Wieso vergessen wir Dinge?

Sie treffen einen alten Bekannten und unterhalten sich prächtig. Aber leider fällt Ihnen nicht mehr ein, wie die Person heißt. Oder Sie können sich nicht mehr daran erinnern, ob Sie das Nudelwasser schon gesalzen haben. Woran liegt das eigentlich?

Wir müssen vergessen
Das Kurzzeitgedächtnis kann nicht unbegrenzt viele Informationen speichern. Deswegen verblassen Informationen. Würden wir wirklich alles behalten, wäre unser Gehirn vollkommen überlastet. Alles, was unwichtig ist, können wir sofort wieder vergessen. Diese Theorie gilt jedoch nicht für das Langzeitgedächtnis, dessen Aufnahmefähigkeit nach menschlichen Maßstäben schier unbegrenzt ist.

Wir überlagern
Im Langzeitgedächtnis kann es allerdings vorkommen, dass eine Information eine andere überdeckt. Vor allem, wenn 2 Informationen sich ähneln.

Wir stöbern nichts auf
Möglicherweise sind Informationen zwar irgendwo abgespeichert, lassen sich aber schlichtweg nicht mehr finden oder abrufen. Für diese Theorie spricht, dass Denkanstöße helfen können, Ereignisse oder Informationen wieder ins Gedächtnis zu rufen.

Emotionen binden Erinnerungen
Wir erinnern uns besonders gut an Dinge, wenn sie mit starken Gefühlen verbandelt sind. Bei gleichwertigen positiven oder negativen Emotionen bleiben uns vor allem Erinnerungen im Gedächtnis, mit denen wir Positives verbinden. Deswegen neigen viele Menschen dazu, die Vergangenheit als „gute, alte Zeit“ zu verklären. Auch wenn wir uns Dinge wiederholt einprägen, vergessen wir sie langsamer. Außerdem bleiben Ereignisse besser im Gedächtnis, wenn sie mit vielen Sinneseindrücken verknüpft sind. Zudem erinnern wir uns leichter, wenn wir uns in derselben Stimmung oder Situation befinden, in der wir eine Information aufgenommen haben. Sind wir traurig, sind eher die unschönen Begebenheiten als die freudigen Erlebnisse präsent.

Stress killt Erinnerungen

Wer besonders viel Stress hat, vergisst Dinge schneller. Auch körperliche oder psychische Belastungen, wie Nervosität, sind Stress für uns. Jeder kennt das aus seiner Schulzeit: Wir sitzen in einer Prüfung und können uns an nichts mehr erinnern, was wir gelernt haben. Schuld daran ist wahrscheinlich ein Stresshormon, das die Arbeit der Nervenzellen behindert. Aber auch andere Einflüsse, wie Drogen und Alkohol, beeinträchtigen das Erinnerungsvermögen. Schlussendlich gibt es noch einen Faktor, der unser Gedächtnis schwächt: das Alter. Je mehr Mühe wir uns geben, das Gehirn zu trainieren, desto leichter fällt es uns im Alter, Informationen abzurufen.

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