggipfel übersteigen die 2000-Meter-Marke.

Andorra - ein Paradies in jeder Hinsicht
Von den knapp 83 000 Einwohnern, die sich vornehmlich in der Hauptstadt Andorra la Vella konzentrieren, sind nur 36 % andorranische Staatsangehörige, der Rest setzt sich aus Spaniern, Portugiesen und Franzosen zusammen. Nur ein Bruchteil der Bevölkerung ist wahlberechtigt, denn die Staatsbürgerschaft kann erst nach 25 Jahren Aufenthalt erworben werden. Amtssprache ist Katalanisch. Andorra, ein ausgewiesenes Ski-Paradies, lebt vor allem vom Tourismus und ist daneben wegen der niedrigen Umsatzsteuer sowie ? auch ganz paradiesisch - genereller Zollfreiheit als Handelsort für Luxusartikel berühmt. Einkommens-, Erbschafts- und Kapitalsteuer gibt es auch nicht - genauso wie einen Flughafen, Schienenverkehr oder Autobahnen.

Wer brachte die deutsche Sprache voran?

Duden ist Ihnen ein Begriff, auch Luther, Adelung oder die Gebrüder Grimm sind bekannt. Alle haben sich in ihrer Zeit um eine einheitliche deutsche Sprache gekümmert. Wie, das lesen Sie hier:

Martin Luther (1483–1546) übersetzte die Bibel ins Deutsche und schuf damit ein Werk, das nicht nur der Pfarrer in der Kirche, sondern auch das Volk zu Hause im Familienkreis las. Mit Redewendungen, einer bildreichen und volksnahen Sprache sorgte er dafür, dass die Leser Zugang zu einem gemeinsamen Deutsch fanden. So legte er den Grundstein für die Entwicklung einer deutschen Standard-Schriftsprache.

Johann Christoph Adelung (1732–1806), ein Bibliothekar und Germanist, gab das 1. große Wörterbuch der deutschen Sprache heraus: „Versuch eines vollständigen grammatisch-kritischen Wörterbuchs der hochdeutschen Mundart“. Zu seiner Zeit erlangte es so große Bedeutung, dass Dichter wie Goethe, Schiller oder auch Wilhelm v. Humboldt es für ihre Arbeit rege nutzten. Neben dem „Adelung“ genannten Werk hat er weitere Schriften zur deutschen Sprachlehre verfasst.

Die Gebrüder Grimm erforschten systematisch die deutsche Sprache und wollten sie vereinheitlichen. Deshalb begannen die beiden Sprachwissenschaftler Jacob (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859) 1854 ihre Arbeit am Deutschen Wörterbuch, in dem sie alle deutschen Wörter hinsichtlich ihrer Herkunft, Bedeutung und ihres Gebrauchs erläutern wollten. Nach dem Tod der Grimms stellten nachfolgende Sprachwissenschaftler das 33-bändige Werk bis 1961 fertig.

Dem Gymnasiallehrer Konrad Duden (1829–1911) lag die Rechtschreibung (Orthographie) der deutschen Sprache sehr am Herzen – seit Jahren bemühten sich Lehrer, Buchdrucker und Sprachwissenschaftler um einheitliche Regeln. Mit seinem „Vollständigen Orthographischen Wörterbuch der deutschen Sprache“, 1880 veröffentlicht, schuf Duden dann eine gewisse Schreibsicherheit. Innerhalb von 12 Jahren erreichte der „Duden“ die Verbindlichkeit für das gesamte Deutsche Reich, später auch für Österreich und die Schweiz.

Woher kommt das Bier?

Die Deutschen stehen fast an der Spitze des weltweiten Bierkonsums – mehr als 115 Liter sind es pro Kopf und Jahr. So typisch das Bier hierzulande ist: Es stammt nicht aus unseren Breiten. Dass ein Mensch das Ur-Bier entdeckte, wird dem Zufall zugeschrieben: Irgendjemand wird ein Stück Brot, aufgeweicht in Wasser und leicht angegoren, getestet und für gut befunden haben. Fest steht, dass vor mehr als 6.000 Jahren das Volk der Sumerer in der Region um das heutige Irak Bier hergestellt hat: aus nicht durchgebackenem, vergorenem Brot aus Gerste oder dem alten Getreide „Emmer“. Für den Geschmack gaben die Sumerer Honig, Gewürze und Kräuter dazu.

Als die Babylonier 2.000 v. Chr. das Reich der Sumerer übernahmen, eigneten sie sich deren Braukunst an. Sie stellten bereits 20 verschiedene Sorten her! Die Menschen tranken es mit langen Tonröhrchen, weil das Bier nicht filtriert war und bittere Rückstände enthielt. Zeitgleich zum Orient fand auch die Hochkultur der Ägypter zu dem alkoholischen Getränk aus vergorenem Brotteig. Dort war es ein Volksgetränk, von dem sogar Sklaven täglich ihre Ration tranken. Etwa die Hälfte ihrer Getreideernte verwandelten die Ägypter in Bier. Den Geschmack rundeten sie mit Honig, Datteln und Gewürzen ab.

Erst um 1.000 v. Chr. gelangten Bierrezepturen in den Norden Europas. Die Germanen nutzten Gerste, Weizen oder Hirse als Grundstoff, ohne es vorher zu Brot zu verarbeiten. Kräuter wie Anis, Kümmel, Rosmarin Myrte oder bittere Eichenrinde würzten das Gebräu – damals übrigens von Frauen hergestellt, da Backen und Brauen gut zusammenpassten. Auch Honig gaben sie zu, damit die Gärung in Schwung kam. Das Ergebnis war trüb, klebrig, schaumlos und nicht lange haltbar. Der Römer Cornelius Tacitus (55–120) schrieb über die Germanen, sie tränken „einen schauerlichen Saft, aus Gerste oder Weizen gegoren“. Im Mittelalter galt Bier dann schon als Grundnahrungsmittel, an dem auch andere Länder Gefallen hatten: Per Schiff exportierten die Norddeutschen ihr Bier ins Ausland. Bei der Herstellung achteten sie auf ordentliche Qualität – denn zu leicht ging beim Brauen etwas schief. Dies nahmen die Bayern auch zum Vorbild ihrer Brauordnungen und für das Reinheitsgebot (von 1516).

7 Meilensteine der Mobilität

Das Dampfschiff
Thomas Newcomen konstruierte im 18. Jarhundert die 1. nutzbare Dampfmaschine, James Watt entwickelte sie weiter. Seitdem nutzten die Menschen die Dampfkraft verstärkt für den Transport und Verkehr: Eisenbahnnetze wurden ausgebaut, Dampfschiffe über Fluss und Meer geschickt. Am 24. Mai 1819 legte in den USA das 1. Schiff ab, das mithilfe von Dampf die weite Strecke über den Atlantischen Ozean nach Liverpool, England, überquerte. Dampfschiffe waren schneller als Segler, vom Wind unabhängig und konnten dank konstanter Antriebskraft ihre Ankunft viel genauer vorhersagen.

