Woher kommen Glückskekse?

Klein, süß und knusprig gibt Ihnen der Glückskeks nach dem Essen beim Chinesen noch einen Sinnspruch mit auf den Weg. Mit fernöstlich klingenden Weisheiten wie „Eine lange Reise beginnt mit dem 1. Schritt“ hat er sich eine riesige Fangemeinde erobert. Das Manko dieser Erfolgsgeschichte: Mit China haben Glückskekse rein gar nichts zu tun!


Der Erfinder der Glückskekse war nämlich nicht Chinese, sondern Japaner – und er lebte noch nicht einmal in einem asiatischen Land, sondern in den USA! Anfang des 20. Jh. betrieb der japanische Einwanderer Makato Hagiwara in San Francisco einen japanischen Teegarten. Dort kam er auf die Idee, Glückskekse zum Tee zu verteilen – und sie seinen Gästen auch mit auf den Heimweg zu geben, damit diese sich über die fernöstlichen Weisheiten unterhalten und lange an ihn zurückdenken mögen.


Bereits seit den 1960er-Jahren werden Glückskekse maschinell hergestellt. Sie bestehen aus stark zuckerhaltigem Waffelteig, der nach dem Biegen in die typische Schiffchenform schnell aushärtet. So hergestellte Kekse saugen Wasser auf – und nur deshalb muss jeder noch einmal einzeln in Folie verschweißt werden. Übrigens: In China kennt bis heute fast niemand das Gebäck, das überall sonst als Inbegriff chinesischer Kultur gilt. Machmal ist die Welt wirklich merkwürdig!

Wissenswertes über den Muttertag

Die Idee hatten bereits die Engländer im 13. Jahrhundert, als sie mit dem "Mothering Day" im Ursprung der Mutter Kirche dankten. Doch schon bald nutzten die auswärts lebenden Kinder diesen Tag, um ihre Eltern zu besuchen ("go a-mothering") und sich bei ihrer Mutter mit kleinen Geschenken zu bedanken.

In Amerika ist der Muttertag dem Engagement der Frauenrechtlerin Anna M. Jarvis (1864-1948) zu verdanken. Sie hatte eine sehr innige Beziehung zu ihrer Mutter Mrs. Anna Reese Jarvis und startete deshalb eine Briefkampagne an einflussreiche Minister, Geschäftsleute und Kongressmitglieder, um diese für die Idee des Muttertags als nationalen Feiertag zu gewinnen.

Am 10. Mai 1908 hielt Anna M. Jarvis eine offizielle Gedenkfeier zum Todestag ihrer Mutter Anna Reese Jarvis und ließ dort weiße Nelken, die Lieblingsblumen ihrer Mutter, als Zeichen für mütterliche Liebe und Güte verteilen. Im Nu setzte sich der Brauch durch, eine rote Nelke als Symbol für die noch lebende Mutter zu tragen und eine weiße zum Gedenken an die verstorbene.

Im Mai 1913 brachte das 'House of Representatives' eine Resolution heraus, dass alle Regierungsmitglieder am "Mother's Day" eine weiße Nelke tragen sollten. Der Kongress verabschiedete dann am 8. Mai 1914 eine gemeinsame Resolution, die bestimmte, dass der zweite Sonntag im Mai als Muttertag anerkannt wurde und Präsident Woodrow Wilson verkündete diesen Tag offiziell zum nationalen Feiertag. Durch die Verbreitung über die Heilsarmee fand der Ehrentag der Mütter bald auch Anhänger in Europa.

Am 13. Mai 1923 wurde der "Muttertag" dann erstmals auch in Deutschland gefeiert. Die Frauenbewegung sah im Muttertag "ein Bekenntnis zum tiefsten Wesen des wahren Frauentums".

Die Nationalsozialisten erklärten 1933 den zweiten Sonntag im Mai als Muttertag zum offiziellen Feiertag und nutzen diesen Tag für ihre politischen Zwecke.

In der DDR wurde der Muttertag als "Internationaler Frauentag" auf den 8. März verlegt. Die Leistungen der Mütter wurden als Verdienste am "neuen sozialistischen Menschen" angesehen.

Heute ist der Muttertag ein ideologiefreier und unpolitischer Bestandteil des Festkalenders und wird innerhalb der Familie gefeiert.

Wer erfand die Schultüte?

Der „Ernst des Lebens“ beginnt ... mit etwas Süßem: Zur Einschulung erhalten ABC- Schützen eine prall gefüllte Schultüte. Besonders interessant: Diesen Brauch gibt es nur bei uns, in anderen Ländern und Kulturen ist er unbekannt.

Der Brauch mit den Schultüten begann um 1810 in Sachsen und Thüringen, dort unter der Bezeichnung „Zuckertüten“. Den Kleinen wurde der Schulanfang damals mit einer Geschichte verkauft: Im Keller der Schule (wahlweise im Haus des Lehrers) wachse ein Zuckertütenbaum. Wenn die Tüten groß genug seien, sei auch die Zeit für die Schule gekommen.  


Mit der Wende zum 20. Jh. trat die Schultüte ihren gesamtdeutschen Siegeszug an – weil Arbeiter von Ost nach West, genauer ins Rhein- und Ruhrgebiet zogen. Die Kaufhäuser witterten das große Geschäft und mischten kräftig mit. Nur die Lehrer waren dagegen: Schließlich zeigten Größe, Form und Füllung, welches Kind arm und welches reich war. Doch selbst Verbote nützten nichts: Die Schultüte gehörte von nun an einfach dazu.  

Im Laufe der Zeit hat sich die Tüte stark verändert: Reiche füllten sie einst mit Marzipan und Konfekt, Arme mit Stiften und Schiefertafeln. So ließ sich zwar am Inhalt der Status der Eltern ablesen, die Arbeiter wussten sich aber zu helfen: Um die Tüte praller aussehen zu lassen, stopften sie sie unten mit Holzwolle aus. Heute zieren Comic-Figuren, Fußball-Stars oder Tiere die bunten Tüten.