Weshalb sagen wir "einmal Hü und einmal Hott"?

Die Redensart bezieht sich auf widersprüchliche Aussagen oder Unentschlossenheit und geht auf die Sprache der Fuhrmänner zurück.

Um Zugtieren - Pferden und Ochsen - anzusaen in welche Richtung sie sich bewegen sollten, kamen bestimmte Kommandos zum Einsatz. Rief der Fuhrmann "hü" sollten die Tiere nach links gehen und bei "Hott" das Fuhrwerk nach rechts ziehen.
Gab der Fuhrmann keine eindeutigen Befehle und rief "einmal hü und einmal hott", waren die Tiere verwirrt und wussten nicht, welchen Weg sie einschlagen sollten.

Wer hat das Speise-Eis erfunden?

Jeder von uns hat mindestens eine Lieblings-Eissorte. Kommt die Leckerei wirklich aus Italien?

Das erste Speise-Eis war "made in China" und man schleckte es schon vor mehr als 5000 Jahren. Die Chinesen benutzten dafür Schnee, den sie von Berggipfeln holten. Er wurde dann mit Honig, Wein und Gewürzen vermischt. Der Händler Marco Polo brachte vor über 700 Jahren die ersten Eisrezepte aus China nach Venedig.

Was hat das Radler eigentlich mit Fahrradfahren zu tun?

Bier mit Limonade war unter Radfahrern schon Ende des 19. Jahrhunderts beliebt. Man trank es als weniger alkoholhaltige Variante vor allem in sozialdemokratischen Radlerclubs.

Der Legende nach hat es Franz Xaver Kugler erfunden, Wirt der häufig von Fahrradfahrern frequentierten Ausflugsgaststätte "Kugler Alm" im Süden von München. Demnach drohte an einem Sommer-Samstag 1922 das Bier auszugehen, woraufhin Kugler es mit Zitronenlimonade gemischt und als "Radlermaß" serviert haben soll.

Wieso ist etwas "unter aller Kanone"

Der Ausdruck klingt ziemlich militärisch - ist er aber gar nicht. Vielmehr leitet sich der Begriff aus dem Lateinischen ab. Dort bezeichnet "sub omni canone" etwas, das unterhalb jeden Maßstabes, also völlig schlecht ist. Da im Mittelalter aber nur wenig Menschen Latein sprechen konnten, dachten sie bei dem Spruch eher an die schweren Geschütze auf dem Feld. So wurde darauf "unter aller Kanone" - und ist bis heute in dieser Form geblieben.

Weshalb haben Elefanten so viele Falten?

Die stattlichen Tiere aus Afrika und Asien gelten als Dickhäuter. Zu Recht: Ihre Haut ist bis zu drei Zentimeter dick. Sie besteht aus unzähligen Falten, die anders als bei uns nichts mit dem Alter zu tun haben, sondern vor Hitze schützen. Für ihre immense Körpermasse haben Elefanten nämlich eine verhältnismäßig kleine Körperoberfläche und können deshalb nur wenig Wärme abgeben. Die Knitter-Haut vergrößert die Oberfläche, über die die Körperwärme entweicht.

Wer hat den gelben Klebezettel erfunden?

Im Jahr 1968 erfand der Amerikaner Spencer Silver durch Zufall einen leicht ablösbaren Klebstoff. Doch sein Produkt, eine Pinnwand, auf die man Zettel kleben und wieder herunternehmen konnte, verkaufte sich so schlecht, dass Spencers Erfindung in Vergessenheit geriet. Bis sich sein Kollege Art Fry 1974 wieder daran erinnerte: Ihm fielen im Kirchenchor ständig die Lesezeichen aus den Notenheften. Mit Spencers Kleber passierte das nicht mehr - das praktische "Post-it" war geboren.

Wieso VERFRANZEN wir uns?

Wer beim Autofahren mitten in der Stadt die Orientierung verlieft, sagt gern "Jetzt hab ich mich verfranzt". Der Begriff stammt aus der Fliegersprache und bedeutet soviel wie "sich verfliegen". Im Ersten Weltkrieg nannte man nämlich den Beobachter und Navigator in einem deutschen Flugzeug "Franz" und den Piloten "Emil". Hatte sich Franz auf der Landkarte vertan und brachte Emil daher auf den falschen Kurs, hatte sich dieser "verfranzt"...

Weshalb werden Blusen anders geknöpft als Hemden?

Dass sich bei Männerhemden die Knöpfe auf der rechten Seite befinden und bei Frauenblusen auf der linken, hat einen historischen Hintergrund. Männer schlossen ihre Hemden seit jeher immer selbst. Als die Knöpfung auch für Frauenkleidung in Mode kam, konnten sich diese nur reiche Frauen leisten - und die wurden immer von ihren Zofen angezogen. Um den rechtshändigen Dienerinnen die Arbeit zu erleichtern, brachte man die Knöpfe daher auf der anderen Seite an.

Warum "drücken" wir jemandem die "Daumen"?

Genau genommen quetschen wir dabei natürlich immer den eigenen Daumen, nicht den des Freundes, der etwas Glück brauchen kann.

Die Geste geht auf einen alten germanischen Volksglauben zurück, nach dem die einzelnen Finger als eigenständige Geister angesehen wurden. Der kurze, rundliche Daumen gals als gemeiner Kobold. Dieser wurde in der Faust versteckt, um zu verhindern, dass er womöglich den Vorhaben anderer in die Quere kommt und sie scheitern lässt. Anstatt viel Glück wünscht man dem Gegenüber mit dieser Geste also eher: Bloß kein Pech!

Weshalb packen wir unsere "Siebensachen"

... Weil für mehr definitiv keine Zeit bleibt.

Die Redewendung aus dem 17. Jahrhundert galt damals wie heute als Aufforderung, schleunigst das Weite zu suchen. Und was ginge schneller zu packen als die eigenen zwei Ohren, zwei Augen, zwei Nasenlöcher und den Mund. Macht zusammen? Genau, sieben! Und weil man die schließlich sowieso immer dabei hat, kann man sich entsprechend schnell aus dem Staub machen.