Halloween - Vampire und Hexen ziehen von Haus zu Haus

Viele Kinder machen das. Sie werden sich verkleiden. Als Vampire, Hexen und Geister werden sie von Haus zu Haus ziehen und nach Naschereien verlangen. "Süßes oder Saures" werden sie rufen. Wer dann nichts geben kann, muss mit kleinen Streichen rechnen.

Halloween kommt aus Irland

Halloween ist ein sehr altes Fest. Die Menschen höhlen Kürbisse aus, schnitzen Gesichter hinein und lassen sie leuchten. Die Kinder verkleiden sich und malen ihre Gesichter an. Der Halloween-Brauch kommt ursprünglich aus Irland. Damals feierten die Menschen das Ende des Sommers. Sie wollten Hexen und Geister vertreiben.

Der Abend vor Allerheiligen

Doch was bedeutet das Wort Halloween eigentlich? Es kommt aus dem Englischen und steht für "Abend vor Allerheiligen". Am 1. November ist Allerheiligen. An Allerheiligen denken die Christen an die Heiligen und die Menschen, die verstorben sind. In einigen deutschen Bundesländern ist Allerheiligen ein Feiertag.

Immer mehr Deutsche feiern Halloween

Halloween ist kein typisch deutsches Fest. Seit einigen Jahren wird es aber auch bei uns immer stärker gefeiert. Die Menschen stellen zum Beispiel Halloween-Dekorationen auf. Darunter ist auch der Jack O'Lantern. So heißt der geschnitzte Halloween-Kürbis mit seinem unheimlichen Grinsen.

Was bedeutet Harakiri?

Im 19. Jahrhundert wurde in Europa ein Brauch bekannt, wie er in Japan schon Jahrhunderte zuvor üblich war. Männer, die ihre Ehre wiederherstellen wollten oder für etwas sühnen sollten, begangen Selbstmord, indem sie sich den Bauch aufschlitzten. Diese Selbsttötung trägt eigentlich die Bezeichnung Seppuku, das Aufschneiden des Bauches ist nur ein Teil des Rituals – und das wurde hierzulande sowie in anderen europäischen Ländern und in den USA als Harakiri bekannt (hara = Bauch, kiru = schneiden).


Die Todesart wurde vor allem von den Samurai praktiziert, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch verboten. Das Etymologische Wörterbuch des Deutschen (dtv, 1999) schreibt: „Der Ausdruck kann auch auf andere Formen des Selbstmords oder auf risikoreiche Handlungen, die einem ideellen Selbstmord gleichkommen, angewendet werden.“ In dem Sinne werden heute als Harakiri auch gerne Vorhaben benannt, die zum Scheitern verurteilt sind.

Was bedeutet OTC?

OTC steht für englisch: over the counter, zu deutsch: über den Ladentisch. Das bedeutet, der Apotheker kann Ihnen das gewünschte Präparat frei über seine Theke reichen – ohne dafür ein ärztlich ausgestelltes Rezept von Ihnen bekommen zu haben. Übersetzt bedeutet OTC soviel wie „apothekenpflichtig“ bzw. „nicht verschreibungspflichtig“. Es handelt sich um Arzneimittel zur Selbstbehandlung. Sie werden dann in diese Kategorie eingestuft, wenn sie ohne ärztliche Überwachung eingenommen werden können und wenn sie die Gesundheit des Patienten nicht gefährden (vorausgesetzt dieser hält sich an die Dosierungsempfehlungen und sonstigen Bestimmungen).


Das „over the counter“ klingt sehr geschäftig und so ist das letztlich auch mit OTC-Produkten: Sie stellen sich selbst eine Diagnose, wollen Ihre Symptome mit einem altbekannten oder neu beworbenen Mittel behandeln, gehen in die Apotheke und fragen es nach. Für Sie ist klar, was Sie wollen oder brauchen, und sie wissen mit dem Medikament auch umzugehen (Beispiel: Heuschnupfen-Mittel). Wenn nicht, fragen Sie beim Apotheker nach oder er informiert Sie ungefragt über die Einnahme und alles Wichtige.


Oder im anderen Fall: Sie kennen die Symptome, wollen sie behandeln, teilen sich in der Apotheke mit und lassen sich ein Produkt over the counter empfehlen und verkaufen (z. B. einen Hustenlöser). OTC-Mittel gegen Erkältung, Schmerzen, Magen- und Darmbeschwerden, für die Haut/Schleimhäute, zur Stärkung und Beruhigung sowie Vitamine und Mineralstoffe werden am häufigsten nachgefragt.

Phobien: Wovor kann man Angst haben?

Angst ist etwas sehr Hinderliches, da sie einen erstarren lässt und zur Passivität verdammt. Insofern nervt Angst. Auf der anderen Seite ist die Angst aber auch etwas durchaus Notwendiges und Gesundes, da sie einen daran hindert, verrückte, gewagte Dinge zu tun, mit denen man womöglich die eigene Gesundheit aufs Spiel setzt: Zum Beispiel im zwölften Stockwerk mal eben über ein schmales Balkongeländer zu balancieren. Angst kann aber natürlich auch pathologische Formen annehmen, also zur Krankheit werden. In diesem Fall spricht man von Angststörungen. Angststörungen, die übrigens zu den weit verbreiteten Volkskrankheiten gehören, liegen vor, wenn die Angstreaktion gegenüber der Bedrohungsquelle vollkommen unangemessen erscheint und darüber hinaus zu schwerwiegenden körperlichen Symptomen führt: Schwindel, Herzrasen, Zittern, Schweißausbrüche, Atembeschwerden, Übelkeit und Magen-Darm-Beschwerden.

Richtet sich die Angst auf ein bestimmtes Objekt, eine bestimmte Situation oder einen bestimmten Ort, dann ist von einer spezifischen Phobie zu sprechen. Phobien sind ebenfalls weit verbreitet, das heißt, fast jeder von uns hat eine. Deshalb, wie überhaupt, sollte man sich seiner Schwäche nicht schämen. Überdies lassen sich Phobien therapeutisch sehr erfolgreich bekämpfen.

