Warum sind Regenwürmer gut für den Boden?

Beim Spielen im Garten finden Kinder manchmal einen Regenwurm. Experten wissen, dass die Regenwürmer gut für den Boden sind. Aber was machen sie eigentlich? Was ist ihre Aufgabe?

Regenwürmer machen den Boden fruchtbar

Die Antwort auf die Frage weiß Doktor Martin Potthoff. Er ist Bodenbiologe an der Universität in der Stadt Göttingen im Bundesland Niedersachsen. Martin Potthoff sagt: "Regenwürmer machen den Boden fruchtbar." Pflanzen können wegen ihnen besser wachsen. Der Regenwurm frisst sich durch die Erde, erklärt der Fachmann. So gräbt er bis zu drei Meter tiefe Gänge. In denen lebt der Regenwurm. Nachts holt er durch das Eingangsloch Laub und abgestorbene Pflanzenteile unter die Erde. Davon ernährt sich der Wurm.

Die Nährstoffe werden gut verteilt
Auf der Wiese können wir manchmal kleine gekringelte Häufchen entdecken. Das ist der Würmchenkot, den die Regenwürmer anschließend ausscheiden. Darin befinden sich alle Nährstoffe, die eine Pflanze braucht, weiß der Experte. Der Würmchenkot ist sogar besser als die Blumenerde, die wir beim Gärtner kaufen können. Der Regenwurm verteilt die Nährstoffe aber auch im Boden. Beim Graben durchmischt er die verschiedenen Bodenschichten. Er düngt so auch die Erde in der Tiefe. Manche Pflanzen haben ziemlich lange Wurzeln. Die freuen sich dann, dort unten Nährstoffe zu finden. Außerdem können sich ihre Wurzeln leichter entwickeln. Die wachsen nämlich einfach die Würmchengänge hinunter.

Regenwürmer lockern den Boden auf
Die Gänge und Löcher der Regenwürmer haben aber noch einen großen Vorteil, weiß der Experte. Der Erdboden wird durch sie nämlich schön locker. Das schützt die Erde davor, bei Regen weggespült zu werden. Erosionsschutz nennt Martin Potthoff das. Wenn es regnet kann das Wasser ungehindert im Boden versickern. "Die durchlöcherte Erde ist wie ein Schwamm", sagt der Experte. Sie saugt den Regen auf und speichert das Wasser. Dann steht es den Pflanzen zur Verfügung. Und der Landwirt freut sich, dass er seine Pflanzen nicht so oft gießen muss, sagt der Fachmann.
Schluss mit Schädlingen

Außerdem beschützt der Regenwurm die Pflanzen vor Ungeziefer. Der Regenwurm frisst nämlich nicht nur Erde und Blätter. Er ist ein Allesfresser. Es gibt zum Beispiel Pilze, die Pflanzen krank machen. Die verspeist der Regenwurm mit seiner Nahrung. So schützt er die Pflanzen davor, von den Pilzen befallen zu werden.

Quelle: dapd