Frohe Weihnachten in allen Sprachen

Frohe Weihnachten in allen Sprachen

Afrikaans: Geseende Kerfees!
Albanisch: Gëzuar Krishlindjet!
Apache: Gozhqq Keshmish!
Arabisch: I'D Miilad Said!
Aragonese: Nabidà!
Armenisch: Shenoraavor Nor Dari!
Asturisch: Bones Navidaes!
Bandang: Mbung Mbung Krismie!
Bengalisch: Shuvo Baro Din!
Bislama: Mi wisim yufala eerywan one gutfala Krismas!
Bretonisch: Nedeleg laouen!
Bulgarisch: Vasel Koleda!
Chaha (Äthiopien): Bogem h n mh m!
Cherokee: Danistayohihv!
Cheyenne: Hoesenestotse!
Dänisch: Glædelig Jul!
Deutsch: Fröhliche Weihnachten!
Englisch: Merry Christmas!
Eskimo: Jutdlime pivdluarit!
Esperanto: Gajan Kristnaskon!
Estnisch: Rõõmsaid Jõulupühi!
Faroer: Gledhilig jól
Finnisch: Hyvää Joulua!
Flämisch: Zalig Kerstfeest!
Französisch: Joyeux Noël!
Friaulisch: Bon Nadâl!
Friesisch: Noflike Krystdagen!
Georgisch: Gilotsavt Krist'es Shobas!
Griechisch: Kala Christougenna!
Hausa: Barka da Kirsimatikuma!
Hawaiianisch: Mele Kalikimaka!
Hebräisch: Mo'adim Lesimkha!
Herero: Okresmesa ombwa!
Hindi: Shubh Naya Baras!
Holländisch: Vrolijk Kerstfeest!
Indonesian: Selamat Hari Natal!
Irisch: Nollaig Shona Dhuit!
Iroquois: Ojenyunyat Sungwiyadeson homungradon nagwutut!
Italienisch: Buon Natale!
Japanisch: Shinnen omedeto!
Javanesisch: Sugeng Natal!
Jiddisch: Gute Vaynakhtn!
Kantonesisch: Seng Dan Fai Lok!
Katalonisch: Bon nadal!
Kirundi: Noeli Nziza!
Kom (Kamerun): Isangle Krismen!
Korsisch: Bon Natale!
Krio: Appi Krismes!
Kroatisch: Sretan Bozic!
Kurdisch: Seva piroz sahibe!
Ladinisch: Bon Nadel!
Lakota: Wanikiya tonpi wowiyuskin!
Lettisch: Prieci'gus Ziemsve'tkus!
Littauisch: Linksmu Kaledu!
Luganda: Amazalibwa Agesanyu!
Luxembourgeois: Schéi Krëschtdeeg!
Malaysisch: Selamat Hari Natal!
Maltesisch: Nixtieklek Milied tajjeb!
Makassar: Salama' Natal!
Mandarin: Kung His Hsin Nien!
Manx: Nollick ghennal!
Maori: Kia orana e kia manuia rava!
Mazedonisch: Streken Bozhik!
Monégasque: Festusu Natale!
Ndogo: Esimano olyaKalunga gwokombandambanda!
Nepali: Krist Yesu Ko Shuva Janma Utsav Ko Upalaxhma Hardik Shuva!
Norwegisch: God Jul!
Palauanisch: Ungil Kurismas!
Polnisch: Wesolych Swiat!
Portugiesisch: Boas Festas!
Quechua: Sumaj kausay kachun Navidad ch'sisipi !
Rapa-Nui: Mata-Ki-Te-Rangi!
Rätoromanisch: Bella Festas daz Nadal!
Roma: Bachtalo krecunu Thaj!
Rumänisch: Craciun fericit!
Russisch: Pozdrevlyayu s prazdnikom Rozhdestva!
Sámi: Buorit Juovllat!
Sardinisch: Bonu nadale!
Schottisches Gaelisch: Nollaig chridheil!
Schwarzfuß: I'Taamomohkatoyiiksistsikomi!
Schwedisch: God Jul!
Schwyzerdütsch: Schöni Wienacht oder E guëti Wiënachtä!
Serbisch: Sretam Bozic!
Sizilianisch: Bon Natali!
Slowakisch: Vesele Vianoce!
Slowenisch: Vesele bozicne praznike!
Spanisch: Feliz Navidad!
Suaheli: Krismas Njema Na Heri!
Tagalog: Maligayang Pasko!
Tahitisch: Ia ora i te Noera!
Thai: Suksan Wan Christmas!
Tschechisch: Prejeme Vam Vesele Vanoce!
Ukrainisch: Veseloho Vam Rizdva!
Ungarisch: Kellemes Karacsonyiunnepeket!
Vietnamesisch: Chuc Mung Giang Sinh!
Walisisch: Nadolig LLawen!
Weißrussisch: Winshuyu sa Svyatkami!
Yupik/Sibirisch: Quyanalghii Kuusma!
Zulu: Sinifesela Ukhisimusi Omuhle!

Woher stammt der Lebkuchen?

Lebkuchen, so wie wir sie heute kennen, wurden zum ersten Mal im Jahr 1296 in einem Ulmer Kloster schriftlich erwähnt. Andere Quellen nennen das belgische Städtchen Dinant, von dem aus die Grundidee zu den bekannten Printen ins nahegelegene Aachen wanderte. Wegen der damals noch seltenen und teuren Gewürze verbreiteten sich die Pfefferkuchen vor allem über die damals größten und wichtigsten Handelsstädte: Nürnberg, Augsburg, Ulm, Köln und Basel sind Ort mit lang zurückreichender Lebkuchentradition.

Der Name "Lebkuchen" hat vermutlich nichts mit Leben zu tun, sondern geht entweder auf das lateinische Wort "libum" (Fladen, Opferkuchen) oder den germanischen Begriff "Laib" zurück. Der Lebkuchen wurde das ganze Jahr über verzehrt. Beliebt war er vor allem, weil er sich lange lagern ließ. In Klöstern wurden große Vorräte für Notzeiten und als Spenden für Arme angelegt. In der Fastenzeit war der Lebkuchen sehr beliebt und wurde mit starkem Bier verzehrt.
Pfeffer, Kardamon, Muskat, Ingwer

Warum der Lebkuchen heutzutage vor allem als Weihnachtsgebäck wahrgenommen wird, kann man nur mutmaßen. Eventuell hat das etwas mit der mittelalterlichen Vorstellung zu tun, dass die damals seltenen exotischen Gewürze wie Pfeffer, Kardamon, Muskat und Ingwer, die für die Zubereitung verwendet werden, aus fernen Ländern kommen - nahe dem biblischen Paradies oder vielleicht sogar direkt aus diesem.

Die Tradition des Weihnachtssterns

Der Weihnachtsstern, lateinisch Euphorbia pulcherrima, auch Adventsstern, Christstern oder Poinsettie genannt, gehört zur Gattung der Wolfsmilchgewächse und stammt aus Südamerika. Daß er sich als Symbol der Weihnachtszeit durchsetzte, ist noch nicht so lange her. Um 1828 war der amerikanische Botschafter in Mexiko Joel Poinsett von der Schönheit der Pflanze so begeistert, dass er sie später in seine Heimat nach South Carolina mitbrachte. Von dort verschickte er sie an Freunde und botanische Gärten, bis schließlich einzelne Gärtnereien begannen sie zu verkaufen.

Die Idee, die später nach ihrem Verbreiter benannte Poinsettia, als Weihnachtsblume zu vermarkten, lag wohl aufgrund ihrer Form und Farbgebung nahe. Typischerweise war es eine deutsche Einwandererfamilie, die in Hollywood um 1900 als erste auf diese Idee kam. Seinen hiesigen Namen trägt der Weihnachtsstern allerdings vor allem, weil die Blüte erst beginnt, wenn der Lichteinfall pro Tag weniger als zwölf Stunden dauert. Dann nämlich, ab Ende September, beginnt sehr langsam die Blütenbildung, die um die Weihnachtszeit herum vollendet wird.
Überleben auch als Zimmerpflanze

Vorerst wurde die Poinsettie allerdings nur als Schnittblume verkauft. Züchtungserfolge in Deutschland um 1950 führten dazu, dass sie auch als Zimmerpflanze überleben konnte. Heute wie gestern allerdings, müssen Gärtner mittels Abdeckungen großen Aufwand betreiben, um über den Adventszeitraum immer genau rechtzeitig blühende Weihnachtssterne anbieten zu können.

Weihnachtspyramide und Schwibbogen

Sowohl die Weihnachtspyramide als auch der Schwibbogen stammen, ebenso wie Räuchermännchen und etliche andere Weihnachtsfiguren und Figürchen, aus dem Erzgebirge. Das liegt daran, dass zum einen die Mehrheit der erzgebirgischen Bevölkerung im Bergbau arbeitete, wenig verdiente und nach Zuverdiensten suchen musste. Zum anderen daran, dass Technik und handwerkliches Geschick in diesem Arbeitsfeld immer eine große Rolle spielte und Holz als günstiges Werkmaterial im Überfluss zur Verfügung stand.

Früher hieß es, der Schwibbogen stelle in seiner Form einen Stolleneingang dar, aber die ersten um 1740 bekannten, noch aus Metall hergestellten Bögen waren mit Sonne, Mond und Sternen versehen. Das lässt eher darauf schließen, dass der Himmelsbogen dargestellt werden sollte - wohl auch ein Ausdruck der Sehnsucht nach Tageslicht, das die Bergleute im Winter fast gar nicht zu sehen bekamen. Die Figuren auf den heute meist aus Holz hergestellten Bögen stellten Figuren aus dem Alltag der Bevölkerung dar, wie den Schnitzer, die Klöpplerin oder die Bergleute. Später, und mit wachsendem internationalen Erfolg der Bögen, kamen Weihnachts- und Märchenmotive hinzu.
Vom "Lichtergestell" zur Weihnachtspyramide

Schon lange bevor es Weihnachtspyramiden gab, wurden in Brandenburgischen oder Sächsischen Kirchen in der Adventszeit sogenannte Lichtergestelle errichtet. Vier mit Grün umwundene Stangen, die oben an der Spitze zusammengebunden und mit Kerzen besetzt waren. In den größeren Städten entwickelte sich daraus später der Weihnachtsbaum, im Erzgebirge begann man das Innenleben des Gestänges zu gestalten.

Die Form muss einige Erzgebirgler wohl an den sogenannten Pferdegöpel erinnnert haben. Das war ein Gestänge mit einer zentralen Antriebswelle im pyramidenförmigen Göpelstuhl, das von Pferden im Kreis herum gezogen wurde, um beispielsweise Wasser aus Schächten zu schöpfen. Die Idee, eine Welle mit Drehtellern in die Pyramide einzubauen und die aufsteigende Wärme der Kerzen als Antrieb zu verwenden, war vermutlich naheliegend.

Um 1790 herum tauchten die ersten dieser mit Weihnachtsfiguren bestückten Gebilde auf, hatten aber vorläufig noch keine gängige Bezeichnung. Das änderte sich, als Napoleon seinen Ägyptenfeldzug unternahm und Nachrichten und Bilder davon bis ins Erzgebirge gelangten. Der Begriff wurde schnell in den heimischen Dialekt übernommen und die "Peremett", ein- oder mehrstöckig, wurde ein Teil der Tradition. Aber erst als 1830 das Paraffin erfunden und Kerzen für jedermann erschwinglich wurden, breiteten sich die Weihnachtspyramiden in ganz Deutschland aus.

Woher stammt der Christstollen?

Der Christstollen ist vermutlich das älteste Weihnachtsgebäck in Deutschland. Erstmals wird er im Jahr 1329 in Naumburg an der Saale als Weihnachtsgabe für Bischof Heinrich I. von Grumberg schriftlich erwähnt. Der Stollen war ursprünglich eine Fastenspeise - ein sehr mageres Gebildebrot aus Hefeteig für die enthaltsame christliche Adventszeit. Kirchlich verboten waren in der Fastenzeit unter anderem Milch und Butter, was bedeutete, dass der Teig nur aus Wasser, Hafer und Rüböl geknetet werden durfte.

Das bewirkte einen eher tranigen Geschmack, der insbesondere den Adel störte. So sehr, dass sich 1430 Kurfürst Ernst von Sachsen mit seinem Bruder an den Papst wandte und ihn bat, das Butterverbot für Stollen aufzuheben. Dieser lehnte allerdings ab, und erst 1491 erteilte Papst Innozenz VIII. im sogenannten Butterbrief die Erlaubnis. Diese war allerdings an die Bedingung geknüpft, Bußgelder zur Errichtung des Freiberger Doms zu zahlen, und sollte nur für das Herscherhaus und seine Lieferanten gelten. Die Hoflieferantenregelung wurde aber wohl bald großzügiger ausgelegt.
Konkurrenz am Striezelmarkt

Der Überlieferung nach war es der Bäcker Heinrich Drasdo im sächsischen Torgau, der als erstes auf die Idee kam, den Teig mit reichhaltigen Zutaten wie Trockenfrüchten und Mandeln zu versehen - und somit den heute bekannten Stollen erfand, in Sachsen auch Striezel genannt. Sächsischer Stollen war bald weithin bekannt. So hatten insbesondere die Dresdner Bäcker auf dem Striezelmarkt lange mit der Konkurrenz aus Siebenlehn und Meißen zu kämpfen. Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg gelang es ihnen, das Privileg zu erkämpfen, ausschließlich Dresdner Stollen in der Stadt zu verkaufen. Immerhin spendeten sie ihrem Kurfürsten jährlich umgerechnet 19,5 Kilo Stollen.

Stollen wird heute an vielen Orten in Deutschland hergestellt und muss - auf zehn Kilogramm Mehl gerechnet - mindestens drei Kilo Butter und sechs Kilo Trockenfrüchte enthalten. Weitere Zutaten sind je nach Sorte Mandeln, Marzipan oder Wein. Die Form soll an das gewickelte Christkind erinnern, was vermutlich auch der Grund für die weiße Staubzuckerschicht ist. Dresdner Christstollen wurde vor der Wende in ganz Deutschland hergestellt, schaffte es aber sogar in den Einigungsvertrag und ist seitdem ein geschützter Begriff, der nur für Stollen aus der Region verwendet werden darf.

Woher kommt eigentlich das Wort "Advent"?

Es stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Ankunft.

