Wie die Menschen lernten, das Wetter vorherzusagen

Das Thema Wetter beschäftigte die Menschen seit jeher. Der griechische Philosoph Aristoteles (384–322 v. Chr.) setzte sich bereits in seinem Werk „Meteorologica“ mit Wetterphänomenen auseinander. Daher stammt die bis heute übliche Bezeichnung Meteorologie (von griechisch meteorologia = Lehre von den Himmelserscheinungen). Im Speziellen interessierte Aristoteles die Frage, was Wind ist. Er war der Ansicht, dass Wind mehr sein müsse als bewegte Luft. Heute wissen die Wetterforscher, dass Wind entsteht, wenn Luftmassen mit unterschiedlichem Luftdruck aufeinanderstoßen. Aristoteles war von dieser Erkenntnis noch weit entfernt.

Mess-Methoden mussten her
Was Sie als Wetter bezeichnen, sind Zustände in der Erdatmosphäre. Wer das Wetter voraussagen möchte, muss diese Zustände messen können. Und genau dafür waren mehrere Erfindungen notwendig:
- Galileo Galilei (1564–1642) baute Ende des 16. Jahrhunderts ein Thermometer zur Temperaturmessung. Sein Assistent Evangelista Torricelli (1608–1647) entwickelte ein Barometer und wies Luftdruckveränderungen nach.
- 1660 stellte der Naturwissenschaftler Otto von Guericke (1602–1686) erstmals einen Zusammenhang zwischen Luftdruck und Unwettern her.
- Mit der Erfindung verschiedener Hygrometer war dann auch die Luftfeuchtigkeit messbar: 1783 stellte der Schweizer Horace Bénédict de Saussure (1740–1799) das 1. Haarhygrometer vor – mit einem Frauenhaar, das sich bei zunehmender Feuchtigkeit ausdehnte.

Systematische Aufzeichnungen halfen
Parallel zur Erfindung des Hygrometers entstand ab 1780 ein Netz von Wetterstationen: Die Societas Meteorologica Palatina (Pfälzische Meteorologische Gesellschaft) in Mannheim betrieb für die nächsten 12 Jahre rund
40 Wetterbeobachtungsstationen vom Ural bis Nordamerika. Dort zeichneten die Zuständigen mehrmals täglich zur selben Zeit das Wetter auf. Denn: Je mehr Aufzeichnungen über Bewölkung, Luftdruck, Luftbewegung, Niederschlag und Temperatur sie sammelten, desto eher konnten sie den Landwirten wichtige Hinweise zum anstehenden Wetter liefern. Die 1. Bergwetterstation der Welt arbeitet bis heute: Sie steht auf dem bayerischen Hohen Peißenberg. 1826 zeichnete der Physiker Heinrich Wilhelm Brandes (1777–1834) die 1. Wetterkarten, indem er Daten über das Wetter an verschiedenen Orten zusammenfasste. Und schließlich, im Oktober des Jahres 1847, richtete König Friedrich Wilhelm IV. in Berlin das Königlich-Preußische Meteorologische Amt ein und betrieb 100 Wetterposten. Ausführender Wissenschaftler war damals der Naturforscher Alexander von Humboldt.

Wetterdaten müssen schnell verfügbar sein

Wetterstationen waren eine Sache. Doch wollten die Wetterkundler z. B. Unwetter einschätzen, mussten sie Daten über den Zustand der Erdatmosphäre zeitnah aus möglichst vielen Teilen der Erde erfassen können. Und das war, wenn überhaupt,
nur mithilfe der Postkutsche möglich. Aber es dauerte viel zu lange. Deshalb war die Erfindung des Telegrafen in den 1840er-Jahren ein Meilenstein in der Geschichte der Wettervorhersage. Ab 1848 druckte das Londoner Blatt „Daily News“ als 1. Zeitung eine tägliche Wettervorhersage ab, der telegrafisch übermittelte Daten zugrunde lagen.

Trotz allem: Wetter ist unberechenbar
Erst in den 1960er-Jahren entstanden Wettervorhersagen, wie wir sie heute kennen. Die ersten Satelliten schickten Bilder auf die Erde, die Hochleistungscomputer verarbeiteten. Heute hilft modernste Technik den Meteorologen bei ihrer Arbeit: Daten liefern rund 10.000 Bodenstationen weltweit, Satelliten, Wetterballons, Schiffe und Flugzeuge. Doch auch heutzutage können Meteorologen sich täuschen: Das liegt zum einen daran, dass sich die Verhältnisse in der Atmosphäre schnell verändern können. Zum anderen gibt es bis heute kein weltweites, lückenloses Wetterstationen-Netz.

Sind wir morgens größer als abends?

Tatsächlich: Zwischen Morgen und Abend liegen ein bis zwei Zentimeter. Schuld an diesem Größenverlust ist die Schwerkraft – und Ihre Wirbelsäule. Deren Bandscheiben sind sehr elastisch und sorgen für die Beweglichkeit Ihres Körpers. Hätten Sie keine Bandscheiben, wären Sie ziemlich steif: Sie könnten den Oberkörper weder beugen noch drehen.