Das Telefon
Samuel Morse erfand den Telegrafen, schickte am 24. Mai 1844 sein 1. Telegramm in Windeseile durch eine Stromleitung – und ebnete damit den Weg für das Telefon: Viele dachten einen Schritt weiter und tüftelten an der Sprachübermittlung mittels elektrischer Signale. Alexander Graham Bell schaffte es 1876 schließlich, eine 1. Telefonverbindung herzustellen. Mit der Zeit gab es immer bessere Geräte, sodass Gespräche über wachsende Distanzen geführt werden konnten. In den 1880er-Jahren richteten die Deutschen mehr und mehr Fernsprechnetze ein. Seit 1883 existierten Telefonleitungen auch zwischen größeren Städten. Ab 1912 wurden die ersten Fernleitungen unterirdisch verlegt.

Der 1. Personenaufzug
Wolkenkratzer ohne Aufzug? Unvorstellbar! Sicher wären sie auch nicht so
hoch geworden, wenn der Amerikaner Elisha Otis nicht gewesen wäre: Er erfand 1853 eine Fangvorrichtung, die einen Aufzug sicher machte, sollte das Tragseil einmal reißen. In einem Selbsttest schockierte er sein Publikum, als er das Seil einfach durchschneiden ließ. Er sank nur wenige Zentimeter, dann hielt der Aufzug. Otis gründete eine Firma, die noch heute der größte Hersteller von Aufzugsanlagen ist. 1857 gab es den 1. dampfbetriebenen Personenaufzug in einem New Yorker Hochhaus. Den 1. elektrischen Aufzug präsentierte der Deutsche Werner von Siemens 1880 in Mannheim.

Der Otto-Motor
Wenn Sie ein benzinbetriebenes Fahrzeug besitzen, haben Sie meist noch heute das Grundprinzip des Viertaktverbrennungsmotors von Nikolaus Otto unter der Haube: den Otto-Motor. Der deutsche Tüftler hat das Antriebsgerät entwickelt, weil er endlich einen brauchbaren Motor erfinden wollte. Am 7. Mai 1876 fertigte er erstmals eine Konstruktionszeichnung des gasbetriebenen Otto-Motors an. In einem Fahrzeug mit seinem Motor hat der Erfinder nie gesessen – er starb 1891. Seinerzeit dienten die Maschinen erst einmal dazu, Arbeitern in Betrieben das Hämmern, Bohren und Sägen zu erleichtern.

Die 1. elektrische Straßenbahn
Wieder einmal war es der deutsche Ingenieur Werner von Siemens, der mit seinem Ideenreichtum so manche Erfindung machte, um nebenbei Geld zu verdienen (in der vergangenen Woche stellte ich ihn als Verantwortlichen für den 1. elektrischen Personenaufzug vor). Eine weitere Erfindung, die elektrische Lokomotive, präsentierte er am 31. Mai 1879 auf einer Gewerbeausstellung in Berlin. Hier kam seine 1866 entwickelte Dynamomaschine zum Einsatz: Die Lok zog den Strom fürs Fahren über einen Schleifkontakt aus den Gleisen. Am 16. Mai 1881 fuhr bei Berlin die weltweit 1. elektrische Straßenbahn, von Siemens gebaut.

Das 1. Automobil
Vor 120 Jahren erhielt der deutsche Ingenieur Carl Friedrich Benz am 29. Januar 1886 das 1. Patent für ein Fahrzeug, das mit einem Verbrennungsmotor angetrieben werden konnte. Die Idee war nicht neu und viele arbeiteten an der Weiterentwicklung und zweckmäßigen Verwendung von Gasmotoren, wie etwa Nikolaus Otto oder Gottlieb Daimler. Carl Benz stellte sein rund 1 PS starkes, 3-rädriges Gefährt im Juli 1886 erstmals der Öffentlichkeit vor. Diese verspottete sein Automobil. Doch: Die Tage des Pferdewagens waren von da an gezählt ...

Das Fliegen
Schon zu Mozarts Zeiten (er lebte 1756–1791) eroberten die Menschen den Luftraum mit Ballons. 1900 fuhr der 1. Zeppelin über den Bodensee. Um diese Zeit hielten sich auch die 1. Flugzeuge über dem Boden: 1890 startete der Franzose Clément Aders den 1. bemannten Flugversuch mit einem motorbetriebenen, fledermausähnlichen Flugzeug, gewann aber keine Höhe und stürzte gleich ab. Der deutsche Flugpionier Otto Lilienthal machte 1891 mit einem Flugapparat den 1. Gleitflug. Mit seinen Forschungen förderte er maßgeblich die Entwicklung der Fliegerei. Für die Gebrüder Orville und Wilbur Wright war er ein Vorbild – sie hielten 1903 ihr Doppeldecker-Motorflugzeug fast 1 Minute lang in der Luft und landeten ohne Bruch. 1919 gelang es zum 1. Mal, den Atlantik von Europa nach Amerika zu überfliegen.

Wer erfand den Massentourismus? Die 1. Reise für Erholungssuchende

Reisen Sie gerne? Nehmen Sie die Dienste eines Reisebüros in Anspruch? Dann haben Sie diesem Mann viel zu verdanken: dem britischen Drucker, Verleger und Laienprediger Thomas Cook (1808–1892). Vor 165 Jahren, am 5. Juli 1841, gingen 570 Touristen unter Cooks Obhut auf Reisen – mit der Eisenbahn vom englischen Leicester zum nahe gelegenen Loughborough und zurück. Für den Reisepreis von 1 Schilling gab es: die Fahrt, 1 Stehplatz 3. Klasse in offenen Waggons, 1 Schinkenbrot und 1 Tasse Tee. Diese Massen zu bewegen war revolutionär. Es war damals nicht gewöhnlich, aus Freude und auf der Suche nach Erholung eine Wegstrecke zurückzulegen.

Cooks Gäste und sein eigentliches Ziel waren genauso ungewöhnlich: Seine Touristen waren Aktivisten einer Bewegung für den Verzicht auf Alkohol. Thomas Cook war entzückt von der Idee, die Abstinenzbewegung mithilfe des neuen, sicheren Verkehrsmittels voranzubringen. Seine 1. Reise-Großveranstaltung kam so gut an, dass er weitere Touren für die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten und Ansprüche organisierte: nach Schottland, London, Europa, Ägypten und um die ganze Welt. Thomas Cook erfand nicht nur den Massentourismus, sondern auch Hotel- und Reiseschecks, mit denen Urlauber in fernen Ländern problemlos bezahlen können.

Warum ist das Herz Symbol für die Liebe?

Die Geschichte des Herzens als Symbol beginnt rund 5.000 Jahre vor unserer Zeit: Damals brannten Töpfer Gefäße, geschmückt mit stilisierten Feigenblättern. Stilisiert bedeutet, dass sie die natürliche Vorlage, das Blatt, in ein einfaches Muster übersetzten. Die herzförmige Frucht des Feigenbaumes stand in vielen Kulturen für die Liebe und Geschlechtervereinigung. Auch die alten Griechen und Römer dekorierten Gegenstände und Gemälde mit herzförmigen Feigen-, Efeublättern oder Weintrauben. Ein Efeublatt symbolisierte früher ebenfalls ewige Liebe. Nach diesen antiken Vorbildern verwendeten Buchmaler und Künstler im Hochmittelalter die Herzform, um Liebe zwischen Menschen oder Hingabe darzustellen. Sie nutzen dafür irgendwann die Farbe Rot in Anlehnung an das Blut – es stand für Leben, Liebe, Glück und Wohlbefinden.