Das lateinische Wort heißt "Adventus". Ursprünglich entsprach der Begriff dem griechischen Wort "Epihaneia" (Erscheinung), das ebenfalls die Ankunft eines hohen Würdenträgers oder einer Gottheit im Tempel bedeuten konnte. Deswegen wurde das Wort von den frühen Christen übernommen, um ihre Beziehung zu Jesus Christus zu bezeichnen. Die Adventszeit galt bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts als Fastenzeit und dauerte, regional unterschiedlich, bis zu sechs Wochen. Papst Gregor der Große legte im 7. Jahrhundert die Dauer auf vier Wochen fest. Diese sollten die - nach biblischer Rechnung - 4.000 Jahre Wartezeit auf den Erlöser symbolisieren.

In der evangelischen und katholischen Kirche gilt die Adventszeit als Beginn des Kirchenjahres. Der erste Adventssonntag liegt zwischen dem 27. November und dem 3. Dezember. Jeder der vier Sonntage ist einem Thema gewidmet: Der erste dem Einzug Jesu in Jerusalem, der zweite bezieht sich auf die erhoffte Wiederkunft des Erlösers, der dritte ist Johannes dem Täufer gewidmet und der vierte dem Lobgesang der Maria. Sinn der Adventszeit ist es, auf das Fest der Geburt Jesu vorzubereiten. Gleichzeitig soll die Hoffnung auf die Wiederkehr des Heilands am Ende der Zeit gerichtet werden, wie es auch dem Thema des zweiten Sonntags entspricht.

Quelle. http://www.evangelisch.de/themen/religion/advent-wie-die-besinnliche-zeit-zu-ihrem-namen-kam7251

Die Entstehung der deutschen Weihnachtsmärkte

Die ersten Weihnachtsmärkte im deutschen Sprachraum sind bereits um 1300 nachweisbar, hatten allerdings noch eine andere Bedeutung als heute. Sie dienten vor allem dazu, sich vor dem kältesten Teil des Winters noch einmal mit wichtigen Gütern, wie warmer Kleidung oder Nahrungsmitteln einzudecken. Früh wurde aber schon auf die Verpflegung vor Ort besonderer Wert gelegt, insbesondere auf warme Getränke und Speisen.
Lebzeltermärkte

Ungefähr zur selben Zeit verbreitete sich in den großen Städten, entlang der Haupthandelsrouten, das “Lebzelterhandwerk“, weil hier die teuren und seltenen Gewürze für die begehrten Pfeffer und Lebkuchen vorhanden waren. Traditionelle Weihnachtsmärkte trugen deswegen in ihren Anfangszeiten oft den Namen Lebzeltermarkt, wie es zum Beispiel in Augsburg der Fall war. Noch allerdings handelte es sich nur um relativ kurze Veranstaltungen, zumeist an den Adventwochenenden, oder einige Tage vor dem Heiligen Abend.

Das änderte sich erst mit der Reformation, als Luther, um der katholischen Heiligenverehrung zu St. Nikolaus zu begegnen, das Christkind mitsamt Geschenken einführte. Vorher erhielten Kinder am Nikolaustag oder zu St. Martin ihre Geschenke, nun verlängerte sich die Zeit bis zur Bescherung, da der neue Brauch überall schnell angenommen wurde. Nach 1600 verbreitete sich, wieder entlang der großen Handelsrouten aus Italien kommend, der Brauch der Weihnachtskrippen, meist mit lebensgroßen Figuren.
Moderne Zeiten

So näherten sich die Weihnachtsmärkte langsam dem uns heute bekannten Bild an, wobei Kerzen und Lichter in der dunklen Jahreszeit schon immer eine große Rolle spielten. Inzwischen wird die, eigentlich auf den deutschen Sprachraum beschränkte Idee der Weihnachtsmärkte zum Exportschlager: Sogenannte “Deutsche Weihnachtsmärkte“ werden mit großem Erfolg in Birmingham, Manchester oder in New York abgehalten.Länder und Städte in denen Weihnachtsmärkte wie bei uns bis dahin nicht bekannt waren. Allerdings muss man in New York, aufgrund der Gesetze betreffend Alkohol in der Öffentlichkeit, auf Glühwein und Co. verzichten.


Quelle: http://www.evangelisch.de/themen/religion/weihnachtsmarkt-seit-1300-ein-deutscher-exportschlager7519

Warum bleiben Zugvögel nicht für immer im Süden?

Jedes Jahr im Herbst brechen Milliarden Vögel zu einer langen Reise auf. Sie fliegen in den Süden, um dort zu überwintern. In den warmen Ländern finden sie Nahrung und ein Zuhause, bis es sie im nächsten Frühjahr wieder zurück in den Norden zieht. Doch warum nehmen die Zugvögel die Reisestrapazen überhaupt auf sich? Warum bleiben sie nicht einfach für immer im Süden.


Im Norden herrschen gute Lebensbedingungen für die Vögel
Die Antwort auf diese Frage weiß Julian Heiermann. Er ist Vogelexperte und arbeitet beim Naturschutzbund Deutschland. Julian Heiermann sagt: "Der Norden bietet den Vögeln im Sommerhalbjahr viel Nahrung und optimale Bedingungen zur Aufzucht der Jungen." Die Vögel können im Sommer also in Deutschland und anderen nördlichen Ländern gut leben und Küken bekommen.

Winterquartier als Notlösung

Julian Heiermann sagt außerdem: In den Winterquartieren sind die Lebensbedingungen für die Vögel oft gar nicht so gut. Hier leben bereits viele Vögel das ganze Jahr über - die Zugvögel müssen mit ihnen um Nahrung und Lebensraum konkurrieren. Außerdem wird es dort mitunter heiß und trocken. Im Norden dagegen gibt es im Sommer Nahrung und Nistplätze im Überfluss. Etwa 200 europäische Vogelarten sind deshalb Pendler - das Winterquartier ist für sie nur ihre Notlösung, weil es bei uns kalt wird und die Vögel nicht mehr so viel zu fressen finden.

Auch Deutschland ist Überwinterungsland

Für manche Vögel ist sogar Deutschland ein Überwinterungsland, sagt der Fachmann: "Zum Beispiel der Seidenschwanz, der im Sommer in Skandinavien und Sibirien lebt, verbringt den Winter bei uns, bis es ihn wieder in den hohen Norden zieht". Alles in allem sind die Vögel nicht so versessen aufs Reisen, wie es uns scheint. Manche Stare zum Beispiel fliegen im Winter nicht in den Süden, sondern ziehen stattdessen in unsere Großstädte, wo sie ebenfalls Nahrung und gemütliche Quartiere finden.

Quelle: dapd

Wie Tiere in der Kälte überleben

Winterschlaf, Winterruhe und -starre: Wie Tiere in der Kälte überleben
von Marlen Schott

Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken - und die Zugvögel haben schon längst die Region verlassen, um Richtung Süden zu fliegen, der Sonne hinterher. Jetzt gilt es für die "Zurückgebliebenen", sich auf die dunkle und kalte Jahreszeit einzustellen. Um während der Wintermonate nicht zu erfrieren oder zu verhungern, haben viele Tiere Strategien entwickelt, um die kalte Jahreszeit hinter sich zu bringen.

Tiere treffen Vorkehrungen für den Winter - und wenn es nur das dicke Winterfell ist, welches sie vor der Kälte schützen soll. Einige Tiere können die Wintermonate nur überstehen, indem sie in der kalten Jahreszeit eine Winterruhe halten beziehungsweise in einen Winterschlaf oder gar eine Winterstarre fallen.

Der Grund dafür ist die extreme Kälte und die Knappheit der Nahrung. Der Boden ist hart gefroren und teilweise von Schnee bedeckt, die Bäume sind kahl - Essbares ist für viele Tiere kaum zu finden. Was sind die Methoden der Vierbeiner, den widrigen Umständen zu trotzen und in Eiseskälte zu überleben?

Auf der Suche nach einer Unterkunft für den Winter

Für alle, die jetzt draußen unterwegs sind, beginnt der Kampf ums Überleben. Die Natur hat für die schwierige Zeit eine Strategie entwickelt, die es manchem Tier einfach macht, die Wintermonate zu überstehen. Tiere, die einen Winterschlaf oder eine Winterruhe halten, beginnen bereits im Spätsommer mit den Vorbereitungen. Mit den immer kürzer werdenden Tagen und den sinkenden Temperaturen kündigt sich allmählich der nahende Winter an. Es wird Zeit, eine geeignete Behausung ausfindig zu machen, sollte noch keine vorhanden sein. Dann beginnt die Suche nach Nahrung. Jetzt, da noch ausreichend Futter vorhanden ist, wird bereits für die kargen Monate im Winter vorgesorgt und kräftig gesammelt.

Zu den Winterschläfern zählen unter anderen Igel, Murmeltiere, Haselmäuse und Fledermäuse. Die Tiere schlafen tief und fest während dieser Zeit. Zwischen den Schlafphasen wachen sie allerdings immer mal wieder kurz auf, um ihre Schlafposition zu ändern und Darm und Blase zu entleeren. Sie fressen jedoch nichts, sondern ernähren sich in dieser Zeit ausschließlich von ihrem über Spätsommer und Herbst angefressenen Fettpolster. Um Energie zu sparen, verlangsamen sich Atmung, Herzschlag und Stoffwechsel - auch die Körpertemperatur sinkt ab. Werden Winterschlaf haltende Tiere zu oft gestört, haben sie weniger Chancen zu überleben. Durch häufiges Erwachen verbrauchen sie mehr Körperfett und so könnten ihre Reserven noch vor dem Frühlingseinbruch zu Neige gehen. Wenn dies geschieht, müssen sie verhungern.

Überlebensstrategie: Dem Tod näher als dem Leben

Es gibt auch Tiere, die anstatt eines Schlafes eine Winterruhe halten. Zu ihnen zählen der Bär, das Eichhörnchen oder der Maulwurf. Diese Tiere haben sich weniger Winterspeck angefressen, beziehungsweise einen Vorrat gesammelt. Im Vergleich zu den Winterschläfern sinkt ihre Körpertemperatur nicht ganz so tief ab und die Körperfunktionen laufen nicht ganz so sparsam. Sie erwachen öfter aus ihrer Ruhe, um Nahrung zu sich zu nehmen. Sollte es aber besonders kalt sein oder ein extremer Mangel an Nahrung bestehen, fallen sie in eine etwas tiefere Ruhe, um so Kräfte zu sparen und nicht zu verhungern.

Neben den Tieren, die ruhen und schlafen, gibt es auch andere, die in eine Starre - die so genannte Winterstarre - fallen. Dazu gehören Insekten, Amphibien wie Frösche, Reptilien wie Schildkröten und Eidechsen sowie einige Fische. Ihre Körpertemperatur sinkt mit der Außentemperatur, daher kommt auch die Bezeichnung "wechselwarm". Frösche vergraben sich im Schlamm oder suchen sich ein geeignetes Erdloch, Insekten suchen unter Baumrinden Unterschlupf und Fische erstarren im Wasser. Sie selbst können ihren Körper nicht erwärmen - nur mit dem Ansteigen der Außentemperatur erwachen sie wieder "zum Leben". Dauert die Phase der Starre jedoch zu lange an oder ist es zu kalt, sterben sie schließlich und erwachen nicht mehr durch die wärmenden Sonnenstrahlen des Frühlings.

Weihnachten in Afrika

Weihnachten in Afrika
von Kai Hirschmann

Zwar sind die meisten Menschen in Afrika Muslime, doch auch auf dem schwarzen Kontinent gibt es Länder, in denen viele Christen leben. Und die freuen sich natürlich auf Weihnachten. Am Beispiel Kenia, Nigeria und Ägypten zeigen wir dir, dass man in Afrika auch ohne Tannenbaum und weiße Schneepracht ein schönes Weihnachtsfest feiern kann.

Am Heiligen Abend haben vor allem die christlichen Kinder in Kenia alle Hände voll zu tun. Denn sie müssen das Haus sauber machen und schmücken. Außerdem ist es ihre Aufgabe, das festliche Essen vorzubereiten.

Am 25. Dezember feiern die Christen in Kenia dann mit ihrer Familie das Weihnachtsfest mit einem großen Festmahl. Nach dem Essen gehen alle dann in ihrem Dorf von Haus zu Haus und wünschen sich gegenseitig frohe Weihnachten. Dabei werden auch kleine Geschenke ausgeteilt. Wieder zu Hause wird dann bis in die frühen Morgenstunden weiter gefeiert und getanzt.

Nigeria: Die Reichen beschenken die Armen
An Weihnachten kommen auch in Nigeria die Familien zusammen, um gemeinsam zu essen und zu feiern. Dabei sind oft auch muslimische Verwandte mit dabei. Die dürfen natürlich mitfeiern.

Ein klassisches Weihnachtsessen ist in Nigeria "Iyan", eine sehr scharfer Gemüseeintopf.
Lange Zeit war es in diesem afrikanischen Land nicht üblich, dass sich die Familienmitglieder gegenseitig beschenkt haben. Dafür gaben die Reichen am "Fest der Liebe" den Armen etwas. Leider ist dieser schöne Brauch heute in weiten Teilen des Landes in Vergessenheit geraten.

Ägypten: Kopten feiern am 7. Januar
In Ägypten ist etwa jeder achte Einwohner ein koptischer Christ. In der koptischen Kirche gilt noch - wie in Russland - der julianische Kalender. Daher feiern die ägyptischen Christen Weihnachten erst am 7. Januar.

Vor dem Heiligen Abend fasten die Kopten 43 Tage lang. Dabei essen sie tagsüber kein Fleisch, sondern nur Gemüse. Pünktlich zu Weihnachten ist das Fasten dann beendet. Nun gibt es ein großes Festessen im Familienkreis. Für den feierlichen Anlass sollen alle neue Kleider tragen, um das Christkind gebührend willkommen zu heißen.

Weihnachten in Ozeanien

Weihnachten in Ozeanien
von Kai Hirschmann

In Ozeanien, das auf der anderen Seite der Erde liegt, ist es am 25. Dezember gerade Hochsommer. Klar, dass das Weihnachtsfest dort auch ganz anders gefeiert wird als bei uns.

Bei über 35°C kommt der Weihnachtsmann in Australien ganz schön ins Schwitzen. Santa Claus, wie der Weihnachtsmann hier heißt, stapft hier natürlich auch nicht in einem dicken roten Mantel durch den Schnee - sondern sitzt schon mal in Badehosen im Boot. Er bringt den Kindern die Geschenke an den Strand, wo die Weihnachtsparty stattfindet.

Da die meisten Australier ursprünglich einmal aus Europa eingewandert sind, schätzen sie aber auch das klassische Weihnachtsfest unterm Tannenbaum. So stellen viele Australier zu Hause Tannenbäume aus Plastik auf, besprühen diese mit Tannenduft und Kunstschnee - zünden Kerzen an - und haben so auch ein Weihnachtsfest, wie wir es kennen.

