Woher kommt der „Tag der Arbeit“?

Heutzutage streiken Arbeitnehmer wegen einer 40-Stunden-Woche. Vor über 100 Jahren setzten sie sich für den 8-Stunden-Tag ein. Darin liegt der Ursprung des 1. Mai: Für eine Arbeitszeitverkürzung organisierten amerikanische Gewerkschaften 1886 einen mehrtägigen Generalstreik. Sie wählten den 1. Mai, weil zu diesem Stichtag Arbeitsverträge abgeschlossen, geändert oder aufgehoben wurden. Und der 8-Stunden-Tag war eine gewünschte Änderung. In Chicago kam es während des Streiks zu einer Bombenexplosion, zu Toten und Verletzten.

3 Jahre darauf trafen sich Sozialisten mehrerer Länder in Paris. Sie kündigten im Gedenken an die Opfer von 1886 für den 1. Mai 1890 internationale Aktionen an, um den 8-Stunden-Tag durchzusetzen. An diesem Gedenktag der Arbeiterbewegung beteiligten sich auch 100.000 deutsche Arbeiter an Streiks. Grund war die Politik des damaligen deutschen Reichskanzlers Otto von Bismarck: Der Kanzler war nicht nur gegen die Sozialisten, er hatte ihnen auch per „Sozialistengesetz“ verboten, sich zu versammeln, zu organisieren oder Schriften zu verbreiten.

Fast 30 Jahre darauf, in der Weimarer Republik, war der 1. Mai kurzzeitig zum gesetzlichen Feiertag erhoben worden. Dann wieder 1933 durch die Nationalsozialisten – sie wollten mit dem "Tag der nationalen Arbeit" mehr Arbeiter für den Nationalsozialismus gewinnen. Sozialistische Länder feierten den 1. Mai als "internationalen Kampf- und Feiertag der Werktätigen für Frieden und Sozialismus".

Nach dem 2. Weltkrieg behielt Deutschland den Maifeiertag aufrecht. Auch in vielen anderen Ländern feiert man am 1. Mai den internationalen Tag der Arbeit.

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