Besonders die katholische Kirche fand Gefallen an dem Symbol des Herzens, weshalb es in der religiösen Kunst auch immer wieder auftaucht. Außerdem wurde das rote Herz in Europa dadurch bekannter, dass es ab Ende des 15. Jh. auf Spielkarten zu finden war. Von Europa aus breitete sich das Symbol weltweit aus. Letzten Endes hatte das ehemalige Pflanzenherz so an Bedeutung gewonnen, dass es auch prima das menschliche Organ symbolisieren konnte: Denn dort sind für viele Menschen die Seele, die Güte und die Liebe zuhause ...

Warum Kneipen Kneipen heißen

Lokale sind alle
Es gibt keine eindeutige Definition für ein „Lokal“. Die verschiedenen Bezeichnungen hängen oft von regionalen Unterschieden ab oder von der Geschichte. Aber: Jeder Platz, an dem Menschen Essen oder Getränke an Ort und Stelle einnehmen, ist ein Lokal – wie der Name schon sagt (lokal = lateinisch für „Ort, Platz, Stelle“).

Restaurants zum Stärken
Der Name „Restaurant“ kommt vom französischen Verb restaurer = wiederherstellen, stärken. Die ältesten Restaurants gab es schon im Römischen Reich (ab dem 6. Jh. v. Chr. bis zum 5. Jh. n. Chr.). Sie hatten meist einen Tresen zur Straße, wo die Römer Imbisse verkauften, und mindestens 1 Esszimmer. In den einfacheren saßen die Gäste auf normalen Stühlen, in den größeren gab es Liegen. Die besten Köche dieser Zeit waren Sklaven oder Angestellte reicher Familien. Meist führten Freigelassene aus verschiedenen Ländern Restaurants – ihr kulinarischer Ruf war eher schlecht. Restaurants im heutigen Sinne – Gäste erwarten etwas Gutes zu essen – entstanden in Europa erst mit der Französischen Revolution.

Bistro = russisch für „schnell“
Ein kleines gemütliches Lokal, das Getränke und kleine Speisen anbietet: das Bistro, ursprünglich aus Frankreich. Woher das Wort kommt, ist jedoch nicht geklärt. Vermutlich haben russische Soldaten den Begriff geprägt, die Anfang des 19. Jh. Paris besetzt hatten. Sie wollten angeblich schnell bedient werden und riefen bystro, bystro, russisch für „schnell, schnell“.

Für Reisende: Die Gaststätte
Bis zur Französischen Revolution waren in Europa Gaststätten, Gast- oder Wirtshäuser üblich, die Reisende notgedrungen aufsuchten. Dort aßen sie, was auf den Tisch kam – oft sehr einfach. Typisch für Gasthäuser ist heute noch, dass Reisende hier ein Zimmer zur Übernachtung anmieten können.

Kneipe = studentische Trink-Feier
In Kneipen trinken die Besucher hauptsächlich. Die Grenze zwischen Kneipe und Restaurant ist heute jedoch fließend, weil viele Kneipen ebenfalls Speisen anbieten. Typisch ist hier der Ausschank von Fassbier am Tresen. Ursprünglich ist die Kneipe kein Lokal, sondern – auch heute noch – eine traditionelle Feier im (Verbindungs-)Leben von Studenten. Im 18. Jh. war es üblich, dass diese ihre Studienkollegen zu sich nach Hause einluden. Die Wirtsleute, bei denen der Student wohnte, bewirteten dann alle. Noch in den 1820er-Jahren hieß die Wohnunterkunft des Studenten in seiner Universitätsstadt „Kneipe“ (von kneipen, einem alten Begriff für „kneifen, einengen“). Weil die oft wilden Feierlichkeiten bei Behörden und Nachbarn nicht beliebt waren, wollten die Studenten ihre eigene „Kneipe“. Zunächst suchten sie sich Gaststätten, wo sie unter sich ihre Kneipen abhalten konnten. Die Bezeichnung „Kneipe“ für Lokale ging erst um 1850 aus der Studentensprache in die deutsche Umgangssprache über.

Mittelpunkt in Pubs: die Theke
Pubs haben ihren Ursprung in Großbritannien und Irland. Den Begriff sollen römische Besatzer geprägt haben. Pub steht für public house, was „öffentliches Haus“ bedeutet. Wer hier einkehrt, trinkt normalerweise Bier oder Hochprozentiges. Auf eine Bedienung warten Gäste meist vergeblich: Es ist üblich, sein Getränk direkt an der Theke zu bestellen.

Die Bar: eine fast normale Theke
Bar ist englisch und bedeutet nichts anderes als „Theke“. Bars gehören zum Nachtleben. Besucher trinken dort hauptsächlich alkoholische Getränke wie Bier oder Cocktails. Für den Italiener ist eine Bar dagegen eher so etwas wie für uns ein Café: Dort trinkt er einen Espresso und isst eine Kleinigkeit dazu.

Das Café stammt aus Istanbul
Schon vor rund 500 Jahren war es für Geschäftsleute im Jemen oder anderen arabischen Staaten Sitte, sich in Kaffeehäusern zu treffen. Das 1. europäische Kaffeehaus eröffnete im Jahr 1554 in Istanbul (damals noch Konstantinopel). Rund 100 Jahre danach folgten Kaffeehäuser in Venedig und London, später dann in deutschen Städten. Dort trafen sich normale Bürger, Geschäftsleute und Künstler. Sie tranken ihren Kaffee, spielten Schach, lasen Zeitung und unterhielten sich zwanglos über Themen, die sie oder die Welt bewegten. Kein Wunder also, dass an solchen Orten auch Tageszeitungen ihren Aufschwung erlebten. Endlich hatten die Menschen einen Raum in der Öffentlichkeit, wo sie sich austauschen konnten.

Woher kommt der April-Scherz?

Auf fast jedem Kontinent der Welt nutzen Menschen den 1. April, um ihre Zeitgenossen hereinzulegen – in Deutschland schon seit 400 Jahren. Woher der Aprilscherz kommt, ist nicht bekannt. Hier 3 Möglichkeiten: König Karl IX. aus Frankreich hat 1564 das Neujahrsfest vom 1. April auf den 1. Januar verlegt. Wer doch im April feierte, wurde verspottet. Oder: Im alten Rom soll es am 1. April ein Narrenfest zu Ehren der Göttin Venus gegeben haben. Auch in Indien, wo der Aprilscherz ebenfalls bekannt ist, gibt es am 1. April das Hulifest, bei dem Narren den Winter austreiben.

Das Ei war zuerst da!

Osterhase oder Osterei – welcher Brauch ist älter? Diese Frage entscheidet sich eindeutig zugunsten des Eis. Es ist Symbol der Fruchtbarkeit und des neuen Lebens. Alleine aus diesem Grund passt es wunderbar zum Fest der Auferstehung.