Philippinen: Ein Feuerwerk zum Weihnachtsfest
Die Philippinen sind der einzige Staat in Südostasien, in dem mehrheitlich Christen leben. Die Weihnachtszeit kündigt sich hier ab November mit großen Feuerwerken an. Schon ab dem 16. Dezember erinnern die Philippinos dann an die Geburt Jesu. Sie wünschen sich gegenseitig "Maligayan Pasko" - fröhliche Weihnachten. Auf den Straßen kannst du sehen, dass sie das wörtlich meinen. Überall kannst du nun Chöre fröhliche Weihnachtslieder singen hören.

Höhepunkt ist dann der Weihnachtstag, der 25. Dezember. Damit auch wirklich alle zum Gottesdienst kommen können, finden stündlich Messen statt. Bei jedem dieser Gottesdienste wird ein Hirtenspiel aufgeführt, das so genannte "Pastore".

Weihnachtsinsel ohne Weihnachtsfest
Die Weihnachtsinsel liegen mitten im Indischen Ozean. Da der britische Captain William Myno am 25. Dezember zum ersten Mal die Insel vor Australien betrat, wurde sie Weihnachtsinsel genannt. Doch die Bewohner der Insel sind fast alle Buddhisten oder Muslime. So kommt es, dass ausgerechnet auf der Weihnachtsinsel überhaupt kein Weihnachtsfest gefeiert wird.

Weihnachten in Amerika

Weihnachten in Amerika
von Kai Hirschmann


In Amerika wird das Weihnachtsfest am 25. Dezember gefeiert. In den USA und Kanada geht es dabei ziemlich modern zu - und alle Kinder hoffen wie bei uns auf tolle Geschenke von Santa Claus. In Lateinamerika ist das ganz anders. Dort geht es den Menschen vor allem um das gemeinsame Feiern der Geburt Jesu. Alle freuen sich vor allem auf ein leckeres Festmahl.

In den USA ist Weihnachten eine ganz große Sache - bunt und laut. Das liegt sicher auch daran, dass viele Amerikaner sehr gläubige Christen sind. Und das soll auch jeder sehen. Also dekorieren sie ihre ganzen Häuser mit bunten Lichterketten und stellen riesige Figuren vom Weihnachtsmann, seinen Rentieren in ihren Vorgarten. Die Geschäfte machen zu Xmas das Geschäft des Jahres. Sie haben riesige Weihnachtsabteilungen eingerichtet. Auch Hollywood dreht jedes Jahr spezielle Weihnachtsfilme, da die Amerikaner im Advent öfter ins Kino gehen.

Santa Claus bringt den amerikanischen Kindern übrigens erst am Morgen des 1. Weihnachtsfeiertages Geschenke. Dafür fährt er mit seiner Kutsche, die von Rentieren gezogen wird, vom Nordpol aus durchs Land. Die Kinder haben am Vorabend festlich verzierte Strümpfe an den Kaminen aufgehängt, die Santa Claus in der Nacht mit Geschenken füllt. Dass Santa Claus heute meistens rot-weiß gekleidet ist, liegt an einer erfolgreichen Werbekampagne von Coca-Cola. Vor dieser Werbekampagne war Santa meist braun gekleidet.

Argentinien: Feuerwerk - und langes Warten auf die Geschenke
Auch in Argentinien werden die Häuser zu Weihnachten geschmückt - aber statt Lichterketten vor allem mit roten Girlanden. Im katholischen Argentinien gibt es in vielen Familien nach dem Gottesdienstbesuch ein festliches Abendessen mit der ganzen Verwandtschaft. Anschließend spielen alle zusammen ein paar Spiele - und manchmal wird dann auch Tango getanzt. Um Mitternacht stoßen alle bei einem bunten Feuerwerk auf eine frohe Weihnacht an. Erst spät in der Nacht packen die Kinder ihre Geschenke aus und gehen dann glücklich ins Bett.

Mexiko: In der Kirche regnet es Süßigkeiten
Das ganze Weihnachtsfest ist in Mexiko bunt und turbulent.
Vom 16. bis 24. Dezember ziehen immer wieder farbenfrohe Umzüge, die "Psadas", durch die Straßen der Städte. Damit wird daran erinnert, dass sich Maria und Josef vor der Geburt des Christuskindes auf die beschwerliche Suche nach einer Herberge machen mussten - und am Ende nur mit viel Mühe in einem Stall unterkamen.

Am Weihnachtstag gehen dann alle mexikanischen Familien in den Gottesdienst und lauschen der Frohen Botschaft. Nach der Messe werden dann neun bunte Tongefäße, die "Piñatas", an Seilen von der Kirchendecke herabgelassen. Nun dürfen erst die Kinder, dann die Jugendlichen und später auch die Erwachsenen versuchen, die Tongefäße mit verbundenen Augen zu zerschlagen. Wer es schafft, auf den regnen Früchte und Süßigkeiten herab, die er alle aufessen darf.

Ecuador: Weihnachtsfeier mit Lamas unter freiem Himmel
Die Indios in Ecuador feiern das Weihnachtsfest oft zusammen auf dem Anwesen ihrer Arbeitgeber. Sie ziehen mit ihren Familien von ihren Hütten in den Bergen auf Lamas ins Tal. Dort beten sie erst für ihren Arbeitgeber, einen reichen Bauern, dem das Land gehört, auf dem sie täglich arbeiten. Dafür richtet der dann ein großes Fest mit einem tollen Festmahl für alle unter freiem Himmel aus. Für die armen Kinder ist das ein tolles Geschenk, denn so tolles Essen gibt es sonst nie.

Kuba: die Heilige Nacht
Auf Kuba ist Weihnachten ein Fest, an dem die Familie zusammenkommt und gemeinsam feiert. Es gibt ein Festessen - etwas ganz Besonderes für die armen Kubaner. Als Höhepunkt gehen alle gemeinsam um Mitternacht zum Gottesdienst. Geschenke gibt es an Weihnachten keine. Das wird am 6. Januar, den Dreikönigstag, nachgeholt. Damit wird daran erinnert, dass auch das kleine Jesuskind an diesem Tag von den Weisen aus dem Morgenland reich beschenkt wurde.

Weihnachten in Europa

Weihnachten in Europa
von Kai Hirschmann

So nah - und doch so anders. In vielen Ländern Europas feiern die Menschen gar nicht am 24. Dezember Weihnachten. Und auch das Christkind kennen viele nicht. So bringt zum Beispiel in Italien die gute Hexe "La Befana" den Kindern ihre Geschenke.

In Italien beginnt die Adventszeit erst am 6. Dezember mit dem Nikolaustag. An diesem Tag kommt der Nikolaus aber nicht wie bei uns bei vielen Familien persönlich vorbei, sondern er hängt in der Nacht ein paar kleine Geschenke an die Schlafzimmertüre.

An Heiligabend gibt es in Italien dann eine Geschenkelotterie. Jeder bekommt das Geschenk, dessen Nummer er gezogen hat. Das große Weihnachtsfest wird am 25. Dezember gefeiert. Die ganze Familie versammelt sich dann um die Weihnachtskrippe.

Geschenke für die Kinder gibt es in Italien an Weihnachten nicht, sondern erst am 6. Januar. Die gute Hexe "La Befana" bringt sie. Der Legende nach war La Befana eine Frau, die sich bei Christi Geburt zu spät auf den Weg zur Krippe gemacht haben soll. Sie verpasste den Stern und fand das Christkind nicht. Seitdem irrt sie auf der Suche nach dem Christkind umher und hinterlässt in jedem Haus Geschenke, in der Hoffnung, dort das Christkind zu finden.


Griechenland: Vassilius kommt an Neujahr
An Heiligabend ziehen in Griechenland die Kinder mit Trommeln und Glocken durch die Strassen und singen Lobgesänge. Das soll ihnen und ihren Familien Glück bringen. Als Belohnung bekommen die Kinder kleine Geschenke. Dann werden für zwölf Nächte lang Weihnachtsfeuer angesteckt, um die bösen Kobolde des Winters zu vertreiben.

An Neujahr bringt dann der heilige Vassilius den Kindern die großen Geschenke. Die Erwachsenen bekommen in Griechenland dagegen keine Geschenke, sondern einen Weihnachtskuchen. Darin ist eine Goldmünze versteckt. Wer die findet, soll das ganze Jahr über Glück haben.

Russland: Ein Herz für Väterchen Frost
In Russland, Weißrussland und der Ukraine ticken die Uhren anders. Da dort der Julianische Kalender gilt, feiert die orthodoxe Kirche Weihnachten erst am 7. Januar. Väterchen Frost bringt dann den Kindern Geschenke, wobei er von Schneeflocke und Babuschka begleitet wird.

Vieles am russischen Weihnachtsfest wird dir ansonsten sehr bekannt vorkommen. Auch hier gibt es einen Tannenbaum, um den sich die Familie versammelt und Weihnachtslieder anstimmt. Auch das Festessen darf nicht fehlen. Dazu gehört immer auch ein Kuchen, der mit vielen Herzen verziert ist. Jedes Herz steht für einen Wunsch an Väterchen Frost, den dieser erfüllen soll. Die Weihnachtszeit endet in Russland am 11. Januar - einen Tag vor dem russischen Neujahrsfest.

Warum gibt es den Weihnachtsbaum

Weihnachten ohne Weihnachtsbaum ist kein Weihnachten

Die Entwicklung des Weihnachtsbaumes kann zeitlich gesehen nicht genau festgesetzt werden. Es ist eher eine Mischung von Bräuchen aus den verschiedensten Kulturen. Man glaubte, dass in solchen immergrünen Pflanzen Lebenskraft stecke und deshalb wurde bereits bei den alten Römern das Haus mit Lorbeerzweigen zum Jahreswechsel geschmückt. Tannenzweige wurden in nördlichen Gebieten dafür verwendet, um bösen Geistern das Eintreten in das Heim zu verwehren und im Winter als Hoffnung auf die baldige Wiederkehr des Frühlings.

Im Mittelalter begann dann der Brauch zu bestimmten Festlichkeiten ganze Bäume zu schmücken, etwa den Maibaum. In den Kirchen gab es Bäume, die mit Äpfeln behängt wurden, um das Szenario mit Adam und Eva nachzuspielen. Noch bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde in Norddeutschland der Christbaum auf diese Art und Weise geschmückt, nämlich mit Äpfeln, aber auch mit den Figuren Adam, Eva und der Schlange. Diese Figuren waren entweder aus Holz oder sie wurden gebacken.

Im 15. Jahrhundert wurde von Bäckern erstmals ein Christbaum mit verschiedenem Naschwerk, Nüssen und Früchten dekoriert, das die Kinder dann nach Neujahr aufessen durften. Am Anfang des 16. Jahrhunderts galt der Weihnachtsbaum bei den vornehmen Bürgern dann schließlich als weihnachtlicher Schmuck. Seit dem Jahre 1605 etwa gilt der Christbaum als ein allgemein üblicher Brauch zur Weihnachtszeit.

Anfang des 18. Jahrhunderts wurden dann erstmals auch Kerzen an dem Christbaum befestigt. Ein Jahrhundert später hingen an den Bäumen der reicheren Leute auch die ersten mundgeblasenen Christbaumkugeln. Ende des 19. Jahrhunderts wurde auch das Lametta zu einer beliebten Dekoration für den Baum, denn es symbolisierte Eiszapfen. Auch durch die Literatur erfährt dieser neue Brauch immer mehr Popularität. Goethe, Schiller und auch E.T.A. Hoffmann widmen ihm Beachtung. Erst nach dem Jahre 1850, als Fichten- und Tannenwäldchen gezielt angelegt wurden, konnten sich auch normale Bürger einen Weihnachtsbaum in das Wohnzimmer stellen. Bis dahin mussten sie sich mit Tannenzweigen begnügen. Zu einem schönen Weihnachtsfest gehört ein toll geschmückter Weihnachtsbaum genauso dazu, wie der Weihnachtsmann mit einem großen Sack voller Weihnachtsgeschenke. Die Kinder der Familien, die die alten Traditionen pflegen, werden sich sicher jedes Jahr aufs Neue auf die Weihnachtszeit, Weihnachten und das ganze drum herum freuen.

Warum gibt es den Adventskalender?

Die Vorläufer unseres Adventskalenders waren kleine (christlich motivierte) Rituale, um ab dem 1. Advent oder ab Dezember die verbleibenden Tage bis zum Heiligabend bewusst wahrzunehmen und herunterzuzählen. Ob die Menschen nun pro Tag ein Bild an die Wand hingen oder eine Holzleiter aufstellten, über die das Christkind jeden Tag eine Sprosse vom Himmel herabsteigen sollte. Gerade für Kinder dachten sich Eltern vielerorts auch Kalender aus, mit denen die Kleinen ihre Geduld und ihr Bravsein unter Beweis stellen sollten.

Welcher war der 1. süße Adventskalender?
Das waren vermutlich solche Kalender, für die Mütter 24 Plätzchen auf einem Pappkarton befestigten. Die Kinder konnten davon jeden Tag eines naschen, um sich die Wartezeit bis Weihnachten zu versüßen. Übrigens gehörte zu diesen Frauen auch die Mutter des späteren Erfinders des gedruckten Adventskalenders! Denn die Pfarrersfrau aus Maulbronn hatte pro Tag eine kleine schwäbische Biskuit-Spezialität auf einen Karton genäht. Den ersten mit Schokolade gefüllten Adventskalender gab es 1958.

Welcher Kalender ging als erstes in die Massenproduktion?
Das war wohl der erste gedruckte Adventskalender des Buchhändlers und Verlegers Gerhard Lang, der durch seine Kindheitserinnerungen an Mutters selbst gebackenen und gebastelten Kalender inspiriert wurde. Der Kalender funktionierte allerdings noch andersherum als die heute üblichen: Es gab zwei Pappkartonbögen. Einen mit 24 nummerierten Kästchen und einen Bogen mit genauso vielen Weihnachtsmotiven zum Ausschneiden. Pro Tag wurde ein Teil des Bogens ausgeschnitten und auf eines der Kästchen geklebt. So setzten die Kinder nach und nach ein schönes Weihnachtsbilderpuzzle zusammen.

Wann gab es die ersten Kalendertürchen?
Einen Kalender mit Türchen und Fenstern zum Öffnen stellte Lang im Jahr 1920 her, mehr als zehn Jahre nach seiner ersten Erfindung. Dazwischen gab es noch verschiedene andere Kalender-Variationen aus seinem Druckhaus.