Stellen Sie sich die Bandscheiben wie kleine Schwämmchen vor: Über Nacht saugen sie sich mit Flüssigkeit voll. Tagsüber – beim Sitzen, Laufen, Gehen, durch die Schwerkraft und das eigene Körpergewicht – geben sie die Flüssigkeit wieder ab. So wird die Wirbelsäule zusammengedrückt – und wird kürzer! Das können Sie am Ende eines langen Tages am Maßband ablesen.

Übrigens: Im Weltall passiert das nicht. Ohne Schwerkraft kann schließlich nichts auf die Wirbelsäule drücken. Astronauten bleiben also garantiert immer gleich groß!

Woher stammt der Adventskalender?

Das tägliche Öffnen der Kalendertürchen ist ein beliebter Brauch bei Alt und Jung.
Dabei entstand der Adventskalender erst am Anfang des 20. Jahrhunderts. Die eigentlichen Ursprünge lassen sich jedoch bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen:

Ursprünglich eine protestantische Tradition 
Die ersten Formen kommen aus dem protestantischen Umfeld. So wurden in religiösen Familien im Dezember 24 Bilder nach und nach an die Wand gehängt. Oder man stellte Leitern aus Holz oder Pappe auf – darauf konnte das "Christkind" jeden Tag eine Sprosse vom Himmel herabsteigen! Im Alpenraum war es Brauch, den Kindern ein Kerbholz zu geben – Klausenholz genannt – in das sie für ihre Gebete und guten Taten jeden Tag eine Kerbe schnitten, um so an Heiligabend ihr "Bravsein" sichtbar beweisen zu können. Oder die Kinder legten Strohhalme in eine Krippe, 1 Halm für jeden Tag, bis zum Heiligen Abend, damit das Christkind weich liegt. Eltern hatten sich diese "Kalender" ausgedacht, um den Kindern die weihnachtlichen Ereignisse zu veranschaulichen und die vierwöchige Wartezeit bis zu den Festtagen zu verkürzen. Nicht selten benutzten die Erwachsenen dies vorweihnachtlichen „Zeitmesser“ auch als pädagogisches Instrument: Die Kleinen sollten brav sein und sich in Geduld üben lernen.

Sehr vieles, was damals verwendet wurde, hat mit dem heutigen Adventskalender wenig zu tun. Weit verbreitet war es damals vornehmlich bei ärmeren Familien, 24 Kreidestriche an einer Tür aufzumalen, von denen die Kinder jeden Tag einen wegwischen duften. Die Striche für die Adventssonntage hatten eine andere Farbe als die der Werktage. Danach gab es Kränze mit 24 Kerzen, von denen jeden Tag eine angezündet wurde. Wahrscheinlich um einen Brauch aus Skandinavien handelt es sich bei der Adventskerze, von der man jeden Tag im Dezember das vorgesehene Stück abbrannte. Je kleiner die Kerze, desto näher war das ersehnte Weihnachtsfest. Manche Mütter haben damals 24 Plätzchen gebacken, die sie auf einem Pappkarton befestigten. Jeden Tag konnte das Kind davon ein Konfekt naschen.

Erfindung des gedruckten Adventskalenders
Die Volkskundlerin Esther Gajek bezeichnet Gerhard Lang (1881-1974) als Erfinder des Adventskalenders. Das erste gedruckte Exemplar verdankt seine Existenz den Kindheitserlebnissen des schwäbischen Pfarrersohnes aus Maulbronn. Seine Mutter zeichnete 24 Kästchen auf einen Karton – auf jedes war ein "Wibele" genäht. Wibele ist eine schwäbische Biskuit-Spezialität, die 1763 ein Bäcker namens Wibele kreierte.

Als Teilhaber der Druckerei Reichhold & Lang verzichtete Gerhard Lang auf die Gebäckstücke und verwendete stattdessen farbenprächtige Zeichnungen, die ausgeschnitten und auf einen Pappkarton geklebt werden konnten. 1908 verließ dieser erste, wenn auch noch fensterlose Adventskalender die Druckpresse. Damals sprach man noch vom "Weihnachtskalender". Mit der Zeit vergrößerte sich das Angebot. Es erschienen Ausgaben mit Bildern "Zum Ausschneiden und Aufkleben", "Abreißkalender mit Albumblättern", "Uhren zum Drehen" sowie Kartons "Mit Figuren zum Aufstecken und zum Ziehen". Bei letzterem konnten die Kinder an jedem Tag eine Figur aus einem Schlitz hervorziehen. Die Produktion dieses Typs musste jedoch bald wieder eingestellt werden, weil sie viel zu viel kostete. Adventskalender mit Fenster und Türen zum öffnen (erschienen erstmals 1920) nahmen im Gegensatz zu heute einen nur geringen Platz ein. Ende der 30er Jahre musste Gerhard Lang seinen Betrieb aufgeben, bis zu diesem Zeitpunkt hatte er etwa 30 verschiedene Motive herausgegeben.