Hühner legen Eier auch zur Fastenzeit

Bereits vor rund 1.200 Jahren war es den Christen verboten, in der Fastenzeit vor Ostern Eier zu essen. Das Verbot galt eigentlich für Fleisch, schloss aber tierische Produkte mit ein. Den Hühnern als Eierlieferanten war das naturgemäß egal: Es sammelten sich daher bis Ostern immer viel zu viele Eier an. Das Abkochen half, sie haltbarer zu machen.

Ab dem 12. Jahrhundert etwa nahmen die Gläubigen am Ostersonntag die Eier mit zur Messe in die Kirche, um sie weihen zu lassen. Zu diesem besonderen Anlass wurde es mit der Zeit gang und gäbe, die Schalen bunt einzufärben und sie mit Mustern oder Bildern zu verzieren.

Hasen schlafen mit offenen Augen
Hasen sind ebenfalls Symbole der Fruchtbarkeit. Hinzu kommt, dass sie keine Augenlider haben und mit offenen Augen schlafen – das symbolisiert die Auferstehung Christi.

Im Osterbrauchtum spielt der Hase als Eierbote erst seit etwa 300 Jahren eine Rolle. Er geht auf die evangelische Kirche zurück, die die Eierweihe der Katholiken ablehnte. Trotzdem schlichen sich die Eier bei protestantischen Stadtfamilien ein, die damit jedoch in 1. Linie kindgemäß das Osterfest begehen wollten. Brachte ein Hase die bunten Eier, konnten sie zumindest nicht aus der katholischen Ostermesse stammen. Daneben gibt es noch viele andere Erklärungsversuche für den Bedeutungsgewinn des Osterhasen – keiner ist jedoch wirklich stichhaltig.

Anmerkung/Nachtrag: Die Ostereier werden heutzutage deshalb gefärbt, weil die Menschen damals in der Fastenzeit die Eier farbig markiert haben. Sie taten dies, weil nach der Fastenzeit die ältesten Eier zuerst verbraucht werden mussten. Die Farben halfen also bei der Erkennung, in welcher Woche, welche Eier gelegt wurden...

Ist Gähnen wirklich ansteckend?

Wie ist das bei Ihnen: Fühlen Sie sich vom Gähnen anderer Leute angesteckt und gähnen selbst? Dann gehören Sie wohl zu den Menschen, die sich gut in andere hineinfühlen können, sagen Psychologen. Denn offenbar löst ein sichtbares oder hörbares Gähnen ähnliche Gefühle in Ihnen aus.

Es scheint also eine Art Gesellschaftszwang zu sein. Reißt ihr Gesprächspartner in bekannter Geste den Mund auf, müssen die meisten einstimmen. Dafür sprechen auch Ergebnisse aus Experimenten: Sauerstoffmangel lässt uns nicht gähnen, wie oft angenommen. Wo der Gähn-Auslöser in unserem Körper aber genau liegt, ist nicht ausreichend erforscht. Möglicherweise spricht das Gähnen einen sozialen Ursinn an: Früher gingen die Menschen gemeinsam schlafen, genauso wie sie in Gruppen jagten oder aßen. Das Gähnen war das Zeichen für alle: Jetzt ist (Nacht-)Ruhe angesagt. Wer aus Langeweile gähnt, hat ebenfalls einen guten Grund dazu: Er fühlt sich dem Schlafzustand sehr nahe ...

Woher kommt der „Tag der Arbeit“?

Heutzutage streiken Arbeitnehmer wegen einer 40-Stunden-Woche. Vor über 100 Jahren setzten sie sich für den 8-Stunden-Tag ein. Darin liegt der Ursprung des 1. Mai: Für eine Arbeitszeitverkürzung organisierten amerikanische Gewerkschaften 1886 einen mehrtägigen Generalstreik. Sie wählten den 1. Mai, weil zu diesem Stichtag Arbeitsverträge abgeschlossen, geändert oder aufgehoben wurden. Und der 8-Stunden-Tag war eine gewünschte Änderung. In Chicago kam es während des Streiks zu einer Bombenexplosion, zu Toten und Verletzten.

3 Jahre darauf trafen sich Sozialisten mehrerer Länder in Paris. Sie kündigten im Gedenken an die Opfer von 1886 für den 1. Mai 1890 internationale Aktionen an, um den 8-Stunden-Tag durchzusetzen. An diesem Gedenktag der Arbeiterbewegung beteiligten sich auch 100.000 deutsche Arbeiter an Streiks. Grund war die Politik des damaligen deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck: Der Kanzler war nicht nur gegen die Sozialisten, er hatte ihnen auch per „Sozialistengesetz“ verboten, sich zu versammeln, zu organisieren oder Schriften zu verbreiten.

Fast 30 Jahre darauf, in der Weimarer Republik, war der 1. Mai kurzzeitig zum gesetzlichen Feiertag erhoben worden. Dann wieder 1933 durch die Nationalsozialisten – sie wollten mit dem "Tag der nationalen Arbeit" mehr Arbeiter für den Nationalsozialismus gewinnen. Sozialistische Länder feierten den 1. Mai als "internationalen Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus".

Nach dem 2. Weltkrieg behielt Deutschland den Maifeiertag aufrecht. Auch in vielen anderen Ländern feiert man am 1. Mai den internationalen Tag der Arbeit.

Wieso vergessen wir Dinge?

Sie treffen einen alten Bekannten und unterhalten sich prächtig. Aber leider fällt Ihnen nicht mehr ein, wie die Person heißt. Oder Sie können sich nicht mehr daran erinnern, ob Sie das Nudelwasser schon gesalzen haben. Woran liegt das eigentlich?

Wir müssen vergessen
Das Kurzzeitgedächtnis kann nicht unbegrenzt viele Informationen speichern. Deswegen verblassen Informationen. Würden wir wirklich alles behalten, wäre unser Gehirn vollkommen überlastet. Alles, was unwichtig ist, können wir sofort wieder vergessen. Diese Theorie gilt jedoch nicht für das Langzeitgedächtnis, dessen Aufnahmefähigkeit nach menschlichen Maßstäben schier unbegrenzt ist.

Wir überlagern
Im Langzeitgedächtnis kann es allerdings vorkommen, dass eine Information eine andere überdeckt. Vor allem, wenn 2 Informationen sich ähneln.

Wir stöbern nichts auf
Möglicherweise sind Informationen zwar irgendwo abgespeichert, lassen sich aber schlichtweg nicht mehr finden oder abrufen. Für diese Theorie spricht, dass Denkanstöße helfen können, Ereignisse oder Informationen wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Emotionen binden Erinnerungen
Wir erinnern uns besonders gut an Dinge, wenn sie mit starken Gefühlen verbandelt sind. Bei gleichwertigen positiven oder negativen Emotionen bleiben uns vor allem Erinnerungen im Gedächtnis, mit denen wir Positives verbinden. Deswegen neigen viele Menschen dazu, die Vergangenheit als „gute, alte Zeit“ zu verklären. Auch wenn wir uns Dinge wiederholt einprägen, vergessen wir sie langsamer. Außerdem bleiben Ereignisse besser im Gedächtnis, wenn sie mit vielen Sinneseindrücken verknüpft sind. Zudem erinnern wir uns leichter, wenn wir uns in derselben Stimmung oder Situation befinden, in der wir eine Information aufgenommen haben. Sind wir traurig, sind eher die unschönen Begebenheiten als die freudigen Erlebnisse präsent.

