In einem bekannten Winterlied heißt es: "Schneeflöckchen, Weißröckchen, wann kommst du geschneit? Du wohnst in den Wolken, dein Weg ist so weit." Aber wie weit hat es eine Schneeflocke denn eigentlich bis zur Erde, und wie lange braucht sie für diesen Weg?
Pro Sekunde fällt eine Schneeflocke ein bis zwei Meter
Gerhard Lux kennt die Antwort. Er ist Meteorologe, das heißt, er kennt sich gut mit dem Wetter aus. Gerhard Lux sagt: "Es können wenige Minuten, aber auch eine halbe Stunde sein. Pro Sekunde schafft eine Schneeflocke ungefähr einen halben bis zwei Meter", sagt der Wetter-Fachmann. "Regentropfen fallen schneller", so Gerhard Lux. Er arbeitet beim Deutschen Wetterdienst (abgekürzt: DWD) in der hessischen Stadt Offenbach.
Je höher die Wolke, desto länger braucht die Schneeflocke
Wie lange eine Schneeflocke von der Wolke bis zur Erde braucht, hängt von verschiedenen Dingen ab. Wichtig ist zum Beispiel die Höhe, in der die Wolke ist. Wenn die Wolke sehr niedrig hängt, ist der Weg nicht so weit, wie wenn sie weiter oben ist. Ungefähr fünf Minuten brauchen die Schneeflocken zum Beispiel, wenn die Wolke nur 300 Meter über der Erde ist. Doch auch aus Wolken in zwei Kilometern, also 2000 Metern Höhe, kann es schneien. Dann ist die Flocke bei einer durchschnittlichen Fallgeschwindigkeit ungefähr eine halbe Stunde unterwegs.
Noch andere Faktoren spielen eine Rolle
Auch die Größe der Schneeflocken spielt eine Rolle, erklärt Gerhard Lux. Jede Schneeflocke besteht aus vielen einzelnen sternförmigen Schneesternen und die wieder aus winzigen Eiskristallen. Je mehr Schneesterne aneinander kleben, umso größer ist die Schneeflocke. Und je größer die Schneeflocke ist, umso schneller fällt sie. Auch der Wind hat einen Einfluss darauf, wie schnell die Schneeflocken die Erde erreichen: Bläst er stark, dauert es länger. Ist es windstill, fallen die Schneeflocken schneller.
Quelle: dapd