Einbruch im 2. Weltkrieg
Der 2. Weltkrieg setzte dem Höhenflug des Adventskalenders ein jähes Ende. Die strenge Kontingentierung des Papiers sowie das Verbot, Bildkalender zu drucken, machten deren Produktion nahezu unmöglich. Eine Ausnahme bildete ein den Nationalsozialisten gehörender Verlag. Dieser brachte heftartige Kalender auf den Markt, die mit den christlich motivierten Vorgängern nur mehr wenig gemein hatten. Der lateinische Name Advent wurde durch den deutschen Begriff „Vorweihnachten“ ersetzt. Texte und Bilder dienten zur Vermittlung der nationalsozialistischen Ideologie. Anstelle der christlichen Elemente traten germanische und völkische. Als Malthemen sind in den „Vorweihnachten-Kalendern“ Kriegsbilder vorgesehen. Da konnten Kinder sich ausmalen, wie die Wehrmacht mühelos alle Feinde besiegt, sowjetische Panzer in Flammen aufgehen usw. Den Kindern wurde eingebläut, nur die Soldaten an der Front machten es den Müttern möglich, daheim mit ihnen Weihnachten zu feiern.

Erfolg in der Nachkriegszeit
Erst in der Nachkriegszeit konnte der Adventskalender wieder an seinen Erfolg anknüpfen. 1946 gründete Richard Sellmer einen Verlag und brachte den ersten Adventskalender nach dem 2. Weltkrieg heraus. Bis heute verschickt diese Firma ihre Exemplare in die ganze Welt. Die Bildmotive mögen der Mode unterworfen sein und den religiösen Bezug zum Teil verloren haben, aber für Kinder und sogar manchen Erwachsenen ist das Öffnen eines Türchens oder Fensterchens am Adventskalender im Dezember auch heute noch ein ganz besonderes Ritual. Wie der Christbaum zu Heiligabend, gehört der Adventskalender zu einer schönen Tradition.

Woher kommen die alten Weihnachtsbräuche?

Das Wort Weihnachten kommt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet so viel wie „heilige Nacht“. Der früheste Beleg für diese Bezeichnung stammt aus dem
12. Jahrhundert. Mit diesem Fest erinnern Christen auf der ganzen Welt daran, dass ihrem Glauben nach Jesus in Bethlehem zur Welt kam. In den ersten Jahrhunderten feierten Christen in 1. Linie die Auferstehung Christi an Ostern. Im Laufe der Zeit war es für die Kirche aber immer wichtiger hervorzuheben, dass Jesus als Mensch gelebt hat. Deshalb legte sie größeren Wert auf seinen Geburtstag.

Warum ist Weihnachten am 25. Dezember?
Die Bibel gibt keine Auskunft darüber, wann Jesus Geburtstag hatte! Im
4. Jahrhundert legte die Kirche die Feierlichkeiten für die Geburt Christi auf den Dezember-Termin. Warum sie das Datum gewählt hat, ist umstritten. An diesem Tag hatten die Römer bisher ein Fest zu Ehren ihres Sonnengottes gefeiert. In diese Zeit fällt auch die Wintersonnenwende: Die Nächte werden wieder kürzer und die Tage länger. Nach christlichem Glauben hat Jesus Licht in die Welt gebracht, weshalb sich dieses Datum besonders eignete. Andere Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Termin von dem Datum aus berechnet wurde, an dem nach christlichem Glauben ein Engel Maria verkündete, dass sie ein Kind erwarte. Genau 9 Monate später soll sie Jesus zur Welt gebracht haben.

Andere Länder – andere Termine
Nicht überall auf der Welt feiern die Menschen Weihnachten am 25. Dezember. In Russland begehen sie beispielsweise erst am 7. Januar das Fest. Die orthodoxen Christen in Russland richten sich nach dem so genannten julianischen Kalender. Seine Tage sind im Vergleich zu unserem gregorianischen Kalender um 13 Tage nach hinten
verschoben.

Woher stammt der Weihnachtsbaum?
Die Tradition, sich an Weihnachten einen geschmückten Baum in der Wohnung aufzustellen, ist nicht so alt. Das kam erst im 19. Jahrhundert auf. Zunächst konnte sich nur die Oberschicht einen Baum leisten. Während protestantische Familien den Baum wählten, stellten die Katholiken nach wie vor lieber eine Krippe auf. Außerhalb von Wohnungen gab es die Tradition des Weihnachtsbaums schon viel früher. Bereits im 15. Jahrhundert stand der wahrscheinlich 1. Weihnachtsbaum. Seinen Ursprung hat er übrigens im mittelalterlichen Paradiesspiel. Dabei ließ die Kirche die Geschichte von Adam und Eva nachspielen, die vom Baum der Erkenntnis aßen und damit Sünde über die Welt brachten. Dieser Paradiesbaum war beim Paradiesspiel prächtig geschmückt.

Wer bringt die Geschenke?
Nach weihnachtlichem Brauchtum bescherte ursprünglich der heilige Bischof Nikolaus die Kinder am 6. Dezember – dem Gedenktag seines Todes. Nikolaus von Myra (* zwischen 270 und 286) soll schon als Kind Wunder vollbracht haben. Bereits kurz nach seinem Tod um die Jahre 345 bis 350 verehrten ihn die Menschen als Heiligen. Die Protestanten lehnten jedoch die Verehrung von Heiligen ab. Deshalb führte Martin Luther (1483–1546) die Kunstfigur des Christkinds ein. Jesus Christus selbst und nicht ein Heiliger sollte fortan am 24. Dezember Geschenke bringen.

