Bei den derzeitig herrschenden winterlichen Temperaturen fragt man sich oft: Wie entstehen eigentlich Schneeflocken? Und wie kommt es, dass sie alle so unterschiedlich geformt sind? Wenn du verstanden hast, wie Regen entsteht, kannst du die Entstehung von Schnee einfacher nachvollziehen. Wir beginnen also mit dem Regen.
Wie entsteht Regen?
Das Wasser auf der Erde, zum Beispiel aus Flüssen und Meeren verdampft, wie das Wasser beim Wasserkochen. Der entstehende Wasserdampf steigt auf in Richtung Himmel. Umso höher der Wasserdampf steigt, umso mehr kühlt er ab. Denn weiter oben in der Luft werden auch die Lufttemperaturen immer kühler. Das ist auch der Grund weshalb auf vielen Bergen das ganze Jahr über Schnee liegt. Während der Wasserdampf abkühlt, kondensiert er, das heißt er gibt kleine Tröpfchen an die Luft ab. Aus diesen Tröpfchen entstehen Wolken. Die Wolken am Himmel erscheinen zwar wie weiche, große Wattewolken, sind aber ungemütlich feucht: Sie bestehen aus unvorstellbar vielen Wassertropfen oder Eiskristallen.
Eiskristalle entstehen
Wenn es kälter wird, drücken sich die Tröpfchen in den Wolken immer stärker aneinander und verschmelzen zu immer größeren Tropfen. Sie werden schließlich so schwer, dass sie beginnen abzusinken. Auf dem Weg nach unten wachsen sie weiter, da sie immer mehr Teilchen aufnehmen. So entsteht schließlich Sprühregen. Regen mit großen Tropfen bildet sich meistens dann, wenn die Temperatur in der Wolke so niedrig ist, dass Eiskristalle entstehen. Sie vereinigen sich zu Schneeflocken, fallen nach unten und tauen in den wärmeren unteren Luftschichten wieder auf. Sie kommen dann als große Regentropfen auf der Erde an.
Wie kommen Schneeflocken auf der Erde an?
Wenn in einer Wolke die Temperatur unter den Gefrierpunkt, also unter null Grad Celsius sinkt, bilden sich in ihr keine Wassertröpfchen: Dann entstehen, wie oben kurz erwähnt, Eiskristalle. Diese Kristalle verketten sich zu Schneeflocken. Die größer werdenden Flocken werden schließlich so schwer, dass sie zur Erde fallen. Die Schneeflocken kommen jedoch nur dann als Schnee am Boden an, wenn die Temperaturen auf dem ganzen Weg, also von der Wolke bis zum Boden, unter dem Gefrierpunkt liegen.
Wie entstehen die unterschiedlichen Formen der Schneeflocken?
Die einmaligen Formen der Schneeflocken hängen mit der Temperatur und dem Wassergehalt in der Wolke zusammen. Zwar haben alle Eiskristalle jeweils sechs Seiten und sechs Spitzen, aber dennoch hat jede Schneeflocke ihre ganz eigene, individuelle Gestalt: Bei tieferen Temperaturen bilden sich eher sechseckige Schneeplättchen. Bei höheren Temperaturen entstehen kunstvoll wirkende, sechsarmige Sterne. Eine sechseckige Schneeflocke entsteht bei Temperaturen zwischen minus 17 und minus zwölf Grad. Dann lagern sich Wassermoleküle aus der Dampfphase direkt an einen so genannten "Kondensationskeim" an. Neue Moleküle, also kleinste Teilchen, die sich anlagern bevorzugen die Ecken der Sterne. Es entstehen so genannte "Fraktale". Fraktale sind Figuren, die sich selbst ähnlich sind und die durch Wachstum entstehen: Bei der Schneeflocke wachsen an jeder Ecke Röhrchen, an deren Ecken sich wiederum kleinere Röhrchen bilden. Da die Geschwindigkeit und die Richtung des Wachstums von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit abhängen, und diese nie für alle Schneeflocken völlig gleich sind, sieht jede Schneeflocke ein klein wenig anders aus als die anderen.
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