Phobien: Ein weites Feld
Die Vielfalt der Phobien verdeutlicht, dass Angst eben auch etwas sehr Persönliches und Individuelles sein kann: Was dem einen Panik einflößt, lässt die andere oft ziemlich kalt. Neben Phobien, die häufig auftreten und deshalb geradezu als klassische Phobien einzuordnen sind, gibt es solche, deren Stimulus denen, die nicht darunter leiden, durchaus merkwürdig, exotisch oder sogar lächerlich vorkommen mag. Als lächerlich oder lustig empfinden die Betroffenen ihre Phobien freilich weniger. Die Liste der möglichen Phobien ist lang. Sie enthält auch Phobien, die lediglich als solche bezeichnet werden und oft populärwissenschaftlichen Quellen oder der Unterhaltungsliteratur entspringen. Das heißt, nicht jede Phobie, für die es einen wissenschaftlich klingenden Namen gibt, ist auch wissenschaftlich anerkannt. Zu diesen nicht anerkannten oder zumindest innerhalb einer wissenschaftlichen Grauzone angesiedelten Phobien zählen beispielsweise die Alliumphobie (Angst vor Knoblauch), die Anthophobie (Angst vor Blumen), die Arithmophobie (Angst vor Zahlen) oder auch die Asymmetriphobie (Angst vor asymmetrischen Dingen). Die bekanntesten Phobien finden Sie hier.

Akrophobie
Die Akrophobie (Höhenangst) zählt zu den verbreitetesten. Höhenangst geht über den ganz normalen Höhenschwindel hinaus und kann auch schon in relativ geringer Höhe auftreten, zum Beispiel wenn die oder der davon Betroffene auf einen Stuhl oder eine Trittleiter steigt. Sie steigert sich freilich in größerer Höhe, auf Türmen, Hochhäusern, Brücken oder an Abgründen (die Angst vor Abgründen wird auch Cremnophobie genannt). In tiefenpsychologischen Konzepten wird Höhenangst mit der Angst vor dem "Sich-Fallenlassen" verbunden. Es gibt Menschen, bei denen die Akrophobie nur im Freien auftritt, nicht wenn sie etwa hinter einer Glasscheibe stehen. Psychische Symptome der Akrophobie sind neben der eigentlichen Angstreaktion etwa Depersonalisation, intensive Vorstellungen, aus Versehen in die Tiefe zu stürzen oder dies unter einem Kontrollverlust bewusst zu tun (Tiefensog). Der Akrophobie kann medikamentös oder mit verschiedenen Entspannungstechniken entgegengewirkt werden.

Aviophobie
Die Aviophobie oder Flugangst tritt sowohl bei Personen auf, die noch nie geflogen sind (Angst vor dem ersten Mal) als auch bei solchen, die bereits Flüge absolviert haben, zuweilen sogar nach vielen angstfreien Flügen. Die davon Betroffenen plagt neben dem Gefühl des Ausgeliefertseins vor allem die Furcht vor Turbulenzen, vor der Höhe, dem unsichtbaren Medium Luft (Haltlosigkeit), Terroranschlägen und einem Absturz. Die Aviophobie, gegen die viele Fluggesellschaften bereits sehr effektive Therapiekurse entwickelt haben, ist unter anderem eng verwandt mit der Klaustrophobie.

Klaustrophobie
Die Klaustrophobie oder Raumangst (Angst vor engen Räumen) geht einher mit der Angst vor dem Ersticken und der Angst vor Einengung. In entsprechenden Situationen (zum Beispiel in Aufzügen, Bussen, Bahnen, Kaufhäusern, bei MRT-Untersuchungen oder generell bei Menschenansammlungen) kommt es bei Betroffenen zu Hyperventilation und Schweißausbrüchen. Der psychodynamische Hintergrund klaustrophober Ängste liegt oft in der Hemmung expansiver und defensiver Verhaltensmuster bei den Betroffenen. So grenzen sie sich in zwischenmenschlichen Beziehungen zu wenig ab und die resultierende Angst vor Vereinnahmung, Beengtwerden und Ersticken wird auf symbolische Situationen verschoben. Eng verwandt mit der Klaustrophobie sind die Cleisiophobie (Angst vor geschlossenen Räumen), die Cleithrophobie (Angst davor, eingesperrt zu sein) und die Stenophobie (Angst vor Enge, engen Plätzen). Umgangssprachlich wird Klaustrophobie meist fälschlicherweise als Platzangst bezeichnet. Damit wird ausgedrückt, dass man in der gegebenen Situation zu wenig Platz hat. Als Fachbegriff wird mit Platzangst allerdings die Agoraphobie bezeichnet.

Arachnophobie
"Pfui Spinne" ist eine geläufige Redewendung, denn Spinnen zählen die meisten Menschen nicht gerade zu ihren Lieblingstieren. Manche allerdings brechen beim Anblick der langbeinigen Krabbler geradezu in Panik aus, sie leiden unter Arachnophobie, der wohl verbreitetesten Form der Tierphobien. Warum gerade Spinnen so verabscheut und gefürchtet werden, obwohl in unseren Breiten keine wirklich gefährlichen Arten vorkommen, ist nicht ganz klar. Liegt es an dem Umstand, dass sie sich so schnell fortbewegen und dabei auch über den menschlichen Körper krabbeln können, oder ist die Spinnenangst ein Produkt unserer kulturellen Sozialisation, also ein erlerntes Verhalten? Als Therapie gegen eine die Lebensqualität beeinträchtigende Arachnophobie hat sich, wie bei vielen Phobien, vor allem die Verhaltenstherapie bewährt. An erster Stelle stehen Formen der Konfrontationstherapie. Dabei wird der Patient direkt mit seiner Angst und dem angstbesetzten Objekt, also der Spinne, konfrontiert. Er setzt sich dabei mit der Spinne unmittelbar auseinander, was bis hin zur Berührung von Vogelspinnen oder Tieren ähnlicher Größe geht. Wichtig dabei ist das Durchhalten, also das Durchleben der Angstsituation, etwa um danach feststellen zu können: so schlimm war es doch gar nicht. Durch ein Ausweichen kann die Phobie allerdings noch verstärkt werden.

