Wieso gibt es Süßwasser und Salzwasser?

Kaum zu glauben: Die beiden Wasserarten unterscheiden sich in ihrem Salzgehalt. Denn nicht nur im Salzwasser befindet sich Salz. Der Anteil ist lediglich größer als im Süßwasser. Meerwasser hat normalerweise einen Gehalt von etwa 1 %. Das liegt daran, dass alles Wasser in der Natur früher oder später im Meer landet. Und auf seinem Weg dorthin sammelt jeder Tropfen Wasser jede Menge Salz ein. Denn Wasser hat die Eigenschaft, andere Stoffe in ihre chemischen Bestandteile zu zerlegen.

Wenn es regnet und das Regenwasser versickert, löst das Wasser Salze aus dem Boden. Sobald es dann wieder an die Oberfläche gelangt und einen Bach oder Fluss bildet, nimmt es das Salz mit auf die Reise. Auch im Fluss löst das Wasser wieder Salze aus dem Flussboden. Dort, wo der Fluss dann ins Meer mündet, hat das Wasser jede Menge Salz angesammelt, das mit dem Wasser zusammen ins Meer fließt. Das Meerwasser verdunstet dann wieder und das Salz bleibt zurück. Man unterscheidet übrigens nicht nur Salz- und Süßwasser, sondern auch sogenanntes Brackwasser. Das ist z. B. das Wasser in Flussmündungen ins Meer, das im Vergleich zum Süßwasser (< 0,1 %) ebenfalls einen relativ hohen Salzgehalt (0,1 bis 1 %) aufweist. Autorin: Dunja Herrmann

Warum "vertuschen" wir etwas?

Verbrechen werden vertuscht, bestimmte Umstände oder einfach peinliche Vorfälle, die nicht öffentlich werden sollen. Es geht darum, gezielt etwas zu verbergen oder sogar Spuren zu verwischen.

Das Wort ist im deutschen Sprachgebrauch schon länger bekannt als die Tusche, von der sicher viele glauben, dass sie Ursprung von „vertuschen“ ist. Es wäre ja auch sehr naheliegend: etwas mit Tische übermalen, damit es nicht mehr sichtbar ist. Doch das ist ein Irrtum.

Im alten Mittelhochdeutschen bedeuteten vertuzzen, vertussen, verdussen oder vertüschen gleich „bedecken, verbergen, verheimlichen“. Die Vorsilbe „ver-“ wirkt verstärkend. Denn tuschen an sich stand für „sich still verhalten“ und heute in Teilen Deutschlands noch für „zur Ruhe bringen, unterdrücken“. Es wird vermutet, dass tuschen lautnachahmenden Ursprung hat.*

Ausdrücke, die gerne stellvertretend für „vertuschen“ gebraucht werden, sind „etwas unter den Teppich kehren“ oder „unter den Tisch fallen lassen“. Sie sind sehr bildhaft und kaum erklärungsbedürftig: Teppich hoch, Staub und Krümel darunter kehren, Teppich wieder runter – und nichts ist zu sehen. Auch den Brotkrumen, die unter den Tisch gefallen sind, schenkt man einfach keine Beachtung ...

* Quelle: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, dtv 1999