Entstehung des Nikolaus

In der Nacht zum 6. Dezember, dem Nikolaustag, stellen heutzutage Kinder weltweit einen Stiefel vor die Tür oder hängen einen Strumpf über den Kamin. Kaum ein anderer Brauch ist so weit verbreitet, kaum einer ist so beliebt. Doch wer der freundliche Mann im roten Mantel ist, weiß kaum einer mehr. Die historische Person ist heute fast ganz vergessen. Dabei sind es gerade seine Taten und seine Hilfsbereitschaft, die in unseren heutigen Bräuchen weiterleben.
Zwei Bischöfe gleichen Namens

Beginnen wir mit der schlechten Nachricht: Der heute bekannte Nikolaus hat nie existiert. Er ist ein Produkt aus den wenigen überlieferten Legenden zweier historischer Personen. Alle Erzählungen über den guten Nikolaus basieren auf den Lebensgeschichten zweier Bischöfe gleichen Namens. Der eine war Bischof Nikolaus von Myra, der im 4. Jahrhundert nach Christus lebte. Von ihm ist bekannt, dass er wahrscheinlich von Kaiser Licinius eingekerkert wurde. Dessen Nachfolger, Kaiser Konstantin, ließ ihn wieder frei. Nikolaos von Myra war einer der drei großen Bischöfe in der Kirchengeschichte, die ohne die sonst übliche klerikale Laufbahn zum Bischof geweiht wurde. Und zwar, weil das Volk es so wollte.

Die andere Person ist Nikolaos, der Bischof von Pinnara, gestorben 564 nach Christus, nach dem ersten Nikolaos benannt und genau wie dieser heilig gesprochen. Berichte von Wundertaten beider Bischöfe vermischten sich, doch nur Nikolaos von Myra erhielt im Osten den Ruf eines Wundertäters. Nikolaos von Pinnara geriet in Vergessenheit.

Ein Übersetzungsfehler mit weitreichenden Folgen
Die Legenden, die sich um Nikolaos von Myra ranken sind äußerst vielfältig und trugen dazu bei, dass bis zum Hochmittelalter beinahe jeder Berufsstand Nikolaos als Schutzpatron für sich in Anspruch nahm. So soll er des Öfteren Seeleuten beigestanden haben, er rettete drei römische Feldherren nach einem Fehlurteil vor dem Henker und bewahrte drei Jungfrauen vor der Schande, indem er ihnen des Nachts drei goldene Kugeln als Mitgift in die Strümpfe legte und ihnen so eine anständige Heirat ermöglichte. Doch ausgerechnet sein weltberühmtes Patronat für die Kinder, das auch heute noch am 6. Dezember gefeiert wird, beruht auf einem Übersetzungsfehler. Ein Schreiber übersetzte im Jahr 961 fälschlicherweise "drei unschuldige Bürger" mit "drei unschuldige Kinder".


Dank eines Diebstahls kam der Erfolg
Nichtsdestotrotz machte Nikolaos von Myra in der römisch-katholischen Kirche Karriere. Wem der heutige Umgang mit dem Nikolaus zu kommerziell ist, sollte daran denken, dass es auch schon im Mittelalter weniger auf den frommen Glauben als vielmehr auf die klingende Münze ankam. Pilger brachten Geld in eine Stadt und mehrten ihr Ansehen. Und wer keinen gewinnbringenden Heiligen sein Eigen nennen konnte, der besorgte sich einen durch Tausch, Kauf oder – wie im Fall des heiligen Nikolaus – durch Diebstahl! Im 11. Jahrhundert hatte die italienische Hafenstadt Bari ihre Bedeutung als politisches und wirtschaftliches Zentrum an Palermo verloren. Um nicht in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden, musste Ersatz gefunden werden. Deshalb stahlen Kaufleute aus Bari im Jahr 1087 die sterblichen Überreste des Heiligen aus seiner Kirche in Myra. Ein genialer, weil einträglicher Schachzug. Als Bari 1157 zerstört wurde, war sie dank des Kapitals der Pilger schnell wieder aufgebaut.

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Von Bari aus trat der heilige Nikolaus seinen Siegeszug durch ganz Europa an. Nachhaltig verbreiteten sich sein Kult und sein Brauchtum bis nach England, Russland und ins Baltikum. In Nordfrankreich entstand schließlich das Ritual, kleine Geschenke ihm zu Ehren zu verteilen. Diese Sitte wanderte durch den gesamten abendländischen Kulturkreis, bis nach Amerika. Seine Popularität fand im Hochmittelalter Niederschlag in der Namensgebung. Nikolaus und die Kurzform Klaus waren die beliebtesten Jungennamen. Heute sind das eher Kolja oder Niklas, aber der Ursprung ist derselbe. Zahlreiche Gotteshäuser wurden ihm geweiht. Historiker schätzen die Zahl auf vier- bis fünftausend. In den Klöstern führten die Novizen geistliche Schauspiele auf, die von seinen Wundertaten berichteten. Um ihnen mehr Dramatik zu verleihen, wurden auch die Widersacher des Heiligen dargestellt. Das konnten der Teufel oder andere Unholde sein, wie zum Beispiel Knecht Ruprecht, der lange Zeit die Rolle des Knabenmörders darstellte.

Ein Held für alle Konfessionen
Zur Lutherzeit entstand der Brauch, den Kindern am 6. Dezember, dem angeblichen Todestag des Heiligen, die Geschenke in Papierschiffchen oder Stiefel zu legen. Aus dieser Zeit stammt auch die uns heute bekannte Kleidung des Nikolaus. Die Pfarrer in einigen protestantischen Orten verboten der Bevölkerung einen als katholischen Bischof gekleideten Nikolaus von Haus zu Haus gehen zu lassen. Sie hatten die Beliebtheit des Nikolaus im Volk jedoch unterschätzt. Anstatt auf den Nikolaus gänzlich zu verzichten, zogen sie ihn um. Deshalb wurde aus der Mitra eine Zipfel- oder Pelzmütze und aus dem Ornat ein langer Mantel. Damit war die Verwandlung perfekt. Und seit der Werbekampagne einer bekannten Getränkefirma in den 1930iger Jahren sind Mütze und Mantel knallrot.

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Die Geschichte über St. Nikolaus
 
In der reichen Stadt Patara lebte vor langer, langer Zeit ein Knabe, dessen Name war Nikolaus. Vater und Mutter starben leider an einer bösen Krankheit, dadurch weinte Nikolaus Tag und Nacht. Die Eltern hinterließen ihm großen Reichtum: Gold, Silber, Edelsteine, Ländereien, Schlösser und Paläste. Auch Pferde, Schafe, Esel und andere Tiere besaß er. Doch er war trotzdem sehr traurig und konnte sich über seinen Reichtum nicht freuen. Seine Angestellten wollten ihn aufmuntern. Der Hofmeister anerbot sich, ihm seine Schlösser zu zeigen. Der Stallmeister wollte mit ihm auf den schönsten Pferden durch die Ländereien reiten. Der Küchenmeister meinte, er könne doch für alle reichen Kinder der Stadt ein köstliches Essen zubereiten.

Doch Nikolaus wollte von allem nichts wissen. Auch die Tiere spürten, dass er traurig war. Sie drängten sich zu ihm. Vom Weinen müde, wollte er sich schlafen legen. Da stieß er mit dem Fuß an einen Tonkrug, in dem viele Schriftrollen steckten. Eine davon ergriff er und begann zu lesen. "Da war ein reicher Mann, der lebte herrlich und in Freuden. Da war aber auch ein Armer, der lag vor seiner Tür und wollte nur Brotsamen die den Reichen vom Tische fielen. Doch diese gönnten sie ihm nicht. Es geschah, dass der Arme starb. Er wurde von den Engeln in den Himmel getragen. Auch der Reiche starb. Doch es kamen keine Engel, ihn zu holen".

Gleiche ich nicht dem reichen Mann in der Geschichte, dachte Nikolaus. Ich bin schön gekleidet und lebe im Überfluss. Die Bettler draußen beim Stadttor habe ich vergessen. Morgen will ich früh aufstehen und mich nach ihnen umsehen. Am Morgen schlich er sich zum Palast hinaus. Nach dem Stadttor fand er die Ärmsten der Stadt, zerlumpt, krank und elend. Als sie ihn erblickten, streckten sie die Hände entgegen. Nikolaus wollte in die Tasche greifen, doch an seinem bestickten Kleide gab es keine. Eilig löste er die schwere Goldkette vom Hals, zog den Ring vom Finger und gab es ihnen. Er schlüpfte aus dem Obergewand, dem bunten Rock, den Sandalen und verschenkte alles. Glücklich ging er nach Hause. Er war wieder fröhlich.

Nikolaus ließ auf seine Kleider Taschen aufnähen. Vergnügt schlüpfte er in seinen, weiten, roten Mantel und spazierte am Abend durch den Garten. Er füllte seine Taschen mit Nüssen, Äpfel und Mandarinen. Erneut schlich er sich aus dem Palast, ging zu den Armen und verteilte alles. Mit 12 Jahren wurde Nikolaus weit weg in die Schule gebracht. Berühmte Lehrer unterrichteten ihn und unterwiesen ihn in der Heiligen Schrift. Wo er Not und Elend sah, gab er mit vollen Händen. Doch er machte dies jeweils im Verborgenen.

Als er einmal zum Gottesdienst in die Kirche trat, wurden die Worte verlesen, die Christus zum reichen Jüngling gesagt hatte: "Willst du mir angehören, so verschenke alles was dir gehört an die Armen". Über diese Worte hatte Nikolaus oft nachgedacht. Nun ließen sie ihn nicht mehr los. Er rief den Haushofmeister, befahl ihm Geld und Gut an die Armen zu verteilen. Denn er wolle sich aufmachen ins Heilige Land, wo unser Herr gelebt hatte. Nikolaus litt auf seiner Pilgerfahrt oft große Not. Bei allem Hunger blieb er aber stets fröhlich. Er zog durch das Land und predigte das Wort Gottes. Den Kindern erzählte er Geschichten aus der Bibel.

Eines Tages kehrte er in die Heimat zurück. In Myra war der alte Bischof gestorben. Als man Nikolaus erblickte fragte man, wer er sei. Ich bin Nikolaus ein Diener Christi, antwortete er. Da führte man ihn ins Gotteshaus und ernannte ihn zum Bischof. Als er wieder ins Freie trat, stand sein alter, grauer Esel vor der Tür. Von da an wurde er sein treuer Begleiter. Nikolaus sorgte für die Gläubigen wie ein Hirt für seine Schafe. In Zeiten der Gefahr predigte er den Christen an einsamen Orten und stärkte sie im Glauben.

An seinem Geburtstag kleidete er sich jeweils in den kostbaren Bischofsmantel und nahm den Hirtenstab zur Hand. Seinen Esel belud er mit einem schweren Sack. Der war gefüllt mit Äpfel, Nüssen, Mandarinen und Honigkuchen. Er schritt durch die Strassen und verteilte die Gaben und machte diesen Tag zu einem großen Fest. Das hielt er so bis ins hohe Alter. Und als die Stunde kam da Gott ihn heimholen wollte, fiel ihm nur eines schwer, dass er sich von den Kindern trennen sollte.

Bischof Nikolaus starb am 6. Dezember 352.
Der Nikolaustag wird noch heute zum Andenken an Bischof Nikolaus gefeiert und kündigt als Vorbote das Weihnachtsfest an.

Warum hilft Salz gegen glatte Straßen?

In vielen Gebieten Deutschlands ist in den letzten Tagen der Winter eingezogen. Schnee und Eis verwandeln die Straßen dabei oft in gefährliche Rutschbahnen. Doch die Städte haben sich für den Winter gerüstet. Sie haben Streusalz gekauft, mit dem die Wege und Straßen wieder vom Eis befreien können. Aber wie funktioniert das eigentlich?

Der Professor für Physik Doktor Othmar Marti ist Experte auf diesem Gebiet. Er erklärt, dass Eis gar nicht komplett hart und fest ist. Auf der Oberfläche liegt immer ein dünner Wasserfilm, der noch flüssig ist. Es entsteht ein Kreislauf: das flüssige Wasser gefriert und gleichzeitig taut von dem Eis darunter wieder ein wenig auf und sorgt dafür, dass erneut ein Wasserfilm über dem Eis entsteht. Wird nun Salz auf die Eisschicht gestreut, wird dieser Kreislauf aus Gefrieren und Auftauen durchbrochen, sagt Othmar Marti.

Salzwasser hat einen niedrigeren Gefrierpunkt
Das Salz fällt nämlich auf den Wasserfilm und die Salzkristalle lösen sich darin auf. Salzwasser entsteht. Die Salzkristalle sind nun nicht mehr miteinander verbunden, sondern sind von einer Hülle aus Wasserteilchen umgeben. Jedes Salzteilchen bindet dabei etwa sechs Wasserteilchen an sich. Bei der Bindung von Wasser- und Salzteilchen wird Energie verbraucht. Diese Energie holen sich das Salz und das Wasser aus der Temperatur ihrer Umgebung, die dadurch abkühlt. Doch obwohl auch das Wasser kälter wird, gefriert es nicht mehr. Denn Salzwasser hat andere Eigenschaften als Süßwasser: Es gefriert nicht bei null Grad Celsius, sondern erst bei minus 21,3 Grad Celsius. "Gefrierpunktserniedrigung", nennt das Professor Marti. Das Salzwasser auf der Oberfläche bleibt also flüssig.

Salz löst sich nur in flüssigem, nicht in gefrorenem Wasser
Zugleich taut aber trotzdem weiter das Eis unter dem Wasserfilm auf. Das liegt daran, dass Wasser danach strebt, vorhandenes Salz gerecht zu verteilen. Salz kann sich aber nur mit flüssigem Wasser vermischen. Deswegen schmilzt immer mehr Eis und vermischt sich mit dem Salzwasser der Oberfläche. Wenn das gesamte Eis aufgetaut ist, sind die Straßen dann wieder frei. Das funktioniert aber nur, solange die Temperatur nicht unter minus 21,3 Grad Celsius sinkt, weil bei noch niedrigeren Temperaturen auch Salzwasser gefriert.