Der beliebte Nikolaus-Brauch ließ sich jedoch nicht so leicht auslöschen: Eine Gestalt namens Weihnachtsmann tauchte anstelle des Nikolaus an Heiligabend auf. Das Lied „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, das Hoffman von Fallersleben (1798–1874) im Jahr 1835 dichtete, machte die neue Figur unter anderem bekannter. Heute unterscheiden wir kaum mehr zwischen den beiden. Coca Cola nutzte den Weihnachtsmann, dessen rotes Gewand erst Ende des 19. Jahrhunderts entstand, zu Werbezwecken: Weißer Bart und roter Stoff entsprachen genau den Farben der Marke. Die Rute des Nikolaus oder des Weihnachtsmanns ist im Übrigen kein Werkzeug zur Bestrafung, sondern in seinem Ursprung ein Segenszweig.

Woher hat Silvester seinen Namen?

Der letzte Tag des alten Jahres hat seinen Namen von Papst Silvester I. (*314). Er starb am 31. Dezember des Jahres 335, und wie bei allen katholischen Heiligen hat die Kirche seinen Todestag zum Gedenktag ausgerufen.

Er regierte in einer für die Christenheit wichtigen Zeit: Man schrieb das Ende der Christenverfolgungen im römischen Reich. Kaiser Konstantin der Große (272-285) wandte sich dem Christentum zu. Damit war Silvester der Papst, der nach Jahrzehnten des Grauens einen glücklichen Neuanfang mitgestalten durfte.

Aber erst im Jahr 1582 trafen der päpstliche Namenstag und der Jahreswechsel aufeinander: Der neu eingeführte gregorianische Kalender sorgte dafür, dass sich der letzte Tag des Jahres auf den 31. Dezember verschob. Außer diesem kalendarischen Zusammenprall hat die Silvesternacht überhaupt nichts mit dem Christentum zu tun! Sondern mehr mit altem Aberglauben: Lärmende Umzüge und Peitschenknallen sollen böse Geister fernhalten. Heute wird dieser Brauch auf der ganzen Welt durch Feuerwerke ersetzt.

Wer war Papst Silvester? 

Vom Wirken Papst Silvesters ist wenig bekannt. Aber es entstand eine folgenschwere Legende: Silvester soll Kaiser Konstantin getauft und ihn dadurch vom Aussatz geheilt haben. Der Kaiser habe dem Papst aus Dank für diese wunderbare Heilung die Stadt Rom sowie das ganze Abendland geschenkt. Diese angebliche „Konstantinische Schenkung“ nutzten die Päpste im Laufe der Jahrhunderte, um ihre Vormachtsstellung in Europa auszubauen. Aber: Die Urkunde war eine Fälschung! Das haben Historiker zweifelsfrei bewiesen. Die Kirche hat es auch zugegeben – allerdings erst 1.500 Jahre später!

Wie ist "Silvester" richtig geschrieben?

Die Schreibweise „Sylvester“ ist – obwohl weit verbreitet – falsch. Sie tritt, auch nach neuer Rechtschreibung, lediglich als eine Nebenform für den Vornamen auf (z. B. bei Sylvester Stallone). Die Silvesternacht schreiben Sie korrekt wie den namensgebenden Papst: mit i.

Warum tropft die Nase, wenn es kalt ist?

Die Nasenschleimhaut ist die Ursache für das Nasenlaufen. Sie hat die Aufgaben, die Luft auf dem Weg zur Lunge zu wärmen. Damit Sie gut atmen können, sollte die Luft außerdem angefeuchtet werden, auch das übernimmt die Schleimhaut. Sie ist also immer etwas feucht, ohne dass Sie es merken. Eine der wichtigsten Funktionen der Nasenschleimhaut ist, die Luft zu reinigen – so stoppt sie Krankheitserreger vor dem weiteren Eindringen in den Körper. Und das ist das Problem.

"Kälte" wird von der Nasenschleimhaut nämlich als "Angriff von Krankheitserregern" gedeutet. Um diese "eingebildeten" Erreger zu stoppen, wird sie bei Kälte immer feuchter. Irgendwann ist sie zu nass und läuft aus. Hintergrund: Der menschliche Körper hat während der letzten paar Millionen Jahren gelernt hat, dass Infektionen häufiger bei Kälte auftreten. Das Immunsystem ist bei Kälte einfach anfälliger gegen Krankheitserreger.

Warum knurrt Ihr Magen, wenn Sie Hunger haben?

Im Magen ist immer etwas los: Die Magenmuskeln kneten das Essen durch. Ist keine Nahrung da, ziehen sie sich stärker zusammen. Mediziner sprechen von sogenannten „Hungerkontraktionen“, die Magensaft und Luft im Bauch herumwirbeln. Das ist so ähnlich, als wenn Sie mit einem Strohhalm Luft in ein Glas Wasser pusten. Es führt zu lautem Brummeln und Grummeln. Der Magen „knurrt“ so lange, bis er wieder etwas zu verdauen bekommt. Die Nahrung bindet den Magensaft – je fettiger die Mahlzeit, desto länger. Nach einem Schweinebraten beispielsweise gibt Ihr Magen 6 bis 8 Stunden Ruhe.

Warum beginnt das Jahr mit dem Januar?