Testophobie
Die Testophobie (Prüfungsangst) ist eine Spezialform der Sozialen Phobie. Menschen mit Sozialer Phobie meiden gesellschaftliche Zusammenkünfte, da sie fürchten, Erwartungen anderer nicht zu erfüllen und deshalb auf Ablehnung stoßen zu können. Sie fürchten darüber hinaus, dass ihnen ihre Nervosität oder Angst angesehen werden könnte, was ihre Angst oftmals noch weiter verstärkt. Die Angst vor der Bewertung durch andere intensiviert sich natürlich in ausgewiesenen Prüfungssituationen. Testophobie muss aber nicht zwangsläufig zum Prüfungsversagen führen, sondern kann auch das Gegenteil bewirken, da sich Prüfungsängstliche oftmals besonders gründlich auf Testsituationen vorbereiten. Allein in diesem speziellen Sonderfall könnte man also sagen: Ein wenig Phobie schadet nie.

Wissenswertes über Cocktails

Sommerzeit ist die Zeit der Cocktail-Rezepte. Denn wenn draußen tropische oder zumindest subtropische Temperaturen herrschen, dann nuckelt, nippt und schlürft man gerne an einem kühlen Longdrink und genießt die besten Cocktail-Rezepte. Woher der Begriff "Cocktail", der wörtlich übersetzt "Hahnenschwanz" bedeutet, stammt, ist umstritten. Soviel ist aber sicher: Einerseits muss ein Cocktail gut aussehen, das heißt von angenehmer Farbe sein und ansprechend serviert werden, in einem schicken Glas, dekoriert mit Früchten, Schirmchen und sonstigem Flitter. Andererseits muss das Ergebnis der Cocktail-Rezepte natürlich auch noch wunderbar schmecken. Was aber enthalten die bekanntesten Cocktails, die man sicher noch nicht alle probiert hat, und wer hat sie erfunden?


Bellini-Cocktail
Der elegante Bellini, für den man Prosecco, Sekt oder Champagner mit einem halben pürierten weißen Pfirsich und eventuell etwas Zuckersirup vermengt, stammt aus der Lagunenstadt Venedig. Es heißt, er sei dort zwischen 1931 und 1942 in der von Giuseppe Cipriani gegründeten "Harry's Bar" entstanden. Andere behaupten, man habe den Bellini-Cocktail 1938 anlässlich einer Ausstellung der Werke des venezianischen Renaissancemalers Giovanni Bellini kreiert.

Bloody Mary
Fernand Petoit kreierte 1912 in "Harry?s New York Bar" in Paris die erste Bloody Mary und exportierte eines der heute weltweit bekanntesten Cocktail-Rezepte. Die Zutaten für den Bloody Mary-Mix: 2 Teile Tomatensaft auf einen Teil Wodka, abgerundet je nach Geschmack mit Salz (bevorzugt Selleriesalz), Pfeffer, Zitrone, Tabascosauce und/oder Worcestersauce, zuerst getrunken in den 1930er Jahren in der "King Cole Bar" des New Yorker "St. Regis Hotels". Über den Ursprung des Namens für die Bloody Mary gibt es 2 verschiedene Vermutungen. Der einen zufolge, geht dieser auf die englische Königin Maria I. Tudor, eine Tochter Heinrich VIII., zurück; sie hatte aufgrund ihrer blutigen Protestantenverfolgung im 16. Jahrhundert diesen Beinamen von ihrer Halbschwester und Thron-Nachfolgerin Elisabeth I. erhalten. Die andere Version stammt von Petoit selbst. Danach soll einer seiner treuen Kunden den Namen vorgeschlagen haben, da der Drink diesen an den "Bucket of Blood Club" in Chicago erinnert habe und an ein Mädchen dort namens Mary. Der Kunde war kein geringerer als Ernest Hemingway, der die hochprozentige Bloody Mary seiner vierten Ehefrau Mary Welsh widmete.

Caipirinha / Mojito
Die Besonderheit des - auch hierzulande äußerst beliebten und oft schlicht Caipi genannten - Caipirinha besteht darin, dass der Fruchtsaft durch Zerstampfen der Limettenstücke im Trinkglas selbst erzeugt wird, die ganze Frucht im Getränk bleibt und der Drink im Glas mit Zucker, Eis und Cachaca (brasilianischer Zuckerrohrschnaps) komplettiert und umgerührt wird. Der Caipirinha (manchmal auch die Caipirinha genannt) sollte mit zwei kurzen dicken Trinkhalmen serviert werden, da bei dünnen langen die Gefahr der Verstopfung mit noch nicht ganz gelöstem Zucker besteht. Der Name der Caipi ist abgeleitet vom brasilianischen Wort "caipira", das "Landbewohner" oder auch abwertend "Hinterwäldler" bedeutet. Geschmacklich eng verwandt mit dem Caipirinha ist der Mojito. Er besteht allerdings aus hellem kubanischem Rum, Limettensaft, frischer Minze, Rohrzucker, Sodawasser sowie gestoßenem Eis und wurde zwischen 1910 und 1920 auf Kuba erfunden, wo ihm - Na, wer wohl? - Ernest Hemingway in einer seiner beiden Stamm-Bars eifrig zusprach.

Campari Orange / Wodka Orange (Screwdriver)
Diese beiden Longdrinks stellen eigentlich bloße Orangensaft-Spirituosen-Mischungen dar und sind daher einfach zuzubereiten, aber dennoch lecker. Der Campari Orange lässt sich dadurch veredeln, dass man erstens frisch gepressten O-Saft verwendet, und zweitens zunächst den (übrigens aus 60 verschiedenen Inhaltsstoffen - wie Rhabarber, Granatapfel, Ginseng, Zitrusöl, Orangenschalen und Chinin - bestehenden) knallroten Bitteraperitif und dann erst vorsichtig den gelben Saft ins Glas gießt. Auf diese Weise erzielt man nämlich eine wundervolle Farbabstufung von Goldgelb zu Orange-Rot (wie beim Tequila Sunrise). Wodka-O läuft in den USA durstige Kehlen als sogenannter Screwdriver hinunter. Dieser Name kommt angeblich von amerikanischen Ölarbeitern, welche ihren Drink mit einem Schraubendreher umzurühren pflegten.