Stress killt Erinnerungen

Wer besonders viel Stress hat, vergisst Dinge schneller. Auch körperliche oder psychische Belastungen, wie Nervosität, sind Stress für uns. Jeder kennt das aus seiner Schulzeit: Wir sitzen in einer Prüfung und können uns an nichts mehr erinnern, was wir gelernt haben. Schuld daran ist wahrscheinlich ein Stresshormon, das die Arbeit der Nervenzellen behindert. Aber auch andere Einflüsse, wie Drogen und Alkohol, beeinträchtigen das Erinnerungsvermögen. Schlussendlich gibt es noch einen Faktor, der unser Gedächtnis schwächt: das Alter. Je mehr Mühe wir uns geben, das Gehirn zu trainieren, desto leichter fällt es uns im Alter, Informationen abzurufen.

Woher kommt der Namenstag?

Wer Klara, Nina, Ulrich oder Ulrike heißt, hat am 8. Mai einen Grund zu feiern: den Namenstag. Wussten Sie, dass dieser Tag in manchen Regionen Deutschlands oder in anderen Ländern ausgiebiger begangen wird als ein Geburtstag? Mit Feierlichkeiten, Geschenken usw.

Die Tradition des Namenstages geht zurück bis ins hohe Mittelalter (etwa 1050–1198). Oft wählten katholische Christen den Namen einer oder eines Heiligen für ihr Kind – quasi als Schutzpatron. Als die Reformatoren später die Heiligenverehrung der Katholiken missbilligten, gewann diese Form der Namensgebung erst recht an Bedeutung. Der gewählte Heilige sollte das Kind jedoch nicht nur beschützen, sondern auch in gewisser Weise als Vorbild sein Leben beeinflussen. Denn jeder dieser Heiligen oder Seliggesprochenen hatte schließlich zu Lebzeiten etwas Besonderes geleistet.

Der Grund, weshalb der Namenstag – er fällt meistens auf den Todestag eines Heiligen – so gefeiert wird, ist folgender: Wenn jemand geboren wird, ist der Zeitpunkt dafür mehr oder weniger Zufall. Der Name, mit dem ein Kind dann aber durch die Taufe in die christliche Gemeinschaft aufgenommen wird, ist jedoch bewusst gewählt. Die Menschen haben darum einen richtigen Grund zum Feiern: Es gibt den Heiligen, seine Verdienste und seinen Nachfolger, der hoffentlich genauso viel Gutes vollbringt.

Warum Kinder Größenverhältnisse ignorieren

Das bringt alle Eltern zum Lachen: Ihre Kinder setzen sich Barbiehüte auf den Kopf, versuchen in Spielzeugautos einzusteigen oder zwängen sich wie selbstverständlich in das Puppenhaus. Warum tun sie das? Die Antwort fanden 3 amerikanische Entwicklungspsychologen heraus: Im Gehirn sind 2 Regionen dafür verantwortlich, wie wir die Umwelt wahrnehmen. In der 1. erkennen wir einen Gegenstand und ordnen ihn ein. Im 2. Bereich registrieren wir erst die Größe des Objekts.

Bei Kindern sind beide Gehirnteile noch nicht richtig miteinander verknüpft. Sie können zwar die Größe von Objekten unterscheiden, verlassen sich jedoch manchmal auf das, was sie vorher einmal im Gehirn abgespeichert haben. So kann es passieren, dass ein Kind das Spielzeugauto als Papas Auto erkennt – es ignoriert aber, wie groß das Objekt in Wirklichkeit ist. Das kommt häufiger vor, wenn die Miniatur-Spielsachen Ihren Vorbildern detailgetreu nachgebildet sind. Mit zunehmendem Alter wird die visuelle Wahrnehmung der Kinder kritischer: Auto ist dann nicht mehr gleich Auto ...

Wie kam es zur Erfindung des Zweirades?

Ein Ausbruch des indonesischen Vulkans Tambora war dafür verantwortlich, dass der Karlsruher Karl Drais das Zweirad erfand! Der Ausbruch im April 1815 war so gewaltig, dass sich 3 Tage der Himmel verdunkelte und zig Tausende Menschen starben. Auch Europa blieb nicht verschont. Staubteilchen gelangten über die Luft hierher. Ernteausfälle und Hungersnot waren die Folge. Das Sterben von Pferden verringerte die Mobilität der Menschen.

Der Forstmann und Erfinder Karl Drais (1785–1851) entwickelte daraufhin eine Laufmaschine. Sein Ergebnis, die nach ihm benannte Draisine, stellte er am 12. Juni 1816 in Mannheim vor: 2 hintereinander stehende Räder, verbunden durch eine Stange, mit einem Sitz und einem Stützbügel für die Arme. Ein „Läufer“ stieß das Rad mit seinen Füßen an und war damit 3-mal schneller als ein Fußgänger.

Woher kommt die Redewendung „auf dem Holzweg sein“?

Den Begriff „Holzweg“ gibt es schon seit dem Mittelalter. Er stammt aus dem Bereich der Forstwirtschaft. Wer Bäume im Wald schlug, musste diese selbstverständlich auch abtransportieren. Beim Transport schlug der Baum dann eine Schneise in den Wald – den sogenannten Holzweg.

Dieser Weg zog sich von der Stelle, an der die Waldarbeiter die Bäume geschlagen hatten, bis hin zu einem regulären Waldweg. Wenn nun Wanderer den Waldweg verließen und die Abzweigung zum Holzweg einschlugen, führte dieser Weg sie an kein Ziel. Denn er endete an der Stelle, an der die Arbeiter ihre Baumfällarbeiten gemacht hatten.

Aus diesem Grund sagen wir über Menschen, die Entscheidungen treffen, die offensichtlich aussichtslos sind, sie seien auf dem Holzweg. Mit dieser Aussage weisen wir darauf hin, dass die Entscheidung zum einen nicht zielführend ist und wir es zum anderen für besser hielten, wenn derjenige einen anderen Weg einschlagen würde.

Warum mittags die Kirchenglocken läuten

Läuten bei Ihnen in der Stadt oder im Dorf jeden Mittag die Kirchenglocken? Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum? Hier kommt die Antwort!

Vor 550 Jahren – 1456: Die Türken befinden sich auf ihren Eroberungskriegen, um das Osmanische Reich zu vergrößern. Konstantinopel – das heutige Istanbul – unterlag bereits 1453 der Macht der Türken. Das christliche Abendland fürchtet sich vor der riesigen Heerschar unter Sultan Mehmed II., dem „Eroberer“ (1432–1481): Die Türken wollen den Balkan einnehmen und so das Tor zum Westen öffnen.

