Warum ist es im Herbst so oft neblig?

An einem schönen Herbsttag kann die Sonne den Boden und die Luft noch kräftig aufheizen. In der darauf folgenden Nacht strahlen Luft und Boden die aufgenommene Wärme wieder ab. Der Boden gibt mehr Wärme ab als die Luft, da er ein schlechterer Wärmespeicher ist. Daher ist am Morgen nach einer klaren Herbstnacht der Boden kälter als die Luft.

Der kalte Boden kühlt die darüber liegende Luft ab, sodass die unteren Luftschichten kühler sind als die höheren. Da kalte Luft weniger Wasserdampf aufnehmen kann als warme, kondensiert der überschüssige Wasserdampf aus. Das bedeutet: Der in der Luft vorhandene Wasserdampf perlt zu kleinen Tropfen aus. Wir sehen diese Tröpfchen dann als Nebel.

Es gibt verschiedene Formen von Nebel. Vermischt sich feuchte warme Luft mit kalter spricht man von Mischungsnebel. Ein typisches Beispiel dafür sind die scheinbar "rauchenden" Seen an kalten Herbstmorgen, "dampfende" Straßen nach Regengüssen oder der "Frosthauch", wenn wir im Winter unseren Atem sehen.

Bleiben die Luftschichten getrennt und überlagert milde Luft die kalten Luftschichten am Boden, spricht man von Inversionsnebel. So bleibt der Wasserdampf aber auch Abgase, Rauch und Staub, in der in der Kaltluftschicht gefangen. Diese Art Nebel ist sehr zäh, oft bedarf es richtiger Stürme, damit er sich auflöst. Besonders häufig ist Nebel im November, daher gilt er auch als "Nebelmonat".

Quelle

Was heißt, etwas "in petto" zu haben?

Man soll nicht lügen, muss aber auch nicht alles sagen. Dieses Motto gilt für Leute, die etwas "in petto" haben. Die Formulierung leitet sich vom lateinischen "in pectore" ab. Das meint wörtlich: etwas in der Brust verschlossen zu bewahren. Solange man etwas nur "in petto" hat, formt sich zwar ein Gedanke, man redet aber noch nicht darüber. Das muss gar nicht böse gemeint sein: Oft geht es dabei einfach um eine Überraschung für andere.

Warum bekommen wir manchmal Schluckauf?

Beim Schluckauf zieht sich das Zwerchfell des Menschen ruckartig zusammen, ohne dass der Betroffene es verhindern kann. Das Zwerchfell ist ein großer flacher Muskel, der den Brustraum vom Bauchraum trennt.

Ebenfalls am Schluckauf beteiligt ist die Luftröhre, durch die die Luft beim Atmen in die Lunge hinein und wieder heraus strömt. Die Luftröhre hat einen Deckel, der beim Einatmen eigentlich geöffnet wird. Beim Schluckauf wird dieser Deckel aber plötzlich geschlossen. Der Mensch macht dann das typische Hicks-Geräusch.

Weil das Zwerchfell direkt über dem Magen liegt, kann hastiges Trinken von sehr kalten Getränken einen Schluckauf auslösen. Auch starke Gefühle wie Freude, Wut, Ärger oder Angst können die Ursache von Schluckauf sein. Das hängt mit der Arbeitsweise des menschlichen Körpers zusammen: Muskeln braucht der Mensch zum Bewegen, und die Muskeln wiederum werden von Nerven gesteuert. Gefühle wie Freude oder Angst beeinflussen die Nerven und können deshalb einen Schluckauf auslösen.

Es gibt viele Tipps, was gegen einen Schluckauf hilft. Die Betroffenen können zum Beispiel einatmen, die Luft anhalten und dann drücken, so als würden sie auf der Toilette sitzen. Auch das Trinken einer größeren Menge kalter Flüssigkeit kann helfen. Es kann Schluckauf auslösen und beenden. Sich erschrecken zu lassen, hilft auch oft. Ein Kühlkissen, wie man es gegen Schmerzen nach Insektenstichen oder Stürzen verwendet, kann auch gegen Schluckauf wirksam sein. Dafür legt man es sich auf den oberen Teil des Bauches.

Warum ist der Himmel blau?