Cuba Libre
Drei Eiswürfel in ein Longdrinkglas geben, eine Limette vierteln, über dem Glas ausdrücken, 4 cl kubanischen Rum eingießen, anschließend mit Cola auffüllen und bei Bedarf Limettenscheiben dazu geben: Fertig ist der Cuba Libre. Der revolutionäre Name des Cuba Libre kommt daher, dass nach Ende des Spanisch-Amerikanischen Krieges US-amerikanische Soldaten mit dieser Mischung auf die "Befreiung" Kubas anstießen ("Viva Cuba libre", zu dt.: "Es lebe das freie Kuba"). De facto bedeutete diese angebliche Befreiung allerdings eine Unterwerfung des vorher noch spanischen Kubas unter die USA. Aus diesem Grund wird das Getränk von vielen Exilkubanern auch Mentirita (spanisch für "kleine Lüge") genannt.

Cosmopolitan
Da Carry Bradshaw und ihre 3 ebenso ungezogenen wie gut angezogenen Freundinnen in der Kult-Fernsehserie "Sex and the City" den Cosmopolitan gerne zum Feierabend schlürften, erlebte der Cosmopolitan um die Jahrtausendwende einen enormen Bekanntheitsschub. Erfunden wurde der angenehm süße, rosafarbene und heutzutage aus Wodka (3cl), Cointreau (1cl), Limetten- (1cl) und Cranberrysaft (2cl) gemixte Drink jedoch bereits in den 1930er Jahren. Sein Name hat also nichts mit dem bekannten Modemagazin zu tun.


Daiquirí

Der Daiquirí ist ein tropischer, alkoholhaltiger Cocktail auf der Basis von Rum. Das Wort Daiquirí stammt aus dem Kubanischen und ist der Name einer Siedlung, die etwa 22 Kilometer von Santiago de Cuba entfernt liegt. Es existieren viele Variationen dieses Shortdrinks, dessen Originalrezept beinhalt allerdings lediglich 5 cl weißen kubanischen Rum, 2 cl Limettensaft und 0,5 cl Rohrzuckersirup. Die legendäre Schnapsdrossel Ernest Hemingway - Pate vieler anderen Cocktails - genoss den Daiquirí vorzugsweise in seiner Lieblingsvariante Papa Doble, mit doppelt Rum, Grapefruitsaft und Maraschino-Likör statt Zuckersirup.

Grasshopper
Der Grasshopper erfreut sich in den USA vor allem am Irischen Nationalfeiertag St. Patricks Day großer Beliebtheit. Denn der Grasshopper als After-Dinner-Cocktail ist, wie sein Name schon andeutet, grassgrün. Verantwortlich für die giftige Farbedes Grasshoppers und den charakteristischen Minzgeschmack sind drei Zentiliter Crème de Menthe, die mit der gleichen Menge Crème de Cacao und Sahne (bzw. Milch und Vanilleeiscreme) sowie zerstoßenem Eis in einem Shaker gemischt werden. Serviert wird der Grasshopper in einer Cocktailschale.

Kir / Kir Royal
Ein Hauptanbaugebiet der schwarze Johannisbeere, Grundlage des Cassis, ist die französische Côte d'Or. Félix Kir (1876-1968), der Bürgermeister von Dijon, machte das bei den Weinbauern in der Region beliebte Getränk Blanc-Cassis zum offiziellen Getränk der Region, das bei Empfängen im Rathaus ausgeschenkt und ab diesem Zeitpunkt zumeist nur noch Kir genannt wurde. Kir besteht aus Weißwein und Crème de Cassis. Gießt man diesen Johannisbeerlikör mit Champagner auf, dann spricht man von Kir Royal. Namensgeber Félix Kir avancierte später zum Alterspräsidenten der Französischen Nationalversammlung und war nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit Konrad Adenauer und Ludwig Erhard ein Mitbegründer der deutsch-französischen Freundschaft, wofür er mit dem deutschen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Große Popularität erlangte der Kir Royal hierzulande in den 1980er Jahren durch Helmut Dietls gleichnamige TV-Serie, die die damalige Münchener Schickeria satirisch aufs Korn nimmt.

Long Island Iced Tea
Dieser Cocktail enthält, obwohl er genauso aussieht, keinen Eistee, sondern basiert vielmehr auf gleich mehreren hochprozentigen Spirituosen (Rum, Wodka, Gin, Tequila und Triple Sec/Cointreau!), die mit einem Gemisch aus Cola und Limetten- oder Orangensaft nur ein wenig gestreckt werden. Als Pseudo-Eistee stellt der Long Island Iced Tea also das perfekte Tarngetränk für alle dar, die sich beim Anschein vollkommener Unschuld vor aller Augen einmal so richtig einen hinter die Binde gießen möchten. Über die Entstehung des Long Island Iced Teas kursieren dementsprechend viele skurrile Gerüchte. Einem zufolge soll er von einer reichen, gelangweilten Hausfrau auf Long Island im US-Bundesstaat New York erfunden worden sein. Diese füllte beim heimlichen Griff in die Hausbar von jeder Flasche nur eine geringe Menge ins Glas, da ihr Mann davon nichts bemerken sollte. Den Drink füllte sie mit Cola auf, damit er wie Eistee aussah - und nicht wie die hochproztentige Mischung à la Long Island Iced Tea.

Mai Tai
"Mai Tai Roa Ae!" (zu Deutsch: "Nicht von dieser Welt!"), sollen seine beiden Freunde aus Tahiti begeistert ausgerufen haben, als ihnen der Barmann Victor Bergeron alias Trader Vic 1944 in San Francisco seine Cocktailinnovation kredenzte, die damit ihren Namen Mai Tai bekommen hatte. Dies ist allerdings nur eine der Legenden, die sich um den aus Jamaika Rum (der Marke Wray & Nephrew, 17 Jahre gelagert), Curaçao Orange, Orgeat (Mandelsirup mit Orangenblütenwasser), Zuckersirup und frisch gepresstem Limettensaft bestehenden Mai Tai ranken, der mittlerweile zu den erfolgreichsten Drinks der Welt zählt. Die Zutaten werden zusammen mit Eiswürfeln geschüttelt und in ein Glas mit zerstoßenem Eis abgeseiht. Und nicht vergessen beim Mai Tai: Zuletzt einen Minzezweig in die Mixtur geben!