Der Begriff "Monat" hat seinen Urspurng im Mondumlauf – der Mond dreht sich in 29,5 Tagen einmal um die Erde. Ursprünglich hatten die Römer einen Mondkalender – ihr Jahr begann mit dem Monat März und hatte nur 10 Monate. Noch heute weisen die römischen Monatsnamen darauf hin. Ihre Namen leiten sich von Göttern oder Zahlen ab. Zum Beispiel September vom lateinisch septem = 7, Oktober von lateinisch octo = 8 oder Junius nach der Gottmutter Juno.

Julius Cäsar hatte den von ihm eingeführten julianischen Kalender dazu genutzt, 2 Monate vor den März einzuschieben: Januar und Februar. Der Jahresanfang verschob sich so auf den 1. Januar, den regelmäßigen Amtsantritt der Konsuln, der höchsten Staatsbeamten im alten Rom.

Eleganterweise empfing der Kaiser eine weitere Ehrung durch den römischen Senat: Der frühere 5. Monat Quintilis, Cäsars Geburtsmonat, wurde zu Juli (abgekürzt vom Namen Julius). Auch Kaiser Augustus (63 v. Chr.–14 n. Chr.) verewigte sich später als Namenspartron des Monats August.

Warum haben wir einen Frosch im Hals?

Einen Frosch im Hals haben bedeutet: heiser zu sein, sich räuspern zu müssen

Herkunft: aus der Medizin

Eigentlich müsste es heißen: „Ich habe ein Fröschlein im Hals“! Denn das lateinische Wort dafür ist ranula und dieses steht in der Medizin für eine Zyste, die unter der Zunge sitzt. Ihre Form erinnert an einen kleinen Frosch. Irgendwann hat sich dieses Froschgeschwulst als Namensgeber für die Beschwerden beim Sprechen eingebürgert.

Wann startete die Post in Deutschland?

Die deutsche Post verdanken wir Kaiser Maximilian I. (1459-1519). Er beauftragte die aus Italien stammende Familie Taxis (später von Thurn und Taxis), für seine kaiserlichen Dokumente eine regelmäßig verkehrende Postlinie quer durch Deutschland aufzubauen. Die Taxis hatten sich mit Kurierdiensten für den Papst bereits einen Namen gemacht. Ihre 1. Poststrecke für den Kaiser verlief zwischen seinen Regierungssitzen: von Innsbruck nach Brüssel. Maximilian nutzte seine neue Post zunächst nur für amtliche und militärische Zwecke. Doch schon bald sah er sich gezwungen, die Kosten zu verringern. Deshalb erteilte er den Taxis die Erlaubnis, auf den Strecken auch Privatpost zu transportieren.

Warum wurde die Post verstaatlicht?
Bis ins 19. Jahrhundert hinein entwickelten die Thurn und Taxis ihre Angebote weiter. 1660 richteten sie die 1. Postkutsche ein, die von Leipzig über Halle und Magdeburg nach Hamburg fuhr. So konnten sie neben Brief- und Warensendungen auch Passagiere befördern. Aber das Postwesen wurde immer komplizierter: wegen der Vielzahl der deutschen Länder, die ein Brief oder ein Passagier auf seinem Weg durchqueren musste! In jedem Land (ob Baden, Preußen oder Sachsen) gab es andere Entgelte bzw. Fahrtkosten zu entrichten. Schließlich nahm der Wunsch nach Vereinheitlichung überhand: Im Jahr 1867 kaufte Preußen den Thurn und Taxis die Postrechte für 3 Millionen Taler ab – für die damalige Zeit eine ungeheure Summe!

Wer begründete die moderne Post?

Der preußische Generalpostmeister Heinrich von Stephan (1831-97) führte die Post in die moderne Welt. Denn er setzte alle Erfindungen seiner Zeit sofort für die Postdienste ein: die Eisenbahn, die Dampfschifffahrt, den Zeppelin. So entwickelte er ein weltumspannendes Netz von Transportwegen – die Grundlage für das internationale Großunternehmen, das die Deutsche Post AG heute ist.

Warum freuen wir uns wie die Schneekönige?

Sich wie ein Schneekönig freuen bedeutet: sich ganz besonders über etwas freuen

Herkunft: aus dem Tierleben

Der Schneekönig ist nichts anderes als ein Zaunkönig – ein kleiner, unscheinbarer Singvogel, der im Winter nicht nach Süden zieht. Umgangssprachlich heißt er Schneekönig, weil er selbst im verschneiten Winter noch munter und melodisch vor sich hinträllert. Als wäre es schon Frühling und er würde sich überschwänglich darüber freuen ...

Wann entstanden die ersten Zoos in Europa?

Seit dem 16. Jh. gab es in Europa weitläufige Tierparks und Tiergärten. Der 1. zoologische Garten, der auch den Namen „Zoo“ trug, wurde 1828 in London gegründet.