Was wir sehen, wenn wir in den Himmel gucken, ist ein Teil des Sonnenlichts. Jeder heiße Körper sendet nämlich Licht aus. Sehen können wir Licht jedoch nur, wenn es auf einen Gegenstand trifft - und sei er noch so klein. Solche winzigen Teilchen befinden sich auch in der Atmosphäre der Erde. Diese unzähligen Luftmoleküle sind verantwortlich dafür, dass der Himmel blau erscheint.

Das Sonnenlicht besteht eigentlich aus vielen verschiedenen Farben, wie Violett, Rot, Blau und Gelb. Diese verschiedenen Farben des Lichts sind eigentlich Lichtstrahlen in unterschiedlichen Wellenlängen. Blaues Licht beispielsweise ist extrem kurzwellig. Es wird von Luftmolekülen reflektiert - also abgelenkt - und trifft dann unser Auge. Das geschieht unzählige Male. Deshalb erscheint uns der Himmel blau. Der langwellige, rote Anteil des Lichts hingegen zieht an den meisten Luftteilchen vorbei. Weil das rote Licht nicht reflektiert wird, können wir es auch nicht sehen.

Ohne Luft gäbe es also keine Streuung des Lichts. Es wäre auf der Erde immer dunkel und wir könnten Tag und Nacht die Sterne sehen. Das ist beispielsweise auf dem Mond der Fall. Der Mond hat nämlich keine Atmosphäre.

Und wieso erscheint bei einem Sonnenuntergang der Himmel rot? Das hängt mit der Länge des Wegs zusammen, den das Sonnenlicht innerhalb der Erdatmosphäre zurücklegen muss. Mittags steht die Sonne hoch am Himmel. Der Weg des Lichts durch die Luftteilchen ist relativ kurz. Abends, wenn die Sonne tief steht, ist der Weg der Sonnenstrahlen durch die Atmosphäre länger. Dabei werden die blauen kurzwelligen Strahlen bereits frühzeitig abgelenkt. Auf dem langen Weg bis zu uns haben auch die langwelligen roten Strahlen "die Chance", auf Luftteilchen zu treffen. Wird der rote Teil des Lichts reflektiert, erscheint uns der Himmel rot.

Eigentlich ist der Himmel tagsüber aber gar nicht blau, sondern violett. Doch unser Auge kann diese sogenannte ultraviolette Strahlung nicht wahrnehmen. Im Auge gibt es nämlich nur drei Arten von Sinneszellen, mit denen wir Farben sehen können, die sogenannten Zäpfchen. Mit ihnen können wir Blau, Grün und Rot unterscheiden. Den violetten Anteil des Sonnenlichts kann unser Auge nicht wahrnehmen. Manche Tiere, wie zum Beispiel Bienen, haben jedoch einen zusätzlichen Zapfentyp. So können Bienen auch UV-Licht sehen.

Quelle

Welche Farbe hat Wasser?

Wasser ist schon blau, aber nur ganz zart blau. Mit Wasser ist es so ähnlich wie mit ganz hellblauem Glas. Guckt man durch eine Scheibe aus ganz hellblauem Glas, sieht man die Farbe kaum. Schauen wir durch viele solcher Scheiben, sehen wir das Blau schon deutlicher. So ist es auch mit Wasser: Ein Strahl oder ein Glas voll Wasser ist eine so kleine Menge, dass das Wasser noch durchsichtig aussieht. Im Meer dagegen ist ganz viel Wasser. Da sehen wir die Farbe deutlicher.

Es gibt allerdings noch andere Dinge, die die Farbe von Wasser beeinflussen. Das kann zum Beispiel der Meeresboden oder bei Flüssen das Flussbett sein. Sind im Meer unten weiße Felsen, wirkt auch das Wasser gleich heller. Außerdem kommt es auch auf die Stoffe an, die im Wasser sind: In China gibt es zum Beispiel einen Fluss, der Gelber Fluss heißt. Er ist tatsächlich gelb. Das kommt davon, weil in dem Wasser Lehm ist. Der Lehm färbt das Wasser des Flusses gelb.

Außerdem können sich Pflanzen, die am Ufer eines Flusses wachsen, oder der Himmel im Wasser spiegeln. Dann sieht die Farbe des Wassers noch einmal anders aus. Das ist zum Beispiel beim Schwarzen Meer so. An das Schwarze Meer grenzen viele Länder wie Russland, Rumänien und die Türkei. Rund um das Schwarze Meer wachsen Wälder, die ganz dunkel aussehen. Weil sie sich im Wasser spiegeln, wirkt das Meer ganz dunkel.