Wer hat die Jeans erfunden?

Jeanshosen sind praktisch und sehen gut aus. Viele Menschen auf der ganzen Welt ziehen sie gerne an. Doch wer hat die Jeans eigentlich erfunden?

1873 wurde die Jeans zum ersten Mal verkauft

Levi Strauss nennt man auch den 'Vater der Jeans', weil er als erster diese Hosen verkauft hat. Das war im Jahr 1873.

Levi Strauss wanderte in die USA aus

Levi Strauss kam aus Buttenheim. Er wanderte aber als junger Mann in die USA aus. Ein paar Jahre später wurde im Westen der USA Gold gefunden. Aus Gold wird zum Beispiel teurer Schmuck hergestellt. Viele Menschen gingen daraufhin in den Westen der USA, denn sie wollten Gold finden und reich werden. Levi Strauss ging auch dorthin. Er begann, Geschäfte mit allem zu beliefern, was die Goldsucher jeden Tag brauchten. Dazu gehörten zum Beispiel Zahnbürsten und Knöpfe.

Nieten machen die Jeans besonders stabil

Im Jahr 1872 schlug ein Schneider namens Jacob Davis Levi Strauss vor, besondere Arbeitshosen für die Goldsucher zu nähen. Die Hosen der Goldsucher mussten viel aushalten. Jacob Davis dachte sich etwas Kluges aus: An den Stellen der Hosen, die besonders stabil sein mussten, nähte er spezielle Knöpfe auf den Stoff. Diese Knöpfe heißen Nieten. Sie sitzen zum Beispiel an den Enden der Hosentaschen. Die Nieten unterscheiden eine Jeans von anderen Hosen.

Die Goldsucher kauften die Hosen massenweise

Levi Strauss fand die Idee von Jacob Davis gut. Deshalb verkaufte er die Jeanshosen. Die Goldsucher fanden die Hosen auch klasse und kauften sie massenweise. Schon die erste Jeans sah fast genauso aus wie die Hosen, die wir heute noch tragen. Levi Strauss war schon vor der Erfindung der Jeans reich, aber mit den Hosen wurde er noch reicher. Die ersten Jeans waren alle aus blauem Stoff. Jeans in anderen Farben gibt es erst seit ungefähr 1960.

Seit wann gibt es heiraten?

Das Heiraten entstand vor etwa 5000 Jahren

Die Kirche ist mit Blumen wunderschön geschmückt. Die Braut trägt ein weißes Kleid. Die Glocken läuten, das Paar küsst sich vor dem Altar und fährt schließlich mit einer Kutsche zu einem rauschenden Fest. So ungefähr wünschen sich viele Kinder und Jugendliche in Deutschland ihre Hochzeit. Das haben Forscher vor einiger Zeit herausgefunden. Doch wie kommt es eigentlich, dass Menschen heiraten?

Seit 5000 Jahren wird geheiratet

Das Heiraten zu erforschen, ist nicht einfach. Denn die Forscher wissen vieles von früher nicht. Doch die Experten gehen davon aus, dass das Heiraten vor etwa 5000 Jahren entstanden ist. Vorher lebten die Menschen in Sippen mit vielen zusammen. Vermutlich besuchten sich Männer und Frauen dieser Gruppen untereinander. Die Kinder wuchsen dann nicht wie heute alleine mit Mama und Papa auf. Die Mütter schlossen sich zusammen, um die Kinder großzuziehen. In einigen Naturvölkern gibt es das noch immer.


Heiraten, um die Frauen zu kontrollieren

Die Ehe entstand, als Männer anfingen, über immer mehr Dinge zu bestimmen und Macht zu übernehmen. Damals war das Heiraten für die Männer eine gute Sache. Die Ehe brachte Frauen unter Kontrolle - die Männer hatten sie für sich alleine und wussten, dass sie ihre Kinder aufzogen. Lange Zeit heirateten die Menschen kaum aus Liebe. Die Hochzeiten wurden geplant und Frauen von ihren Eltern an einen Mann versprochen. Noch heute gibt es das in vielen Ländern.

Was ist EPO?

EPO, das steht für Erythropoietin, ist ein Eiweiß-Hormon, das der menschliche Körper durchaus selbst produzieren kann. EPO stellt der Organismus in der Niere her; das Hormon regt die Stammzellen des Knochenmarks dazu an, mehr Erythrozyten (= rote Blutkörperchen) zu bilden. Und diesen Effekt macht man sich beim Doping zunutze. Denn ein Plus an roten Blutkörperchen verbessert den Sauerstofftransport im Körper und damit die Ausdauerleistung.

Früher versuchten Sportler mittels Blutdoping (= durch Bluttransfusion) die Anzahl roter Blutkörperchen in die Höhe zu treiben. Seit das verboten ist, wird als Ersatz gentechnisch hergestelltes EPO verwendet, das schwer nachzuweisen ist. Auch CERA, eine veränderte Form von EPO, war schon im Gespräch, weil einige Radrennfahrer nach der Tour de France 2008 darauf positiv getestet wurden.

Wenn Sie also davon hören, dass Kontrolleure bestimmte Blutwerte analysieren (dazu gehört z. B. der Hämoglobinwert), dann wissen Sie, dass nach EPO oder einer Modifikation davon gefahndet wird.

Was ist eine Herkulesaufgabe?

Herkules, das ist der Held schlechthin. Er ist eine Gestalt aus der griechischen Mythologie und wurde schon im Altertum verehrt. Bei den Griechen hieß er Herakles, die Römer nannten ihn Herkules. Bekannt ist er für seine übernatürlichen Kräfte und für sein Beherrschen verschiedener Kampftechniken, aber auch für seine Zornesausbrüche.

