Die Idee hatten bereits die Engländer im 13. Jahrhundert, als sie mit dem "Mothering Day" im Ursprung der Mutter Kirche dankten. Doch schon bald nutzten die auswärts lebenden Kinder diesen Tag, um ihre Eltern zu besuchen ("go a-mothering") und sich bei ihrer Mutter mit kleinen Geschenken zu bedanken.
In Amerika ist der Muttertag dem Engagement der Frauenrechtlerin Anna M. Jarvis (1864-1948) zu verdanken.
Sie hatte eine sehr innige Beziehung zu ihrer Mutter Mrs. Anna Reese Jarvis und startete deshalb eine Briefkampagne an einflussreiche Minister, Geschäftsleute und Kongressmitglieder, um diese für die Idee des Muttertags als nationalen Feiertag zu gewinnen.
Am 10. Mai 1908 hielt Anna M. Jarvis eine offizielle Gedenkfeier zum Todestag ihrer Mutter Anna Reese Jarvis und ließ dort weiße Nelken, die Lieblingsblumen ihrer Mutter, als Zeichen für mütterliche Liebe und Güte verteilen. Im Nu setzte sich der Brauch durch, eine rote Nelke als Symbol für die noch lebende Mutter zu tragen und eine weiße zum Gedenken an die verstorbene.
Im Mai 1913 brachte das 'House of Representatives' eine Resolution heraus, dass alle Regierungsmitglieder am "Mother's Day" eine weiße Nelke tragen sollten.
Der Kongress verabschiedete dann am 8. Mai 1914 eine gemeinsame Resolution, die bestimmte, dass der zweite Sonntag im Mai als Muttertag anerkannt wurde und Präsident Woodrow Wilson verkündete diesen Tag offiziell zum nationalen Feiertag.
Durch die Verbreitung über die Heilsarmee fand der Ehrentag der Mütter bald auch Anhänger in Europa.
Am 13. Mai 1923 wurde der "Muttertag" dann erstmals auch in Deutschland gefeiert. Die Frauenbewegung sah im Muttertag "ein Bekenntnis zum tiefsten Wesen des wahren Frauentums".
Die Nationalsozialisten erklärten 1933 den zweiten Sonntag im Mai als Muttertag zum offiziellen Feiertag und nutzen diesen Tag für ihre politischen Zwecke.
In der DDR wurde der Muttertag als "Internationaler Frauentag" auf den 8. März verlegt. Die Leistungen der Mütter wurden als Verdienste am "neuen sozialistischen Menschen" angesehen.
Heute ist der Muttertag ein ideologiefreier und unpolitischer Bestandteil des Festkalenders und wird innerhalb der Familie gefeiert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen