Im 19. Jahrhundert wurde in Europa ein Brauch bekannt, wie er in Japan schon Jahrhunderte zuvor üblich war. Männer, die ihre Ehre wiederherstellen wollten oder für etwas sühnen sollten, begangen Selbstmord, indem sie sich den Bauch aufschlitzten. Diese Selbsttötung trägt eigentlich die Bezeichnung Seppuku, das Aufschneiden des Bauches ist nur ein Teil des Rituals – und das wurde hierzulande sowie in anderen europäischen Ländern und in den USA als Harakiri bekannt (hara = Bauch, kiru = schneiden).
Die Todesart wurde vor allem von den Samurai praktiziert, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts jedoch verboten. Das Etymologische Wörterbuch des Deutschen (dtv, 1999) schreibt: „Der Ausdruck kann heute auch auf andere Formen des Selbstmords oder auf risikoreiche Handlungen, die einem ideellen Selbstmord gleichkommen, angewendet werden.“ In dem Sinne werden heute als Harakiri auch gerne Vorhaben benannt, die zum Scheitern verurteilt sind.
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