Diese brachten ihm letztlich nicht nur Kummer ein, sondern auch Arbeit. Weil er im Wahnsinn sowohl seine Frau als auch seine Kinder getötet hatte, musste er sich in den Dienst des Königs Eurystheus stellen. Nur so würde er laut des Orakels in Delphi seine Schuld aufheben können. Und dieser König stellte den starken Helden vor zwölf schier unlösbare Aufgaben. Daraus leitet sich die Redewendung „Herkulesaufgabe“ ab. Denn irgendwie schaffte es Herkules, alle Aufgaben zu bewältigen, nicht nur mit seiner Kraft, sondern auch mit Köpfchen.

So steht denn auch die Koalition vor einer riesigen Aufgabe, die übermenschliche Kräfte erfordert. Sie muss zwar weder den nemeischen Löwen besiegen noch den Stall des Augeias innerhalb eines Tages ausmisten. Dafür hat sie andere Unwägbarkeiten aus dem Weg zu räumen und ein riesiges Finanzloch zu schließen.

Bundestag und Bundesrat

Am 7. September 1949 traten die beiden Verfassungsorgane der noch jungen Bundesrepublik Deutschland Bundestag und Bundesrat erstmals zusammen. Indem die Vorsitzenden der jeweiligen Institutionen bestimmt wurden, nahmen sie ihre Arbeit auf und waren somit konstituiert. Dies war ein weiterer Schritt Deutschlands auf dem Weg zur völligen Souveränität

Worin unterscheiden sich Bundestag und Bundesrat?

Es mag zunächst verwundern, dass es in Deutschland zwei verschiedene Einrichtungen gibt, die die Legislative, also die Gesetzgebung, regeln. Doch die Väter der deutschen Verfassung haben sich durchaus etwas dabei gedacht. Man wollte nämlich die Gesetzgebung auf mehrere Ebenen verteilen. Im Bundestag sitzen die vom Volk direkt gewählten Abgeordneten der Parteien. Sie arbeiten die Gesetzesentwürfe aus und stimmen darüber ab. Damit aber die einzelnen Bundesländer Deutschlands auch ein Mitspracherecht haben, wurde der Bundesrat geschaffen. Dieser setzt sich aus Gesandten der Bundesländer zusammen. Je mehr Einwohner ein Land hat, umso mehr Gesandte hat es im Bundesrat. Damit ein Gesetz wirksam wird, muss es der Bundesrat absegnen. Er kann jedoch auch gegen dieses Gesetz stimmen. Somit haben auch die Länder eine Möglichkeit, in die Legislative einzugreifen.

Was bedeutet Konstituierung?

Der Begriff Konstituierung bedeutet im Grunde Feststellung oder Errichtung. Im Zusammenhang mit einem Verfassungsorgan geht es darum, dass die Mitglieder einer Institution zum erstem Mal zusammentreffen und ihren Vorsitzenden bestimmen, um dann die Arbeit aufnehmen zu können. Die erste Sitzung wird zunächst vom ältesten Mitglied geleitet, ehe der Vorsitzende durch Mehrheitsentscheid gewählt ist. Mit der Wahl des Vorsitzenden ist ein Verfassungsorgan konstituiert.

Der erste Bundestag

Am 14. August 1949 fand die Wahl zum ersten Deutschen Bundestag statt. Dies war die erste freie Wahl für die Deutschen seit 1932. Insgesamt zogen 421 Abgeordnete aus zehn Parteien in den Bundestag ein. Stärkste Partei war mit 31,0 Prozent die CDU. Innerhalb von 30 Tagen musste nun das Parlament zusammentreffen. Dies geschah schließlich am 7. September 1949 und Erich Köhler wurde zum Bundestagspräsidenten gewählt. Mit der Wahl von Erich Köhler zum ersten Bundestagspräsidenten war der Bundestag konstituiert.

Der erste Bundesrat

Die Regierungen der Bundesländer bestanden schon seit 1947, weshalb nicht extra noch einmal Wahlen abgehalten werden mussten. Die Landesparlamente schickten einfach ihre Gesandten in die damalige Hauptstadt Bonn, wo der erste Bundesrat ebenfalls am 7. September zusammen kam. Als Ministerpräsident des Landes mit den meisten Einwohnern (Nordrhein-Westfalen) wurde Karl Arnold zum ersten Bundesratspräsidenten bestimmt.


Die Arbeit ruft
Schon kurz nach der Konstituierung der beiden Organe standen die ersten wichtigen Aufgaben an. Am 12. September wurde Theodor Heuss von der Bundesversammlung (Bundestag und Gesandte aus den Ländern) zum Bundespräsident und damit zum Staatsoberhaupt Deutschlands gewählt. Drei Tage später, am 15. September wählte der Bundestag Konrad Adenauer zum ersten Bundeskanzler, der daraufhin seine Regierung bildete. Die gesetzgebenden Organe der noch jungen Bundesrepublik sahen sich in den ersten Jahren vor allem mit den Problemen der Nachkriegszeit konfrontiert. Eine der obersten Vorsätze war, das Land nach dem Krieg wieder auf Kurs zu bringen, was ja letztendlich auch gelang.

Wer machte welches Kleidungsstück berühmt?

Kleider machen Leute, wusste schon Gottfried Keller, aber hin und wieder machen auch Leute Kleider. Will sagen: Sie machen bestimmte Kleidungsstücke berühmt, Kleidungsstücke, die dann untrennbar mit ihnen verbunden sind. Manchmal handelt es sich dabei um die Erfinder dieser Kleidungsstücke selbst, manchmal nur um bekannte Personen, die darin in der Öffentlichkeit oder auf der Filmleinwand herumspazieren und daraufhin - freiwillig oder unfreiwillig - zu Modeikonen avancieren. Zuweilen tragen die Kleidungsstücke dann sogar ihren Namen: Hier einige der berühmtesten Kleidungsstücke, die mit den Namen ebenso berühmter Menschen assoziiert werden.


