Weihnachten in Europa

Weihnachten in Europa
von Kai Hirschmann

So nah - und doch so anders. In vielen Ländern Europas feiern die Menschen gar nicht am 24. Dezember Weihnachten. Und auch das Christkind kennen viele nicht. So bringt zum Beispiel in Italien die gute Hexe "La Befana" den Kindern ihre Geschenke.

In Italien beginnt die Adventszeit erst am 6. Dezember mit dem Nikolaustag. An diesem Tag kommt der Nikolaus aber nicht wie bei uns bei vielen Familien persönlich vorbei, sondern er hängt in der Nacht ein paar kleine Geschenke an die Schlafzimmertüre.

An Heiligabend gibt es in Italien dann eine Geschenkelotterie. Jeder bekommt das Geschenk, dessen Nummer er gezogen hat. Das große Weihnachtsfest wird am 25. Dezember gefeiert. Die ganze Familie versammelt sich dann um die Weihnachtskrippe.

Geschenke für die Kinder gibt es in Italien an Weihnachten nicht, sondern erst am 6. Januar. Die gute Hexe "La Befana" bringt sie. Der Legende nach war La Befana eine Frau, die sich bei Christi Geburt zu spät auf den Weg zur Krippe gemacht haben soll. Sie verpasste den Stern und fand das Christkind nicht. Seitdem irrt sie auf der Suche nach dem Christkind umher und hinterlässt in jedem Haus Geschenke, in der Hoffnung, dort das Christkind zu finden.


Griechenland: Vassilius kommt an Neujahr
An Heiligabend ziehen in Griechenland die Kinder mit Trommeln und Glocken durch die Strassen und singen Lobgesänge. Das soll ihnen und ihren Familien Glück bringen. Als Belohnung bekommen die Kinder kleine Geschenke. Dann werden für zwölf Nächte lang Weihnachtsfeuer angesteckt, um die bösen Kobolde des Winters zu vertreiben.

An Neujahr bringt dann der heilige Vassilius den Kindern die großen Geschenke. Die Erwachsenen bekommen in Griechenland dagegen keine Geschenke, sondern einen Weihnachtskuchen. Darin ist eine Goldmünze versteckt. Wer die findet, soll das ganze Jahr über Glück haben.

Russland: Ein Herz für Väterchen Frost
In Russland, Weißrussland und der Ukraine ticken die Uhren anders. Da dort der Julianische Kalender gilt, feiert die orthodoxe Kirche Weihnachten erst am 7. Januar. Väterchen Frost bringt dann den Kindern Geschenke, wobei er von Schneeflocke und Babuschka begleitet wird.

Vieles am russischen Weihnachtsfest wird dir ansonsten sehr bekannt vorkommen. Auch hier gibt es einen Tannenbaum, um den sich die Familie versammelt und Weihnachtslieder anstimmt. Auch das Festessen darf nicht fehlen. Dazu gehört immer auch ein Kuchen, der mit vielen Herzen verziert ist. Jedes Herz steht für einen Wunsch an Väterchen Frost, den dieser erfüllen soll. Die Weihnachtszeit endet in Russland am 11. Januar - einen Tag vor dem russischen Neujahrsfest.

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