Papst lässt Glocken läuten
In Rom sitzt zu dieser Zeit Calixtus III. (1378 –1458) auf dem Papststuhl, ein unbeliebter Spanier. Sorgenvoll geht das Abendland nach seiner Meinung nicht mit der Bedrohung aus dem Morgenland um. Deshalb bemüht sich Calixtus selbst, die Türken zu bekämpfen. In seinem Auftrag ziehen Kreuzzugprediger und Botschafter durch Europa, um Truppen und Geld zusammenzutrommeln. Eine seiner Maßnahmen, sie greift erstmals im Juni 1456, ist das Läuten der Kirchenglocken um die Mittagszeit: Ein Aufruf an alle, gemeinsam gegen den Feind zu kämpfen.

Der transsilvanische Heeresführer Johann Hunyadi (um 1387–1456) schafft es, Sultan Mehmed im Kampf um Belgrad zu besiegen und Ungarn damit die Unabhängigkeit zu sichern – mit einer Truppe aus Söldnern, Reitern sowie Handwerkern und Bauern, die sich dank eines Kreuzzugpredigers fast unbewaffnet zur Verfügung stellen. Zum Dank an die Befreiung Belgrads lässt Calixtus die Glocken mittags weiter triumphierend läuten.

Wie begann die Französische Revolution?

Den „Sturm auf die Bastille“ kennen Sie sicher noch namentlich aus dem Geschichtsunterricht. Die Zusammenhänge verblassen jedoch oft: Der Sturm gilt als symbolischer Beginn der Französischen Revolution, aus der Frankreich als Republik hervorging. Das Land war, unter der Herrschaft König Ludwig XVI. (1754–1793), wirtschaftlich am Ende. Dieser berief im Mai 1789 die Generalstände ein, die das Volk daraufhin wählte. Das war in Krisenzeiten üblich – es handelte sich um eine Versammlung von Vertretern der 3 Stände: Adel, Klerus und Bürgertum – sie sollte den König beraten. Bei der Wahl 1789 errang jedoch der bürgerliche 3. Stand mehrheitlich Stimmen, was zum Streit über sein Mitspracherecht führte. Diesen beendeten die Abgeordneten des 3. Stands am 17. Juni: Sie formierten sich zur Nationalversammlung (= Parlament) und forderten eine Verfassung.

Die Revolution gegen die Macht des Staates war also schon im Gange. Da stiegen die Preise für Brot. Und der König feuerte seinen vom Volk akzeptierten Finanzminister. Die Pariser Bürger reagierten, indem sie am 13. Juli die Stationen der Zollmauer in Brand steckten. Sie gründeten eine Bürgerwehr, um sich gegen Angriffe des Königs zu schützen. Dafür brauchten sie Waffen: Die holten sie sich am Morgen des 14. Juli aus einer schlecht bewachten Kaserne. Dann zogen sie zur Bastille, einer Gefängnis-Festung, wo sie Munition vermuteten. Es kam zu Kämpfen. Mithilfe von Soldaten stürmten die Aufständischen die Bastille; triumphierend trugen sie später die Häupter ermordeter Adliger durch die Stadt. Bis zum 9. November 1799 dauerte die Französische Revolution an.

Gibt es auf der Welt mehr Frauen oder mehr Männer?

Bezogen auf den ganzen Erdball gibt es mehr Männer als Frauen. In Zahlen: Unter den rund 6,46 Mrd. Menschen gab es laut der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung im Jahr 2005 etwa 3,25 Mrd. Männer und nur 3,21 Mrd. Frauen – also rund 40 Mio. weniger.

Schauen wir uns Europa an, könnten wir meinen, es gäbe mehr Frauen als Männer. Denn das weibliche Geschlecht hat eine höhere Lebenserwartung – und unsere Gesellschaft wird bekanntermaßen älter. In ärmeren Ländern mit geringerer Lebenserwartung und hoher Geburtenrate – sie bilden die Basis der Weltbevölkerungspyramide – ist es genau umgekehrt: Hier gibt es unter den jungen Menschen mehr Männer. Denn: Laut Geburtsstatistik kommen mehr Jungs als Mädchen auf die Welt – genauer gesagt 1 Junge mehr pro 100 Mädchen. Auf 1.000 Mädchen-Geburten sind das schon 1.010 Jungen und so weiter.

Ein weiterer Grund für den niedrigeren Frauenanteil ist die geringe Akzeptanz von weiblichem Nachwuchs in bestimmten Ländern, wie z. B. Indien. Dort treiben Frauen ihre Mädchen oft schon vor der Geburt ab, weil viele Eltern sich eine spätere Heirat mit hoher Mitgift nicht leisten können.

Wie entstanden Hochkulturen?

Die gemeinhin als „Hochkulturen“ bezeichneten Stämme und Völker sind Ihnen sicher ein Begriff: Dazu zählen z. B. die Sumerer, die Babylonier oder die Ägypter. Sie konnten quasi nur deshalb aufblühen, weil sich bestimmte Lebens- und Arbeitsbereiche in Städten konzentrierten. Auch das Wachstum der Bevölkerung beeinflusste die Entstehung von Hochkulturen. Schließlich waren diese selbst wiederum dafür verantwortlich, dass sich alles Städtische und Bauliche weiterentwickelte.

Eine Hochkultur hebt sich von anderen Kulturen durch gewisse gesellschaftliche Merkmale ab, durch die sie zugleich weiterentwickelt erscheint. Hochkulturen betreiben z. B. gezielt Landwirtschaft mit Bevorratung und Handel, sie haben Städte als Organisationseinheiten und Handelspunkte. Es gibt verschiedene Klassen in der Gesellschaft, Arbeitsteilung und eine Verwaltung. Zur Kommunikation nutzen sie Schriftzeichen. Schließlich existieren religiöse Ausprägungen und Heiligtümer. Zu den frühen Hochkulturen zählen neben den hier genannten beispielsweise auch die Inka und Maya in Amerika. Nachfolgend einige Beispiele früher, bedeutender Hochkulturen.

Mesopotamien: Die 1. Schrift, der 1. Stadtplan
Im Zweistromland zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris (heute Anatolien, Syrien, Irak) entstanden um 3.200 v. Chr. die ersten richtigen Städte – möglicherweise sogar für bis zu 100.000 Einwohner. Sie hatten bereits öffentliche Plätze und Bauten, wie z. B. monumentale Tempel und Paläste, Speicher, Werkstätten und Häfen.

Die großen Völker Mesopotamiens waren die altorientalischen Sumerer, die Akkader, Assyrer und Babylonier. Sie alle erbrachten große kulturelle Leistungen. In der sumerischen Stadt Uruk beispielsweise fanden Archäologen die zunächst ältesten schriftlichen Aufzeichnungen von Menschen – Tontafeln mit Keilschrift.

Die Babylonier (Babylon liegt noch näher an Bagdad als Uruk) legten im Gegensatz zu den Sumerern schon rechteckige Stadtgrundrisse an, die von Hauptstraßen durchzogen waren und verschiedene Quartiere aufwiesen. Deshalb gilt Babylon auch als 1. im Vorfeld geplante Stadt. Babylonier und Assyrer arbeiteten schon mit farbig glasierten Ziegeln, mit denen sie Häuser und Mauern verblendeten und bebilderten.