Monty Coat und mehr: Vom Militäroutfit zur Lieblingsuniform der Intellektuellen
Dem britischen Feldmarschall Montgomery, Sieger der berühmten Schlacht von El Alamein im Jahr 1942, verdankt dieser dreiviertellange, einreihige Mantel aus schwerem Wollstoff mit Kapuze und den charakteristischen Knebelverschlüssen aus Horn oder Holz seinen Beinamen Monty-Coat oder kurz Monty. Eigentlich heißt dieses einzige klassische Mantelmodell mit Kapuze aber Dufflecoat (oder Düffelmantel). Der Name leitet sich vom Stoff Düffel her, der ursprünglich im belgischen Ort Duffel (südlich von Anterpen) fabriziert wurde. Die Herkunft des charakteristischen sportlichen Schnitts ist nicht geklärt. Der Schnitt wird zum einen auf den in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts beliebten Polenrock zurückgeführt, zum anderen auf die Kutten der Mönche. Besonders populär ist der Dufflecoat in Frankreich und Großbritannien, allerdings weniger bei Generälen und Feldmarschallen, sondern vornehmlich bei jungen Adeligen, Künstlern, Studenten und Intellektuellen.


Bequemes Beinkleid à la Marlene
Ein Beinkleid für die Dame, das sich allerdings stark am Schnitt von Männerhosen orientiert: Sitz in der Taille, angesetzter Bund, Übertritt beim Verschluss, Hüftpassentaschen. Bundfalten bewirken überdies eine lockere Weite der Hosenbeine, die gerade nach unten verlaufen oder einen zusätzlichen Schlag erhalten können. Manchmal ist diese Hose auch mit Bügelfalten und einem Aufschlag an den Beinen versehen. Sie besteht klassischer Weise aus leichtem Wollstoff, es gibt aber auch Modelle aus Leinen (sommerlich) oder Tweed (für die Wintermonate). Unter emanzipierten Frauen war die weite Damenhose bereits in den goldenen 1920er Jahren - nicht zuletzt in Berlin - ein topmodisches Kleidungsstück. Weltruhm erlangte sie allerdings erst durch Marlene Dietrich, die ihr in Josef von Sternbergs Leinwandklassiker Marokko (Morocco, 1930) zum großen Auftritt verhalf. Seitdem heißt sie nur noch Marlenehose, obwohl sie auch von anderen Stars wie Greta Garbo und Katherine Hepburn getragen wurde. Eine erste Renaissance erlebte die Marlenehose in den 1970er Jahren wiederum durch einen Film, nämlich durch Woody Allens Komödie Der Stadtneurotiker (Annie Hall, 1977) und deren Hauptdarstellerin Diane Keaton. Keaton ist bis heute ihrem verspielt-männlichen Kleidungsstil treu geblieben.

Chanel-Kostüm und das Kleine Schwarze: Kostüme, keine Kostümierung
Wer das Chanel-Kostüm erfunden hat, ist an seinem Namen einfach abzulesen, nämlich die berühmte französische Modemacherin Coco Chanel in den 1950er Jahren. Das klassische Chanel-Kostüm, ein Zweiteiler aus Tweed-Stoff mit schwarzem Besatz und Goldknöpfen, vereint Stil mit Bequemlichkeit und avancierte im Verlauf weniger Jahre zum internationalen Standard für die moderne Geschäftsfrau. Coco Chanel, die am Anfang des 20. Jahrhunderts zunächst sich selbst und danach auch ihre Geschlechtsgenossinnen aus den Zwängen des Korsetts befreite, zeichnete noch für einen weiteren legendären Modeklassiker verantwortlich. Gemeint ist natürlich das sogenannte Kleine Schwarze, das sie bereits in den 1920er Jahren salonfähig machte. Das Kleine Schwarze ist ein Kleid, das zu vielen Anlässen getragen werden kann, da der Schnitt klassisch-elegant ist, bis maximal Knielänge geht und die Farbe neutral-schwarz gehalten ist. Es ist eng mit dem Etuikleid verwandt und wird beispielsweise als Cocktailkleid getragen. Die Beliebtheit des Kleides, das zumeist aus Chiffon oder Viskose gemacht ist, erreichte ihren Höhepunkt in den 1950er Jahren, als prominente Trägerinnen wie Audrey Hepburn eine ganze Generation damit begeisterten. Auch heute noch verfügt das Kleine Schwarze über eine riesige weibliche Fangemeinde.


Cineastischer Ex-Pyjama mit Lolita-Charme
Dieses Kleidungsstück ist ein seltener Fall, denn es ist nach einem Film bzw. einer Filmfigur benannt, nämlich nach Elia Kazans vierfach Oscar-nominiertem Tennessee Williams-Drama Baby Doll - Begehre nicht des anderen Weib (Baby Doll, 1956) und deren - von Caroll Baker verkörperten - weiblichen Titelfigur Baby Doll Meighan: Die kindliche Baby Doll Meighan verlobt sich mit einem Baumwollmaschinenbesitzer aus den amerikanischen Südstaaten und wird daraufhin zum Gegenstand einer Schlacht zwischen diesem und seinem ärgsten Feind. Das kurze Pumphöschen mit dem weiten, losen, leicht A-förmig geschnittenen und mit Puffärmelchen besetzen Oberteil, in dem Caroll Baker im Film mehrfach zu sehen ist, war ursprünglich ein sommerlicher Damen-Pyjama. Heute bezeichnet man mit Babydoll nur noch das luftige Oberteil. Dessen Form ist im Wesentlichen unverändert geblieben. So besteht es oben herum aus leicht abgesetzten Körbchen, während der untere Teil wie ein Rock geschnittenen ist. Häufig sind Babydolls mit Rüschen oder Spitze besetzt und einfarbig (pastelliges Rosa, hellgelb, weiß oder schwarz) gehalten. Als Material werden Stoffe wie Seide oder Chiffon verwendet. Es gibt auch Abendkleider, die wie ein Babydoll geschnitten sind.


