Rentiere oder Rene, wie sie auch heißen, gehören zur Familie der Hirsche. Und als solche warten sie mit einigen Besonderheiten auf: Sie sind die einzigen Großsäugetiere, die so weit im Norden leben und selbst Temperaturen von minus 50 Grad Celsius überstehen. Rentiere leben sowohl im Norden Nordamerikas als auch Eurasiens, auf Grönland und weiteren arktischen Inseln. Sie können ihre Hufe so weit spreizen, dass sie auch auf morastigen Boden oder im Schnee einen guten Halt haben. Außerdem nutzen sie sie als Schaufeln, um im Schnee nach Nahrung zu graben. Diese ist übrigens rein pflanzlich: Im Winter ernähren sich Rene von Beeren und nährstoffreichen Flechten, im Sommer von Blättern, Gräsern, Pflanzentrieben und Pilzen - sogar der giftige Fliegenpilz steht auf ihrem Speiseplan.
In Nordamerika leben drei Viertel aller wilden Rentiere, denn dort waren sie als Haustiere unüblich. In Europa und Asien sind dagegen die meisten domestizierten Rene beheimatet, viele davon in Sibirien. Rene sind als Zug- oder Lasttiere im Einsatz, sie liefern Fleisch zum Essen, Fell zum Wärmen, Geweihe als Werkzeuge oder Souvenirs. Auch wenn sie als Haustiere gehalten werden, bewegen sie sich frei in der Natur.
Dank ihrer Rolle für den Menschen und ihrer langen Geschichte als Haustier ranken sich viele Geschichten um das Rentier. Etwa die des Weihnachtsmanns: Der Legende nach spricht er die Sprache der Rene, die zu mehreren seinen Schlitten ziehen. Ihr gemeinsamer Weg soll von der Heimat des Weihnachtsmanns im Norden zu den Menschen überall auf der Welt führen. Dass acht Rentiere mit Namen Dasher, Dancer, Prancer, Vixen, Comet, Cupid, Donner und Blitzen mit dem Weihnachtsmann durch die Lüfte rauschen, geht auf ein Gedicht zurück, das ein Amerikaner im Jahr 1822 verfasste. Der bekannte Rudolph mit der roten Nase zählte nicht dazu. Ihn erfand ein anderer Dichter erst hundert Jahre später.
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