Es muss nicht unbedingt Salz sein
Streusalz ist übrigens "schmutziges Speisesalz", erklärt Othmar Marti. Es ist nicht so sauber, wie das Salz, das wir in der Küche zum Würzen des Essens nutzen. Dafür ist es viel billiger und erfüllt im Kampf gegen glatte Straßen den gleichen Zweck. Allerdings ist Salz überhaupt nicht gut für die Umwelt und den Boden. Die Straßen können von dem Salz zum Beispiel Risse bekommen. Daher darf meistens nur die Stadt oder die Gemeinde Salz streuen. Statt Salz könnten wir übrigens auch Zucker nehmen, verrät Othmar Marti. "Das funktioniert auch ganz wunderbar", sagt er. Aber für viele Menschen ist das süße Pulver ein Lebensmittel, und das wirft niemand gerne auf die Straße.

Quelle: dapd

Wer war die Heilige Barbara

Historisch Gesichertes wissen wir von der heiligen Barbara sehr wenig. Die Forschungsliteratur ist ungeordnet. Was über Barbara bekannt ist, entstammt ausnahmslos der Heiligenerzählung, der Legende. Aber auch Legenden enthalten „Wahrheiten”, die es zu entschlüsseln lohnt.

Der Gedenktag der heiligen Barbara wird am 4. Dezember begangen. Die Legende nennt als Zeitpunkt ihres Martyriums und Todes die Regierungszeit des Kaisers Maximinus Daia (305, 310 - 313) und Nikomedien als Lebensraum, also das östlich vom damaligen Konstantinopel (heute: Istanbul) gelegene Gebiet. Die Entstehung der Legende scheint vor dem 7. Jahrhundert im byzantinischen Raum zu liegen. Über Byzanz gelangt die Legende um 700 nach Italien, von wo aus um 1000, als die Türken Kleinasien überrennen, die Reliquien „in Sicherheit” gebracht werden. Die Reliquien gelangen in das Kloster S. Giovanni Evangelista in Torcello. Die Goldene Legende, die „Legenda aurea”, erwähnt im 13. und 14. Jahrhundert die heilige Barbara noch nicht. In liturgischen Heiligenkalendern ist sie aber schon nachweisbar. Wohl erst im 15. oder 16. Jahrhundert wurde die „Legenda aurea” um die heilige Barbara ergänzt. Das ist auch der Zeitpunkt, wo sie in der Volksfrömmigkeit den „heiligen” Daniel, den Propheten Daniel, ablöst, der bis dahin Patron der Bergleute war, weil er nach den Heiligen Schrift in der „Löwengrube” gesessen hatte (Dan 6,2-29). Seit dem 14. Jahrhundert wurden die Bergbaugebiete in Sachsen, Schlesien und Böhmen besondere Kultlandschaften der heiligen Barbara; die Verehrung in den Alpen, mit Ausnahme in Tirol, stammt überwiegend aus der Gegenreformation des 17. und 18. Jahrhunderts. Im Ruhrgebiet fand die Barbaraverehrung Einzug mit den Bergarbeitern im neu eröffneten Bergbau.

Was die Legende berichtet

Kurz gefasst erzählt die Legende von einer schönen Tochter namens Barbara, der ihr Vater Dioskuros alles angedeihen ließ, was ein wohlhabender Kaufmann seinem Kind bieten konnte: Ein schönes Zuhause, eine gute Ausbildung und die Erfüllung vieler Wünsche. Dies alles unternahm der heidnische Vater, damit seine Tochter nicht Christin wurde oder sich zu einer Heirat verleiten ließ, die gegen seine Absicht war. So durfte das Mädchen in einem Turm ihre Wohnung einrichten. Sie wurde von guten Lehrern unterrichtet. Von einem Lehrer, einem Freund des bekannten Schriftstellers Origines, erfuhr sie vom Christentum und ließ sich taufen. Um einen eigenen Betraum zu haben, der auch Treffpunkt für andere Christen sein sollte, erbat Barbara von ihrem Vater die Einrichtung eines Badezimmers. Auch diesen Wunsch erfüllte der Vater. Barbara ließ zu den beiden Badezimmerfenstern ein drittes fügen - als Lob des dreifaltigen Gottes.

Als ein junger Mann die Hand seiner Tochter begehrte, war Dioskuros nicht abgeneigt, weil derjenige von gleichem Stand und Vermögen war. Barbara aber war wenig geneigt und der Vater bedrängte sie nicht, weil er eine weite Reise unternehmen musste und auf Zeit setzte. Aber als er, wieder zurückgekehrt, seinen alten Plan verfolgte, eröffnete ihm Barbara, dass sie nicht daran denke, einen Heiden zu ehelichen, weil sie Christin sei. Ihr Vater reagierte jähzornig und unerbittlich: Vor die Wahl gestellt, den heidnischen Kandidaten zu heiraten oder grausam bestraft zu werden, floh sie vor dem Vater, der sie mit gezücktem Schwert verfolgte.

Auf der Flucht öffneten sich Barbara die Felsen und bargen sie. Ein Hirt hatte dies beobachtet und verriet sie an ihren Vater, der sie nach Hause schleppte und schwer misshandelte. Als alle seine Torturen nichts halfen, brachte er Barbara vor den Landpfleger Martian, der sie nach Reichsrecht aburteilen - also wegen Hochverrats zum Tode bestimmen sollte. Als alle Schmeicheleien Martians nicht halfen, ließ er sie derart durchprügeln, dass Barbaras Haut nur noch aus rohem Fleisch bestand und niemand mehr glaubte, sie werde die Nacht im Verließ überstehen. Aber, so erzählt die Legende, ein Engel des Herrn heilte in der Nacht alle ihre Wunden und versprach ihr Beistand bei allen noch zu erwartenden Qualen. Gott wollte Martian und Dioskuros durch sein Wunder bekehren. Martian aber schrieb die unerklärliche Heilung den Göttern zu. Barbara hielt ihm entgegen: „Nein, nein! Holz und Steine, aus dem deine Götter gefertigt sind, können das nicht. Dies ist ein Werk des Herrn des Himmels und der Erde, den ich als den einzigen wahren Gott anerkenne, für dessen Ehre ich zu sterben bereit bin.” Erneut wurde Barbara schwer misshandelt. Barbara blieb standhaft und betete: „Deine Hand, o Herr verlasse mich nicht. In dir kann ich alles, ohne dich vermag ich nichts.” Martian verurteilte Barbara zum Tode durch Enthauptung.

Dioskuros, der alle Qualen seiner Tochter mit angesehen hatte, erbat vom Landpfleger die zweifelhafte Gnade, die Rolle des Scharfrichters übernehmen zu dürfen. Unter ständiger Geißelung trieb man die nackte Barbara auf einen Hügel, wo sie hingerichtet werden sollte. Ehe Barbara ihren Kopf ihrem Henker und Vater neigte, dankte sie öffentlich für die ihr verliehene Gnade und aus den Wolken lud sie eine Stimme zur ewigen Belohnung ein. In späteren Zeiten fügen die Legenden ein, der Heiligen sei in diesem Moment versprochen worden, dass kein Mensch, der sie anrufe, ohne Sterbesakramente sterben werde. Ihr Vater schlug ihr den Kopf ab. Auf dem Nachhauseweg wurde der grausame Vater vom Blitz erschlagen. Dies alles soll an einem 4. Dezember geschehen sein.

Die Heilige als Garantin für den Empfang der Sterbesakramente

In Zeiten, in denen die Menschen von einem strengen Richter-Gott ausgingen, war das tägliche Gebet zur heiligen Barbara wegen der Verheißung zwingend. Dies erklärt auch die enorme Popularität dieser Heiligen bis in unsere Tage. Nach dem II. Vatikanischen Konzil wurde Barbara aber als historisch nicht gesicherte Heilige nicht mehr im Römischen Heiligenkalender geführt. Ihrer kulturhistorischen Bedeutung wegen wurde ihr Gedenktag aber in den Regional-Kalender für das deutsche Sprachgebiet als nicht gebotener Gedenktag (memoria ad libitum) aufgenommen.

Schon in vorchristlicher Zeit war der 4. Dezember ein besonderer Tag: Frau Holle, Bertha, Perchta, Holda und andere verzauberten Gestalten erschienen am Vortag und erschreckten die Menschen. Barbara gilt besonders als Patronin der Sterbenden, zugleich aber auch der Bergleute - laut Legende öffnete sich während ihrer Flucht vor dem Vater ein Felsen und verbarg sie -, Artilleristen, Baumeister, Turmwächter, Feuerwehrleute, Glockengießer und Glöckner. In Basel und St. Gallen feuern die Artilleristen am 4. Dezember beim Barbaraschießen 22 Kanonenschüsse zu Ehren der Heiligen ab. In Niederösterreich finden in Artilleriekasernen die oft ungezügelten Barbarataufen für junge Offiziere statt. Barbara-Essen veranstalten die ehemaligen Artilleristen. Die Bergleute begingen früher den 4. Dezember als Feiertag mit Hochamt und festlichem Mahl: Bergmanns-Kapellen in Knappenuniformen begleiteten den Tag. In Niederösterreich tragen die Frauen beim Kirchgang Barbarazweige, die während der Messfeier geweiht werden.

Barbara-Brauchtum

Barbara bildet mit Katharina und Margareta die Gruppe der „drei heiligen Madeln” (Bauernpatroninnen) unter den 14 Nothelfern. Ergänzt um die heilige Dorothea bilden die vier Frauenheiligen die „quattuor virgines capitales”, also die vier besonders heiligen Jungfrauen. Die mittelalterliche Verehrung belegen Barbaraspiele ebenso wie weit verbreitete künstlerische Darstellungen meist mit Turm und Kelch, aber auch mit Hammer, Fackel, Schwert als Marterinstrumente, später auch mit Bergmannswerkzeugen und sogar mit Kanonenkugeln. Im Burgenland ist die Tellersaat des Barbara-Weizens als „winterliches Grün” bekannt, andernorts heißt man es Adonisgärtlein. Man streut Weizen- oder Gerstenkörner auf einen flachen Teller, begießt sie mit Wasser und stellt das Ganze an einem geschützten Ort warm. Zu Weihnachten ist die Saat aufgegangen und bildet einen dichten grünen Busch, in den man als Hinweis auf das „Licht der Welt”, eben Christus, eine Kerze stellt. Bis heute werden am Barbaratag von Obstbäumen Zweige geschnitten und ins Wasser gestellt. Sie sollen zu Weihnachten blühen und den Glanz verdeutlichen, die die Geburt des Erlösers in die Nacht der Sünde gebracht hat. Verwendet werden vor allem: Weichsel, Apfel, Birne, Pflaume, Flieder, Linde, - heute nimmt man auch Äste von Mandelbäumchen, Forsythie, Jasmin, Weide und Rosskastanie. In den Alpen nennt man die Barbarazweige „Barbarabaum”. In Niederösterreich erhielt früher jedes Familienmitglied einen eigenen Zweig, um daraus sein Glück ableiten zu können. Beim Schneiden der Zweige sollten bestimmte Regeln eingehalten werden. In Böhmen durfte man nur mit dem Hemd bekleidet und mit vom Baum abgewandtem Gesicht schneiden, andernorts nur während des Vesperläutens. Am Barbaratag umwand man früher die Obstbäume mit Stroh, weil man sich von diesem Brauch reichlichen Fruchtsegen erhoffte. Das Strohband sollte die Bäume vor dunklem Zauber bewahren. Auch Wetterorakel gab es am Barbaratag: Gibt Sankt Barbara Regen, bringt der Sommer wenig Segen.

Die Wahrheit der Legende

Worin besteht aber nun die Wahrheit der Legende? Welche Aussagen teilen uns einen Sinn mit, der die Zeiten überdauert?

Das Mittelalter und die vergangenen Jahrhunderte haben weniger nach dem verborgenen Sinn gefragt. Ihnen war die Verheißung wichtig: Wer die heilige Barbara anruft, wird nicht ohne Sterbesakramente sterben. Die heilige Barbara war die Garantie für den Eintritt in das himmlische Paradies. Den Bergleuten war darüber hinaus wichtig, dass der Heiligen sich die Felsen öffneten, durch ihre Fürsprache die gefährliche Arbeit unter Tage nicht zur Todesfalle wurde. Was soll es sonst noch an versteckter Wahrheit geben?

Wir haben uns so sehr an den Namen der Heiligen gewöhnt, dass wir die alte Bedeutung ihres Namens kaum mehr erkennen. Betonen wir ihn einmal anders, nämlich als „Barbára”, dann hören wir wieder den Sinn. „Die Fremde” wäre eine bloß höfliche Übersetzung, „die wilde, ungebildete Andere” trifft den Sinn eher. Barbara ist wohl ursprünglich kein Rufname, sondern ein Spitzname, der dem wirklichen Rufnamen hinzugefügt wurde: Barbarin. Die Heilige wird gekennzeichnet als eine Andersartige, nicht Eingegliederte, die auf die Menschen fremd wirkte. Sie war in ihrer damaligen Gesellschaft wohl eine Geächtete.

Und - auf die Gegenwart bezogen - können wir uns fragen: Sind wir selbst nicht auch manchmal fremd in dieser Welt? Fühlen wir uns immer verstanden, angenommen, integriert - sei es als Privatleute, sei es als Berufsstand? Macht uns der Abbau der Schwerindustrie in Deutschland, die Aufgabe von Bergwerken, nicht fremd im eigenen Land? Die meisten von uns haben gelernt, dass sich der Mensch durch seine Arbeit definiert. Ist der Verlust von Arbeitsplätzen vor dem 65. Lebensjahr, die so genannte Freistellung, ein Prozess, der unser Selbstwertgefühl ins Ungleichgewicht bringt? Wie gehen wir selber mit „den Fremden” um? Ist nicht gerade das Ruhrgebiet ein Beleg dafür, dass die Integration anderer Nationen – erwähnt sei das Beispiel der historischen Integration der Kumpels aus dem Osten - funktionieren kann? Wieso fällt uns heute die Einbeziehung der Menschen anderer Nationen, die wir nach Deutschland gelockt haben, so schwer?

Eine zweite Wahrheit. In der Legende der heiligen Barbara spielt der Turm eine Rolle. Er ist das „Rückzugsgebiet” der Heiligen, gibt ihr Sicherheit. Sie möchte durch die Fenster im Turm ihre Weltsicht verdeutlichen. Es ist ihr nicht egal, wie sie in die Welt hinaus sieht. Es ist ihr auch nicht egal, wie sie von der Welt gesehen wird. Der Turm ist in der Antike und im Mittelalter das befestigte Haus des Adels, der eben nicht ohne Grund zu der Anrede „Hochwohlgeboren” gekommen ist. Den Kern unserer Burgen bilden die Burgtürme, die Bergfriede; in Italien sind die Adelstürme der städtischen Adelsresidenzen noch heute eine Attraktion. Wer auf den Zinnen des Turms steht, hat den Überblick, kann unbeholfenen Angriffen leicht trotzen. Aber der widerstandsfesteste Turm ist auf die Dauer nichts wert, wenn er keinen Brunnen in die Tiefe hat. Der freie Zugang zum Leben spendenden Wasser macht den Turm erst zum Lebensretter. Äußerlich sichtbar ist bloß der Turm, der Tiefgang ist verborgen.