Als ältester Zoo in Deutschland und 9. in Europa öffnete der Zoologische Garten in Berlin am 1. August 1844 seine Pforten. Die Initiative dazu ging vom königlichen Gartenbaudirektor Peter Joseph Lenné und dem Naturforscher Alexander von Humboldt aus. Zunächst fand der Zoo bei der Berliner Bevölkerung wenig Anklang, da er sich weit außerhalb der damaligen Stadtgrenzen befand und schlecht zu erreichen war. Aufgrund seines Bestands an exotischen Tieren wie Antilopen, Elefanten und Straußen entwickelte sich der Berliner Zoo jedoch ab den 1870er-Jahren zu einer der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Weitere deutsche Zoogründungen folgten in Frankfurt am Main (1858), in Köln (1860) und in Dresden (1861).

Warum können wir kein Wässerchen trüben?

Kein Wässerchen trüben können bedeutet: harmlos zu sein, niemandem etwas antun zu können, aber auch: nur zum Schein eine Unschuldsmiene aufzusetzen

Herkunft: aus der Fabelwelt

Der griechische Dichter Äsop (um 600 v. Chr.) verfasste Gleichnisse und Fabeln, darunter auch die des Wolfes, der das Lamm auffressen will. Die beiden treffen an einem Bach aufeinander, von dessen Wasser sie trinken wollen. Auf der Suche nach einem guten Grund, weshalb der Wolf das Lamm fressen könnte, wirft er dem Lamm vor, es habe sein Wasser getrübt. Das Lamm stand aber bachabwärts unter dem Wolf – konnte also das Wasser kaum beeinträchtigt haben. Jemand, der aussieht als könne er kein Wässerchen trüben ist also in Wahrheit unschuldig oder – in diese Richtung wandelte sich die Redensart – spielt nur den Unschuldigen.

Ach ja: Der Wolf fraß das Lamm – das schaffte er schließlich auch ohne triftigen Grund.

Wann gab es die 1. Sommerzeit?

Während des Kaiserreichs (1871-1918) haben die Deutschen zum 1. Mal den Sprung auf eine Sommerzeit erlebt: am 1. April 1916. Das Experiment Zeitumstellung – von Ende März bis Ende September – dauerte jedoch nur 3 Jahre. Kriegsbedingt gab es dann 1940-1949 wieder eine Sommerzeit, um das Tageslicht besser nutzen und länger arbeiten zu können; nach dem Krieg gingen die Uhren aus diesen Gründen sogar mal 2 Stunden vor.

Erst seit 1980 passt Deutschland regelmäßig seine Uhren auf die Sommerzeit an; seit 1996 abgestimmt auf Europaebene. Geregelt ist das über das so genannte Zeitgesetz. Laut diesem darf die Bundesregierung die mitteleuropäische Sommerzeit (1.3.-31.10.) einführen, um Tageshelligkeit besser ausnutzen zu können und die Zeit an die der Nachbarstaaten anzugleichen.

Wer erfand die Cornflakes?

Wie John Harvey Kellog den Schlankheitswahn begründete

Nicht immer war die schlanke Linie das gesellschaftliche Leitbild. Im Mittelalter galt ein dicker Bauch als Symbol der Fruchtbarkeit. Auch später war Körperfülle hoch angesehen. So polsterten im 17. Jh. die Frauen ihre Kleider und aßen reichlich, um nicht zu dünn zu wirken. Erst mit Beginn des 20. Jh. verloren die weiblichen Rundungen an Attraktivität. Und das lag an ihm: John Harvey Kellog (1852-1943). Er war ein amerikanischer Arzt, der 2 heute weltbekannte Nahrungsmittel entwickelte: Cornflakes und Erdnussbutter.

Kellogs Einstellung zum Essen
Kellog gründete um 1880 in den USA ein Sanatorium, das nach heutigen Maßstäben als 1. „Wellness-Tempel“ der Geschichte gelten kann. Dort trafen sich reiche Amerikaner, um abzunehmen (u. a. Henry Ford, Gründer der Ford-Automobilwerke und Erfinder der Fließbandtechnik). Kellog war davon überzeugt, dass 90 % aller Krankheiten von Magen und Darm ausgehen, ausgelöst durch falsche Ernährung und Lebensweise. „Falsch“ waren seiner Ansicht nach: das Essen von Fleisch, der Genuss von Alkohol und Kaffee, Rauchen, Gewürze und das Ausleben von Sexualität. Folglich verordnete seinen Patienten eine strikte, vegetarische Diät. Seine Ideen veröffentlichte er in Vorträgen und Büchern. Die Diätindustrie erlebte mit ihm ihren 1. Höhepunkt.

Warum er die Cornflakes erfand

Kellogg war davon überzeugt, dass mangelndes Kauen Zahnschäden und Verstopfung verursacht. Deshalb wies er seine Patienten an, gründlicher zu kauen. Zum Üben gab er ihnen Zwieback. Später entwickelte er zusammen mit seinem Bruder Will Keith Kellogg dünne, bissfeste Flocken aus getrocknetem Weizen: Die ersten Cornflakes kamen 1897 in seinem Krankenhaus auf den Tisch. Seine Patienten waren begeistert, denn die Cornflakes waren etwas völlig Neues. Zu jener Zeit war in den USA ein üppiges Frühstück nach englischer Art üblich: Speck, Ei und Porridge (warmer Getreidebrei). Immer wieder fragten sie, wenn sie entlassen wurden, ob man ihnen die knusprigen Flocken nicht zuschicken könne. Deshalb gründeten die Kellog-Brüder ein kleines Versandunternehmen – Keimzelle des heutigen Weltkonzerns Kellogg Company.  