Quelle

Warum färben sich Blätter an Bäumen im Herbst bunt?


Damit ein Blatt an einer Pflanze eine bestimmte Farbe hat, muss in dem Blatt ein bestimmter Farbstoff vorhanden sein. In einem Pflanzenblatt sind im Frühjahr und Sommer mehrere Farbstoffe da. Einer davon ist grün und heißt Chlorophyll. Chlorophyll ist ein sehr kräftiger Farbstoff, er überdeckt andere Farben. Zum Beispiel ist auch ein Gelb schon im Sommer in dem Blatt, aber es kommt gegen das Grün nicht an. Chlorophyll hat nicht nur die Aufgabe, das Blatt grün zu färben. Teile des Farbstoffs braucht der Baum auch für seine Ernährung. Und im Herbst, kurz bevor der Baum seine Blätter abwirft, wandern diese wertvollen Bestandteile der grünen Blattfarbe in den Stamm und die Äste. Dann fehlt dem Blatt auch die grüne Farbe, und es kommt das Gelb durch, das bislang überdeckt war.

Die rote Farbe des Blattes entsteht im Herbst komplett neu. Das ist ganz schön aufwendig - und das alles für kurze Zeit, denn schließlich dauert die Zeit der bunten Blätter nur wenige Wochen. Einen so großen Aufwand betreibt ein Baum nur, wenn es sich wirklich lohnt. Auch das Rotfärben des Blattes hängt mit dem Abziehen des Chlorophylls aus dem Blatt zusammen. Für den Transport in Äste und Zweige braucht der Baum Stoffe, die der Biologe Enzyme nennt. Diese Enzyme sind empfindlich: Sie vertragen Licht nicht gut. Der rote Farbstoff schützt die Enzyme, während sie die wichtigen Teile des Chlorophylls in die Pflanze bringen.

Außerdem ist Rot eine Signalfarbe, das heißt, sie sagt: "Achtung, Vorsicht". So wie Ampeln im Straßenverkehr auf uns wirken, hat das rote Blatt in der Natur eine Botschaft für Insekten. Sie suchen im Herbst nämlich Blätter, auf denen sie ihre Eier ablegen können. Mit der roten Farbe warnt das Blatt die Insekten, ihre Eier auf ihm abzulegen. Denn wenn das Blatt abfällt, stirbt es ab - und das Insektenei mit ihm.

Quelle: dapd

Warum ist man morgens größer als abends?

Für den Größenverlust am Abend sind die Schwerkraft und die Bandscheiben der Wirbelsäule, die unseren Körper beweglich machen, verantwortlich. Sie saugen sich nachts mit Flüssigkeit voll. Tagsüber, wenn wir aktiv sind, aber auch durch die Schwerkraft und das Körpergewicht, geben die Bandscheiben die Flüssigkeit wieder ab. So wird die Wirbelsäule wiederzusammengedrückt - und messbar kürzer.

Darum sind wir morgens ein bis zwei Zentimeter größer.

Wie kommt es zu den Symbolen für Mann und Frau?

Jeder kennt die Kreise mit Kreuz und Pfeil, die Bereiche für Männer und Frauen markieren.

Entnommen sind die Symbole der Götterwelt der alten Römer.

Das weibliche Zeichen symbolisierte ursprünglich den Handspiegel der Liebesgöttin Vernus, die für Schönheit und Harmonie steht.

Das Zeichen für Männlichkeit geht auf den Kriegsgott Mars zurück, zeigt Schild und Pfeil eines Soldaten oder Jägers.


Wieso gibt es Süßwasser und Salzwasser?

Kaum zu glauben: Die beiden Wasserarten unterscheiden sich in ihrem Salzgehalt. Denn nicht nur im Salzwasser befindet sich Salz. Der Anteil ist lediglich größer als im Süßwasser. Meerwasser hat normalerweise einen Gehalt von etwa 1 %. Das liegt daran, dass alles Wasser in der Natur früher oder später im Meer landet. Und auf seinem Weg dorthin sammelt jeder Tropfen Wasser jede Menge Salz ein. Denn Wasser hat die Eigenschaft, andere Stoffe in ihre chemischen Bestandteile zu zerlegen.