Ägypten: Vorbild für die Antike
Die meisten von uns denken bei Ägypten erst einmal an Pyramiden. Das ist nicht abwegig, denn diese haben sich bis heute erhalten können. Allerdings handelt es sich dabei um Kultstädte toter Pharaonen. Sie waren für die Ewigkeit gebaut. Die Städte der Lebenden waren dagegen nicht auf Dauer angelegt. Mit Baumaterialien wie Lehm- oder Nilschlammziegeln war ihre Vergänglichkeit vorprogrammiert. Vieles hat der afrikanische Strom Nil im Laufe der Jahre auch mit Schlamm überlagert. Deshalb finden sich heute nur ganz wenige Überreste „echter“ ägyptischer Städte, wie z. B. Theben.

Dennoch lassen sich daraus gewisse Stadt- und Baustrukturen ableiten. Außerdem vermuten Archäologen, dass die Totenstädte Abbilder der vergänglichen Städte der Lebenden waren. Östlich des Nils lagen die Wohn-, westlich davon die Totenstädte. Innerhalb der Städte spielen die Himmelsrichtungen ebenfalls eine große Rolle. Häuser und Paläste sind nach Norden ausgerichtet, die Straßen im rechten Winkel von Nord nach Süd und von West nach Ost. Wasser ist ein prägendes Element der Städte. Es gibt künstlich angelegte Kanäle und Seen – die Menschen nutzen sie zum Bewässern, als Wege, als religiöse und gestalterische Elemente. Paläste und Tempel liegen zentral in den meist rechteckigen Stadtgrundrissen.

Verschiedene Wohnhaustypen bilden sich bei den Ägyptern heraus, wie etwa das schmale, rechteckige Reihenhaus. Für am Bau der Pyramiden beteiligte Handwerker und Arbeiter gibt es abgeschlossene Siedlungen. Der Städtebau Ägyptens, z. B. das rechwinklinge Straßensystem und die Erschließung der Wohnviertel, war Vorbild für die antiken Hochkulturen Europas.

Ägäis: Europa erwacht
Von Mesopotamien und Ägypten aus strahlen die Hochkulturen in der Jungsteinzeit in die Ägäis (den Mittelmeerraum zwischen Griechenland und Türkei) aus. Das Ergebnis sind die ersten europäischen Hochkulturen – Städtenamen wie Troja oder Knossos auf Kreta verbinden wir damit. Zunächst entsteht die minoische Kultur auf der Insel Kreta, benannt nach König Minos. Sie ging ab 1.500 v. Chr. wegen Naturkatastrophen und kriegerischer Attacken vom Festland langsam unter. Aber sie hinterließ z. B. Knossos, die 1. Mittelmeergroßstadt (um 80.000 Einwohner) mit ihrem zentralen, großen Palast, den Sie heute noch besichtigen können.

Mit dem Ende der minoischen Phase verlagert sich die ägäische Kultur auf das Festland. Dort entstehen viele Burgstädte – Festungen, die sich und umliegende Dörfer gegen Feinde zu schützen wissen. Wesentliches Element ist die Oberstadt, die Akropolis: eine hoch oben liegende, befestigte Siedlung oder Burg. Das Machtzentrum Mykene gab dieser mykenischen Kultur auf dem Festland den Namen. Sie erlosch ebenfalls ab 1.200 v. Chr, vermutlich wegen Lebensmittelknappheit und Krieg.

Warum bezahlen wir für 1 Liter Kraftstoff an Tankstellen krumme Cent-Beträge?

Wer sich diese Form der Preisgestaltung mit ungeraden Cent-Beträgen hat einfallen lassen, ist nicht mehr nachvollziehbar. Fakt ist jedoch: Es liegt nicht an bestimmten technischen Bedingungen, dass Sie beim Tanken so seltsame Beträge bezahlen müssen.

Laut des Bundesverbands Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche Deutschland e. V. sind diese Preise in der Branche seit Jahrzehnten üblich. Dahinter stecke im Prinzip ein Marketing-Trick, den wir aus dem Handel kennen: Socken für 8,99 € verkaufen sich eben besser als solche für 9,00 €. Dasselbe passiert beim Benzin, wenn hier nicht mit vollen Cent-Beträgen gearbeitet wird. 123,9 Cent wirken günstiger als 124.

Übrigens muss es nicht zwingend eine „9“ sein, die hinter dem Komma steht. Bei der Umstellung von D-Mark auf Euro haben viele Mineralölkonzerne auch mal mit einer „8“ oder „5“ gearbeitet. Die „9“ ist jedoch die gängigere Form und deshalb in der Regel eingestellt.

Was sind die Genfer Konventionen? Über die Idee, Menschlichkeit auch in Kriegszeiten zu wahren

Die Genfer Konventionen in ihrer heutigen Form gibt es seit dem 12. August 1949. Oberstes Ziel des Vertragswerkes ist es, auch in Zeiten des Krieges menschlich zu sein. Diese Idee des humanitären Völkerrechts geht zurück auf den Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant (1828–1910). Dieser erlebte 1859 bei einer Reise nach Italien das Ausmaß einer blutigen Schlacht bei Solferino: Zigtausend Tote und Verletzte, um die sich keiner kümmerte. Also ergriff er selbst die Initiative und versorgte mit zusammengetrommelten Helfern aus der Bevölkerung notdürftig die Opfer. Seine Erfahrungen dokumentierte er 1862 in einem Buch und regte darin an, Hilfsorganisationen zu gründen, die im Kriegsfall Verwundete versorgen.

Erst das Rote Kreuz, dann die Konvention
Das Ansinnen Dunants stieß europaweit auf ein positives Echo. In der Schweiz kam es dann zur Verwirklichung seiner Idee: 1863 formte sich um Henry Dunant eine Kommission der karitativen „Genfer Gemeinnützigen Gesellschaft“. Diese Kommission gründete im selben Jahr das „Internationale Komitee der Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege“. Daraus ging später das „Internationale Komitee des Roten Kreuzes“ hervor. Dieses wacht noch heute über die Einhaltung der Konventionen.

Rotes Kreuz: Schutz-Symbol

Die Pflegekräfte der unparteiischen Hilfsorganisation und Verwundete sollten unter besonderem Schutz stehen. Kriegsführende Mächte sollten Feldlazarette und Spitäler nicht attackieren. Deshalb sollte ein gemeinsames Zeichen die schützenswerten Menschen und Einrichtungen kennzeichnen. Die Schweizer Regierung berief 1864 eine Konferenz in Genf ein, bei der Vertreter aus 12 Nationen die 1. „Genfer Konvention zur Verbesserung des Schicksals der verwundeten Soldaten der Armeen im Felde“ unterzeichneten. Eine Konvention ist hier eine völkerrechtliche Übereinkunft, die mehrere Staaten gemeinsam treffen.

Als Schutz-Symbol bestimmte die Konferenz die umgekehrte Schweizer Nationalflagge: rotes Kreuz auf weißem Grund. Heute gelten mit dem „Roten Halbmond“, dem „Roten Löwen mit roter Sonne“ und dem „Roten Kristall“ noch weitere Symbole. Zusammen mit dem sogenannten „Apostel des Friedens“ Frédéric Passy (1822–1912) erhielt Dunant 1901 für seinen Einsatz übrigens den allerersten Friedensnobelpreis.
 