Im Gegensatz zu Cornflakes entwickelte Kellog Erdnussbutter für seine Patienten ohne Zähne. Er suchte ein nahrhaftes Lebensmittel für sie und stieß dabei auf gemahlene Erdnüsse. Diese mischte er mit Öl, Salz und Zucker – und erhielt eine streichfähige Masse, deren Fettanteil durch den großen Nuss- und Ölanteil sehr hoch ist.

Warum kommen EC-Karten so langsam aus dem Automaten?

Es handelt sich um eine Sicherheitsmaßnahme gegen das sogenannte „Skimming“. Das ist das illegale Ablesen der Daten auf dem Magnetstreifen durch Geräte, die Kriminelle an den Geldautomaten anbringen. Deren Technik funktioniert nur dann, wenn die Karte ganz gleichmäßig den Schlitz passiert. Die Banken bauen einen Mechanismus in ihre Automaten ein, der die Karte vor- und zurückbewegt – ähnlich wie beim Tanzen: 3 Schritte vor, 2 zurück. Das bringt die meisten Skimming-Geräte durcheinander – und verhindert so das illegale Lesen der Kartendaten.

Warum tragen Ärzte im OP grüne statt weiße Kittel?

Weiße Kittel sind praktisch, deshalb tragen Ärzte sie so gern: Sie lassen sich durch Kochen sterilisieren, ohne dass die Farbe ausbleicht. Für Operationen ist weiß aber extrem unpraktisch, und das hat viele Gründe: Weiß blendet und lenkt von der OP-Wunde ab. Außerdem: Fällt Blut auf eine weiße Fläche, wird diese sofort rot (grüner Stoff verdunkelt sich nur). Unter Umständen kann der Chirurg die Wunde dann nicht mehr vom Stoff unterscheiden. Auf diesem Weg verschwanden schon weiße Stoffe in Operationswunden und waren nie mehr gesehen. (Skalpell, Tupfer und Co. werden heute vor und nach einer OP durchgezählt, damit sie nicht aus Versehen im Patienten verbleiben.)

Grüne Stoffe haben einen weiteren wichtigen Vorteil: Sie erzeugen kaum „Nachbilder“. Würde der Arzt vom roten Blut auf eine weiße Fläche blicken, sähe er die Umrisse der OP-Wunde als Schattenbild immer noch. Diesen Effekt kennen Sie, wenn Sie schon einmal versehentlich in die Sonne oder in eine Glühlampe geschaut haben. Solche optischen Täuschungen sind im Operationsstress hinderlich – und treten bei grünen OP-Farben kaum auf. Zu guter Letzt hat Grün eine ausgesprochen beruhigende psychologische Wirkung – nur, falls die Narkose einmal nicht wirkt ...

Fallen wirklich Sterne vom Himmel?

Stellen Sie sich einen schmutzigen, gefrorenen Schneeball vor, der mit extrem hoher Geschwindigkeit um die Sonne flitzt – das ist ein Komet. Er zieht eine Wolke von winzigen Staub- und Dampf-Teilchen hinter sich her, die verglimmen, wenn sie in die Erdatmosphäre eintreten. Das ist es, was Sie von der Erde aus sehen: eine helle Funkenlinie, die vom Himmel zu stürzen scheint – eine Sternschnuppe!

Gefährlich sind sie also nicht: Noch bevor sie die Erde erreichen, sind sie verglüht. Nur selten fallen Gesteinsbrocken vom Himmel, die zu groß sind, um zu verglühen: Das sind die sogenannten „Meteoriten“. In Unterscheidung dazu heißen Sternschnuppen „Meteore“.

Wahnwitzige Geschwindigkeiten: Die kleinen Teilchen Kometenstaub treffen mit 200.000 Stundenkilometern, das sind 60 km pro Sekunde, auf die Erdatmosphäre! So erklärt sich, dass ein so winziges Element eine derart klare Lichtspur erzeugen kann!

Warum sind es im August so viele?
Für die jährliche Wiederkehr ist der Komet „Swift Tuttle“ verantwortlich. Er befindet sich zwar nicht nahe der Erde, doch sein breiter Schweif kreuzt stets im Juli und August unsere Umlaufbahn. Er ist ein großes Exemplar, das einen regelrechten Dreckschlauch hinter sich herzieht. Seine Teilchen können Sie sich wie Staubflocken unter der Couch vorstellen oder wie Schneeflocken: Mitten im Sommer ist für die Erde so, als würde sie wie ein Auto durch einen Schneesturm fahren!

Übrigens: Der Schnuppenregen ist am intensivsten, wenn sich die Erde im staubigsten Teil des Schweifs befindet. Dieses Jahr wird das heute, in der Nacht vom 12. auf den 13. August, erwartet. Aber auch die kommenden 2 Nächte sollen sehr sternschnuppenreich sein.

Wo ist die beste Aussicht?
Wollen Sie die Sternschnuppen beobachten, machen Sie es sich bequem: Lehnen Sie sich im Liegestuhl weit zurück und schauen Sie zum nordöstlichen Horizont. Ferngläser oder Teleskope würden Sie nur stören: Deren Blickfeld ist viel zu klein, um die flinken Himmelskreuzer einzufangen!