Wenn es regnet und das Regenwasser versickert, löst das Wasser Salze aus dem Boden. Sobald es dann wieder an die Oberfläche gelangt und einen Bach oder Fluss bildet, nimmt es das Salz mit auf die Reise. Auch im Fluss löst das Wasser wieder Salze aus dem Flussboden. Dort, wo der Fluss dann ins Meer mündet, hat das Wasser jede Menge Salz angesammelt, das mit dem Wasser zusammen ins Meer fließt. Das Meerwasser verdunstet dann wieder und das Salz bleibt zurück. Man unterscheidet übrigens nicht nur Salz- und Süßwasser, sondern auch sogenanntes Brackwasser. Das ist z. B. das Wasser in Flussmündungen ins Meer, das im Vergleich zum Süßwasser (< 0,1 %) ebenfalls einen relativ hohen Salzgehalt (0,1 bis 1 %) aufweist. Autorin: Dunja Herrmann

Warum "vertuschen" wir etwas?

Verbrechen werden vertuscht, bestimmte Umstände oder einfach peinliche Vorfälle, die nicht öffentlich werden sollen. Es geht darum, gezielt etwas zu verbergen oder sogar Spuren zu verwischen.

Das Wort ist im deutschen Sprachgebrauch schon länger bekannt als die Tusche, von der sicher viele glauben, dass sie Ursprung von „vertuschen“ ist. Es wäre ja auch sehr naheliegend: etwas mit Tische übermalen, damit es nicht mehr sichtbar ist. Doch das ist ein Irrtum.

Im alten Mittelhochdeutschen bedeuteten vertuzzen, vertussen, verdussen oder vertüschen gleich „bedecken, verbergen, verheimlichen“. Die Vorsilbe „ver-“ wirkt verstärkend. Denn tuschen an sich stand für „sich still verhalten“ und heute in Teilen Deutschlands noch für „zur Ruhe bringen, unterdrücken“. Es wird vermutet, dass tuschen lautnachahmenden Ursprung hat.*

Ausdrücke, die gerne stellvertretend für „vertuschen“ gebraucht werden, sind „etwas unter den Teppich kehren“ oder „unter den Tisch fallen lassen“. Sie sind sehr bildhaft und kaum erklärungsbedürftig: Teppich hoch, Staub und Krümel darunter kehren, Teppich wieder runter – und nichts ist zu sehen. Auch den Brotkrumen, die unter den Tisch gefallen sind, schenkt man einfach keine Beachtung ...

* Quelle: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, dtv 1999

Woher kommen Glückskekse?

Klein, süß und knusprig gibt Ihnen der Glückskeks nach dem Essen beim Chinesen noch einen Sinnspruch mit auf den Weg. Mit fernöstlich klingenden Weisheiten wie „Eine lange Reise beginnt mit dem 1. Schritt“ hat er sich eine riesige Fangemeinde erobert. Das Manko dieser Erfolgsgeschichte: Mit China haben Glückskekse rein gar nichts zu tun!


Der Erfinder der Glückskekse war nämlich nicht Chinese, sondern Japaner – und er lebte noch nicht einmal in einem asiatischen Land, sondern in den USA! Anfang des 20. Jh. betrieb der japanische Einwanderer Makato Hagiwara in San Francisco einen japanischen Teegarten. Dort kam er auf die Idee, Glückskekse zum Tee zu verteilen – und sie seinen Gästen auch mit auf den Heimweg zu geben, damit diese sich über die fernöstlichen Weisheiten unterhalten und lange an ihn zurückdenken mögen.


Bereits seit den 1960er-Jahren werden Glückskekse maschinell hergestellt. Sie bestehen aus stark zuckerhaltigem Waffelteig, der nach dem Biegen in die typische Schiffchenform schnell aushärtet. So hergestellte Kekse saugen Wasser auf – und nur deshalb muss jeder noch einmal einzeln in Folie verschweißt werden. Übrigens: In China kennt bis heute fast niemand das Gebäck, das überall sonst als Inbegriff chinesischer Kultur gilt. Machmal ist die Welt wirklich merkwürdig!