Einerseits ist der Turm ein Bild für die - heute nicht hoch im Kurs stehende - Jungfräulichkeit, die die heilige Barbara nicht aufgeben will. Allgemeiner ist der Turm der Hinweis auf die Standfestigkeit. Nicht das Bollwerk gibt Stärke, sondern seine Verwurzelung. Ein Baum, dessen Pfahlwurzelwerk in die Tiefe reicht, bietet dem Sturm Widerstand, der Flachwurzler wird leicht entwurzelt. Welche Wurzeln haben wir? Wie tief reicht unsere Bindung? Was trägt uns, wenn uns nichts mehr zu halten scheint? Woher beziehen wir unsere Standfestigkeit? Sind wir - bildlich gesprochen - Flach- oder Tiefwurzler? Sind wir für andere ein „Turm”? Bieten wir selbst Orientierung und Richtung an, sind wir ein Halt?

Und ein drittes Element. Der Advent wird von der Lichtsymbolik geprägt. Als der Advent noch mit Martini begann, eröffnete das Licht, das in die Dunkelheit getragen wird, die Zeit der Vorbereitung auf die Ankunft des Herrn. Der heilige Nikolaus spendet Licht durch sein Tun. Indem er Menschen vor Tod und Verderben rettet, lässt er das Licht des himmlischen Jerusalems aufleuchten. Die heilige Luzia wird zur Lichtträgerin, weil sie die Hände frei haben will, um Gaben zu Bedürftigen zu tragen. Und die Lichter des Weihnachtsbaumes verweisen auf die Ankunft desjenigen, der von sich sagen wird: „Ich bin das Licht der Welt!”

Und wo ist Barbara Lichtbringerin? Sie ist es zweifach. Indem sie mahnt, sich des immer gegenwärtigen Todes bewusst zu sein und - wie die klugen Jungfrauen im Neuen Testament - wachsam zu bleiben, sensibel für das eigene Versagen, einsichtig für die eigene Schuld, leuchtet sie uns auf dem rechten Weg in den Himmel. In ihr spiegelt sich das Licht der Christusnähe, leuchtet für uns. Eben dies drücken die Barbarazweige aus, in denen uns die Heilige gleichfalls zur Lichtbringerin wird. Was am Barbaratag als Zweige wie tot aussieht, wird in der Heiligen Nacht blühen und das Leben in seiner Fülle zeigen. In den Blüten leuchtet uns das Leben entgegen. In der längsten Nacht des Jahres wird der Sieg des Lichtes angekündigt.

Wer kann die adventliche und weihnachtliche Lichtsymbolik besser verstehen, als die, die im Dunkel des Berges des Lichtes der Orientierung bedürfen?

Auch in Legenden sind „Wahrheiten” zu finden - Wahrheiten, die über den Tag hinaus Gültigkeit besitzen. Diese Wahrheiten sind versteckt. Legenden sprechen in Bildern und Symbolen. Wir sprechen heute direkt, mit Maßangaben und präzisen Zahlen und ohne verborgenen Sinn. Unsere oft oberflächliche Sprache hat wenig Tiefe, kennt oft nur eine leicht verderbliche Aktualität. Wie Pilatus scheuen wir vor der Wahrheit zurück und relativieren: „Was ist Wahrheit?” Unsere literarische Überlieferung, speziell die religiöse, hat aber Tiefen, Wahrheiten, die noch entdeckt werden können.

Quelle: http://www.religioeses-brauchtum.de/winter/heilige_barbara.html

Warum sind Rot und Grün die Farben der Weihnachtszeit?

Rot und Grün finden wir bei vielen weihnachtlichen Motiven kombiniert. Diese Farben sind nicht zufällig gewählt:

Grün ist die Farbe des Lebens und der Hoffnung. Besonders deutlich wird dies beim Weihnachtsbaum. Bäume und immergrüne Gewächse gelten seit jeher als Zeichen des Lebens. Ein auch im Winter grüner Baum steht für die Hoffnung, dass nach der kalten Jahreszeit der Frühling zurückkehrt.

Im Gegensatz dazu steht Rot für Blut. Damit weist das Symbol bereits am Tag der Geburt Christi auf dessen Tod am Karfreitag hin.

Wie kommt die Kohlensäure ins Mineralwasser?

Das kennen wir alle: Öffnen wir eine Flasche Sprudel, zischt es manchmal, oder das Wasser schwappt sogar heraus. Das liegt an der Kohlensäure im Mineralwasser. Doch wie kommt die Kohlensäure überhaupt in das Getränk hinein?

Was ist CO2?

Wenn die geschlossene Flasche geschüttelt oder erwärmt wird, schäumt das Wasser nach dem Öffnen über. Das hat mit der Kohlensäure zu tun. Es handelt sich, chemisch gesehen, um Kohlendioxid (abgekürzt: CO2). Davon kann man manchmal im Fernsehen hören oder in der Zeitung lesen. Denn Kohlendioxid ist ein Gas, das beim Verbrennen von Kohle, Holz oder Benzin entsteht. Es ist mitverantwortlich für den Klimawandel und die Erwärmung der Erde.

Was macht das Kohlendioxid mit dem Wasser

Im Mineralwasser ist aber Kohlendioxid drin, das ganz natürlich tief in der Erde entsteht, sagt Tilman Kerstiens. Er ist beim Verband Deutscher Brunnen für technische Fragen zuständig. In dem Verband haben sich viele Mineralwasser-Unternehmen zusammengetan. Tilman Kerstiens sagt: "In den tieferen Erdschichten sammelt sich Wasser, das als Regen und Schnee vorher versickert ist. Noch tiefer unten entsteht das Kohlendioxid. Wenn das Wasser und das Kohlendioxid aufeinandertreffen, verbinden sie sich in der Erde und drücken nach oben - das ist ganz ähnlich wie bei der geschüttelten oder warmen Mineralwasserflasche. Es sprudelt förmlich über", sagt der Fachmann.

Die Kohlensäure wird verflüssigt

Mineralwasser-Firmen fangen das natürlich sprudelnde Wasser auf. Leider geht es nicht, dieses Wasser einfach direkt in Flaschen abzufüllen. Weil das Kohlendioxid ebenso entweicht wie die Gasbläschen aus der Mineralwasserflasche, wenn wir sie über Nacht offen stehen lassen, wird das entweichende Gas aufgefangen. Danach kühlen die Leute in dem Mineralbrunnen es so stark ab, bis aus dem Gas eine Flüssigkeit wird. Das passiert bei minus 38 bis 39 Grad. Dadurch kann man größere Mengen in einem Tank speichern.

Kohlensäure kommt mit Druck zurück in das Wasser

Um die Kohlensäure später ins Wasser hinein zu bekommen, muss das Kohlendioxid wieder "aufgetaut" und zu Gas zurückverwandelt werden. Nun wird es mit hohem Druck in das Wasser hineingepresst, sagt Tilman Kerstiens. Der Druck sorgt dafür, dass die Kohlensäure im Wasser praktisch gefangen und gut mit ihm verbunden ist. Dann ist es ganz frisch und prickelt schön, wenn wir die Flasche zum ersten Mal öffnen.

Quelle: dapd

Warum entzünden wir den Adventskranz?

Hier ist uns die rituelle germanische Totenverehrung erhalten geblieben: Adventskränze und Grabkränze sind kaum zu unterscheiden. Die Kreisform ist Sinnbild für das ewig Zyklische, entweder beim Menschen (Leben und Tod) oder in der Natur (Zusammenfallen von Anfang und Ende des Jahres). Die immergrüne Farbe symbolisiert – wie beim Christbaum – Fruchtbarkeit und Leben. Und die 4 Kerzen stehen nicht nur für die Adventswochen, sondern für die Jahreszeiten. Das Kerzenfeuer selbst bedeutet das Sonnenlicht, das zunächst immer spärlicher wird. Früher zündete man erst 4, dann 3, dann 2 und schließlich nur 1 Kerze an, als Symbol für die abnehmende Sonnenkraft. Zur Wintersonnenwende entzündeten die Menschen dann feierlich wieder alle Lichter. Heute beginnen wir mit 1 Kerze, dann kommt jeden Sonntag eine weitere dazu: ein weiterer Schritt durch den Lebenskreis. Wenn an Weihnachten schließlich alle 4 Kerzen brennen, haben wir den Kreislauf von Leben und Tod bis zum Ende durchlaufen und befinden uns nun, mit der Neugeburt des Lichts, am Anfang eines neuen Zyklus.

Warum wird Zucker nicht schlecht?

Viele Kinder naschen gerne Zucker, wenn er auf dem Tisch steht. Sie können oftmals gar nicht genug davon kriegen. Doch warum müssen wir eigentlich nie Angst haben, dass der Süßstoff schlecht wird?

Zucker hat kein Mindesthaltbarkeitsdatum

Wer im Supermarkt genau hinguckt, stellt fest, dass auf einer Packung Zucker kein Mindesthaltbarkeitsdatum steht. Während für andere Lebensmittel angegeben wird, wie lange sich die Sachen mindestens halten werden, gibt es das für Zucker nicht. Zucker wird nicht schlecht. Professor Andre Lipski von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn im Bundesland Nordrhein-Westfalen weiß auch, warum das so ist. Er sagt: "Das liegt daran, dass der Zucker jedem Schimmelpilz oder Bakterium sofort das Wasser entzieht. Bakterien sind winzigkleine Lebewesen. Wie Schimmelpilze können sie dafür sorgen, dass Lebensmittel schlecht werden. Kommen Pilze oder Bakterien mit Zucker in Berührung, verlieren sie all ihr Wasser und sterben. Ohne Wasser können sie nicht leben.

Zucker als Konservierungsmittel?

Aus diesem Grund wird nicht nur Zucker selbst nie schlecht, er lässt sich auch ähnlich wie Salz als Konservierungsmittel nutzen. Damit ist gemeint, dass Sachen mit Zucker lange haltbar gemacht werden können. Marmelade zum Beispiel hält sich gut. Sie besteht aus viel Zucker. Beim Marmeladekochen kommt es aber darauf an, nicht zu wenig Zucker zu nehmen. Ist zu wenig Zucker in der Marmelade, können sich Bakterien prima von ihr ernähren. Dann wird auch die Marmelade schlecht.

Quelle: dapd

Die Brüder Montgolfier

Am 26. August 1740 wurde Michel-Jospeh Montgolfier geboren. Zusammen mit seinem Bruder Étienne eroberte er für die Menschen am 4. Juni 1783 den Luftraum - erstmals starteten sie einen Heißluftballon.


Am 04. Juni 1783 gelang Joseph und Étienne de Montgolfier der erste Start eines Heißluftballons. Die Brüder verbrannten Papier unter der Öffnung eines aus Taft und leichten Stoffen gefertigten Hohlkörpers. Durch die entstandene Heißluft blähte sich der Seidensack auf und schwebte zur Decke, denn Luft dehnt sich bei Wärme aus, wird leichter und steigt nach oben.

Fliegende Tiere
Am 19. September 1783 wiederholten sie das Experiment vor den Augen des französischen Königspaares, Ludwigs des 16. und Marie Antoinette. Unter einer großen Montgolfière schickten die Brüder in einem Käfig einen Hahn, einen Hammel und eine Ente auf eine 8-minütige Reise, die die Tiere gut überstanden.

Und schwebende Menschen
Da die Tiere das Experiment überlebten, gab der König die Erlaubnis zu einem Aufstieg mit Menschen: Als erste Ballonfahrer der Menschheitsgeschichte gelten Jean-François Pilâtre de Rozier und der Gardeoffizier François d’Arlandes, die am 21. November 1783 aus dem Garten des Schlosses La Muette bei Paris mit einem Heißluftballon aufstiegen. Der Flug dauerte 25 Minuten und endete erfolgreich auf der Butte aux Cailles, einem bekannten Pariser Hügel. Das Ereignis löste große Begeisterung aus. Weitere Luftfahrten im gleichen Jahr folgten. Der offiziellen Geschichtsschreibung zufolge hatte der Mensch mit der Eroberung des Luftraumes begonnen.

Montgolfiers mögliche Vorläufer
Aus heutiger Sicht waren die Brüder Montgolfier wahrscheinlich nicht die ersten Ballonkonstrukteure. In Südamerika sollen die Inkas bereits um das Jahr 250 nach Christus Heißluftballone eingesetzt haben. Weil die Inkas die Bedeutung ihrer eigenen Kultur durch die bewusste Zerstörung jedes Beweises der Leistungen ihrer Vorgängerkulturen steigerten, ist davon nichts geblieben.
Schon 1694 behauptete der französische Missionar Bassou in Peking zur Krönung des Kaisers Fo-Kien steigende Luftballone gesehen zu haben, und 1709 soll der Brasilianer Laurenca dem König von Portugal eine Heißluftballonfahrt über Lissabon vorgeführt haben. Doch sind diese Überlieferungen ebenso unsicher wie jene, dass der portugiesische Physiker Don Guzmann in Gegenwart des Könighofes in Lissabon mit einer Heißluft-Konstruktion bis an die Decke gestiegen sein soll.
Insofern gebührt den Brüdern Montgolfier sicher auch in Zukunft der Ruhm, die ersten gewesen zu sein, die den Menschen den Aufstieg in die Lüfte ermöglicht hatten.

Quelle: t-online.de

Wie werden eigentlich Legosteine hergestellt?

Mit Legosteinen spielen viele Kinder sehr gern. Sie bauen Häuser, Burgen oder Autos damit. Doch wie werden Legosteine eigentlich hergestellt? Helena Seppelfricke kann das erklären. Sie ist Pressesprecherin bei der Firma Lego. Das heißt, sie antwortet Journalisten, wenn sie Fragen zu dem Spielzeug haben. Helena Seppelfricke erklärt: "Legosteine gibt es schon seit dem Jahr 1958. Seit 1963 bestehen sie aus dem Kunststoff, aus dem sie noch heute gemacht werden".


Ein spezieller Kunststoff
Dieser Kunststoff hat einen langen und schwierigen Namen: Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat. Abgekürzt heißt das Material ABS. Dieser Kunststoff ist sehr hart, und er glänzt matt. Seine Oberfläche bleibt auch dann glatt, wenn Kinder auf einem Stein herum kratzen oder mit den Zähnen hineinbeißen. Außerdem lässt ABS die Steine besonders gut aneinander haften, erklärt Helena Seppelfricke.