Kelly-Bag: Fürstliches Anhängsel mit Hollywood-Glamour
In dieser geradlinigen, trapezförmigen Tasche mit Trageriemen, deren Nähte aus einem in Bienenwachs getauchten Leinenfaden gemacht sind, stecken 18 Stunden Handarbeit eines einzigen Kunsthandwerkers. Jedes Exemplar trägt einen Stempel, der über den Namen des Handwerkers, das Atelier und das Herstellungsjahr Auskunft gibt. Entworfen wurde die Damenhandtasche von Robert Dumas, gelernter Sattler und damals Chef der weltbekannten Luxus-Lederwarenfirma Hermès, die sie 1935 unter der nüchternen Bezeichnung "Kleine Tasche mit Trageriemen" auf den Markt brachte. Große Berühmtheit erlangte sie jedoch erst über zwanzig Jahre später unter einem anderen Namen: Kelly-Bag. Denn niemand anderes als die vom monegassischen Fürsten Rainier zur Gattin auserkorene Hollywoodschauspielerin Grace Kelly hatte die ebenso elegante wie praktische Tasche stets an der Hand, während ihrer Verlobungszeit bis hin zum Gang ins Standesamt 1956. Nach ihrer Hochzeit hielt Gracia Patricia die Kelly-Bag geschickt vor sich, um ihren Schwangerschaftsbauch zu verbergen. Um ihrem verehrten Idol modisch nachzueifern, stürmten bald darauf Frauen in aller Welt die Hermés-Boutiquen. Hermés reagierte prompt auf die steigende Nachfrage und gab der Tasche ganz offiziell den Mädchennamen der Fürstin. Diese bedankte sich dafür, indem sie sich bis zu ihrem Unfalltod im Jahr 1982 fast ausschließlich mit diesem Modell an der Hand in der Öffentlichkeit zeigte.


Caprihose: Hochwasser auf Italienisch
Die Caprihose, ein eng anliegendes, dreiviertellanges Beinkleid mit kurzem seitlichen Schlitz, wurde 1948 von der deutschen Modedesignerin Sonja de Lennart erfunden, die oft auf der italienischen Ferieninsel weilte. Ein Jahr später wurde die neuartige Hose bereits von der deutschen Schauspielerin Mady Rahl sowie ihrer österreichischen Kollegin Erni Mangold gern getragen. Zu großer Berühmtheit verhalf ihr jedoch einen andere Leinwand- und Modeikone: Audrey Hepburn. Denn nicht nur der italienische Modemacher Emilio Pucci integrierte die Caprihose kurzerhand in seine eigene Kollektion, sondern auch die legendäre und mit acht Oscars ausgezeichnete Kostümbildnerin Edith Head ließ sie für den Film Ein Herz und eine Krone (Roman Holiday, 1953) flugs kopieren. Hepburn ist aber noch in einem weiteren Film, nämlich in Billy Wilders Sabrina (1954), in Caprihose zu sehen. Diesmal ließ sie ihren Pariser Lieblingsdesigner Hubert de Givenchy für sich arbeiten. Obwohl - oder gerade weil - die Caprihose damals geradezu revolutionär erschien, war sie ein wesentlicher Bestandteil der Modehits der 1950er. Sie hat pausenlose Debatten über Anstand der Trägerinnen und die Moralvorstellungen der Jugendlichen ausgelöst. Heute ist die Caprihose nicht mehr provokant, aber damals haben sich nur die besonders mutigen Trendsetterinnen damit auf die Straße getraut. Viele Mütter haben ihren Töchtern nicht erlaubt, mit der Caprihose auf die Straße zu gehen. Am Strand beim Sonnenbaden war sie in den 1950ern ein modisches Muss.


Die Prinz-Heinrich-Mütze: Behütet Prinzen und Bundeskanzler mit hanseatischem Understatement
Die Prinz-Heinrich-Mütze, eine den Kapitäns- und Lotsenmützen nachempfundene Schirmmütze mit Eichenlaub-Stickereien sowie einer geflochtenen oder gedrehten Mützenkordel, ist nach dem kaiserlichen Großadmiral Prinz Heinrich von Preußen (1862–1929), dem jüngeren Bruder Kaiser Wilhelms II. benannt. Die Farben der Mützen bewegen sich üblicherweise zwischen dunkelblau und grau bis schwarz. Andere Grundfarben, beispielsweise braun und grün, werden seltener produziert. Kennzeichen der Prinz-Heinrich-Mütze sind insbesondere ihr hoher Steg und der steife und verhältnismäßig kleine Mützendeckel, dessen Durchmesser nur unwesentlich größer als der des Stegs und zu allen Seiten etwa gleich groß ausgeprägt ist. Die Prinz-Heinrich-Mütze ist mittlerweile genauso bekannt als Schmidt-Mütze, denn der ehemalige Hamburger Innensenator, Bundesminister und Bundeskanzler Helmut Schmidt trägt sie unter freiem Himmel seit den 1960er Jahre sozusagen ununterbrochen auf dem klugen Kopf und machte sie dieserart zu seinem unverkennbaren Markenzeichen. Allerdings handelt es sich bei Schmidts Mütze genau genommen gar nicht um eine Prinz-Heinrich-Mütze, sondern um eine sogenannte Elblotsenmütze. Die Unterschiede sind aber tatsächlich minimal.


Jesuslatschen: Mit ausgelatschten Schuhen in den heiligen Fußstapfen eines Religionsstifters
Ihr Namensgeber hat sie nicht erfunden, denn er war mit wichtigeren Dingen beschäftigt. Und dass man mit ihnen sogar über Wasser gehen kann, ist schlichtweg ein abenteuerliches Gerücht. Der Name Jesuslatschen stammt nämlich aus der Hippe-Zeit und verspottet auf eine etwas blasphemische Weise die Einfachheit und Primitivität der damit gemeinten Sandalen aus zumeist billigen Materialien wie Gummi, Kunststoff und Kunstleder. Heutzutage werden die kultisch verehrten Botten, die klassischer Weise aus einer Sohle ohne Fußbett und drei Riemen bestehen, allerdings auch aus hochwertigem Material hergestellt, was vielleicht nicht ganz dem urchristlichen Askesegedanken entspricht. Aufgrund ihrer sagenhaften Bequemlichkeit, lassen sich mit Jesuslatschen angeblich auch die größten Strecken blasenlos bewältigen. In der DDR hießen die luftigen Bequemschuhe übrigens Römerlatschen. Die christlichsten aller Treter ausgerechnet nach den ärgsten Feinden des frühen Christentums zu benennen konnte auch nur gottlosen Sozialisten einfallen.