Wissenswertes über den Muttertag

Die Idee hatten bereits die Engländer im 13. Jahrhundert, als sie mit dem "Mothering Day" im Ursprung der Mutter Kirche dankten. Doch schon bald nutzten die auswärts lebenden Kinder diesen Tag, um ihre Eltern zu besuchen ("go a-mothering") und sich bei ihrer Mutter mit kleinen Geschenken zu bedanken.

In Amerika ist der Muttertag dem Engagement der Frauenrechtlerin Anna M. Jarvis (1864-1948) zu verdanken. Sie hatte eine sehr innige Beziehung zu ihrer Mutter Mrs. Anna Reese Jarvis und startete deshalb eine Briefkampagne an einflussreiche Minister, Geschäftsleute und Kongressmitglieder, um diese für die Idee des Muttertags als nationalen Feiertag zu gewinnen.

Am 10. Mai 1908 hielt Anna M. Jarvis eine offizielle Gedenkfeier zum Todestag ihrer Mutter Anna Reese Jarvis und ließ dort weiße Nelken, die Lieblingsblumen ihrer Mutter, als Zeichen für mütterliche Liebe und Güte verteilen. Im Nu setzte sich der Brauch durch, eine rote Nelke als Symbol für die noch lebende Mutter zu tragen und eine weiße zum Gedenken an die verstorbene.

Im Mai 1913 brachte das 'House of Representatives' eine Resolution heraus, dass alle Regierungsmitglieder am "Mother's Day" eine weiße Nelke tragen sollten. Der Kongress verabschiedete dann am 8. Mai 1914 eine gemeinsame Resolution, die bestimmte, dass der zweite Sonntag im Mai als Muttertag anerkannt wurde und Präsident Woodrow Wilson verkündete diesen Tag offiziell zum nationalen Feiertag. Durch die Verbreitung über die Heilsarmee fand der Ehrentag der Mütter bald auch Anhänger in Europa.

Am 13. Mai 1923 wurde der "Muttertag" dann erstmals auch in Deutschland gefeiert. Die Frauenbewegung sah im Muttertag "ein Bekenntnis zum tiefsten Wesen des wahren Frauentums".

Die Nationalsozialisten erklärten 1933 den zweiten Sonntag im Mai als Muttertag zum offiziellen Feiertag und nutzen diesen Tag für ihre politischen Zwecke.

In der DDR wurde der Muttertag als "Internationaler Frauentag" auf den 8. März verlegt. Die Leistungen der Mütter wurden als Verdienste am "neuen sozialistischen Menschen" angesehen.

Heute ist der Muttertag ein ideologiefreier und unpolitischer Bestandteil des Festkalenders und wird innerhalb der Familie gefeiert.

Wer erfand die Schultüte?

Der „Ernst des Lebens“ beginnt ... mit etwas Süßem: Zur Einschulung erhalten ABC- Schützen eine prall gefüllte Schultüte. Besonders interessant: Diesen Brauch gibt es nur bei uns, in anderen Ländern und Kulturen ist er unbekannt.

Der Brauch mit den Schultüten begann um 1810 in Sachsen und Thüringen, dort unter der Bezeichnung „Zuckertüten“. Den Kleinen wurde der Schulanfang damals mit einer Geschichte verkauft: Im Keller der Schule (wahlweise im Haus des Lehrers) wachse ein Zuckertütenbaum. Wenn die Tüten groß genug seien, sei auch die Zeit für die Schule gekommen.  


Mit der Wende zum 20. Jh. trat die Schultüte ihren gesamtdeutschen Siegeszug an – weil Arbeiter von Ost nach West, genauer ins Rhein- und Ruhrgebiet zogen. Die Kaufhäuser witterten das große Geschäft und mischten kräftig mit. Nur die Lehrer waren dagegen: Schließlich zeigten Größe, Form und Füllung, welches Kind arm und welches reich war. Doch selbst Verbote nützten nichts: Die Schultüte gehörte von nun an einfach dazu.  

Im Laufe der Zeit hat sich die Tüte stark verändert: Reiche füllten sie einst mit Marzipan und Konfekt, Arme mit Stiften und Schiefertafeln. So ließ sich zwar am Inhalt der Status der Eltern ablesen, die Arbeiter wussten sich aber zu helfen: Um die Tüte praller aussehen zu lassen, stopften sie sie unten mit Holzwolle aus. Heute zieren Comic-Figuren, Fußball-Stars oder Tiere die bunten Tüten.

