Die Wahrheit über Zecken

Zecken stechen
Zecken durchlaufen meist über mehrere Jahre hinweg verschiedene Entwicklungsstadien, in denen sie zum Teil auf Blutmahlzeiten angewiesen sind. Deshalb stechen sie Tiere oder Menschen. Dank eines Betäubungsmittels im Speichel des Parasiten bemerken wir den Zeckenstich meist gar nicht. Durch ihre Blutmahlzeiten nehmen die Zecken bei den „Wirtstieren“ unter Umständen Krankheitserreger auf, mit denen sie den nächsten Wirt infizieren können: Krankheiten wie Lyme-Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis sind hierzulande am häufigsten – und zwar egal, ob Sie sich in einem Risiko-Gebiet aufhalten oder nicht! Überträger sind vor allem der hier verbreitete Gemeine Holzbock oder die Schafzecke. Für unsere Haustiere können darüber hinaus die Auwaldzecke und die Braune Hundezecke gefährlich werden.

Angriffe übers Jahr
Manche Zecken saugen hauptsächlich im Frühjahr und Herbst, andere während der ganzen warmen Jahreszeit. Im Winter legen sie meist eine Pause ein und gehen ins nächste Entwicklungsstadium über. Dann können sie relativ bald nach dem Winter oder der Schneeschmelze wieder aktiv auf Nahrungssuche gehen. Die Zeitspanne, in der nicht mit Zeckenstichen zu rechnen ist, ist also relativ klein.

Angriff von unten
Im Unterholz oder in hohen Gräsern lauern die Zecken (je nach Art in einer Höhe bis 1,50 m), um sich an einen Wirt zu hängen. Ein bestimmtes Organ hilft ihnen dabei, einen Wirt zu bemerken, das funktioniert u. a. über Duftstoffe, die Tiere oder wir Menschen absondern. Deshalb können Anti-Zecken-Sprays eine sinnvolle Maßnahme sein, neben geschlossener, heller Kleidung. Wenn Sie durchs tiefe Gras schreiten, empfehle ich, Strümpfe über die Hosenbeine zu ziehen. Danach sollten Sie sich absuchen; auf heller Kleidung erkennen Sie die kleinen Tiere gut und können sie abstreifen.

Zugestochen
Wenn Sie eine Zecke in Ihrer Haut entdecken – häufig zu finden in der Leistengegend, in Kniekehlen, unter den Achseln oder am Haaransatz –, brauchen Sie eine Zeckenkarte, -pinzette oder Sie gehen zur Hausärztin oder zum Hausarzt, um sie entfernen zu lassen. Denn durch den Zeckenstich können nicht nur unangenehme Entzündungen entstehen, sondern nach einigen Stunden auch die gefährlichen Krankheitserreger in den Blutkreislauf übergehen. Mit Öl oder Klebstoff sollten Sie den Blutsaugern nicht begegnen, denn das veranlasst die Spinnentiere dazu, Viren und Bakterien erst recht in die Blutbahn abzusondern.

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