Der Mensch hält sich zwar für die Krone der Schöpfung, doch wirkt er in vielerlei Hinsicht eher durchschnittlich, wenn man ihn mit manchen Exemplaren aus der Tierwelt vergleicht. Viele Tiere sind uns nämlich leistungsmäßig einfach überlegen, einige Rekorde der Tiere wirklich beachtlich. Einige sind nur größer oder viel kleiner oder werden viel älter als wir, andere aber können schneller laufen, tiefer tauchen oder weitaus mehr Lärm erzeugen. Welche Tiere sind aber nun in welchem Bereich unangefochtene Weltmeister - die Rekorde der Tiere im Überblick.
Der dickste Brocken
Das schwerste Tier, das jemals unseren Planeten bewohnte, ist kein Riesendinosaurier oder sonst ein ausgestobener Gigant, denn es weilt noch unter den Lebenden, obwohl es dringend vor der Ausrottung bewahrt werden muss. Es ist auch kein Fisch, wenngleich es so aussieht. Denn beim Blauwal handelt es sich bekanntlich um ein Säugetier, das bis zu 190 Tonnen auf die Waage bringen würde, wenn denn eine so große existierte. Das Gewicht eines neugeborenen Blauwals liegt übrigens bereits bei 2,5 Tonnen. Ein ganz schön properes Baby. Aber Babyspeck ist ja durchaus sehr niedlich.
Der längste Lulatsch unter den Säugetieren
Das größte Säugetier im Sinne von Höhe ist die Giraffe, deren Kopf sich bis zu 5,80 Meter über dem Erdboden befinden kann. Mit ihrem langen Hals reicht die gefleckte Savannen-Bewohnerin bis in die Kronen höherer Bäume hinein und kann sich auf diese Weise ausgiebig mit frischem Laub versorgen. Giraffenbabys landen allerdings unsanft, da sie bei der Geburt aus einer relativ großen Höhe auf die Erde fallen. In der Regel bleiben sie aber unverletzt und traben nach ein paar ungelenken Gehversuchen schon wenig später munter durch die afrikanische Landschaft.
Der größte Krachmacher
Den tierischsten Lärm erzeugt ausgerechnet ein ausgemachter Winzling, nämlich der Pistolenkrebs. Er schießt zwar nicht scharf, aber er erregt durch das Knallen seiner Scheren mehr Aufmerksamkeit als eine ganze Horde wild umherballernder Revolverhelden. Genauer gesagt bringt er es mit dieser ruhestörenden Unart auf eine Lautstärke von sage und schreibe 200 Dezibel. Damit übertrifft er sogar einen startenden Düsenjet. Wer weiterhin friedlich mit seinen Nachbarn auskommen will, sollte sich also keinen Pistolenkrebs als Haustier halten.
Der tiefste Taucher unter den Säugetieren
Während der schwache Mensch es gerade einmal sechzig Meter hinab schafft, macht es dem Pottwal kaum Mühe, sich bis zu 3000 Meter tief in den Ozean zu versenken. Das bedeutet logischer Weise auch, dass der Pottwal eine sehr lange Zeit ohne neuerliches Luftholen aushalten kann, denn für diesen Tauchvorgang benötigt er natürlich eine geraume Zeit.
Der Sprintweltmeister unter den Säugetieren
Der Titel des schnellsten Läufers zu Lande gebührt weder Speedy Gonzales, die allenfalls die schnellste Maus von Mexiko ist, noch ihren Comic-Kollegen Road Runner und Koyote Karl, sondern einer eleganten afrikanischen Großkatze: dem Geparden. Er bringt es auf bis zu 113 Kilometer pro Stunde, wenn er seiner bedauernswerten Beute hinterherhetzt. Nicht nur innerhalb geschlossener Ortschaften überschreitet er damit deutlich die hierzulande herrschenden Tempolimits.
Der schnellste Vogel
Fliegen geht schneller als Laufen, deshalb übertrifft der schnellste Vogel den schnellsten Renner zu Lande natürlich an Geschwindigkeit. Aber doch nur relativ knapp. Denn der Wanderfalke, dem dabei die natürliche Schwerkraft zu Hilfe kommt, pfeilt im Sturzflug "lediglich" mit 184 km/h aus heiterem Himmel herab. Gar nicht heiter für die arme Feldmaus, die in diesem Falle das bemitleidenswerte Ziel des waghalsigen Manövers darstellt.