Ideal: Begeben Sie sich auf ein Feld, das außerhalb einer Stadt liegt und einen wirklich freien Blick bietet. Der beste Zeitpunkt sind die Stunden nach Mitternacht. Bei klarer Sicht können Sie dann etwa 2 Sternschnuppen pro Minute beobachten!

Warum heißen sie Perseiden?
Astronomen nennen den August-Schauer auch „Perseiden-Schwarm“. Der Grund: Für den Beobachter auf der Erde sieht es so aus, als ob die Schnuppen ihren Ursprung im Sternbild Perseus haben. Das war jener Held in der griechischen Mythologie, der die todbringende Medusa besiegte, deren Blick jedes Lebewesen in Stein verwandeln konnte.

Als Himmelsgucker geht es Ihnen wie einem Autofahrer in dichtem Schneetreiben: Beim Blick durch die Windschutzscheibe wirkt es so, als kämen alle Schneeflocken von einem gemeinsamen Ausgangspunkt. Der Effekt am Himmel ist ähnlich: Die Staubspur des Kometen dringt dort in die Erdatmosphäre ein, wo von uns aus gesehen die Konstellation des Perseus liegt.

Die Benennung nach Sternbildern sagt den Astronomen also, wo sie hinschauen müssen, um einen bestimmten Meteorstrom zu beobachten.

Warum entzünden wir den Adventskranz?

Hier ist uns die rituelle germanische Totenverehrung erhalten geblieben: Adventskränze und Grabkränze sind kaum zu unterscheiden. Die Kreisform ist Sinnbild für das ewig Zyklische, entweder beim Menschen (Leben und Tod) oder in der Natur (Zusammenfallen von Anfang und Ende des Jahres). Die 4 Kerzen stehen nicht nur für die Adventswochen, sondern für die Jahreszeiten. Das Kerzenfeuer selbst bedeutet das Sonnenlicht, das zunächst immer spärlicher wird.

Früher zündete man erst 4, dann 3, dann 2 und schließlich nur 1 Kerze an, als Symbol für die abnehmende Sonnenkraft. Zur Wintersonnenwende entzündeten die Menschen dann feierlich wieder alle Lichter. Heute beginnen wir mit 1 Kerze, dann kommt jeden Sonntag eine weitere dazu: ein weiterer Schritt durch den Lebenskreis. Wenn an Weihnachten schließlich alle 4 Kerzen brennen, haben wir den Kreislauf von Leben und Tod bis zum Ende durchlaufen und befinden uns nun, mit der Neugeburt des Lichts, am Anfang eines neuen Zyklus.

Bewusste Farbsymbole 
Rot und Grün sind die bestimmenden Farben der Weihnachtszeit – Sie finden sie bei vielen weihnachtlichen Motiven kombiniert. Diese Farben sind nicht zufällig gewählt: Grün ist die Farbe des Lebens und der Hoffnung. Besonders deutlich wird dies beim Weihnachtsbaum. Bäume und immergrüne Gewächse gelten seit jeher als Zeichen des Lebens. Ein auch im Winter grüner Baum steht für die Hoffnung, dass nach der kalten Jahreszeit der Frühling zurückkehrt. Im Gegensatz dazu steht Rot für Blut. Damit weist das Symbol bereits am Tag der Geburt Christi auf dessen Tod am Karfreitag hin.

Der paradiesische Weihnachtsbaum
Die Tradition, sich an Weihnachten einen geschmückten Baum in der Wohnung aufzustellen, ist nicht so alt. Das kam erst im 19. Jahrhundert auf. Zunächst konnte sich nur die Oberschicht einen Baum leisten. Während protestantische Familien den Baum wählten, stellten die Katholiken nach wie vor lieber eine Krippe auf. Außerhalb von Wohnungen gab es die Tradition des Weihnachtsbaums schon viel früher. Bereits im 15. Jahrhundert stand der wahrscheinlich 1. Weihnachtsbaum. Seinen Ursprung hat er übrigens im mittelalterlichen Paradiesspiel. Dabei ließ die Kirche die Geschichte von Adam und Eva nachspielen, die vom Baum der Erkenntnis aßen und damit Sünde über die Welt brachten. Der Baum war beim Paradiesspiel prächtig geschmückt.

Warum brennen Kerzen?

Im Grunde genommen ist die Kerze eine Selbstversorgerin. Der Kerzendocht, einmal angezündet, saugt das durch Hitze flüssig gewordene Wachs auf. Dieses zieht am Docht nach oben und verdampft zu einem Gas, das sich am Außenrand der Flamme mit Luft-Sauerstoff verbindet und dann verbrennt. Dabei bilden sich kleine Rußpartikel, die nach und nach hell verglühen. Durch die Wärme, die eine Kerzenflamme erzeugt, wird die Selbstversorgung der Kerze aufrechterhalten: Flüssiges Wachs fließt in Richtung Docht immer nach und bildet neues Brennmaterial. Kerzenwachs gibt es also chemisch gesehen in drei Aggregatzuständen (Erscheinungsformen): flüssig um den Docht herum, fest als Kerzenmasse und gasförmig in der Flamme.