So kennt man ihn: lange Kutte, Stiefel und weißer Bart – den Nikolaus. Er ist der weltweit bekannteste Heilige der Christen. Wer oder was steckt eigentlich hinter der Gestalt, die am 5. oder 6. Dezember an viele Wohnungstüren klopft? Da gab es zum Beispiel den Abt Nikolaus von Sion, der im 6. Jahrhundert nach Christus wirkte. Und es gab den Bischof Nikolaus von Myra, dessen Tod man am 6. Dezember gedenkt. Er soll schon als Kind Wunder vollbracht haben und bereits kurz nach seinem Tod um die Jahre 345 bis 350 als Heiliger verehrt worden sein. Beide Männer lebten in Kleinasien, der heutigen Türkei. Zu beiden gab es viele Geschichten, die von ihrer Hilfsbereitschaft erzählten. Deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, dass der uns bekannte Nikolaus die Taten beider Personen in sich vereint: Leben zu retten, Menschen, vor allem Kindern, zu helfen und vor Schande zu bewahren.
Der Bischof von Myra erlangte nach seinem Tod so große Bekanntheit, dass seine sterblichen Überreste im 11. Jahrhundert nach Italien überführt und dort begraben wurden. Danach feierte man ihn jedes Jahr mit einer großen Prozession. Kinder erhielten vorweihnachtliche Geschenke, so dass der Nikolaus bis zum 16. Jahrhundert der eigentliche Gabenbringer in der Weihnachtszeit war. Durch die Reformation und vor allem in protestantisch geprägten Regionen büßte Nikolaus jedoch an seiner Bedeutung ein. Die Geschenke sollte fortan am 24. Dezember das Christkind bringen. Der beliebte Nikolaus-Brauch ließ sich jedoch nicht so leicht auslöschen: Eine Gestalt namens Weihnachtsmann tauchte anstelle des Nikolaus an Heiligabend auf.
Heute unterscheiden wir eigentlich kaum mehr zwischen den beiden. Coca Cola nutzte den Weihnachtsmann, dessen rotes Gewand erst Ende des 19. Jahrhunderts entstand, zu Werbezwecken: Weißer Bart und roter Stoff entsprachen genau den Farben der Marke.
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