Legosteine werden sehr heiß gepresst
Legosteine werden in speziellen Fabriken in mehreren Ländern hergestellt. Das ABS wird dort in Form von kleinen Körnchen hingebracht. Der Kunststoff wird dann auf 232 Grad Celsius erhitzt. Das ist sehr heiß. Die ABS-Körnchen schmelzen bei dieser Temperatur. Spezielle Maschinen pressen die heiße und zähflüssige Kunststoffmasse dann in Legostein-Formen. Wenn die Masse getrocknet ist, sind die Legosteine fertig.

Passgenau seit 1958
Helena Seppelfricke sagt: Es gibt 2400 unterschiedliche Formen. Die Steine, die heute hergestellt werden, passen noch immer auf die ersten Legosteine aus dem Jahr 1958. Legosteine, die niemand gekauft hat, werden wieder eingeschmolzen und zu neuen Steinen verarbeitet. Das spart Abfall und schont die Umwelt.

Spiel gut!
Doch was bedeutet der Name Lego eigentlich? Helena Seppelfricke sagt: Der Erfinder von Lego war ein Mann namens Ole Kirk Christansen, der 1932 im Süden seines Heimatlandes Dänemark eine Tischlerei für Holzspielzeug gründete. Sein Unternehmen nannte er Lego - das ist zusammengesetzt aus den dänischen Wörtern "Leg" und "Godt". Auf Deusch bedeutet das "spiel gut".

Quelle: dapd

Warum müssen Löcher in den Zähnen ausgebohrt werden?

Vor dem Zahnarzt haben manche Menschen Angst. Vor allem das Bohren in den Zähnen finden die Leute ganz schrecklich. Bohren muss der Zahnarzt, wenn er Karies gefunden hat. Das sind Löcher in den Zähnen. Aber warum müssen Löcher in den Zähnen noch zusätzlich ausgebohrt werden?


Was ist Karies?
Wer diese Frage beantworten will, muss wissen, wie Karies entsteht. Doktor Dietmar Oesterreich weiß gut über Karies Bescheid. Er ist Zahnarzt im Ort Stavenhagen im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem ist er Vizepräsident bei der Bundeszahnärztekammer. Das ist eine Organisation, in der alle Zahnärzte in Deutschland Mitglied sind.

Bakterien lieben Zucker
Dietmar Oesterreich sagt: Im Mund leben Bakterien. Bakterien sind winzigkleine Lebewesen, die wir mit bloßem Auge nicht sehen können. Manche von ihnen sind gut für uns, manche schaden uns aber auch. Die Bakterien, die Karies verursachen, brauchen genauso wie wir Nahrung, erklärt Dietmar Oesterreich. Sie mögen alles, was Stärke enthält. Stärke kommt zum Beispiel in Getreide und Kartoffeln vor. Am besten ist aber Zucker für diese Bakterien. Zucker ist zum Beispiel in Schokolade, Kuchen, Gummibärchen, Bonbons, aber auch in Cola, Fanta und anderen süßen Limonaden oder Fruchtsäften.

Säure greift die Zähne an
Die Bakterien wandeln die Stärke in Säure um, die dann die Zähne angreift. Die Säure entzieht dem Zahn wichtige Stoffe, die er braucht, um hart zu bleiben, zum Beispiel Calcium und Phosphor. Der eigentlich harte Zahn bricht irgendwann ein - dann ist ein Loch entstanden, erklärt Dietmar Oesterreich. In diese Löcher krabbeln die Bakterien hinein und leben dort gut.

Die Bakterien müssen weg
Davon bekommen die Menschen dann Zahnschmerzen und gehen zum Zahnarzt. Wenn es so weit gekommen ist, muss der Zahnarzt bohren. Dietmar Oesterreich erklärt: Mit dem Bohren werden die Bakterien entfernt. Der Zahnarzt macht das Loch im Zahn also nicht noch größer. Es geht eigentlich darum, das Loch zu säubern und zu reinigen. Hinterher füllt der Zahnarzt das Loch zum Beispiel mit einer Füllung.

Regelmäßiges Putzen schützt die Zähne
Bis ein richtiges Loch in den Zähnen entsteht, dauert es eine ganze Weile. Ein erstes Zeichen für Karies sind weiße Flecken, die ein bisschen anders aussehen als der übrige Zahn. Wenn du diese Flecken auf den Zähnen hast, braucht der Zahnarzt noch nicht zu bohren. Dann reicht es, das Mineral Fluorid zu nehmen. Das macht die Zähne wieder härter. Am allerbesten ist und bleibt es aber, sich regelmäßig zwei Mal am Tag die Zähne zu putzen und nichts Süßes zwischen den Mahlzeiten zu essen, so der Fachmann.

Quelle: ddp

Warum finden Brieftauben immer nach Hause?

Hast du dich schon einmal verirrt und den Heimweg nicht mehr gefunden? Brieftauben passiert das nicht. Die finden immer nach Hause. Aber warum ist das so? Doktor Martin Haase kennt die Antwort. Er ist Biologe und arbeitet in der Vogelwarte Hiddensee in der Stadt Greifswald im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Dort beobachtet und erforscht er Wildvögel.

Eine Landkarte im Kopf
Die Brieftaube ist zwar ein Haustier, aber das war nicht immer so, sagt der Fachmann. Sie stammt von der Felsentaube ab, die auf Klippen und in Berghöhlen lebt. In freier Wildbahn ist diese Taubenart sehr ortstreu. Sie baut ihr Nest gerne am selben Fleck oder bleibt zumindest in der näheren Umgebung. Dorthin findet sie immer wieder zurück. Von Natur aus hat sie nämlich einen ganz tollen Orientierungssinn. Die Taube hat so etwas wie eine Landkarte. "Keiner weiß genau, wie die aussieht", sagt der Experte. "Aber darauf kann die Taube schauen, dran riechen und sich mit anderen Sinnen orientieren."

Besondere Farbstoffe in den Taubenaugen
Der Vogel kann auf verschiedene Weise seinen Weg finden. Er hört, sieht und riecht also. Außerdem hilft ihm das Magnetfeld der Erde. Wie bei einer Kompassnadel, die nach Norden ausschlägt, erspürt die Taube mit ihrem Schnabel die Richtung. Wichtiger noch als der Schnabel scheinen die sogenannten "Cryptochrome" zu sein. Das sind Farbstoffe in den Taubenaugen. Damit kann der Vogel die Krümmung der Magnetfelder ablesen und so seine Position bestimmen. "Wie genau das passiert, muss aber erst noch herausgefunden werden", sagt Martin Haase. Auch die Sonne hilft der Taube nach Hause. Je nach Uhrzeit steht diese woanders am Himmel. "Das kann die Taube deuten", erklärt der Fachmann. Doch wenn der Himmel dicht bewölkt ist, kann sie die Sonne nicht richtig erkennen. Es kann passieren, dass die Taube deswegen einen Umweg fliegt.

Seit 4000 Jahren als Postbote eingesetzt
Am Ende kennt sie ihren Heimweg aber doch so gut, dass sie zu ihrem Nest zurück findet. Dieses Talent entdeckte vor 4000 Jahren auch der Mensch und machte die Taube zum ersten Flugboten aller Zeiten. Eine Armee nahm damals eine Brieftaube mit aufs Schlachtfeld. Wenn der Kampf vorüber war, wurde die Taube freigelassen. Sie flog dann mit der Siegesbotschaft nach Hause. Allerdings muss die Taube auch heim wollen, sagt Martin Haase. Wenn zum Beispiel ein Vogelweibchen daheim auf das Taubenmännchen wartet, dann ist sein Heimweh größer. Heute werden Brieftauben nur noch als Hobby gezüchtet. Die fliegen dann um die Wette zu ihrem Taubenschlag zurück.

Warum haben Adlige blaues Blut?

Wer heute leicht gebräunt ist, der passt ins Schönheitsideal. Früher war das aber anders. Blasse Haut war ein Markenzeichen der Schönen und Reichen. Während die ärmeren Leute draußen auf dem Feld arbeiten mussten und deshalb im Sommer braun wurden, konnten die Adligen im Haus bleiben oder sich gemütlich in den kühlen Schatten setzen. Durch ihre blasse Haut schimmerten die blauen Adern natürlich besonders gut hindurch. Es hatte also auf den ersten Blick den Anschein, als hätten die Adligen tatsächlich blaues Blut.

Wer bekam den ersten Stern auf dem Walk of Fame

Keine Frage, wer auf dem Walk of Fame ("Weg des Ruhms") verewigt wird, der hat es geschafft. Die amerikanische Schauspielerin Joanne Woodward hatte die Ehre, am 9. Februar 1960 als erste mit einem der berühmten Sternchen geehrt zu werden. Inzwischen zieren rund 2400 solcher Sterne den beliebten Gehsteig in Hollywood.

Warum sagt man "Das ist doch das Gleiche in Grün"?

Die Redensart beschreibt, dass zwei Dinge im Prinzip gleich sind. Aber warum denn in Grün?

Im Oktober 1921 brachte Citroen seinen Kleinwagen "5 CV" auf den Markt. Dieser war zunächst nur in der Farbe Zitronengelb erhältlich. Drei Jahre später kopierte Opel dieses Auto und stellte es unte dem Namen "4 PS" vor. Der einzige Unterschied: Das Opel-Modell war grasgrün - die Citroen-Hersteller hatten allen Grund zu sagen: "Das ist doch das Gleiche in Grün"

Wie entstehen Fata Morganas?

Reisende in der Wüste fürchteten sie, auf dem weiten Meer erzählte man sich schauerliche Geschichten über die mysteriösen Trugbilder, die ehrliche Seebären zum Schaudern brachten. Doch eigentlich ist eine Fata Morgana nichts weiter als eine Luftspiegelung und überhaupt nichts Gruseliges.

Einen ganz ähnlichen Effekt könnt ihr auch bei uns an heißen Sommertagen über asphaltierten Straßen beobachten: Über der Fahrbahn flimmert es.

Warum? Die Sonne heizt die Straße extrem auf, die heiße Luft steigt wegen ihrer geringeren Dichte hoch und trifft dabei auf die etwas kühlere Umgebungsluft. Die erhitzte Luft hat aber auch eine andere optische Dichte als kältere - so wie etwa Glas und Luft auch unterschiedliche Dichten haben.

Fällt ein Lichtstrahl durch diese beiden unterschiedlichen Schichten, wird er deshalb wie bei einem Brennglas gebrochen. Dadurch entsteht die optische Verzerrung, die wir als das Flimmern an heißen Tagen kennen.

Bei optimalen Bedingungen kann diese Brechung dazu führen, dass Landschaften erkennbar werden, die der Betrachter eigentlich gar nicht sehen kann: Die Erdkrümmung schränkt unser Sichtfeld ein - auch wenn wir auf einer riesigen Ebene stehen. Wenn dort allerdings zwei unterschiedlich heiße Luftschichten aufeinander treffen, kann das Licht so stark gebrochen oder reflektiert werden, dass Hügel oder Seen, die eigentlich hinter dem Horizont liegen, nah vor den Betrachter projiziert werden.

Dazu muss es sehr heiß und windstill sein, damit die Luftschichten ungestört aufeinander treffen können. Wo gibt es solche optimalen Bedingungen und gewaltige flache Landschaften? In der Wüste. Dort können dann zum Beispiel weit entfernte Bergketten ganz nah erscheinen, manchmal sollen Silhouetten von Städten oder sogar Seen aus dem Nichts auftauchen und Reisende verwirren.

Ermöglicht werden diese perfekten Bedingungen für eine Fata Morgana durch den Sand: Er heizt sich am Morgen schnell extrem auf. Wenn diese Hitze auf die noch kühle Morgenluft trifft, sind spektakuläre Lichtbrechungen möglich.

Auch auf dem Meer ist dieser Effekt zu beobachten. Eine Fata Morgana über dem Wasser an einem stillen, heißen Tag wäre eine Erklärung für die "Geisterschiffe", die manche Seeleute früher gesehen haben wollen und die dann Teil des "Seemannsgarns" wurden. So nennt man die oft abenteuerlichen Geschichten, die Matrosen sich erzählen.

Ihren schönen Namen hat die Fata Morgana übrigens von der Fee Morgan aus der berühmten Sage von König Artus und seinen Rittern der Tafelrunde: Die etwas eigenwillige Fee soll auf der Insel Avalon gewohnt haben, die normale Menschen nicht erreichen konnten - ganz so wie die Luftspiegelungen.

Warum werden Babys nicht heiser

Das neugeborene Baby liegt in der Wiege und schreit. Und schreit, und schreit. Ist das normal, fragen sich die besorgten Eltern. Warum wird es eigentlich nicht heiser?

Alle Laute, die wir von uns geben - ob Schreien oder Sprechen - entstehen durch die Schwingungen der Stimmbänder im Kehlkopf. Sie bestehen aus Muskeln und Gewebeschichten, und wenn sie zu stark belastet werden, etwa durch langes Schreien, kann eine Entzündung im Kehlkopfbereich entstehen. Die verhindert dann, dass die Stimmbänder frei schwingen können, und die Stimme versagt - man ist heiser. Wie viele Organe in unserem Körper sind auch die Stimmbänder einem Abnutzungsprozess unterworfen. Je mehr sie im Laufe des Lebens beansprucht werden, desto anfälliger werden sie für Ausfälle, sprich: Heiserkeit. Genau da liegt der Vorteil gesunder Babys. Ihr Organ ist brandneu und voll funktionsfähig. Entwickelt sich der Säugling zum so genannten Schreikind, kann dieser Vorteil bereits nach einem Jahr vorüber sein und das Kind wird durch die starke Beanspruchung heiser. Auch können Krankheiten im Kehlkopf für Heiserkeit schon beim Säugling sorgen. In der Regel hat das gesunde Baby jedoch eine erheblich größere Ausdauer als seine Erziehungsberechtigten. Und dafür gibt es noch einen zweiten Grund.