Warum überhören wir den Wecker?

Ist es möglich, einen laut klingelnden Wecker zu überhören? Oder wachen wir nicht in Wahrheit auf, um den Wecker auszuschalten – und dann einfach weiterzuschlafen? Schlafforscher gaben Entwarnung für notorische Spätaufsteher: Der „überhörte Wecker“ ist keine billige Ausrede, sondern tatsächlich wahr!

Experimente aus der Schlafforschung zeigen: Das Gehirn kann akustische Reize im Schlaf vollkommen ignorieren, zumindest während des REM-Schlafs. REM steht für „Rapid Eye Movement“ (schnelle Augenbewegungen) und deutet u. a. auf intensives Träumen hin. Diese Schlaf-Traum-Phasen dauern oft nur Sekunden und nehmen gegen Morgen hin zu.


Das Besondere: Im REM-Schlaf sind viele Muskeln in Ihrem Körper vorübergehend gelähmt – damit Sie Ihre Traumerlebnisse nicht in die Realität umsetzen und beispielsweise wie wild um sich schlagen. Das heißt für das Gehirn: Es ist in den REM-Phasen besonders stark gefordert. Und es ist dann so mit sich selbst beschäftigt, dass es Reize von außen überhaupt nicht wahrnimmt (oder sofort in den Traum integriert). So kann es auch das laute Signal eines Weckers überhören ...


Außerdem ist zum Aufwachen eine Art innere Bereitschaft notwendig. Das heißt: Auch wenn Ihr Gehirn die Aufwachsignale wahrnimmt, kann es unter Umständen entscheiden: Mit mir nicht. Ich schlafe weiter.

Warum schmeckt das Essen nach dem Zähneputzen komisch?

Wenn Sie Essen schmecken, geschieht das hauptsächlich in der Nase. Denn sie kann tausende von Aromen auseinander halten. Das ist auch der Grund, warum Sie bei Schnupfen kaum etwas schmecken oder auch, wenn Sie sich die Nase zuhalten – probieren Sie es einfach einmal aus!

Der kleinere Teil Ihres Geschmackssinns (nur rund 20 %) liegt im Mund, und zwar auf der Zunge. Sie schmeckt Süßes, Saures, Salziges oder Bitteres heraus, und zwar an verschiedenen Stellen: An der Spitze eher süß, am Zungenrand salzig, im mittleren Teil sauer und ganz hinten bitter. Hier kommt nun Ihre Zahnpasta ins Spiel: Sie hinterlässt keinen besonderen Geschmack, aber sie betäubt die Geschmacksnerven auf der Zunge. Dabei er- reicht sie die vorderen Stellen der Zunge viel besser als die hinteren. Nach dem Zähneputzen schmecken Sie also: nicht süß, wenig salzig, aber nach wie vor bitter. Das ist der Grund, warum der Geschmack so unangenehm ist.

Warum duften manche Pflanzen so gut?

Diese Frage ist noch nicht endgültig geklärt, aber die meisten Forscher glauben, der Grund liegt in der Unbeweglichkeit der Pflanzen: Sie können sich nicht wegbewegen, um sich fortzupflanzen oder vor Fraßfeinden zu schützen. In Sachen Vermehrung müssen sie sich auf den Wind verlassen oder Tiere dazu bringen, für sie den Liebesboten zu spielen – und das schaffen sie u. a. mit ihrem Blütenduft. Außerdem können sie sich so vor Fraßfeinden schützen, z. B. Salbei und Rosmarin, deren Blätter einen würzigen Duft verströmen.

Pflanzen kommunizieren auch mithilfe ihrer Duftstoffe: Eine Bohnenart beispielsweise sendet chemische Stoffe aus, wenn sie von Spinnmilben befallen wird. Das Duftsignal zieht räuberische Milben an, für die Spinnmilben ganz oben auf der Speisekarte stehen. Außerdem regt es weitere Bohnenpflanzen in der Nachbarschaft dazu an, ebenfalls vorsorglich Duftsignale abzusondern, um so einen Angriff abzuwehren.