Die 4 Konventionen
Durch nachfolgende Kriege stellte sich bald heraus, dass diese 1. Konvention nicht ausreichte. 1929 beschlossen Vertreter aus 36 Staaten die heutige 3. Konvention über die Behandlung von Kriegsgefangenen. Damit reagierten sie auf den unmenschlichen Umgang mit Kriegsgefangenen im 1. Weltkrieg. Von April bis August 1949 überarbeiteten Regierungsvertreter aus 59 Staaten die 2 in den Jahren 1864 und 1929 entstanden Konventionen und ergänzten sie durch 2 weitere, in die Erfahrungen aus dem 2. Weltkrieg mit einflossen. Die 4 Genfer Abkommen und ihre Zusatzbestimmungen gelten heute noch; fast alle Staaten der Welt erkennen sie an: Abkommen I will das Los der Verwundeten und Kranken der bewaffneten Kräfte im Felde verbessern, in Abkommen II geht es um das Los der Verwundeten, Kranken und Schiffbrüchigen der bewaffneten Kräfte zur See. Das Abkommen III betrifft die Behandlung der Kriegsgefangenen, Abkommen IV den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten.

Übrigens: Die Genfer Konventionen sind wesentlicher Teil des Humanitären Völkerrechts. Dieses fasst Sonderrechte zusammen, die in bewaffneten Konflikten zum Tragen kommen. Es regelt z. B. Methoden der Kriegsführung und den Umgang mit Gefangenen.

Was unterscheidet den Briten vom Engländer? 5 Fragen zu Großbritannien

Wie entstand Großbritannien?
Genau genommen ist „Großbritannien“ die Bezeichnung für die größte europäische Insel, den größeren Teil der britischen Inseln. Umgangssprachlich ist von Großbritannien auch dann die Rede, wenn das „Königreich Großbritannien“ gemeint ist.
Ursprünglich zählten zum "Königreich Großbritannien" – es hieß damals auch so – die Landesteile England, Schottland und Wales. Wales und England schlossen sich schon 1536 zusammen, Schottland kam 1707 hinzu. Der Staat bestand jedoch in dieser Form nicht lange, denn 1801 vereinte sich das Königreich mit Irland. Fortan hieß es „Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland“. Nach der Teilung Irlands und der Gründung des irischen Freistaats 1921 heißt es heute „Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Nordirland“. Die Bewohner sagen auf englisch kurz „United Kingdom“ oder nur „UK“.

Warum vereinigten sich England und Schottland?
Bereits seit 1603 hatten England und Schottland denselben König. Als die englische Königin Elisabeth I. (1533–1603) kinderlos starb, wurde ihr nächster männlicher Verwandter, der schottische König Jakob VI. (1566–1625), zum König Jakob I. von England. Seitdem regierte ein und derselbe König die beiden Länder.
Die Vereinigung von England, Schottland und Wales im Jahr 1707 hatte vor allem wirtschaftliche Gründe: Der Versuch Schottlands, in Mittelamerika eine Kolonie aufzubauen, schlug fehl. Die schottischen Adligen beschlossen daraufhin die politische Union mit England, um die hohen finanziellen Verluste zu decken – gegen den Widerstand der Bevölkerung. Das schottische Parlament löste sich nach der Vereinigung auf. Dafür erhielten die Schotten Sitze im neuen Parlament des Königreichs Großbritannien. Seit 1999 hat Schottland nach einem Volksentscheid wieder ein eigenes Parlament.

Wer ist Brite, wer Engländer?
Ein Brite im eigentlichen Sinne kommt aus England, Schottland oder Wales, also von der Insel Großbritannien. Die Bewohner der Insel Irland, mit Nordirland und der Republik Irland, würden sich nie als Briten, sondern als Iren bezeichnen.
Der umgangssprachliche Name „England“ für das gesamte Vereinigte Königreich stammt aus Kontinentaleuropa. Er ist auf die Jahrhunderte anhaltende Vorherrschaft Englands innerhalb des Königreichs zurückzuführen. Ein „Engländer“ kommt genau genommen aus dem südlichsten Landesteil Großbritanniens, also dem alten England.

Was ist das „British Empire“?

Dahinter verbirgt sich ein riesiges Kolonialreich. Es entstand vom Königreich Großbritannien aus innerhalb von 300 Jahren und gründete sich auf die pionierhafte Seefahrtspolitik des Landes. Berühmte Seefahrer wie Sir Francis Drake (1540–1596) umsegelten seit dem 16. Jh. die Welt – so gründeten die Briten Kolonien in Nordamerika und Indien. Noch im Jahr 1921 umfasste das British Empire etwa 1/4 der Erdoberfläche. Deshalb konnte sich Englisch auch zur wichtigsten Verkehrs- und Handelssprache entwickeln.

Was ist das „Commonwealth“?
Das „Commonwealth of Nations“ ist der Nachfolger des British Empire. Dieses zerbrach durch die Unabhängigkeitsbewegungen in vielen ehemaligen Kolonien, wie z. B. Hongkong. 1926 gegründet, besteht das Commonwealth of Nations heute als Bund 53 unabhängiger Staaten – ursprünglich zusammengehalten durch die Treue zum britischen Monarchen. Heute ist es eine multikulturelle Organisation, innerhalb derer noch 16 Mitglieder Königin Elisabeth II. (*1926) als ihr Staatsoberhaupt anerkennen. Darunter Jamaika, Australien und Indien. Derzeit leben 30 % der Weltbevölkerung in Staaten des Commonwealth.

Wie kam Deutschland zu seiner Nationalhymne?

Die Geschichte der deutschen Hymne ist holprig: Den Germanisten und Lieddichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798–1874) störte, dass die Deutschen keine eigene Nationalhymne hatten. Deshalb dichtete er am 26. August 1841 auf einer Reise nach Helgoland das 3-strophige „Lied der Deutschen“ oder „Deutschlandlied“ auf die Melodie der Kaiserhymne. Die hatte Joseph Haydn (1732–1809) 1797 für den Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Franz II., komponiert.

Es dauerte jedoch über 80 Jahre, bis der Reichspräsident Friedrich Ebert (1871–1925) das Lied offiziell zur deutschen Nationalhymne erklärte: am 11. August 1922. 11 Jahre darauf kamen die Nationalsozialisten an die Macht. Sie machten die 1. Strophe, an die sie noch ein Nazi-Kampflied dranhängten, zu ihrem Lied. Nach dem 2. Weltkrieg verboten die Alliierten das „Lied der Deutschen“. Von da an waren die Verantwortlichen im Nachkriegsdeutschland auf der Suche nach einer neuen Hymne, sichteten Lieder und Texte zahlreicher Bewerber – ohne Erfolg. Bis die Schweden 1951 bei einem Sportereignis, das die Deutschen gewannen, in der Not die Melodie des Deutschlandlieds spielten. 1952 beförderte Bundespräsident Theodor Heuss (1884–1963) dann auf den Vorschlag seiner Regierung das Lied wieder zur Nationalhymne – mit einer Einschränkung: Bei offiziellen Anlässen sollten die Deutschen nur die 3. Strophe singen.