Der Säugling beherrscht bei der Geburt automatisch die optimale Atmung, die so genannten Bauch-Brust-Atmung. Dabei senkt sich das Zwerchfell beim Einatmen ab und drängt die Baucheingeweide nach unten. Dadurch wird der Bauch sichtbar dicker. Gleichzeitig vergrößern die Zwischenrippenmuskeln den Brustkorb. Diese Technik sorgt nicht nur für eine angenehme Stimme, das Schreien ist so viel weniger anstrengend. Menschen, die mit ihrer Stimme arbeiten, müssen diese Bauch-Brust-Atmung oft erst wieder lernen. Denn Nachrichtensprecher etwa, Lehrer oder Schauspieler können es sich nicht leisten, heiser zu sein.
Ein gesundes Baby wird also beim Schreien aus zwei Gründen nicht heiser. Erstens: das Stimmorgan ist neu und allein deshalb bei gesunden Kindern sehr belastbar. Zum zweiten beherrscht der Säugling automatisch die optimale Bauch-Brust-Atmung. So klingt die Stimme nicht nur besser, das Sprechen oder Schreien ist auch weniger anstrengend. Und deshalb werden Kleinkinder beim Schreien kaum heiser.

Wie kommt der Sand in die Wüste?

Sand entsteht, wenn Gestein verwittert

Erklären kann das Matthias Franz. Er arbeitet in der Stadt Freiburg beim Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau. Matthias Franz kennt sich mit Steinen aus. Er sagt: Der Sand in den Wüsten entsteht, wenn hartes Gestein verwittert, wie zum Beispiel Granit.

Regen, Hitze und Eis verändern das Gestein

Die Natur nagt kräftig an dem Granit, erklärt Mattias Franz. Sonne, Wind und Wasser wirken auf das Gestein. Durch die Hitze springt der Stein leicht auf und bekommt Löcher und Ritzen. Gefriert darin im Winter das Regenwasser, platzt der Stein noch weiter auf. Auch Wurzeln von Pflanzen können Teile aus dem Gestein herauslösen.

Steine werden immer kleiner

Sand entsteht aber viel häufiger aus Sandstein, sagt Matthias Franz. Sandstein war vor vielen Jahren schon einmal Sand. Der wurde zusammengepresst, zum Beispiel als sich die Kruste der Erde verschoben hat. Die Natur löst auch aus dem Sandstein Teile heraus. Wind und Wasser tragen die kleinen Steine immer weiter mit sich fort. Dabei schleifen sich die Ecken und Kanten der Steinchen ab. Mit der Zeit werden daraus immer kleinere und rundere Sandkörner.

Es gibt verschiedene Wüsten

Die großen Sandwüsten sind dort, wo es viel Gestein gibt, aus dem Sand entstehen kann, oder wo der Wind den Sand hingeweht hat, erklärt der Experte. Aber nicht jede Wüste besteht aus Sand. Es gibt zum Beispiel Fels- oder Steinwüsten, aber auch Salz-, Lehm- und Eiswüsten, sagt Matthias Franz.

Quelle: dapd

Wie viel sollen wir trinken?

Der Flüssigkeitsbedarf des Körpers ist nicht so hoch wie angenommen! Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Trink-Empfehlung von zwei Litern Wasser am Tag überholt ist. Stattdessen genügt es, nur zu trinken, wenn man durstig ist. Das berichtet National Geographic Deutschland in der Oktober-Ausgabe. Grundlage für die Empfehlung von zwei Litern Wasser täglich war offenbar eine Studie von 1933. Aus Untersuchungen an Nagetieren wurde damals für den Menschen ein Tagesbedarf von 2,5 Litern Wasser abgeleitet, um den Verlust durch Bewegung und Ausscheidungen zu kompensieren.

Ein Teil dieser Flüssigkeit wird auch durch die aufgenommene Nahrung abgedeckt. Mittlerweile hat man festgestellt, dass der verbleibende Flüssigkeitsbedarf zu hoch angesetzt wurde und auch mit anderen Getränken, darunter sogar Kaffee, gedeckt werden kann. Statt der alten Faustregel empfehlen die Wissenschaftler, lieber auf die Signale des Körpers zu achten. So ist ein untrügliches Zeichen für Wassermangel die Farbe des Urins: Ist dieser dunkelgelb, wird es mal wieder Zeit für ein Glas Wasser.

Warum kann man sich nicht selbst kitzeln?

Nicht jeder Mensch ist gleich kitzelig. Auch an verschiedenen Körperstellen reagieren wir unterschiedlich empfindlich auf Kitzeln. Aber warum kann man sich nicht selbst kitzeln? Und was hat es mit dieser Körperreaktion überhaupt auf sich, bei der äußere Reize unfreiwilliges Lachen und Zuckungen auslösen?

Der berühmte britische Naturforscher Charles Darwin (1809 - 1882) glaubte, dass der Kitzelreiz vor allem einen sozialen Hintergrund habe und zum Beispiel Ausdruck von Annäherungen und Gefühlsregungen untereinander sei. Darwin vermutete, dass man sich nicht selbst kitzeln könne, da der Moment des Reizes unerwartet kommen müsse. Tatsächlich ist man empfindlicher, wenn man mit dem Kitzeln "überrascht" wird und nicht darauf vorbereitet ist. Damit ist das Phänomen allerdings noch nicht geklärt.

Neurologen - also Ärzte, die sich mit unserem Nervensystem beschäftigen - fanden heraus, dass es etwas mit der Informationsverarbeitung des Gehirns zu tun hat. Das Gehirn nimmt ständig Informationen und Reize wahr - und muss dabei wichtige von weniger wichtigen unterscheiden, um auf mögliche Gefahren schnell reagieren zu können. Für äußerliche Reize und Berührungen anderer ist man also besonders sensibilisiert.

Kitzelt man sich selbst, ist der Körper darauf vorbereitet. Verantwortlich dafür ist das Kleinhirn, das genau weiß, welche Bewegungen der Körper als nächstes machen wird. Die Information wird an das Großhirn weitergegeben. Dieses sorgt dafür, dass zum Zeitpunkt des Kitzelns alle Nervensignale herabgesetzt werden, die von der entsprechenden Körperstelle ausgesendet werden. Als unwichtig erachtete Reize nehmen wir also weniger ausgeprägt oder sogar überhaupt nicht mit unserem Bewusstsein wahr.

Wozu dient der Kitzelreiz?

Das Gehirn wäre nicht in der Lage, alle Informationen bewusst zu registrieren und zu verarbeiten und "filtert" daher bestimmte aus. Wir haben also eine selektive (auswählende) Wahrnehmung und Empfindung der Dinge. Deshalb reagieren wir auch viel empfindlicher auf eine völlig überraschende "Kitzelattacke" oder das Kitzeln durch Menschen, die wir weniger gut kennen. Der Körper ist besonders aufmerksam, wenn etwas Unerwartetes passiert, was er zunächst nicht einschätzen kann und eine eventuelle Gefahr darstellt.

Besonders kitzelig sind wir größtenteils an Körperstellen, die sehr schutzbedürftig und empfindlich sind. Ein Kitzeln auf der Haut könnte zum Beispiel durch ein stechendes Insekt ausgelöst werden. Die Reaktion darauf ist also zunächst eine Schutzfunktion des Körpers, der auf fremde Reize erst einmal mit einer Abwehrhaltung reagiert: Man ist in Alarmbereitschaft, fängt an zu zucken oder um sich zu schlagen. Aber warum lachen wir, wenn man uns kitzelt?

Es gibt verschiedene Theorien über die Hintergründe der körperlichen Reaktion auf ein Kitzeln. Man vermutet, dass wir nach dem ersten "Schreck" des Kitzelns lachen, wenn der Körper die Berührung nicht als Bedrohung einstuft. Allerdings brechen wir beim Kitzelreiz in ein mehr oder weniger unfreiwilliges Lachen aus, das nicht immer ein Ausdruck von Freude sein muss. Kitzeln kann für den Menschen sowohl als schön, als auch als äußerst unangenehm oder gar qualvoll empfunden werden. So kann man sich untereinander auf "neckende" Art kitzeln, was eher einen freundschaftlichen Hintergrund hat, oder auf liebevolle und zärtliche Art. Bei der Frage, ob wir den Reiz als angenehm wahrnehmen, spielt es also auch eine Rolle, wer uns kitzelt.

Kitzeln: Genuss oder gar Quälerei

Das Kitzeln kann auch in feindseliger Absicht geschehen. Über einen längeren Zeitraum kann Kitzeln als sehr schmerzhaft empfunden werden oder den Menschen gar in den Wahnsinn treiben. Von der Römerzeit bis ins Mittelalter galt es als Foltermethode, mit der man seine Feinde quälte, Zwang ausübte oder einen "gesellschaftlich Geächteten" öffentlich demütigte.

Das so genannte "Ziegenlecken" war eine besonders grausame Folterei, die zum Beispiel zur Erpressung angewandt wurde. Dabei wurde das Opfer gefesselt, und man bestreute empfindliche Hautstellen - zum Beispiel die Füße - mit Salz. Eine Ziege sollte dann mit ihrer rauen Zunge das Salz auflecken. Da der Kitzelreiz den Menschen zum krampfhaften Gelächter zwang, bewirkte man mit dieser Methode auch noch, ihn dabei zu erniedrigen und vor anderen ins Lächerliche zu ziehen.

Allgemein ist Kitzeln aber eine wichtige Schutzfunktion - und ein bedeutender Bestandteil von Berührungen in zwischenmenschlichen Beziehungen. Es ist oft ein Ausdruck von Zärtlichkeit und Nähe - und wird zum Beispiel von vielen Babys und Kleinkindern als besonders angenehm empfunden. Auch einige Tiere reagieren auf Kitzelreize. Dressierte Schimpansen sollen Menschen in einer antrainierten Gebärdensprache sogar immer wieder dazu aufgefordert haben, sie zu kitzeln, da sie es als "Genuss" empfanden.

Warum haben Menschen eine Körpertemperatur von 37 Grad?

Wenn es draußen richtig heiß ist, laufen wir im T-Shirt und in kurzen Hosen los. Im Winter hingegen kramen wir einen dicken Pulli aus dem Schrank. Mit unserer Kleidung sorgen wir mit dafür, dass unser Körper stets 37 Grad warm ist. Doch warum ist das so? Warum haben Menschen genau diese Körpertemperatur?


Der Mensch ist ein "gleichwarmes" Lebewesen

Die Antwort auf die Frage weiß Heinrich Meyer von der Technischen Universität München im Bundesland Bayern. Er kennt sich mit unserem Körper gut aus und sagt: Der Mensch gehört zu den gleichwarmen Lebewesen. Das heißt, dass die Temperatur sich nie drastisch verändert. Gleichwarme Lebewesen haben eine Temperatur von etwa 37 bis 39 Grad Celsius. Diese Temperatur hat sich im Laufe ihrer Entwicklung durchgesetzt. Säugetiere und Vögel haben eine gleichbleibend hohe Temperatur. Der Mensch gehört zu den Säugetieren, denn Babys bekommen Milch von ihrer Mama.

Vorteile der gleichbleibenden Körpertemperatur

Heinrich Meyer sagt, dass die gleichbleibend hohe Temperatur für die Lebewesen Vorteile hat. Sie können zum Beispiel in der Nacht oder im Winter aktiv sein und müssen nicht ruhen. Dafür brauchen sie aber auch mehr Nahrung als wechselwarme Lebewesen, denn das Beibehalten der Temperatur kostet Energie. "Ein wechselwarmes Krokodil kann beispielsweise ein halbes Jahr ohne Nahrung auskommen. Säugetiere oder Vögel können das nicht", sagt Heinrich Meyer. Wechselwarme Tiere sind in etwa so warm wie ihre Umgebung. Bei Kälte sind sie nicht so aktiv wie bei Wärme.

Welche Funktion hat Fieber?

Dass die Temperatur bei gleichwarmen Lebewesen zwischen etwa 37 und 39 Grad liegt, hat seinen Grund. Bei höherer Temperatur nämlich könnten die Zellen - also die Bausteine unseres Körpers - kaputt gehen. Alle Stoffe im Körper sind an die gleichbleibend hohe Temperatur gewöhnt. Verändert sich etwas, ist das Zusammenspiel im Körper gestört und die Arbeitskraft nimmt ab, so der Experte. Eine Ausnahme gibt es aber, das ist das Fieber. Wenn wir Fieber haben, kann unser Körper besser dafür sorgen, dass wir wieder gesund werden. Es gibt aber auch hier eine Grenze. Steigt die Temperatur beim Menschen über 41 Grad, beginnen im Körper gewisse Dinge zu versagen. Dann wird das für uns lebensbedrohlich.

Quelle: ddp

Wieso jagen viele Tiere nachts?

Tagsüber gehen Kinder in die Schule und Erwachsene zur Arbeit. Nachts ruhen sie sich aus und schlafen. Bei vielen Tieren ist es genau andersherum: Nachts versuchen sie, Beute zu machen. Am Tag dösen sie. Doch warum jagen die Tiere nachts und nicht tagsüber?

Schutz vor Feinden

Dafür gibt es zwei Gründe. Tiere, die nachts auf Futtersuche gehen, sind dann selbst besser geschützt vor ihren Feinden, die tagsüber jagen. Zu diesen Feinden gehören zum Beispiel Greifvögel wie Bussarde, Falken oder Habichte.

Besondere Sinne nutzen

Der zweite Grund, warum manche Tiere nachts jagen, sind ihre besonderen Eigenschaften. In der Nacht aktive Tiere haben oft besondere Sinne und andere Fähigkeiten, um an Beute zu kommen. Eulen sind ein Beispiel dafür. Sie können lautlos fliegen, weil ihr Gefieder ganz weich und fluffig ist. So können sich die Eulen Mäusen nähern, ohne dass die kleinen Nager etwas merken. Und Mäuse fressen Eulen sehr gerne.

Eigenschaften der Eule

Eulen haben noch eine andere besondere Eigenschaft: Sie hören außergewöhnlich gut. Ihr Gesicht hat eine Art Schleier aus Federn. Der funktioniert so ähnlich wie eine Satellitenschüssel, die viele Menschen zu Hause auf dem Dach oder auf dem Balkon haben, um Fernsehsender empfangen zu können. Der Gesichtsschleier bei Eulen bündelt die Wellen, über die sich ein Geräusch in der Luft ausbreitet. Dadurch hört die Eule besser als die Maus, die sie jagt. Und das ist für die Eule ein Vorteil.

Fledermäuse sind nachtaktiv

Auch Fledermäuse gehen nachts auf Jagd. Sie hören wie Eulen auch sehr gut. Dafür stoßen sie ganz hohe Laute aus und orientieren sich mit Hilfe des Echos, das ihre Beutetiere zurückwerfen. Diese Methode heißt Echolot oder Sonar. U-Boote wenden sie auch an, um die Wassertiefe zu bestimmen. Andere nachtaktive Tiere wie Nachtfalter riechen besonders gut. Auf die Jagd gehen nachts beispielsweise auch Waschbären, Dachse, Igel, Marder oder Wildschweine.