Die Duftstoffe der Pflanzen gehören zu den ätherischen Ölen, d. h. sie verflüchtigen sich schnell. Sie stecken vor allem in Blättern, Blüten oder Samen. Es kostet die Pflanzen viel Energie, diese flüchtigen Stoffe herzustellen. Deshalb haben sich einige darauf spezialisiert, ihre Duftstoffe gezielt abzugeben, etwa nur am Abend.

Warum ist Ostern das höchste Kirchenfest?

Es ist nicht nur das älteste Fest des Christentums. Es bildet auch die Grundpfeiler des Glaubens: An Ostern wird der Tod nicht verdrängt, obwohl er der tiefste Punkt ist, den ein Mensch in seiner Existenz erreicht. Viele haben Angst vor ihm. Aber: Gott ließ seinen gekreuzigten Sohn auferstehen. Dieses Ereignis nährt die Hoffnung auf Gottes Treue und darauf, dass jedem Christen zeitliches und ewiges Leben geschenkt wird. Mit der Ausbreitung des Christentums setzte sich auch in anderen Ländern durch, dass die Menschen in Erinnerung an die Auferstehung Jesu Christi ein Fest feierten. Seit dem Jahr 325 ist dieses datiert auf den 1. Sonntag nach Frühlingsvollmond.

Das Osterfest schließt neben der Auferstehung gleich die ganze Karwoche mit ein. Kara aus dem althochdeutschen bedeutet Klage, Trauer. Diese Klagewoche verbindet folgende 4 Tage: 1. den Ankunftstag Jesu in Jerusalem = Palmsonntag, 2. den Tag des letzten Abendmahls = Gründonnerstag („grün“ von greinen), 3. den Tag der Kreuzigung = Karfreitag und 4. den Tag der Grabesruhe = Karsamstag. An Ostersonntag war die Auferstehung.

Was ist Intuition?

Wir Menschen besitzen 2 unabhängige Systeme des Wahrnehmens und Denkens: Unser „Chefsystem“ namens Bewusstsein arbeitet in der linken Gehirnhälfte. Es analysiert, schreibt, spricht, rechnet usw. Seine Arbeitsweise erschließt sich uns sofort, weil sie die von uns bevorzugte ist. Die Arbeitsweise der rechten Gehirnhälfte ist weniger leicht zu beschreiben. Sie wirkt „im Hintergrund“ und funktioniert eher ganzheitlich und gefühlsbezogen. Anders ausgedrückt: Sie ist intuitiv.

Mit dem rechten Gehirn filtern Sie ständig Wichtiges aus der Flut der auf Sie einströmenden Informationen und scannen Ihre Umwelt. Dieser intuitive Radar spürt auf, ob Sie etwas jenseits Ihrer bewussten Aufmerksamkeit betrifft, ob beispielsweise Gefahr droht. Wenn Sie auf einer Party in ein Gespräch vertieft sind, ist das linke Gehirn damit beschäftigt, den Gedanken Ihres Gegenübers zu folgen und witzige Antworten zu fabrizieren. Die Hintergrundgeräusche der Party blendet es aus. Sollte aber im Stimmengewirr Ihr Name fallen, entgeht das der intuitiven rechten Gehirnhälfte nicht! Sie schalten blitzartig um – und versuchen herauszufinden, wer da über Sie redet.


Intuitionen mögen oft rätselhaft erscheinen, sie beziehen ihren Input jedoch aus der realen Welt: Wir lernen nämlich ständig, ohne uns des Lernprozesses bewusst zu sein, so beiläufig und unterschwellig läuft er ab. Und das so Gelernte steht Ihnen dann „plötzlich und unerklärlich“ zur Verfügung – ein Grund dafür, warum Sie diesem unbewussten Wissen vielleicht manchmal misstrauen. Doch das ist unnötig: Ihre Intuition bedient sich nur der Summe Ihrer Erfahrungen – und denen können Sie beruhigt vertrauen!

Was bedeutet "prekär"?

„Oh, das ist aber eine prekäre Situation, in der Sie sich befinden!“ Oft ist es die finanzielle Lage, die als prekär bezeichnet wird. Viele Gegebenheiten lassen sich mit diesem Adjektiv beschreiben. Es bedeutet, dass eine Situation oder Lage besonders heikel, problematisch, misslich oder schlicht unangenehm ist.

Den Begriff prekär haben wir aus dem Französischen précaire („unsicher, schwankend, auf Bitten hin widerruflich erwirkt“) übernommen, das sich wiederum aus dem Lateinischen ableitet. Precari bedeutet „bitten, einen Wunsch äußern“.