Der schnellste Fisch
Wie gut, dass in seiner Heimat kaum Touristen baden. Denn mit dem im offenen Pazifik vorkommenden Segelfisch möchte man nicht unbedingt zusammenstoßen, ist er doch mit bis zu 109 Kilometern pro Stunde eher wie ein Torpedo unterwegs. Und wer möchte sich schon gerne einen Fisch aus dem schmerzenden Oberschenkel oder sonstigen Körperregionen mühsam herauspulen lassen.
Das langsamste Säugetier
"Jetzt mach mal hin!", möchte man ihm zurufen. Aber es hat wirklich die Ruhe weg. Versuchs mal mit Gemütlichkeit, scheint sein unumstößliches Lebensmotto zu sein. Von wem ist die Rede? Selbstredend vom Faultier, das wahrlich nicht umsonst so genannt wird, denn es legt auf dem Boden gerade einmal 120 Meter in der Stunde zurück. Auf Bäumen geht?s zwar etwas schneller, immerhin 300 Meter pro Stunde, aber zu beeindrucken vermag diese Leistung auch nicht wirklich.
Der fleißigste Wanderer im Tierreich
Selbstverständlich ist der fleißigste Wanderer unter den Tieren ein Wandervogel, nämlich die Küstenseeschwalbe. Sie verhält sich bei der Auswahl ihrer Aufenthaltsorte ein wenig unökonomisch, denn sie brütet in der Arktis und fliegt zum Überwintern - na wohin wohl? - in die Antarktis. Sie legt im Zuge dieses kapriziösen Ortswechsels also mal eben 35 000 bis 40 000 Kilometer zurück oder - anders gesagt - eine ganze Erdumrundung hin. Ganz schön verrückt. Aber bitteschön, wem's gefällt.
Das älteste Tier
Manche Papageienarten erreichen ein geradezu biblisches Alter von bis zu hundert Lebensjahren, und einige Riesenschildkröten werden sogar mehr als doppelt so alt. Der absolute Methusalem unter den Tieren ist jedoch ein auf dem Meeresgrund der Antarktis vorkommender Riesenschwamm, der seit ungefähr 10 000 Jahren extrem langsam wächst und dabei nur sehr wenig Sauerstoff verbraucht. Der Riesenschwamm überlebt damit sogar die älteste Pflanze um das Doppelte. Denn für die ältesten Lebewesen hatten Wissenschaftler bislang knorrige Grannenkiefern aus den USA gehalten, die bis zu 5000 Jahre alt werden.
Der Vogel mit der größten Flügelspannweite
Diesen Rekord hält mit beeindruckenden 3,20 Metern der Andenkondor, der sich zugleich auch als größter Geier der Welt bezeichnen lassen darf. Das Wasser reichen kann ihm annähernd nur noch der Wanderalbatros, allerdings nicht auf dem Gebiet der Flugkünste.
Das Tier, das im Verhältnis zu seiner Köpergröße am höchsten springen kann
Gäbe es im Tierreich Olympische Spiele, dann würde einer der kleinsten Teilnehmer regelmäßig die Goldmedaille im Hochsprung gewinnen. Denn der sprichwörtlich winzige Floh, der den Flohmarkt zu einem kleinen Markt erklärt und im Flohzirkus ganz unsichtbar bleibt, kann 150 mal höher springen als er selbst groß ist. Würde man von einem Menschen Ähnliches erwarten, müsste dieser einen Satz über den Kölner Dom vollbringen.
Das kleinste Säugetier der Welt
Das kleinste Säugetier der Welt hat eher die Anmutung eines Insekts. Denn die Hummelfledermaus, die, wie ihr Name schon sagt, einer Hummel ähnelt, wird gerade mal dreißig Millimeter groß und wiegt nur zwei Gramm.
Das schwerste Landlebewesen
Wenn man sich nach einer ausgiebigen Mahlzeit plump und schwer fühlt, verschafft es große Erleichterung, an den Elefanten, das schwerste aller Landlebewesen, zu denken. Ein normaler Elefantenbulle wiegt bereits bis zu 7,5 Tonnen. Der schwerste Elefant, den Forscher je gewogen haben, war sogar zwölf Tonnen schwer. Das entspricht in etwa dem Gewicht von zwölf Autos.
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