Warum zwitschern Vögel?

Singvögel trällern am Morgen und auch den ganzen Tag über. Für das vermehrte Gezwitscher in der Früh haben Vogelkundler verschiedene Gründe herausgefunden:

1. Revier markieren
Die meisten Vogelarten verlassen nachts ihr Revier und suchen sich einen neuen Platz. Deshalb fangen sie bei der 1. Dämmerung an zu singen, um ihr neues Revier zu markieren. Damit zeigen sie ihren Artgenossen deutlich, dass dort besetzt ist und sich kein anderer Vogel mehr niederlassen kann.

2. Pünktlich paaren
Der Eisprung der Vogelweibchen findet oft morgens statt. Um die Chancen einer Befruchtung zu erhöhen, ist es wichtig, dass die Begattung durch ein Männchen möglichst kurz nach dem Eisprung stattfindet. Mit ihrem Gesang locken sich Weibchen und Männchen gegenseitig an, um schneller zueinander zu finden und die Fortpflanzung zu sichern

3. Zeitvertreib
Insektenfresser singen meist sehr früh morgens, da sie um diese Zeit noch nicht auf Beutefang gehen können. Denn die Insekten fliegen erst, wenn es durch die Sonne etwas wärmer geworden ist. Bis dahin singen Vögel oft einfach aus Lust und Laune. Ein weiterer Grund für die Lautstärke des Gezwitschers liegt in unserer Wahrnehmung: Morgens sind die Umweltgeräusche noch so gering, dass der Vogelgesang in dieser Zeit besonders auffällt. Später am Tag übertönen oft andere Geräusche das Gezwitscher.

Warum vergeht im Alter die Zeit schneller?

Je älter wir werden, desto schneller verfliegen Stunden, Tage, Monate und Jahre. Der Grund: Während Sie als Kind noch jede Menge Erlebnisse in sich aufsaugen, weil so vieles neu für Sie ist, läuft mit zunehmendem Alter alles routinierter ab. Vieles lohnt sich gar nicht mehr, als neuen Eindruck abzuspeichern. Die wenigen herausragenden Erlebnisse, die sich Ihnen einprägen, erscheinen dann rückblickend wie im Zeitraffer.

Außerdem sinkt im Alter die Körpertemperatur, weil die Stoffwechseltätigkeit nachlässt. Das hat Einfluss auf das Zeitgefühl. Sie kennen das: Am Morgen – dann haben Sie in der Regel eine niedrigere Temperatur – vergeht die Zeit meist schneller als am Nachmittag. Denselben Effekt haben Sie beim Älterwerden. Haben Sie dagegen erhöhte Körpertemperatur, z. B. bei Fieber, will die Zeit gar nicht vergehen.

Warum wird Gebäck an der Luft weich - Brot aber hart?

Kekse enthalten viel Zucker. Der hat die Eigenschaft, bei längerer Lagerung Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen.

Brot dagegen, das kaum Zucker enthält, trocknet aus. Das liegt auch an der Stärke im Brotlaib. Stärke wird mit der Zeit abgebaut, dadurch rücken die übrigen Inhaltsstoffe näher zusammen und das Brot wird härter.

Nach welchem Muster sind die Buchstaben auf Tastaturen geordnet?

Ganz klar: auf den ersten Blick wirkt die Buchstabenverteilung etwas wirr - doch sie macht Sinn.

1868 sortierte der US-Buchhalter Christopher Latham Sholes die Tasten nach ergonomischen und mechanischen Gesichtspunkten: die im Sprachgebrauch am häufigsten genutzten Lettern liegen deshalb möglichst gleichmäßig im Halbkreis.

Warum rutscht man auf Eis aus?

Rutschen ist physikalisch gesehen eher ein Wegschwimmen. Treten wir auf eine glatte Schicht Eis, dann übt unser Körper einen hochen Druck auf die Fläche aus. Dadurch entsteht Wärme, die das kalte Eis unter unseren Füßen schnell zum Schmelzen bringt. Ist der Wasserfilm groß genug, gleiten beziehungsweise schwimmen wir einfach weg. Beim Schlittschuhlaufen machen wir uns diesen Rutsch-Effekt gezielt zunutze.